Profilbild von Test-LR

Test-LR

Lesejury Star
offline

Test-LR ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Test-LR über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.07.2023

Familie ist mehr als man denkt

Das alles ist Familie
0

Inhalt:
----------------
Lars findet vor seinem Haus ein Päckchen, adressiert an eine Familie in seiner Straße. Jedoch kann man Namen und Hausnummer nicht mehr entziffern, da es feucht geworden ist. Damit ...

Inhalt:
----------------
Lars findet vor seinem Haus ein Päckchen, adressiert an eine Familie in seiner Straße. Jedoch kann man Namen und Hausnummer nicht mehr entziffern, da es feucht geworden ist. Damit niemand umsonst auf die Postsendung wartet und vielleicht enttäuscht ist, beschließt Lars, bei allen Häusern der Straße persönlich anzufragen. Dabei lernt er viele seiner Nachbarn kennen, erkennt, dass Familie viele Formen annehmen kann und gewinnt neue Freunde.

Mein Eindruck:
----------------
Das Buch spricht einen von den bunten und liebevollen Illustrationen an, die sich nicht nur auf dem Titelbild befinden, sondern über alle Buchseiten erstrecken. Heutzutage sollte es selbstverständlich sein, dass eine Familie nicht immer nur das Modell "Vater, Mutter und Kind(er)" umfasst, sondern aus sehr unterschiedlichen Konstellationen bestehen kann. Dennoch ist dieses alte Rollenmodell immer noch in vielen Köpfen verankert. Der Autor hat es geschafft, in einer locker und ungezwungen erzählten Geschichte dem Leser nahe zu bringen, dass es nicht auf Alter, biologische Zuordnung, Herkunft, Hautfarbe oder sexuelle Orientierung ankommt, ob man sich als "Familie" bezeichnen darf. Da gibt es eine internationale Familie, ein Mehrgenerationenhaus, eine Familie mit Adoptivkindern, eine Patchworkfamilie, Alleinerziehende, homosexuelle Paare mit Kind uvm. Auch Lars merkt, dass er trotz der Scheidung seiner Eltern immer noch in einer Familie lebt. Und mir gefiel, dass er durch diese Aktion erstmals viele seiner Nachbarn kennenlernt und neue Freunde gewinnt. Das ist ein gutes Vorbild, sich mit seiner eigenen Nachbarschaft genauer auseinanderzusetzen.
Am Ende des Buches werden die einzelnen Familien in Kürze konkreter vorgestellt, das war ein runder Abschluss und half, das Gelesene kurz zu rekapitulieren. Außerdem kommt man dadurch mit seinem Kind auch noch mal ins Gespräch über das Thema. Und man kann sogar ein Bild der eigenen Familie dazu kleben. Toll gemacht!

Fazit:
----------------
Wunderschönes Buch über die Vielfalt von Familienkonstellationen, nicht nur für Kinder!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.07.2023

Neuanfang mit Mordermittlungen im Nordwesten Italiens

Abschied auf Italienisch
0

Gestaltung:
------------------
Das Klappenbrochur ist wunderschön mit dem Titelbild der Steilküste Liguriens und im hinteren Teil eine Karte, mit deren Hilfe man sich im Krimi zurechtfinden kann.

Inhalt: ...

Gestaltung:
------------------
Das Klappenbrochur ist wunderschön mit dem Titelbild der Steilküste Liguriens und im hinteren Teil eine Karte, mit deren Hilfe man sich im Krimi zurechtfinden kann.

Inhalt:
------------------
Nachdem der Vater von Commisario Vito Grassi gestorben ist und ihm ein Haus in Levanto (Ligurien) vererbt hat, beschließt er, sich von Rom nach Ligurien versetzen zu lassen. Seine Kinder sind längst ausgezogen und mit seiner Ehe steht es nicht mehr besonders. Ein Neuanfang kann also nicht schaden, findet er. Außerdem hat er das Bedürfnis, seinem verstorbenen Vater auf diese Weise näher zu kommen, mit dem er in den letzten Jahren wenig Kontakt hatte.
Im Haus trifft er auf die zunächst schroffe und etwas jüngere Toni, die seinen Vater gekannt hat. Als ungewöhnliche WG raufen sich die beiden mit der Zeit zusammen. Nachdem sich Vito an seinem ersten Tag bei einem Leichfund in einem Tunnel einmischt und eine Woche später auf seinem Grundstück mit Toni über eine weitere Leiche stolpert, hat er bereits seine ersten Mordfälle zu lösen.

Mein Eindruck:
------------------
Der Anfang des Krimis war sehr gemächlich. Die Landschaft und die sonstigen Gegebenheiten werden langatmig beschrieben und der Leser taucht tief in die Gedanken und Trauergefühle des Commisario ein. Der Leichenfund im Tunnel scheint zunächst ein Unfall zu sein und der Fall nimmt erst so langsam Fahrt auf. Erst ab der Hälfte des Buches werden die Ermittlungen intensiver, die Verdachtsfälle verstärken sich und die Auflösung ist dann etwas anders, als anfangs vermutet.
Mit Vito bin ich nur bedingt warm geworden. Er ist nicht immer sehr empathisch seinen Mitmenschen gegenüber, die Zusammenarbeit gestaltet sich manchmal für seine Kollegen schwierig. Dennoch zeigt er im Verlauf des Romans Besserungen, sodass Hoffnung besteht. Immerhin folgt er seinem Bauchgefühl und stellt sich schützend vor die Personen, für die er Sympathie empfindet.
Insgesamt ist dies hier ein schöner, gemächlicher Krimi mit viel Urlaubsgefühl. Die Mordfälle haben mich jetzt nicht gefesselt, aber im wahren Leben sind diese ja auch nicht immer spektakulär. Es war mal ein etwas anderer Krimi. Für eine Prise Humor sorgt zuweilen der Lieder pfeifende Gerichtsmediziner Penza, dessen Auftreten für mich immer ein kleines Highlight war.
Trotz meiner mittelmäßigen Bewertung freue ich mich auf einen zweiten Teil und bin gespannt, wie es zwischen Vito und Toni weitergeht. Das Interview am Ende des Romans weckt hierfür jedenfalls die Neugierde!

Fazit:
------------------
Gemächlich verlaufender Krimi mit viel Dolce Vita vor der traumhaften Kulisse Liguriens

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.06.2023

Eine faszinierendes Lebensgeschichte

Ich, ein Sachse
0

Cover:
-------
Der Autor schaut auf dem Titelbild dem Betrachter direkt in die Augen. Der Blick fesselt einen und ich musste das Buch daher genauer in Augenschein nehmen. Der Gesichtsausdruck ist schwer ...

Cover:
-------
Der Autor schaut auf dem Titelbild dem Betrachter direkt in die Augen. Der Blick fesselt einen und ich musste das Buch daher genauer in Augenschein nehmen. Der Gesichtsausdruck ist schwer zu deuten: ernst, aber nicht unfreundlich. Entschlossen, aber doch irgendwie entspannt. Er weckte meine Neugierde.

Inhalt:
-------
Samuel Meffire ist nach seinem Vater benannt. Dieser stammte aus Kamerun und wurde unter den Versprechen einer guten Ausbildung und Arbeit in den 1960er-Jahren in die ehemalige DDR nach Sachsen gelockt, wo er seine zukünftige Frau, Samuels Mutter kennenlernte. Sie heirateten und bekamen 2 Kinder. Doch Samuel hat seinen Vater nie kennenlernen dürfen, denn er wurde kurz vor seiner Geburt ermordet. Durch den Schock der Mutter und die sonstigen Umstände verläuft seine Kindheit und Jugend nicht sehr gut. Er verkriecht sich im Sport und in Büchern und Halt gibt ihm auch sein Glaube an Gott. Eigentlich möchte er nur Gutes bewirken, aber die Gewalt um ihn herum und die Ohnmacht, die er teilweise verspürt, dagegen vorzugehen, führen ihn von der Polizei weg und auf den falschen Weg. Doch er lässt sich nicht unterkriegen.

Mein Eindruck:
-------
"Das Schreiben ist mein Sprechen, das bin einfach ich. Wie der Schreiner Teil des Tisches ist. Und der Metzger Teil vom Schnitzel. Wir sind, was wir tun. Wir tun, was wir gut können."
(S. 259)

Mich hat das Buch von Anfang an in seinen Bann gezogen. Der Einstieg beginnt damit, dass die jüngste Tochter des Autors auf Kartons mit alten Fotos stößt und ihren Vater drängt, ihr über die abgebildeten Personen etwas zu erzählen. So beginnt er von vorne, angefangen von der Kindheit seiner Eltern und wie es zu
deren Kennenlernen kam. Nach und nach wird daraus die ganze Geschichte unterbrochen von kleinen Passagen in der Gegenwart, in der der Autor Rückfragen seiner Kinder beantwortet oder in eigene Gedankenwelten abdriftet.
Der erste Eindruck hat mich getäuscht, bei dem Cover hätte ich nie eine so packende Biografie erwartet. Man merkt, dass Herr Meffire sehr viele Romane, auch aus dem Fantasybereich gelesen hat. Bei einer Lesung hätte ich an seinen Lippen gehangen, so hing mein Blick an jeder Zeile. Obwohl seine Vergangenheit sehr gewaltbeherrscht war und es einige unschöne Szenen gibt, so liest es sich nur halb so schrecklich, da die Beschreibungen stellenweise schon poetisch und abstrahierend sind. Seine Mutter ist beispielsweise die "dunkle Königin", die Rechtsradikalen bezeichnet er als "Vampire" und manchmal hat er es im Verbrechermilieu auch mit Orks zu tun. Bei seinen Schilderungen blitzt immer wieder schwarzer Humor und auch Sarkasmus durch. Trotz der schlimmen Tatsachen musste ich des Öfteren schmunzeln, v. a. wenn er mal wieder Kritik an unserer Gesellschaft und dem politischen System übt. Auch schreibt er in seiner Freizeit kleine Gedichte, die er an passende Stellen in die Biografie eingewoben hat.
In seinem Leben hat er so viele Jobs, dass man auch tiefe Einblicke in unterschiedliche Milieus erhält: Türsteher bei einem Nachtklub, Sozialarbeiter bei rechtsradikalen (!) Jugendlichen, Polizeiarbeit und natürlich auch als Sporttrainer.
Ich war gefesselt von seinem Leben und staunte, wie ein Mensch so viel Schlechtes durchmachen kann und dennoch immer wieder aufsteht und seine Energie darauf verwendet, anderen zu helfen und etwas Positives draus zu machen. Ja, es gibt auch dunkle und erschreckende Phasen, aber positiv finde ich, dass der Autor diese Passagen seines Lebens bereut und aufgearbeitet hat. Ich habe sehr viel Respekt vor Herrn Meffire bekommen und wünsche ihm, dass er mit seiner Familie nun in Glück und Frieden leben kann.

Fazit:
-------
Fesselnd, knallhart ehrlich mit einer Prise Poesie und Humor - eine Biografie, die berührt und Mut macht

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.06.2023

Der erste Fall für die Hausboot-Detektive

Die Hausboot-Detektei - Tödlicher Genuss
0

Cover:
----------
Das Titelbild finde ich sehr passend für einen Cosy Crime: Das Hausboot liegt gemütlich in einer Gracht vor der Kulisse mit Häusern im Amsterdamer Stil. Besonders das Eichhörnchen wirkt ...

Cover:
----------
Das Titelbild finde ich sehr passend für einen Cosy Crime: Das Hausboot liegt gemütlich in einer Gracht vor der Kulisse mit Häusern im Amsterdamer Stil. Besonders das Eichhörnchen wirkt lustig und spielt im späteren Verlauf auch noch eine tragende Rolle.

Inhalt:
----------
Aus der Not heraus und weil er als Ex-Polizist trotzdem weiter für das Gute kämpfen will, gründet Arie Poepjes eine private Detektei. Firmensitz: Das Hausboot, auf dem er seit seiner Scheidung auch wohnt und das nach der indischen Glücksgöttin "Lakshmi" benannt ist. Mit an Bord alles außergewöhnliche Personen. Sie sind bereits aus den unterschiedlichsten Gründen mit dem Gesetz angeeckt, weil sie für das Gute kämpfen, nur nicht immer mit legalen Mitteln. Da ist einmal Maddie, die sich um ihre jüngere und geistig etwas zurückgebliebene Schwester Isa kümmert. Dann gibt es den Engländer Jack Addington, ein Gelegenheitsarbeiter, der gut tüfteln und handwerken kann. Jan van Dijk hieß früher Janine und war Beamtin bei der Stadtverwaltung, bis jemand auffliegen ließ, dass sie das Gesetz brach, damit Leute nicht abgeschoben werden. Jan hat seine Schriftstellerfreundin Elin Blomgren mitgebracht, die an Liebeskummer leidet und dringend Abwechslung gebrauchen kann. Und dann sind noch der Hund namens "Hund" und bald das Eichhörnchen "Fru Gunilla" als neues Maskottchen mit an Bord.
Nach einigen Anlaufschwierigkeiten erhalten sie durch Gabriel Petit, Chefkoch am Rande der Insolvenz, ihren ersten Auftrag: Sie sollen herausfinden, was seine Konkurrentin bei der Hochzeit eines reichen Gastgebers kochen will, damit er sie beim Wettbewerb um den Cateringauftrag besiegen kann. Der scheinbar einfache Fall entpuppt sich mehr und mehr als komplex und bald gibt es nicht nur Diebstähle und Intrigen, sondern auch Leichen zu beklagen. Werden Arie und sein Team den Fall lösen?

Mein Eindruck:
----------
Mir gefiel die chaotische Truppe um Arie sehr gut und ein Hausboot ist ein schöner und gleichzeitig ungewöhnlicher Ort für ein Detektivbüro. Anfangs vermisste ich die Spannung ein wenig, denn besonders im ersten Drittel wird viel Zeit darauf verwendet, die einzelnen Mitglieder des Detektivteams mit ihrer Vergangenheit zu beschreiben. Dennoch war es nicht langweilig, im Gegenteil. Die Charaktere sind außergewöhnlich und ihre Lebensgeschichte ist so amüsant und teils auch rührend beschrieben, dass ich trotzdem immer weiter lesen musste. Abgesehen davon spielt ein Teil dieser Beschreibungen für die Auflösung eine wichtige Rolle. Der niederländische Flair wird sowohl durch ausführliche Beschreibung der Lokalitäten als auch das Einstreuen niederländischer Ausdrücke vermittelt. Ich fühlte mich dadurch zeitweise wie im Urlaub.
Der Fall scheint zunächst simple, entwickelt aber mit der Zeit ein komplexes Eigenleben. Der Leser wird bis zum Schluss im Unklaren gelassen, wer wen wie ausgetrickst und/oder ermordet hat und das Ende finde ich raffiniert gelöst. Da der Auftrag in der Gastronomie angesiedelt ist, erfährt man auch sehr viel über exotische Delikatessen und unbekanntere Gemüsesorten. Besonders gelungen fand ich den Eigenhumor der Autorin, sich selbst in gewisser Weise mit in die Handlung einzubauen und dabei einige Seitenhiebe auf das Literaturgenre Krimi zu verteilen.
Auch das Beziehungsgeflecht der Mitglieder untereinander und damit ihre Persönlichkeiten entwickeln sich im Romanverlauf weiter. Besonders zwischen Maddie und Jack knistert es, ohne dass es kitschig wird.
Mir ist die Hausboot-Detektei sehr ans Herz gewachsen und der Fall wurde gegen Ende richtig spannend und clever gelöst. Ich freue mich auf die angekündigten weiteren Fälle!

Fazit:
----------
Kulinarischer Cosy Crime in Amsterdam mit einer außergewöhnlichen und sympathischen Ermittlertruppe

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.06.2023

Was wäre wenn ...

Das Buch der gestohlenen Träume (Das Buch der gestohlenen Träume 1)
0

Gestaltung:
--------------
Das Titelbild lädt schon zum Träumen ein, in wunderschönen, kräftigen Farben. Die Kinder laufen mitten im Buch und es scheint etwas Magisches davon auszugehen. Auch im Inneren ...

Gestaltung:
--------------
Das Titelbild lädt schon zum Träumen ein, in wunderschönen, kräftigen Farben. Die Kinder laufen mitten im Buch und es scheint etwas Magisches davon auszugehen. Auch im Inneren sind kleinere, wunderschöne Schwarz-Weiß-Illustrationen enthalten. Sehr ansprechend und toll gestaltet!

Inhalt:
--------------
Die 12-jährige Rachel und ihr zwei Jahre älterer Bruder Robert wachsen in Krasnia auf, einem Land, das von dem Kinderhasssenden Tyrannen Charles Malstain regiert wird, nachdem er den Kaiser gestürzt hat. Er hat Krasnia vollständig unter seiner Kontrolle. Alle Dinge, die Spaß machen, wie bspw. Spielen und Aufenthalt im Freien oder Lachen, sind nicht erlaubt. Auch die meisten Bücher sind verboten und der Zugang zu Bibliotheken stark eingeschränkt. Besonders fantasiereiche Bücher sollen auf einmal vernichtet werden, u. a. "Das Buch der gestohlenen Träume". Rachels Vater Felix ist Bibliothekar und muss dies verhindern. Leider wird er beim Diebstahl geschnappt und so obliegt es Rachel und Robert, das Buch in Sicherheit zu bringen und sich nicht von Charles Malstain und seinem Gefolge fangen zu lassen. Denn der Diktator hat seine eigenen, egoistischen Gründe, das Buch in seine Hände zu bekommen.

Mein Eindruck:
--------------

"Die Buchseiten waren weich und vergilbt. Neunundvierzig Träume standen darauf, geschrieben in Altkrasnisch. Für jeden Traum gab es eine eigene Seite, genau wie ihr Vater gesagt hatte. Und jede Seite war ganz wunderbar illustriert. Die Farben der Tinte leuchteten – blauer Himmel, goldenes Licht, strahlend rote Blumen, grünes Gras. Und Vögel. Überall Vögel. Aber was hatte das alles zu bedeuten?" (S. 63)

Bereits in der Einleitung, in der Rachel bei ihrer Reise in ein anderes Land auf einen geheimnisvollen Mann trifft, hat mich das Buch in seinen Bann gezogen. Dann gibt es einen Zeitsprung, bei dem der Leser erfährt, wie das Leben von ihr und Robert bis zu diesem Moment verlaufen ist.
Hier werden viele Themen miteinander verwoben. Beim Lesen über den Diktator und seine Anordnungen hatte ich oft das Gefühl, dass der Autor hier auf die Zeit um den zweiten Weltkrieg herum anspielt. Auch Sachen wie Ausgangssperre, Nachrichtenverbot, Untergrund-Widerstandsgruppen sowie Verhaftungen von Personen, deren Meinung dem Regenten schaden könnten, ließen mich daran denken. Neben diesen realistischen und erschreckenden Themen spielt David Farr aber auch mit der Frage, was wäre, wenn wir unsterblich wären, die Grenze zwischen Tod und Leben überwinden könnten?
Und was wäre, wenn eine Tyrannei ewig dauern würde, weil der Tyrann nicht zu stoppen ist? Das sind viele interessante Fragen, die hier spannend in eine actionreiche Geschichte verwoben werden. Rachel und Robert wissen nie, wem sie vertrauen können, und dennoch finden sie schließlich Unterstützter bei ihrem Vorhaben und schaffen es immer wieder, den Geheimdienst von Krasnia auszutricksen.
Obwohl ich altersmäßig längst nicht mehr zur Zielgruppe gehöre, habe ich das Buch in wenigen Stunden verschlungen und blieb am Ende gerührt und nachdenklich zurück.

Fazit:
--------------
Facettenreiches, spannendes und actionreiches Fantasie-Jugendbuch, das fesselt und einen nachdenklich zurücklässt

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere