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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.04.2017

Besondere Knochen

Der Knochensammler - Die Ernte
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Die kleine Clara kommt nicht von der Schule nach Hause, schnell geht man von einer Entführung aus. Ihre Eltern sind vollkommen überfordert mit der Situation und verzweifeln.

Wir lernen auch Jackey Frith ...

Die kleine Clara kommt nicht von der Schule nach Hause, schnell geht man von einer Entführung aus. Ihre Eltern sind vollkommen überfordert mit der Situation und verzweifeln.

Wir lernen auch Jackey Frith kennen, einen Jungen, der unter einer seltenen Krankheit leidet: Dem Münchmeyer-Syndrom. Sein Bindegewebe verknöchert langsam, was durch Prellungen oder Verletzungen noch verschlimmert wird. Entsprechend vorsichtig sind seine Eltern und die Belastung geht nicht spurlos an ihrer Ehe vorbei. Aber der Entführer von Clara hat es auch auf Jackey abgesehen...


Das Buch ist spannend und nach einem bekannten Muster aufgebaut. Ein Psychopath mit einer merkwürdigen Leidenschaft für Knochen bzw. Skelette spielt Katz und Maus mit der Polizei. An den Tatorten hinterlässt er Hinweise und seine Opfer wählt er nach ganz bestimmten Kriterien aus.


Veröffentlicht am 11.04.2017

Eine Familientragödie

Good as Gone
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Cover und Beschreibung haben mich sofort angesprochen und ich habe mich auf einen spannenden Thriller gefreut. Ich wollte miträtseln, warum die Fremde zu der Familie kommt, wie die Familie es letztendlich ...

Cover und Beschreibung haben mich sofort angesprochen und ich habe mich auf einen spannenden Thriller gefreut. Ich wollte miträtseln, warum die Fremde zu der Familie kommt, wie die Familie es letztendlich herausfindet und was dann passiert. Ich gebe zu, dass ich bei solcher Art von Thrillern auch eine klassische Täter-Opfer-Rollenverteilung gewohnt bin. Das alles trifft auf dieses Buch so nicht zu. Wäre die Aufmachung in Richtung Familientragödie gegangen, hätten sich wohl einige negative Bewertungen vermeiden lassen, ich fand die Geschichte aber durchaus hörenswert.


Die Geschichte beginnt mit der Entführung der achtjährigen Julie aus ihrem Elternhaus. Ihre Schwester Jane beobachtet das ganze, ist aber vor Angst so gelähmt, dass sie nicht um Hilfe ruft. Julie verschwindet spurlos und für die Eltern beginnt ein Alptraum.


Etwa acht Jahre später taucht Julie genauso plötzlich wieder auf, wie sie verschwunden ist. Natürlich ist sie verstört und traumatisiert, aber nach und nach tauchen Ungereimtheiten auf, die dadurch nicht zu erklären sind. Julies Mutter Anna beginnt zu zweifeln, ob es wirklich ihre Tochter ist, die so unerwartet in ihr Leben gestolpert ist.


Dieses Buch scheint wie geschaffen für eine Hörfassung, besonders in der Form, wie der Verlag es gemacht hat: Die Geschichte wird abwechselnd aus der Perspektive „Julies“ und der Mutter erzählt. Gelesen werden die Abschnitte von Anna und Nellie Thalbach (selbst Mutter und Tochter). Besser hätte man es nicht machen können! Julies Mutter erzählt dabei die eigentliche Geschichte, die Rückkehr der verloren geglaubten Tochter. „Julie“ hingegen beginnt zwar an der gleichen Stelle, erzählt dann aber rückwärts und geht so immer tiefer in die Vergangenheit. Dank der unterschiedlichen Stimmen ist dies gut unterscheidbar und auch die vielen Namen, die „Julie“ in ihrem Leben schon hatte, verwirrten mich nicht, sondern gaben nach und nach Einblick in ihr Leben.

Das ganze ist meist traurig, manchmal verzweifelt oder wütend. Anna Thalbach bringt dies gut zur Geltung, Nellie ist eher ruhig und fast ein wenig sachlich. Beiden habe ich gern zugehört und „Julies“ Geschichte bis hin zu ihrem Geheimnis hat mich auf eine ruhige Art in ihren Bann gezogen.

Veröffentlicht am 08.04.2017

Mittelmäßige Kost

Gefährliche Empfehlungen
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Dies ist der mittlerweile fünfte Fall für den Koch Xavier Kieffer. Der Luxemburger ist mit der Firmenchefin des renomierten Gastro-Führers „Guide Gabin“ zusammen und somit natürlich bei der Einweihung ...

Dies ist der mittlerweile fünfte Fall für den Koch Xavier Kieffer. Der Luxemburger ist mit der Firmenchefin des renomierten Gastro-Führers „Guide Gabin“ zusammen und somit natürlich bei der Einweihung des neuen Hauptgebäudes anwesend. Es kommt zu einem Zwischenfall bei dem eine alte Ausgabe des Guide verschwindet. Die Ausgabe, die kurz vor dem Krieg erschienen ist, scheint ein Geheimnis zu bergen und Kieffer möchte wissen, was der Guide verbirgt. Dabei gerät er schnell selbst zwischen die Fronten und muss sich ein Versteckspiel mit seinen Gegnern liefern.


Leider hat mich das Buch nicht überzeugt, obwohl ich die Geschichte zunächst spannend fand. Beeindruckend ist zudem, dass es tatsächlich viele historische Parallelen zum Guide Michelin gibt, der auch im zweiten Weltkrieg genutzt wurde. So erfährt man viel geschichtlichen Hintergrund zum Sterne-Führer.


Die Hetzjagd, in die Kieffer gerät ist auch nicht schlecht gemacht, allerdings sind mir hier zu viele Ungereimtheiten. Alles in allem ist die Krimigeschichte für mich (obwohl der Ansatz stimmig ist) absolut unrealistisch und konstruiert. Die Auflösung der Täter hat mich mehr als enttäuscht, obwohl man das meiste geahnt hat.


Kieffer selbst gibt sich gewohnt traditionell. Während er die Jagd grundsätzlich ablehnt, weil sie zu blutig ist, verzehrt er bei fast jeder Mahlzeit (wobei er täglich in ein anderes Restaurant geht) Stopfleber.


Für mich leider nur ein mittelmäßiger Krimi, der einige Schwachstellen hat.

Veröffentlicht am 08.04.2017

Vielversprechender Auftakt... leider nicht ganz ausgereift

Der Lavendel-Coup
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Die Autorin des Buches, Carine Bernard, wohnt in der Nähe von Düsseldorf, wo sie regelmäßig zum Geocachen durch die Landschaft zieht. Als Besitzerin eigener Geocaches denkt sie sich Rätsel aus und führt ...

Die Autorin des Buches, Carine Bernard, wohnt in der Nähe von Düsseldorf, wo sie regelmäßig zum Geocachen durch die Landschaft zieht. Als Besitzerin eigener Geocaches denkt sie sich Rätsel aus und führt die Suchenden langsam ans Ziel, indem sie eine Geschichte entwickelt. Genau dies ist nun in einem Roman weitergeführt.

Genau das war der Grund, warum ich dieses Buch unbedingt lesen musste!


Zum Inhalt:

Molly Preston ist eine Art verdeckte Ermittlerin in einer geheimen Abteilung der EU. Sie soll herausfinden, ob eine große, französische Bank durch Spionage erhaltene Informationen nutzt um sich illegal zu bereichern. Der Vorsitzende der Bank lässt sich gern als Wohltäter feiern und finanziert die Restaurierung einer kleinen Kapelle in der Provence. Molly bewirbt sich unter falschem Namen und ist Teil des Teams, das in der Kapelle die alten Wandbilder freilegt. Dabei entdeckt sie ein merkwürdiges Zeichen und am nächsten Tag ist einer ihrer Kollegen tot. Molly ermittelt und entdeckt verschlüsselte Botschaften, die auf einen versteckten Schatz hindeuten.


Mein Fazit:

Insgesamt hat mich das Buch gut unterhalten. Es war nicht übermäßig spannend, man kann es (wie das Cover vermuten lässt) als einen französischen Regio-Krimi einordnen. Ich hatte erwartet, dass es Verschlüsselungen und Zeichen zum miträtseln gibt, das war nur ansatzweise der Fall. Dafür gibt es einige Fotos der Handlungsorte und eine Hauptfigur, die meist sehr sympathisch geschildert ist. Mollys Perfektion (Zitat Klappentext: „Molly Preston ist hochintelligent, bildhübsch und gebildet. Sie kann alles, weiß viel und hat einen spannenden Job“) hat mir weniger gefallen und hätte nicht sein müssen.

Veröffentlicht am 08.04.2017

Krieg in Osten Ard

Das Herz der verlorenen Dinge
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Ich muss zugeben, dass dies mein erstes Buch von Tad Williams war. Ich hatte daher vielleicht falsche Erwartungen und wurde deshalb enttäuscht. Für Leser, die sich in Osten Ard schon fast heimisch fühlen, ...

Ich muss zugeben, dass dies mein erstes Buch von Tad Williams war. Ich hatte daher vielleicht falsche Erwartungen und wurde deshalb enttäuscht. Für Leser, die sich in Osten Ard schon fast heimisch fühlen, ist diese Rezension also vermutlich nicht nachvollziehbar. Für Neueinsteiger gibt es zwar am Ende des Buches einen erklärenden Text über die nicht-menschlichen Stämme, insbesondere den der Nornen, mit denen die Menschen eine erbitterte Feindschaft teilen, der hat mir den Einstieg aber nur wenig erleichtert.


„Das Herz der verlorenen Dinge“ schließt direkt an den Zyklus der Schwerter an: Nachdem die Menschen viele Nornen im Krieg getötet haben, fliegen die Verbliebenen nach Norden und verstecken sich dort vor ihren Angreifern. Dort finden sie zunächst Zuflucht in der Wirrwurzelfeste und schmieden einen Plan, um ihre Hauptstadt vor menschlichen Angriffen zu schützen.


Tad Williams erzählt die Geschichte der Belagerung dabei wechselweise aus Perspektive der Menschen und der Nornen. Bei den Menschen stehen Porto und Endri, zwei Kämpfer aus einfachen Verhältnissen im Mittelpunkt. Sie ziehen mit einem Trupp Krieger in den Kampf, der von einer Sithi begleitet wird. Warum sie die Gruppe begleitet und welche Absichten sie verfolgt, ist zunächst nicht klar und auch die Menschen vertrauen ihr nicht vollständig.


Bei der Erzählung rund um die belagerten Nornen stehen ein höher Baumeister und sein Lehrling im Mittelpunkt. Sie versuchen ihr Volk zu retten und müssen dabei ihre eigenen Bedürfnisse in den Hintergrund stellen. Dabei wird auch das "Herz der verlorenen Dinge" eine Rolle spielen.


Meine Bewertung fällt eher mittelmäßig aus, denn dies ist für mich leider nur ein „Zwischenspiel“. Die Ereignisse der vorigen Bücher werden kaum aufgegriffen und machten mir den Einstieg schwierig. Auch gab es für mich keine Personen, zu denen ich einen starke Bindung aufbauen konnte – was mit Sicherheit auch Absicht war, um sich nicht auf eine Seite zu schlagen.

Letztendlich ist in dem Buch eher wenig passiert, das Ende bereitet auf den nächsten Teil vor anstatt das Buch abzuschließen.


Für Fans sicherlich ein Muss, allen anderen würde ich raten mit einem anderen Buch von Tad Williams einzusteigen.