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Veröffentlicht am 14.10.2019

Gefährliches Spiel

Die Schwestern von Mitford Manor – Gefährliches Spiel
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Pamela Mitford wird 18 Jahre alt und anlässlich ihrer Feier wird unter den jungen Erwachsenen auch eine Schnitzeljagd veranstaltet, die jedoch einen tödlichen Ausgang nimmt. Wie zu damaligen Zeiten wohl ...

Pamela Mitford wird 18 Jahre alt und anlässlich ihrer Feier wird unter den jungen Erwachsenen auch eine Schnitzeljagd veranstaltet, die jedoch einen tödlichen Ausgang nimmt. Wie zu damaligen Zeiten wohl üblich wird das Dienstmädchen für schuldig befunden und direkt verhaftet. Jemand anderes gerät dabei überhaupt nicht in das Visier der Polizei. Louisa ist die Einzige, die versucht ihrer geliebten Freundin zu helfen.

Jessica Fellowes gelingt es scheinbar mühelos historische Fakten mit Fiktion zu verbinden. Alice Diamond und ihre Diebesbande gab es beispielsweise tatsächlich und nachdem ich mich nun selbst etwas in das Thema eingelesen habe, zeigt sich deutlich wie viel Arbeit die Autorin hier in die Recherche gesteckt hat.
Die goldenen Zwanziger waren eine aufblühende Zeit und Jessica Fellowes lässt den Leser an Theaterbesuchen, hinreißenden Bällen, aber auch heimlichen Affären teilhaben. Man erlebt so viele verschiedene Facetten der gehobenen Gesellschaft.

Der Kriminalfall selbst hat mir dieses Mal nicht ganz so gut gefallen wie im ersten Band der Reihe. Zwar war er durchaus interessant aufgebaut und unterhaltsam zu lesen, allerdings fehlte mir ein wenig Spannung. Mir ist der Alltag von Louisa und Pamela zu sehr in den Vordergrund gerückt.

Etwas mehr Raum bekommt in diesem Band auch der junge engagierte Polizist Guy Sullivan. Ihn mochte ich bereits im vorherigen Teil wirklich gerne und es war schön mehr von ihm erleben zu können. Dieses Mal arbeitet er mit Polizistin Mary Moon zusammen. Hier hat mir besonders gut gefallen, dass man einen Einblick erhält, wie die alltägliche Arbeit für die ersten Polizistinnen sich dargestellt hat. Die hatten ganz schön mit Vorurteilen zu kämpfen und durften meist nur die einfachen Aufgaben verrichten, da sie ja das schwache Geschlecht sind und man ihnen auf keinen Fall zu viel zumuten sollte. Da könnte ich mich jedes Mal total aufregen und bin froh, dass es heutzutage anders verläuft. Mary Moon hat jedoch ziemlich Biss und lässt sich nicht so leicht unterkriegen. Ich bin gespannt ob man von ihr noch mehr zu sehen bekommt.

Veröffentlicht am 09.10.2019

Der dunkle König

Der dunkle König
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Obwohl Roper und seine Leute die Schlacht im Süden für sich entscheiden konnten, ist der Krieg noch lange nicht vorbei. Daher macht er sich auf den Weg nach Westen um weitere Verbündete zu finden.

Das ...

Obwohl Roper und seine Leute die Schlacht im Süden für sich entscheiden konnten, ist der Krieg noch lange nicht vorbei. Daher macht er sich auf den Weg nach Westen um weitere Verbündete zu finden.

Das Waldvolk ist ein wirklich skurriler Haufen, anders kann ich das gar nicht ausdrücken. Richtig sympathisch waren sie mir nie und die als Verbündete zu haben, ist manchmal so als bräuchte man keine Feinde mehr. Auf jeden Fall wurde es mit ihnen nie langweilig.
Roper und seine Vertrauten haben mir wie bereits im ersten Band sehr gut gefallen und ich habe mich riesig gefreut wieder mit ihnen Zeit verbringen zu können. Hier gab es einige unerwartete Entwicklungen und Ereignisse, manche sehr positiv, andere wiederum ziemlich schockierend. Leo Carew hatte einige Überraschungen parat.

Es gibt einige neue Schauplätze und die Handlung gewinnt deutlich an Komplexität. Durch verschiedene Perspektivwechsel ist man immer mitten im Geschehen dabei und erhält Einblick in alle möglichen Seiten.

Am meisten beeindruckt hat mich hierbei aber der Sprecher Peter Lontzek. Ich finde es unbeschreiblich, wie es ihm gelingt einfach jeder einzelnen Figur eine persönliche Stimme zu verleihen.

Man merkt, dass der Autor die Figuren langsam für ein großes Finale in Stellung bringt, wobei der Spannungsbogen immer weiter nach oben getrieben wird. Ich hoffe es wird nicht zu lange dauern, bis der nächste Band erscheint.

Veröffentlicht am 04.10.2019

Scharfschütze

Scharfschütze
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Ich habe erst beim Lesen durch Zufall von einer Kollegin erfahren, dass es sich hier um einen zweiten Teil einer Krimi-Reihe handelt. Nun nachdem ich das Buch gelesen habe, kann ich sagen, dass man den ...

Ich habe erst beim Lesen durch Zufall von einer Kollegin erfahren, dass es sich hier um einen zweiten Teil einer Krimi-Reihe handelt. Nun nachdem ich das Buch gelesen habe, kann ich sagen, dass man den Vorgänger nicht kennen muss um den Inhalt gut verfolgen zu können. Ich hatte jedenfalls überhaupt keine Probleme.

Paul Simon war für mich ein sehr sympathischer, aber manchmal auch schwieriger Ermittler. Zum einen hat er geniale Einfälle und scheint Zusammenhänge zu verstehen, die sonst niemandem auffallen. Auf der anderen Seite, scheint er permanent gegen sämtliche Vorschriften verstoßen bzw. sie konsequent nicht beachten zu wollen. Da ist es nur verständlich, dass sein altes Kommissariat nicht gerade begeistert ist, ihn wieder zurück zu sehen.
Sein ehemaliger Kollege Abel Lockhardt und er sind ein eingespieltes Team, das merkt man auf die erste Sekunde. Abel mochte ich von Beginn an sehr gerne, lediglich seine Leidenschaft fürs permanente Essen ging mir irgendwann ziemlich auf den Keks. Gefühlt auf jeder zweiten Seite packt er eine Salami, Chips oder ähnliches aus. Er isst quasi pausenlos und wie er überhaupt noch in eine Auto passt oder geradeaus laufen kann, ist mir ein Rätsel. Diese Leidenschaft hätte auch etwas weniger intensiv zum Ausdruck kommen können.

Nun aber zum Fall selbst. Es war sehr schockierend und beängstigend die Tat zu lesen. In nicht einmal 10 Sekunden sind fünf Menschenleben ausgelöscht und das ihrer Angehörigen für immer zerstört. Die kaltblütige Art des Täters war unvorstellbar und absolut nicht nachzuvollziehen, was ihn zu dieser Gräueltat getrieben hat.
Die Ermittlungen sind sehr umfangreich, vielen Fakten und Spuren muss nachgegangen werden, die meistens genauso schnell wieder erkalten wie sie aufgetaucht sind. Hier wurde deutlich wie frustrierend und anstrengend die Arbeit der Ermittler sein kann. Ich war am Ende von der Auflösung in einigen Punkten ziemlich überrascht und der Schluss hat mir wirklich gut gefallen.

Veröffentlicht am 04.10.2019

Die Schwestern aus der Steeple Street - Ein neuer Anfang

Die Schwestern aus der Steeple Street
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Donna Douglas mausert sich langsam zu einer meiner liebsten Autorinnen und daher musste ich natürlich auch direkt diesen Reihenauftakt lesen, als ich ihn entdeckt habe. Die Geschichte hat mich während ...

Donna Douglas mausert sich langsam zu einer meiner liebsten Autorinnen und daher musste ich natürlich auch direkt diesen Reihenauftakt lesen, als ich ihn entdeckt habe. Die Geschichte hat mich während dem Lesen ein wenig an die Serie "Call the Midwife" erinnert und ich habe jede einzelne Seite in mich aufgesogen!

Agnes Sheridan wurde in dem renommierten Nightingale Hospital zur Krankenschwester ausgebildet und tritt nun ihre neue Ausbildung zur Gemeindeschwester in Quarry Hill an. Gegensätzlicher könnte diese beiden Arbeitsplätze wohl kaum voneinander sein und so sieht sich Agnes mit einigen Schwierigkeiten konfrontiert. Aber auch die Einwohner betrachten die Neue eher mit Skepsis. Durch einige Rückblenden erfährt man zudem nach und nach mehr über die Vergangenheit von Agnes Sheridan und dem angespannten Verhältnis zu ihrer Familie.

In einem sehr einnehmenden Schreibstil beschreibt Donna Douglas Agnes' Stellenantritt und ihre erste Zeit bei den Gemeindeschwestern. Die vorhandenen Figuren sind allesamt detailliert und liebevoll gezeichnet und ihre Motive und Überzeugungen werden glaubhaft dargestellt. Besonders Polly und Bess haben mir gut gefallen.

Es hat mich total erschüttert als man die Lebensumstände der Menschen in Quarry Hill mehr und mehr kennenlernt. Wie man so leben kann ist mir unbegreiflich und heutzutage kann das wohl kaum jemand nachempfinden. Dabei wird auch deutlich wie wichtig die Gemeindeschwestern für die Einwohner waren. Es gab kein Geld für Ärzte, Krankenhäuser oder teure Medizin. Bei all der Armut und Hoffnungslosigkeit, waren die Gemeindeschwestern die einzige Hilfe, die diesen Menschen zuteil wurde.

Veröffentlicht am 27.09.2019

Zeit der Entscheidung

Die Nightingale Schwestern
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Bei "Zeit der Entscheidung" handelt es sich um den sechsten Teil der aktuell neun Bände umfassenden Reihe. Wir befinden uns inzwischen im Jahr 1940 und der Krieg rückt in den Vordergrund der Handlung. ...

Bei "Zeit der Entscheidung" handelt es sich um den sechsten Teil der aktuell neun Bände umfassenden Reihe. Wir befinden uns inzwischen im Jahr 1940 und der Krieg rückt in den Vordergrund der Handlung. Für mich war es total interessant, diesen einmal aus einer ganz anderen Perspektive so hautnah miterleben zu können.

Donna Douglas hat es wieder einmal geschafft mich mit ihrem außergewöhnlichen Schreibstil in ihren Bann zu ziehen. Ich war komplett innerhalb der Geschichte gefangen und habe einfach alles um mich herum vergessen. Ich hatte das Gefühl eine Zeitreise zu unternehmen und konnte mir das Krankenhaus, seine langen Flure, die Gerüche und die vielen Patienten in ihren Betten nur zu gut vorstellen.

Dieses Mal wird den Protagonisten keine Ruhe gegönnt. Ständig ertönt der Fliegeralarm und Bombenhagel und Granatenabwürfe halten die ganze Stadt auf Trab. Trotz aller Widrigkeiten kämpfen sowohl Ärzte als auch Schwestern dafür, dass Hospital weiterhin geöffnet lassen zu können, um verwundete und kranke Menschen versorgen zu können.
Es hat mich total fasziniert wie kreativ die Angestellten zum Teil ihre viele Probleme gelöst haben. So halten Freiwillige kleine Lampen über OP-Tische wenn mal wieder der Strom ausgefallen ist, Putz rieselt von den Decken und die Schwestern müssen auf engstem Raum im Keller arbeiten und leben. Zustände wie wir sie, glücklicherweise nie erleben mussten.

Neben all diesen düsteren und schwierigen Momenten war es für mich ein richtiges Highlight Dora wieder im Krankenhaus erleben zu dürfen. Sie ist und bleibt einfach mein Liebling aus allen Bänden und es war toll sie wieder bei ihrer Arbeit begleiten zu können. Ich hatte sie doch sehr im Hospital vermisst.
Auch einige neue Figuren kommen ins Spiel. Die freiwilligen Hilfsschwestern Eve, Jennifer und Cissy bringen frischen Wind mit herein und geben der Geschichte noch einmal eine ganz neue Seite. Besonders die Entwicklung von Jennifer war bemerkenswert.

Ich würde mir wünschen auch mal wieder Millie zu erleben oder ein paar andere der Mädels aus den ersten Jahren. Mich würde sehr interessieren was aus ihnen geworden ist. Ich hoffe sehr, dass sie vielleicht in einem der nächsten Bände noch einmal zurückkehren.