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Veröffentlicht am 22.03.2025

Die Magie der Wünsche

Der Lehrling des Wunscherfüllers
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Gestaltung:
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Das Titelbild ist farbenfroh gestaltet und zeigt vorne Felix auf seinem besonderen Fahrrad und auf der Rückseite den Wunscherfüller Rupus. Im Hintergrund deutet sich das ...

Gestaltung:
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Das Titelbild ist farbenfroh gestaltet und zeigt vorne Felix auf seinem besonderen Fahrrad und auf der Rückseite den Wunscherfüller Rupus. Im Hintergrund deutet sich das Schwarze, das Bedrohliche an. Im Innenteil befindet sich eine Karte des Ortes "Whittlestone", der eine zentrale Rolle spielt. Darüber hinaus ist das Buch mit vielen detailreichen Illustrationen in Schwarz-Weiß versehen, so wird die Geschichte fast lebendig beim Lesen. Als Hardcover ist das Buch sehr schön anzusehen und wertig gestaltet.

Inhalt:
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"Wir Wunscherfüller lauschen den Wünschen. Wir bewerten ihr Risiko. Wir erfüllen sie und überwachen den weiteren Verlauf. Und am allerwichtigsten: Wir beschützen sie. Nicht, dass es uns irgendjemand danken würde. Aber was soll's: Wir Wunscherfüller sind nun mal Wunscherfüller, und wir tun, was wir zu tun haben." Rupus atmete hörbar aus. "Und wir tun es im Verborgenen. Wir hinterlassen keine Spuren von unserem Wirken. Wir sind komplett unsichtbar." (S. 28)

Der zehnjährige Felix Jones fühlt sich sehr allein, seit sein bester Freund in eine andere Stadt gezogen ist. Auch seine ältere Schwester Rebecca möchte keine Zeit mit ihm verbringen. Und generell mangelt es ihm an Selbstvertrauen. Um sich aus der Einsamkeit zu befreien, wirft er einen Cent in den Wunschbrunnen. Dort begegnet er zu seinem Erstaunen Rupus Beewinkle, einem Wunscherfüller. Dieser ist ebenso erstaunt, denn eigentlich kann ihn keiner sehen, nur Felix! Da Rupus zu viel Arbeit und keinen Helfer hat, ernennt er kurzerhand Felix zu seinem Lehrling.
Doch kaum fängt er mit seiner neuen Aufgabe an, droht ein Wunschklauer Whittlestone zu zerstören. Als dann Rupus verschwindet, muss Felix alles tun, um den Ort, die Wünsche, Rupus und auch sich selbst zu retten.

Mein Eindruck:
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Optisch traf das Buch meinen Geschmack. Durch die vielen Illustrationen war die Handlung immer anschaulich und besonders die Darstellung von Rupus hat mir sehr gut gefallen. Mit seiner etwas zu großen Brille wirkt er leicht verwirrt und irgendwie niedlich. Außerdem ist er weise und lustig und gibt seinem Zuhause den passenden Namen "Muckelschnuck". Ich habe ihn sofort ins Herz geschlossen. Und auch Felix mochte ich sehr. Seine Einsamkeit werden viele Kinder nachvollziehen können. Zudem macht es Spaß, seine positive Entwicklung mitzuverfolgen, bis er schließlich am Ende über sich hinauswächst.
Die Idee, das Thema Wünsche in eine mutmachende Geschichte zu verpacken, gefiel mir gut. Die Handlung ist spannend geschrieben. Allerdings ist der Kampf am Ende gegen den Wunschklauer für Kinder etwas gruselig und ich empfand die Auflösung von Felix' Geheimnis am Schluss nicht ganz logisch. Es stecken jedoch auch einige Weisheiten in dem Buch. Das Happy End ist zwar final, ich könnte mir aber vorstellen, mit Felix und Rupus noch weitere Abenteuer zu erleben.

Fazit:
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Spannende Geschichte rund um die Kraft des Wünschens und Träumens mit leichten Fehlern, aber einer tollen Botschaft.

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Veröffentlicht am 22.03.2025

Flauschige Detektive auf vier zweizehigen Füßen

Die Lama-Gang. Mit Herz & Spucke 1: Ein Fall für alle Felle
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Gestaltung:
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Das Titelbild hat uns schon sehr gut gefallen. Die flauschigen Tiere mit den leicht drolligen Blicken und im Hintergrund der dunkle Verbrecher versprechen eine amüsante und spannende ...

Gestaltung:
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Das Titelbild hat uns schon sehr gut gefallen. Die flauschigen Tiere mit den leicht drolligen Blicken und im Hintergrund der dunkle Verbrecher versprechen eine amüsante und spannende Tiergeschichte. Im Innenteil sind immer wieder lustige Grafiken in Grau enthalten, die etwas satirisch gestaltet sind. Die Art, wie die Menschen gezeichnet wurden, traf nicht unseren Geschmack, dafür fanden wir die Tiere umso drolliger. Die Seiten dieses Hardcovers sind aus etwas dickerem Papier. So liegt es für Kinder im Grundschulalter gut in der Hand und es gibt nicht so schnell Eselsohren.

Inhalt:
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Nachdem das Lama Einstein und die Alpaka-Dame Petersilie glücklich mit ihren Hausmenschen auf Gut Erlenbach leben, wird ihr Leben aufgerüttelt: Ein neues Lama zieht ein! Der schwarze Vokuhila ("vorne kurz, hinten lang") ist noch etwas unerfahren, aber immer gut gelaunt und wird daher von seinen Stallgenossen sofort willkommen geheißen.
Als dann bei ihren Hausmenschen eingebrochen wird und Vokuhila zufällig Zeuge wird, beschließen die Drei als Lama-Gang den Fall zu lösen.

Mein Eindruck:
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Die Welt aus Sicht von Lamas ist eine tolle Idee! Den klugen und besonnenen Einstein haben wir sofort ins Herz geschlossen, ebenso wie den etwas naiven, aber gutherzigen Vokuhila. Dazu bildet die manchmal zickige Petersilie einen scheinbaren Kontrast, aber letztendlich ergänzt sie das Trio perfekt. Die kleineren Neckereien und Streitereien zwischen ihr und Einstein haben wir immer schmunzelnd mitverfolgt. Vor allem die auf Lama-Sprache getrimmten Wortspiele haben uns oft zum Lachen gebracht, genauso wie Vokuhilas Nachfragen, weil er so manche Floskel wörtlich versteht.

Aber auch die Hausmenschen Lisa und ihr Mann Knut Sonnenschein sowie deren Töchter Lilly und Finja gefielen uns. Die beiden Mädchen haben mit ihren Freunden Tim, Fussel und Mina eine Kinder-Detektivbande gegründet, um den Einbruch zu klären. Leider mischt sich ein weiterer Klassenkamerad in die Ermittlungen ein und sorgt dabei für eine Spaltung der Bande. Hier können sich die lesenden Kinder bestimmt gut wiederfinden. Das Rätseln um den Einbruch sorgt neben dem Humor in der Erzählung für jede Menge Spannung und die Auflösung am Ende war überraschend und rührend zugleich. Durch diese Geschichte werden den Kindern nicht nur Werte über Freundschaft und Zusammenhalt vermittelt, sondern auch über den verantwortungsbewussten Umgang mit Tieren. Das Einzige, das uns beim Lesen sehr gestört hat, war die permanente Wiederholung der Tatsache, dass die Menschen ja leider die Lama-Sprache nicht verstehen (umgekehrt die Lamas die Menschen-Sprache aber schon). Das wurde für unseren Geschmack zu häufig erwähnt. Meine Tochter (11 J.) hat gemeint, dass sich die Auflösung für sie zu sehr in die Länge gezogen hat. Das sind die Gründe, weswegen wir nur 4 Sterne vergeben. Ansonsten hat uns dieses erste Abenteuer sehr gut gefallen und wir freuen uns auf die weiteren Fälle!

Fazit:
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Lama-tastisches Kinder-Kriminalfall mit Humor!

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Veröffentlicht am 22.03.2025

Ein Hamster als Detektiv

Hamster Humboldt. In der Größe liegt die Kraft
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Gestaltung:
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Das Titelbild ist sehr raffiniert: In Form einer Briefmarke mit bunten Farben und Elli auf dem Postrad zusammen mit dem Hamster, der die Post um sich herum wirbeln lässt. Wir ...

Gestaltung:
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Das Titelbild ist sehr raffiniert: In Form einer Briefmarke mit bunten Farben und Elli auf dem Postrad zusammen mit dem Hamster, der die Post um sich herum wirbeln lässt. Wir fühlten uns sofort davon angezogen. Im Innenteil sind viele lustige Grafiken, die leider nicht farbig sind, aber dafür unterstützen sie beim Rätselraten und bringen einen zum Schmunzeln.

Inhalt:
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Hamster Humboldt lebt zusammen mit Elli und ihrer Mutter Babs im beschaulichen Ort Ditzendorf.Babs betreibt ein kleines Krimskrams-Lädchen und ist Postverteilerin des Ortes. Humboldt und Elli fahren daher jeden Morgen mit dem Postrad durchs Dorf, um die Post zu verteilen. Humboldt ist ein außergewöhnlicher Hamster, der frei herumlaufen darf und seine Menschen unterstützt, wo er kann. Um sich fit zu halten, betreibt er jeden Morgen Schattenboxen und Yoga. Leider kommen ihm ab und zu hamstertypische Eigenschaften in die Quere: Totstellen bei Angst, Hamsterbacken füllen vor Nervosität und Anknabbern sowie stetiger Hunger und manchmal auch seine Kurzsichtigkeit. Doch das hält ihn nicht davon ab, seinen Menschen zur Seite zu stehen! Als dann die beiden unerwartet im Lotto gewinnen und ein Erpresser droht, ihren Gewinn streitig zu machen, sieht sich Humboldt in der Pflicht, zu ermitteln und den Täter zur Strecke zu bringen. Doch welche Rolle spielt Baal, der Kater und sein bisher größter Feind, dabei?

Mein Eindruck:
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Dieser Kinderkrimi ist aus Hamsterperspektive geschrieben und schon deswegen einmalig lustig. Humboldt ist nicht nur klug, sondern besitzt auch ein Selbstbewusstsein, von dem sich andere eine Scheibe abschneiden könnten. Manchmal überschätzt er sein Können ein wenig, was zu sehr amüsanten Situationen führt. Humboldt versteht die Menschen, aber umgekehrt gilt dies leider nicht, auch wenn Elli ab und zu seine Gedanken scheinbar erraten kann. Die Gespräche mit den anderen Tieren wie Kater Baal, Hund Brutus oder den Tauben sind sehr humorvoll, und so gibt es jede Menge zu lachen. Die Handlung um den Erpresser ist im Agentenstil gestaltet, so ermittelt der Hamster in einer Art Mischung aus Sherlock Holmes und James Bond. Bei der Tätersuche werden viele heiße und auch kalte Spuren gelegt, und so machte es besonders anfangs viel Spaß, mitzurätseln. Meine Tochter empfand die Suche gegen Ende etwas zu langatmig, ich dagegen halte die Lösung für etwas zu simpel und unwahrscheinlich. Daher geben wir diesem tierischen Kinderkrimi 1 Punkt Abzug. Schön fanden wir die Entwicklung der Tiere untereinander besonders zwischen Humboldt und Baal. Wir würden uns freuen, wenn es noch mehr Fälle mit diesem tollen Hamster geben würde, denn es war sehr unterhaltsam.

Fazit:
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Ein Hamster als Detektiv: amüsant, spannendes Rätselraten und eine tierisch schöne Freundschaftsgeschichte!

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Veröffentlicht am 08.03.2025

Unverhoffte Zugbekanntschaft

In einem Zug
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Gestaltung:
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Das Titelbild hat mich neugierig gemacht. Es zeigt eine männliche Person, die in einem Zug sitzt und nachdenklich aus dem Fenster blickt. Man fragt sich, wer er ist und woran ...

Gestaltung:
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Das Titelbild hat mich neugierig gemacht. Es zeigt eine männliche Person, die in einem Zug sitzt und nachdenklich aus dem Fenster blickt. Man fragt sich, wer er ist und woran er denkt. Das Hardcover ist mit Schutzumschlag und passend farbigen Lesebändchen versehen und somit sehr wertig.

Inhalt:
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"Ich habe vor, das Gespräch abzustellen. Es befindet sich in einer Sackgasse. Ich suche nur noch die geeignete Parklücke, aber Sackgassen sind meistens verstopft." (S. 14)

Der Schriftsteller Eduard Brünhofer sitzt im Zug von Wien nach München. Er ist ein gefeierter Liebesromanautor, doch in letzter Zeit ist ihm wenig Stoff für seine Romane eingefallen. Er hat sich auf eine ruhige Fahrt eingestellt. Doch dann sitzt ihm im Abteil plötzlich eine Frau gegenüber. Catrin ist Therapeutin und verwickelt ihn in ein Gespräch, dem er sich schwer entziehen kann. Und so erwächst daraus eine längere Unterhaltung über Schriftstellerei, das Leben und die Liebe.

Mein Eindruck:
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"Aber so sind wir Menschen. Solange wir uns völlig fremd sind, gering schätzen wir einander oft genussvoll um die Wette und schicken uns, mit allen erdenklichen Vorurteilen behaftet, gegenseitig in die Wüste.
Doch kaum kommen wir unverhofft miteinander ins Gespräch, teilen wir uns in liebevoller Zuwendung die schönsten Sachen mit und heischen inbrünstig nach der Gunst des anderen." (S. 117)

Ich kannte und mochte Daniel Glattauer von seinem Roman "Die spürst du nicht", der mir sehr gut gefallen hat.
Ich hatte mich durch einige negative Kritiken verunsichern lassen, ob ich dieses Buch lesen sollte. Ich bin froh, dass ich es doch getan habe. Es dauerte etwas, bis ich mich eingelesen hatte und scheinbar passierte anfangs nicht viel. Aber nach den ersten beiden Kapiteln hatte ich Spaß, den Protagonisten bei seinen Gedankengängen zu beobachten. Hier zeigt sich wieder, dass Herr Glattauer ein feiner Beobachter ist und mit treffenden Worten die Gesellschaft und die Menschen sezieren kann. Denn die Handlung wird vorwiegend aus den Gedanken von Eduard Brünhofer erzählt, unterbrochen von den "verbalen Spielchen" (S. 123) mit seiner Zugbekanntschaft Catrin.
Ich musste sehr oft schmunzeln bei den humorvollen und tiefgründigen Schlagabtauschen der beiden und habe mir einige Passagen als Zitate für mich festgehalten.
Die Kapitel sind entsprechend den Zugstationen aufgebaut. Je weiter sich die Reise ihrem Ziel nähert, umso näher rückt das Gespräch seinem Höhepunkt, der für mich ein überraschendes Highlight darstellte und mit dem sich der Kreis der Erzählung schloss. Ich habe selten eine Geschichte, die sich "nur" um ein Gespräch drehte, so genossen. Wer gerne etwas ruhigere und tiefgründigere Romane mit subtilem Humor mag, wird hier gut bedient.

Fazit:
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Ein tiefgründiges Gespräch über Schriftstellerei, das Leben und die Liebe mit feinem Humor und genialer Auflösung am Schluss.

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Veröffentlicht am 27.02.2025

Vorurteilsbehaftete Ermittlungen

Der zweite Verdächtige
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Cover:
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Die Gestaltung des Titelbildes harmoniert erneut ausgezeichnet mit dem Gesamtkonzept der Buchreihe. Auch hier ist alles in den Farben Schwarz, Weiß und Rot gehalten. Diesmal ein ...

Cover:
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Die Gestaltung des Titelbildes harmoniert erneut ausgezeichnet mit dem Gesamtkonzept der Buchreihe. Auch hier ist alles in den Farben Schwarz, Weiß und Rot gehalten. Diesmal ein Kriminalbeamter in einem Justizgebäude. Mir gefällt es sehr gut.

Inhalt:
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"Er fühlte sich ohnmächtig und musste darauf vertrauen, dass alles nach Plan lief. Und der Plan besagte, dass Staiger »lebenslänglich« kriegen musste. Daran führte kein Weg vorbei. Denn damit würde der Dreckskerl endlich für all den Schmerz zahlen, den er verursacht hatte.
Und auch Eberhardts Ruf würde für immer ruiniert sein." (S. 184)

In einem Nachtclub wurde ein homosexueller Mann mit heruntergezogener Hose tot aufgefunden: Tod durch eine Überdosis Liquid Ecstasy. Schnell wird ein Verdächtiger ausgemacht und festgenommen: Jan Staiger, der zuvor mit dem Toten Kontakt hatte und mit ihm gestritten hatte. Doch der kann sich an nichts erinnern. Der Strafverteidiger Rocco Eberhardt setzt sich aufgrund nicht ausreichender Beweise dafür ein, ihn bis zur Verhandlung aus der Untersuchungshaft zu entlassen. Möglicherweise ein Fehler, denn wenige Monate später geschieht ein weiterer Mord, der sehr identisch zum ersten Fall ist. Wieder wird Staiger verhaftet, doch dieser behauptet, nicht am Tatort gewesen zu sein. Doch viele Tatsachen sprechen dagegen.
Rocco ist hin und her gerissen zwischen seinem Gefühl, dass sein Mandant die Wahrheit sagt und den scheinbaren Beweisen. Doch er vertraut auf seine Intuition, dass etwas nicht stimmt. Die Indizien sind zu eindeutig und der zuständige Kriminalbeamte Berger scheint voreingenommen zu ermitteln. Doch je näher Rocco der Wahrheit kommt, desto mehr gerät er selbst in Gefahr.

Mein Eindruck:
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Mittlerweile ist die Reihe um Rocco Eberhardt, den Rechtsmediziner Dr. Justus Jarmer und Privatermittler Tobi zu einer meiner Lieblingskrimireihen aufgestiegen. Ich mag die Protagonisten, vor allem Rocco, der sich mehr der Wahrheit als seinem Anwaltsruhm verschrieben hat, sowie den leichten Humor, der in den Dialogen immer wieder hervorbricht.
Auch dieser Fall ist von Anfang bis zum Ende so fesselnd geschrieben, dass ich das Buch in wenigen Stunden in einem Rutsch verschlungen habe. Die Handlung ist wie in den Bänden zuvor mit Überschriften mit Ort und Zeit des Geschehens überschrieben und chronologisch geordnet. Es ist, als würde man live alles miterleben. In Zwischenkapiteln erhält man Einblicke in die Gedanken des Täters und so rätselt man umso mehr über die eigentlichen Tathintergründe.
Die Erzählung knüpft etwa eine Woche nach Band 4 an, es werden darin auch immer wieder Bezüge auf ältere Fälle eingebaut. Jedoch ist es nicht zwingend notwendig, die Vorgänger zu kennen, denn die relevanten Punkte werden zusammengefasst. Gut gefiel mir auch die weitere persönliche Entwicklung, die Rocco mit seiner Freundin Claudia und deren Sohn macht.

In diesem fünften Band werden Themen wie Homophobie, Vorverurteilung durch Beamte sowie Tod durch Liquid Ecstasy (K.-O.-Tropfen) sowie Positionsmissbrauch im Rechtssystem aufgegriffen. Die Ermittlungen und das teilweise aggressive und vorurteilsbehaftete Handeln der Kriminalbeamten sowie der Justiz werden sehr authentisch geschildert. Dies hinterließ bei mir einen erschreckenden und nachdenklich machenden Eindruck.
Nach vielen unerwarteten Wendungen wird der Fall am Ende überraschend gelöst. Am Schluss hat der Autor jedoch einen fiesen Cliffhanger eingebaut, bei dem man sich wünscht, dass man sofort weiterlesen dürfte. Doch leider wird man bis zum nächsten Fall warten müssen, sofern es einen geben wird. Ich habe an anderer Stelle gelesen, das dies das Finale der Reihe sei. Das hoffe ich nicht, denn ich würde gerne noch viel mehr von Rocco und Co. lesen!

Fazit:
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Der bisher fesselndste Rocco Eberhardt-Fall.Diesmal geht es um die Themen Homophobie und Machtmissbrauch in der Justiz.

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