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Veröffentlicht am 17.10.2017

Ein Buch voller Lieblingsszenen und Emotionen

Ein ganzes halbes Jahr
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Inhalt:
Die 27-jährige Louisa Clark lebt nicht nur immer noch bei ihren Eltern, sondern hat gerade auch ihren Job verloren mit dem sie nicht unerheblich zum Familieneinkommen beigetragen hat. Aus Mangel ...

Inhalt:
Die 27-jährige Louisa Clark lebt nicht nur immer noch bei ihren Eltern, sondern hat gerade auch ihren Job verloren mit dem sie nicht unerheblich zum Familieneinkommen beigetragen hat. Aus Mangel an Alternativen nimmt sie eine Pflegestelle bei Will Traynor an, der seit einem Unfall von den Schultern abwärts gelähmt ist. Eine echte Herausforderung für Lou, denn Will hasst sein Leben nach dem Unfall und lässt es seine Umwelt auch spüren.

Meinung:
Es hatte lange gedauert bis ich dieses Meisterwerk von Jojo Moyes gelesen habe und das ist nun auch schon wieder eine ganze Weile her, aber „Ein ganzes halbes Jahr“ ist eine dieser seltenen Geschichten, die einen nicht mehr los lässt. Jojo Moyes ist wirklich eine wahre Meisterin ihres Handwerks.

Die Protagonistin Lou habe ich absolut geliebt. Sie ist einfach nur liebenswert, bunt und durchweg sympathisch, ich mochte ihre freundliche und lebensfrohe Art. Außerdem legt sie eine erstaunliche Willenskraft an den Tag und gibt nicht auf zu kämpfen. Zunächst ist sie mit der Situation überfordert, wer wäre das nicht? Aber sie wächst an ihren Aufgaben und über sich hinaus.

Auch Will mochte ich durchweg gerne, sogar am Anfang als er sich Lou gegenüber noch ziemlich unmöglich benahm, denn für mich war sein ganzes Verhalten einfach nur realistisch. Will ist ein sehr intelligenter, aktiver, belesener und viel gereister junger Mann, sodass niemand von ihm erwarten kann, dass er seine Behinderung und sein neues Leben einfach akzeptieren kann. Der Unfall hat ihn verbittert, er stößt seine Mitmenschen von sich und macht es Lou zu Beginn wirklich so schwer er kann. Die Ärmste tat mir wirklich leid, zu mal auch Wills Familie sehr steif ist und nicht dazu beiträgt, dass man sich ihnen wohl fühlen würde

Will und Lou tun sich gegenseitig wirklich gut. Will spornt Lou dazu an mehr vom Leben zu verlangen, sich selbst zu fordern und nicht so viel auf die Meinung anderer zu geben; er zeigt ihr, dass ihr Leben noch so viel mehr zu bieten hat als das, was sie bisher kennt und sie deshalb auch immer wieder dazu anhält neues auszuprobieren. Und Lou zeigt Will, dass sein Leben immer noch lebenswert und schön sein kann.

Von den Nebencharakteren war mir hingegen allein Wills Pfleger Nathan richtig sympathisch.
Lous Freund Patrick war der schlimmste von allen, ein richtiger Idiot! Der Typ ist so was von selbstverliebt und benimmt sich einfach immer unmöglich!
Lous Familie hat ihre anfänglichen Sympathiepunkte immer mehr bei mir verloren, da sie anscheinend kein großes Vertrauen in Lous Fähigkeiten hat. Die Familie legt zwar einen unglaublichen Zusammenhalt an den Tag, was natürlich eigentlich eine gute Sache ist, Lou aber auch immer wieder zum Verhängnis wird.
Aber auch Wills Familie fand ich auf ihre Art unsympathisch bzw. die Familie Traynor ist einfach total kaputt und zieht Lou immer tiefer in ihr ganzes Drama mit rein.

Diese Geschichte ist sehr emotional und intensiv, weil es einfach so echt ist. Stellenweise musste ich Pause machen, weil die Bilder in meinem Kopf zu heftig waren. Und dann konnte ich es aber wiederum nicht weglegen. Ich habe sehr oft mit den Charakteren mitgelitten, aber auch mitgelacht.

Wie der Titel der Rezension schon sagt war es für mich ein Buch voller Lieblingsszenen. Immer wenn ich dachte „Okay, das ist meine Lieblingsszene!“ kam noch eine und noch eine und noch eine, die ich mindestens genauso schön oder berührend fand.

Fazit:
Im Prinzip braucht man nicht mehr zu sagen wie toll dieses Buch ist, denn die Welt weiß es bereits.
Ich denke „Ein ganzes halbes Jahr“ wird ein Klassiker werden, den die Menschen auch in vielen, vielen Jahren noch lesen.

Veröffentlicht am 25.09.2017

Schöner als Band 1

Taste of Love - Küsse zum Nachtisch
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Inhalt:
Nick O’Reilly ist Küchenchef des Bostoner Trend-Restaurants Knight’s und in der Branche als Küchenrebell bekannt. Ehrgeizig und von sich selbst und seinem Können überzeugt ist sein nächstes Ziel ...

Inhalt:
Nick O’Reilly ist Küchenchef des Bostoner Trend-Restaurants Knight’s und in der Branche als Küchenrebell bekannt. Ehrgeizig und von sich selbst und seinem Können überzeugt ist sein nächstes Ziel sich einen Michelin Stern zu erkochen. Eine negative Kritik über sein Essen, die ein gewisser CPW in einer Bostoner Tageszeitung veröffentlicht hat, ist da natürlich nicht hilfreich und kratzt gewaltig an Nicks Ego.
Claire Parker-Wickham ist erst vor kurzem von England nach Boston gezogen, um ihren Eltern und ihrem Ex-Freund zu entfliehen und als Gastrokritikerin beim Boston Daily zu arbeiten.
Da Nick ihre Kritik natürlich nicht so stehen lassen kann und will, fordert er Claire, die er auch noch überaus attraktiv findet, zu einer kulinarischen Wette heraus, mit der er Claire dazu bringen will eine zweite, positive Kritik über das Knight’s zu schreiben. Doch die Kritik ist nicht das einzige, was Nick damit für sich gewinnen will….

Meinung:
Auf diesen zweiten Teil der „Taste of Love“-Reihe von Poppy J. Anderson habe ich mich schon sehr gefreut und er hat mir auch um einiges besser gefallen als Band 1 „Geheimzutat Liebe“.
Die Handlung fand ich in diesem Teil interessanter als im Vorgängerband und sie enthielt auch eine Enthüllung, die ich lange nicht habe kommen sehen.
Außerdem hatte ich zu den Charakteren eine bessere Verbindung als zu Brooke und Drew aus „Geheimzutat Liebe“ und mochte sie somit auch etwas lieber.

Protagonist Nick O’Reilly war mir mit seiner frechen und gleichzeitig charmanten Art sowie seiner kreativen Energie beim Kochen bereits im ersten Teil der Reihe sehr sympathisch und auch der Grund warum ich auf Band 2 gespannt war, obwohl mich „Geheimzutat Liebe“ nicht zu 100% überzeugt hatte. In Nick steckt mehr als man auf den ersten Blick vermutet und ich mochte den smarten, irischen Küchenchef sehr gerne.

Claire hat eine gute Erziehung in einem vornehmen, aber kaltem Haus genossen. Dadurch wurde sie zu einer eleganten Frau, die im Gegensatz zu ihren Eltern jedoch nicht überheblich ist oder sich für etwas Besseres hält. Sie brilliert in ihrem Job und argumentiert so gut, dass ich, obwohl ich Nicks Essen natürlich nicht selbst probiert habe, ihr alles glaubte, was sie darüber gesagt und geschrieben hat. Ihre Eltern sind wirklich furchtbar, wozu diese beiden Menschen überhaupt Ohren haben ist mir ein Rätsel – ganz offensichtlich nicht dafür ihrer Tochter zuzuhören. Ihr Ex-Freund Edward ist sogar noch überzeugter von sich als Nick, aber im Gegensatz zu diesem ein richtiges Ekel, der sich eigentlich überhaupt nicht für Claire als Person interessiert und viel zu sachlich und emotionslos ist. Solche Menschen hat die liebenswerte Claire wirklich nicht in ihrem Leben verdient und ich konnte es gut nachvollziehen, dass sie von diesen weg nach Boston gezogen ist.

Die Essensbeschreibungen sind hier etwas ausführlicher als in Band 1, aber schließlich ist es auch Claires Beruf Essen zu beschreiben. Ich empfand das aber keineswegs als störend, sondern ganz im Gegenteil sehr interessant.
Anscheinend sind in der Print-Version des Buches Rezepte abgedruckt, im E-Book habe ich diese leider nicht gefunden.

Einen Kritikpunkt habe ich allerdings doch noch: die vielen sexuellen Anspielungen, die in zu vielen Dialogen auftauchen, und das auch in Gegenwart von Nicks Granny. Nick wird ständig als Sexgott bezeichnet und auch die Phrase „Orgasmus auf der Zunge“ wurde für mein Empfinden überstrapaziert. Eine Zeit lang sind diese Dialoge natürlich witzig und passen auch zu Nicks Charakter, aber irgendwann ist es mir dann doch zu viel geworden. Auch wenn ich diesen Punkt erwähnenswert fand, ist er jedoch nicht so schwerwiegend, dass ich dafür einen Stern abziehen würde.

Das Cover finde ich, wie auch die aller anderen Bände dieser Reihe, ausgesprochen schön und passend gestaltet.

Taste of Love Reihe:
Band 1: Geheimzutat Liebe
Band 2: Küsse zum Nachtisch
Band 3: Zart verführt (erscheint am 26.10.17)
Band 4: Mit Sehnsucht verfeinert (erscheint am 21.12.17)

Fazit:
Ein schöner Liebesroman mit einer interessanten Handlung und liebenswerten Charakteren. Insgesamt hat mir „Küsse zum Nachtisch“ besser als sein Vorgänger gefallen.

Veröffentlicht am 19.09.2017

Grandiose Unterhaltung, wie man sie von Monika Gruber gewohnt ist

Man muss das Kind im Dorf lassen
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Monika Gruber ist die unangefochtene Queen des bayerischen Kabaretts, die in diesem Buch nicht nur über ihre Kindheit und Jugend auf dem Land, sondern auch über ihre „späten“ Anfänge in der Schauspielerei ...

Monika Gruber ist die unangefochtene Queen des bayerischen Kabaretts, die in diesem Buch nicht nur über ihre Kindheit und Jugend auf dem Land, sondern auch über ihre „späten“ Anfänge in der Schauspielerei und schließlich im Kabarett schreibt.

Besonders gefallen hat es mir über das Leben wie es früher war zu lesen, vor allem auf dem Land bzw. auf einem Bauernhof, wo vieles simpler und weniger gehetzt war als es heute ist. Bei so viel Freiheit als Kind und so entspannten Eltern kann man richtig neidisch werden.
Die Beschreibungen von Mama Grubers Back- und Kochkünsten, die immer mal wieder erwähnt werden, lassen einem das Wasser im Munde zusammenlaufen, wohingegen die kindlichen Kochversuche der „Gruber-Brut“ eher weniger appetitlich, dafür aber umso unterhaltsamer sind (hauptsach‘ mit Ketchup) .
Und auch das Kapitel über Hochzeiten auf dem Land hat mir besonders gut gefallen.

Eingefleischten Fans der „Gruaberin“ wird der eine oder andere Schwank aus ihrer Jugend bereits aus ihren Bühnenprogrammen bekannt vorkommen. Eines ebendieser sollte man sich ansehen, wenn man sich vorab einen Eindruck von dem Schreibstil des Buches machen will (bzw. das sollte man sowieso tun, wenn man Monika Gruber noch nicht kennt – zünftige Unterhaltung und Lachtränen garantiert), denn es ist sehr oft so verfasst wie etwas, das sie auf der Bühne vortragen würde. Auch hier zieht sie die für sie typischen Vergleiche und überzeugt mit dem ihr eigenen Wortwitz und ein wenig Sarkasmus.
Allerdings enthält es nicht nur lustige und fröhliche Erzählungen, sondern beinhaltet auch schmerzhafte und traurige Momente ihres Lebens, die nun mal niemanden erspart bleiben.

Bayerische Begriffe und Redewendungen übersetzt sie, zumindest hin und wieder, für ihre „preißisch‘n“ (=preußischen bzw. jenseits des Weißwurst-Äquators lebenden) Leser. Schön anzuschauen sind auch die in der Buchmitte enthaltenen Farbfotos.

Durch dieses Buch habe ich auch das Genre der Biographien für mich entdeckt, welches bisher für mich eher weniger interessant war.

Tipp: Das zugehörige Hörbuch wird von der Meisterin persönlich gesprochen.

Veröffentlicht am 28.08.2017

Toll gelesene und witzige Lovestory

Glück ist, wenn man trotzdem liebt
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Inhalt:
Floristin Isabelle ist ihre wöchentliche Routine heilig, deshalb ist sie auch entsetzt als diese durch die Schließung des vietnamesischen Restaurants gegenüber, in welchem sie bisher täglich ihre ...

Inhalt:
Floristin Isabelle ist ihre wöchentliche Routine heilig, deshalb ist sie auch entsetzt als diese durch die Schließung des vietnamesischen Restaurants gegenüber, in welchem sie bisher täglich ihre Mittagspause verbracht und eine vietnamesische Nudelsuppe verspeist hat, gestört wird. Zudem wird das Lokal auch noch von dem ambitionierten Koch Jens, der sich standhaft weigert Isabelle Suppe zu kochen, in ein neues, hippes Restaurant verwandelt.
Und das bleibt nicht die einzige Veränderung, die auf die Überraschungen hassende Isabelle einprasselt und ihr sonst so geordnetes Leben gehörig auf den Kopf stellt. Aber ob das wirklich so katastrophal ist wie Isabelle annimmt?

Meinung:
„Glück ist, wenn man trotzdem liebt“ war mein erstes Zusammentreffen mit Petra Hülsmann, wovon es aber bestimmt eine Wiederholung geben wird. Die Story hält was sie verspricht, eine humorvolle und romantische Geschichte, die perfekt für den Sommer ist.

Isabelles leicht überspannte Art und das Geplänkel zwischen ihr und Jens hat mich des Öfteren laut auflachen lassen. Auch Nana Spiers Leseweise hat hierzu beigetragen, denn sie liest wirklich super und total passend zu diesem Genre. Sie hat für jeden Charakter eine eigene Stimme, welche sie auch stringent einsetzt.
Dass es sich bei dem Hörbuch um eine gekürzte Version der Geschichte handelt fällt meiner Meinung nach nicht auf, ich finde die Handlung entwickelt sich trotzdem im richtigen Tempo. Es wurde also anscheinend nichts Gravierendes weggelassen.
Die genretypische Vorhersehbarkeit lässt sich auch hier nicht abstreiten, was mich aber nicht gestört hat, da die Geschichte sowohl von Petra Hülsmann als auch von Nana Spier super unterhaltsam erzählt wurde.

Isabelle ist ein kleiner Kontrollfreak und hat ihr Leben komplett durchorganisiert, ich empfand sie deshalb aber nicht als nervig sondern mochte sie wirklich gerne. Genauso Jens, der einem erstmal als ziemlicher Brummbär erscheinen kann, im Grunde aber ein gutes Herz hat. Insbesondere Nebencharaktere wie Jens‘ Teenie-Schwester Merle und Taxifahrer Knut, den Nana Spier wie von Petra Hülsmann vorgesehen mit norddeutschem Dialekt sprechen lässt, tragen enorm zum Vergnügen des Lesers bei.

Fazit:
„Glück ist, wenn man trotzdem liebt“ ist eine witzige Lovestory, die in der gekürzten Hörbuchversion grandios von Nana Spier gelesen wurde und garantiert nicht mein letztes Buch von Petra Hülsmann bleiben wird.

Veröffentlicht am 08.08.2017

Schöner Liebesroman

Brombeerfleck & Schokopunkte
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Inhalt:
Wer hat denn noch nie davon geträumt einfach in ein Flugzeug zu steigen und eine Zeit lang zu verschwinden? Emma tut genau das, auch wenn sie es lieber unter anderen Umständen getan hätte. Denn ...

Inhalt:
Wer hat denn noch nie davon geträumt einfach in ein Flugzeug zu steigen und eine Zeit lang zu verschwinden? Emma tut genau das, auch wenn sie es lieber unter anderen Umständen getan hätte. Denn der Grund für ihre spontane Flucht ist ihr persönlicher Tag aus der Hölle, oder wie soll man es sonst nennen, wenn man seinen Job verliert, deshalb früher nach Hause kommt und da den Freund mit einer anderen nackt zu erwischen? Allerdings ist ihr attraktiver Sitznachbar im Flieger nach Paris nicht wirklich hilfreich, wenn es darum geht sich in ihrem Unglück zu wälzen…

Meinung:
„Brombeefleck & Schokopunkte“ von Isabelle Voltaire ist eine schöne Liebesgeschichte, welche ich gerne gelesen habe. Einerseits ist sie zwar ein bisschen wie viele andere Liebesgeschichten auch, aber andererseits hat sie auch etwas ganz eigenes. Ich will jetzt nicht zu viel verraten, aber der Titel des Buches sowie das Cover haben einen bestimmten Grund und den fand ich eine super Idee bzw. deshalb ist das Buch auch etwas Besonderes.

Ben war mir etwas sympathischer als Emma, er ist ein richtig lieber Kerl, aber mit einem „Geheimnis“, welches natürlich irgendwann auffliegt. Seine Beweggründe dafür konnte ich zwar irgendwie verstehen, bin aber trotzdem der Meinung, dass er mit Emma darüber hätte sprechen müssen. Man merkt aber auch auf jeden Fall, dass er eigentlich ein herzensguter Mensch ist.
Emma stand verständlicherweise nach solch einem Tag unter Schock und ihre spontane Flucht fand nicht nur gut, sondern auch aufregend, wer würde sowas denn nicht gerne mal machen?! Aber ihre folgenden Reaktionen auf die Ereignisse dieses Tages empfand ich schon als etwas überspannt.

Fazit:
Eine schöne Geschichte, die mir beim Lesen Spaß gemacht hat.