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Veröffentlicht am 27.01.2020

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Erzählt wird die Geschichte aus Sicht der 17-jährigen Leighton, der ältesten der drei Geschwister. Während den Ausbrüchen seines Vaters kümmert sie sich um ihre kleinen Schwestern und versucht sie abzulenken, ...

Erzählt wird die Geschichte aus Sicht der 17-jährigen Leighton, der ältesten der drei Geschwister. Während den Ausbrüchen seines Vaters kümmert sie sich um ihre kleinen Schwestern und versucht sie abzulenken, bis Papa sich wieder beruhigt hat. Dazu haben die drei sich verschiedene Spiele ausgedacht und verkriechen sich auch mal im Kleiderschrank. Eigentlich möchte Leighton gerne Journalismus studieren, Freunde haben und einfach eine ganz normale junge Frau sein. Mit ihren familiären Problemen, meistens aber ziemlich unmöglich.

Was zunächst einmal nach einer klassischen Gut-Böse oder Schwarz-Weiß Geschichte klingt, ist um einiges vielschichtiger und sehr komplex von der Autorin durchdacht. Für die Kinder muss der Vater manchmal wie ein Monster wirken und dennoch hat er auch eine verletztliche Seite. Einst waren sie eine glückliche Familie, doch diese Tage sind längst vergangen.

Nebenbei spielen Krähen auch immer wieder eine bedeutende Rolle. Sie belagern die Stadt und täglich werden es mehr, so wurden aus ein paar hundert Exemplare weit über tausend Vögel. Kyrie McCauley hat ein wirkungsvolles Stilmittel gefunden, um die düstere Atmosphäre des Romans noch zu verdeutlichen.

Gestört hat mich eine kleine Nebensache, die in meinen Augen keinen Sinn ergeben hat. Teilweise wirkt es als hätte das Haus magische Fähigkeiten oder dergleichen, da kaputte Spiegel oder Möbelstücke plötzlich wieder in Ordnung sind. Beinahe wie von Zauberhand. Das hat mich mehrmals verwirrt und meinen Lesefluss gestört.
Das Ende selbst war mir dann auch ein klein wenig übereilt und zu flach, bedenkt man den enormen Spannungsaufbau der restlichen Geschichte. Ich selbst hätte mit einem viel größeren Knall gerechnet. Davon abgesehen hat mich der Roman allerdings extrem gut unterhalten.

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Veröffentlicht am 24.01.2020

Nachtwild

NACHTWILD
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Ein gemeinsamer Ausflug in den Zoo, die Sonne scheint und es gibt viel zu entdecken für Lincoln und seine Mutter. Als es Zeit ist zu gehen passiert es plötzlich! Laute Knallgeräusche und die Menschen um ...

Ein gemeinsamer Ausflug in den Zoo, die Sonne scheint und es gibt viel zu entdecken für Lincoln und seine Mutter. Als es Zeit ist zu gehen passiert es plötzlich! Laute Knallgeräusche und die Menschen um sie herum fallen einfach um! Tot! Was für ein Horrorszenario!
Die Situation ist extrem furchteinflößend und beklemmend beschrieben und ich hatte in meinem Kopf auch nur noch einen Gedanken: Nichts Wie Weg!!

Joan bleibt nichts anderes übrig, als sich ihren Sohn zu schnappen und einen sicheren Platz zu suchen. Doch wo in dem Zoo soll das sein? Gibt es einen Täter oder mehrere? Wird die Polizei zu Hilfe kommen? Und was genau geht eigentlich vor sich? Tausende Fragen, die auch mir alle durch den Kopf geschwirrt sind. Und plötzlich ist alles andere komplett egal, lediglich Schutz und Überleben sind das Einzige was noch zählt.

Obwohl diese Stunden fesselnd, schockierend und auch sehr spannend beschrieben sind habe ich auch etwas Kritik anzumerken.
Über die Täter und deren Hintergründe erfährt man kaum etwas. Sie werden für meinen Geschmack viel zu oberflächlich abgehandelt und ich hatte am Schluss einige offene Fragen, die ungeklärt blieben. Auch das Verhalten der Polizei war nur am Rande erwähnt und es gab kaum bis gar keine Informationen.
Insgesamt fehlte dem Ganzen der Thrill, was total schade ist. Das Potenzial der Geschichte war wirklich enorm hoch.

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Veröffentlicht am 23.11.2019

Young Elites - Das Bündnis der Rosen

Young Elites (Band 2) - Das Bündnis der Rosen
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Bei "Das Bündnis der Rosen" handelt es sich um den zweiten Band einer Trilogie. Da es schon über ein Jahr her ist, dass ich den ersten Teil gelesen habe, fiel es mir anfangs etwas schwer zurück in die ...

Bei "Das Bündnis der Rosen" handelt es sich um den zweiten Band einer Trilogie. Da es schon über ein Jahr her ist, dass ich den ersten Teil gelesen habe, fiel es mir anfangs etwas schwer zurück in die Geschichte zu finden. Ich hatte die Handlung nur noch recht grob in Erinnerung und musste mich zunächst wieder orientieren.

Adelina war bereits im Reihenauftakt eine düstere Figur und daran hat sich auch dieses Mal nichts geändert. Auf der einen Seite spürt man als Leser sehr stark, dass sie Gutes tun und sich für das Richtige entscheiden möchte. Allerdings verfällt sie immer wieder ihrer Gabe und der Freude daran, andere zu quälen und ihnen Schmerzen zu bereiten. Dennoch würde ich sie nicht als Bösewicht oder dergleichen ansehen. Es gibt hier kein Schwarz oder Weiß, sondern sehr viele Grautöne.
Und genau das gleiche ist bei den anderen Charakteren der Fall. Jeder hat positive Eigenschaften, aber eben auch weniger gut. Freundliche und auch finstere Gedanken. Genauso wie es uns allen jeden Tag ergeht, denn das Leben besteht nicht nur aus schwarz und weiß und diese realistische Umsetzung gefällt mir total gut. Es ist mal was anderes und wirklich erfrischend!

Ich vermisse jedoch leider die Beschreibungen der Welt, der Umgebung in der sich die Helden befinden oder auch das Tierreich. Hier hält sich die Autorin nicht lange auf und das ist schade, da man gar nicht so genau einschätzen kann wie es in der von ihr erdachten Welt wohl aussieht. Auch werden neue Wesen, die Balira, eingeführt und da hätte ich mir auch mehr Informationen gewünscht.

Zu Beginn zieht sich die Geschichte doch stark, aber ungefähr nach der Hälfte wird das Tempo dann rasch angezogen und den Leser erwarten einige spannende Wendungen. Der Schreibstil der Autorin lässt sich gut lesen und als es endlich mehr Action gab, konnte ich die Geschichte wirklich gut genießen. Ich bin sehr neugierig auf den finalen Band, da ich aktuell noch gar nicht so recht einschätzen kann welches Ende die Geschichte wohl nehmen wird.

Veröffentlicht am 12.11.2019

Wayward

Wayward
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Bei "Wayward" handelt es sich um den zweiten Band einer Reihe, was ich deshalb erwähne da ich es wieder einmal geschafft habe es erst während dem Lesen zu bemerken. Dennoch bin ich erstaunlich gut mit ...

Bei "Wayward" handelt es sich um den zweiten Band einer Reihe, was ich deshalb erwähne da ich es wieder einmal geschafft habe es erst während dem Lesen zu bemerken. Dennoch bin ich erstaunlich gut mit der Geschichte mitgekommen und hatte nur ein- bis zweimal nicht so ganz den Durchblick.

Das Leben der Menschen scheint von außen betrachtet einfach und perfekt und vor allen Dingen sorgenfrei. Jeder hat ein schönes Zuhause, genügend zu Essen und ist rundum versorgt. Blickt man jedoch genauer hinter die Fassade, dann erkennt man so viel mehr. Sämtliche Jobs scheinen total unnötig und die meisten Menschen sitzen einfach nur ihre Zeit ab. Vernünftige bzw. echte Gespräche kann auch niemand führen, da jeder permanent überwacht wird. Es ist wahrlich ein Gefängnis und ich kann die Verzweiflung der Menschen sehr gut nachvollziehen.

Schwer getan habe ich mir jedoch mit der Handlung ab der zweiten Hälfte zirka. Ich sag als Stichwort nur "Höhle". Wer das Buch liest, wird wissen was ich meine, denn ich möchte hier nicht spoilern. Aber die Ereignisse rund um diesen Ort waren mir etwas suspekt. Einfach jede Sekunde im Leben der Bewohner von Wayward Pines wird überwacht und das was sie tun soll dann mal so eben möglich sein? Das konnte ich nicht wirklich glauben.

Während die Handlung zwischendurch etwas vor sich hinterplätschert überschlagen sich die Ereignisse zum Ende hin geradezu. Also erst war es zu wenig Action und dann alles so überstürzt. Das hätte ein wenig besser dosiert werden können. Dennoch hat es der Autor geschafft mich zu fesseln und ich konnte das Buch sehr zügig lesen. Auch bin gespannt wie es im dritten Band weitergehen wird.

Veröffentlicht am 04.11.2019

Die letzten ihrer Art

Die Letzten ihrer Art
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Nachdem mich die Autorin mit ihren letzten beiden Werken sehr positiv überraschen konnte, wollte ich "Die letzten ihrer Art" natürlich auch unbedingt lesen. Auch dieses Mal gibt es wieder drei Handlungsstränge, ...

Nachdem mich die Autorin mit ihren letzten beiden Werken sehr positiv überraschen konnte, wollte ich "Die letzten ihrer Art" natürlich auch unbedingt lesen. Auch dieses Mal gibt es wieder drei Handlungsstränge, die den Leser zu unterschiedlichen Schauplätzen und Zeiten führen.

Zum einen begleitet man Zoologe Michail Alexandrowitsch Komorow im Jahre 1883, der sich auf eine Expedition in die Mongolei begibt um Wildpferde einzufangen und nach Petersburg zu bringen. Diese Abschnitte erlebt man als eine Art Rückblende und für mich hat es sich angefühlt, als würde man das Tagebuch von Michail lesen.
Im zweiten Erzählstrang, der 1992 spielt geht es um Karin. Die Wildpferde sind inzwischen in der Mongolei ausgestorben und daher setzt Karin alles daran sie dort wieder anzusiedeln.
Der letzte Handlungsstrang führt uns in Stück weit in die Zukunft in das Jahr 2064 nach Norwegen. Dort lebt Eva gemeinsam mit ihrer Tochter Isa auf einem Hof, zusammen mit ein paar Kühen, Hühnern und Thakis. Das Leben ist hart und karg und die Umgebung um sie herum nahezu verlassen. Verzweifelt versucht Eva die letzten Wildpferde durchzubringen und ihre Art vor dem Aussterben zu retten.

Obwohl jede dieser Geschichten, jedes Schicksal für sich selbst steht, so sind sie doch auch alle miteinander verbunden. Dieses Mal ist die Botschaft allerdings nicht so klar formuliert, wie man es sonst von der Autorin gewohnt ist. Man muss auf die kleinen Details achten und vor allem zwischen den Zeilen lesen, um das Anliegen von Maja Lunde in seiner Gesamtheit zu erfassen.

Der Abschnitt über Eva und Isa hat mir hierbei mit deutlichem Abstand am besten gefallen. Aufgeregt und gespannt habe ich den Überlebenskampf der beiden starken Frauen verfolgt und hätte sie gerne noch weiter begleitet.
Michael war ebenfalls eine interessante Figur für mich, auch wenn es hier die ein oder andere unnötige Ausschweifung gab. Gar nicht warm geworden bin ich mit Karin und ihrem Versuch die Pferde wieder auszuwildern. Es verlief sehr schleppend und diese Szenen konnten mich so gar nicht fesseln. Ich muss auch gestehen, dass ich hier ein paar Seiten überblättert habe, da es einfach zu langweilig war.

"Die letzten ihrer Art" zeigt den Klimawandel und die daraus resultierenden Probleme von einer ganz neuen Seite und während der Mensch die Welt um sich herum und die eigenen Existenz mehr und mehr zerstört, gibt es da diese Pferde, die einfach immer weiter machen, als würde die Welt um sie herum still stehen.