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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.09.2017

Liebe zwischen den Zeilen

Liebe zwischen den Zeilen
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Ich liebe Bücher in deren Geschichten es auch um Bücher geht. Daher habe ich mich tierisch gefreut, als ich dieses Buch entdeckt habe und musste es auch direkt haben. Nicht der Klappentext hatte mich sofort ...

Ich liebe Bücher in deren Geschichten es auch um Bücher geht. Daher habe ich mich tierisch gefreut, als ich dieses Buch entdeckt habe und musste es auch direkt haben. Nicht der Klappentext hatte mich sofort überzeugt, sondern auch das malerische und wunderschöne Cover. Entwickelt hat die Geschichte sich dann jedoch völlig anders als erwartet.

Anfangs schreibt die Autorin abwechselnd aus der Sicht von Emilia und ihrem Vater. So lernt man die aktuellen Umstände kennen und erhält zudem einen Einblick in die Vergangenheit von Julius und wie er zu seiner eigenen kleinen Buchhandlung gekommen ist. Diese Abschnitte waren sehr berührend und sowohl Julius als auch Emilia waren mir sofort sympathisch.

Im weiteren Verlauf verändert sich die Geschichte jedoch. Ich bin davon ausgegangen, dass man die gesamte Zeit über Emilia bei ihrem Versuch begleitet, die Buchhandlung vor dem Ruin zu retten. Das ist aber nicht der Fall wie ich mit Bedauern feststellen musste. Viele Kunden der Buchhandlung trauern mit Emilia und man lernt einige von ihnen näher kennen. Und genau hier verliert sich der rote Faden der Geschichte und wird beinahe ganz vergessen. So lernt man June, Jackson, Sarah und einige anderen Figuren näher kennen aber irgendwie auch nicht richtig. Dem Leser werden kleine Einblicke in deren Leben gewährt, aber wirklich in die Tiefe geht es nicht und die Lebensgeschichten all dieser Charaktere hätten es eher verdient in einer eigenen Geschichte erzählt zu werden.
Versteht mich nicht falsch, die Figuren selbst sind wundervoll, lebensecht und einfach nur liebenswert. Aber die eigentliche Geschichte gerät in den Hintergrund und das finde ich überaus schade.
Vielmehr wird man von Kapitel zu Kapitel in verschiedene kleine Geschichten hinein geworfen und kaum das man sich eingefunden hat auch wieder heraus gerissen. Meiner Meinung nach hat die Autorin hier viel Potenzial verspielt.

Veröffentlicht am 04.09.2017

Die Chemie des Todes

Die Chemie des Todes
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Bereits am Klappentext merkt man sehr schnell, dass es sich hier um keine Lektüre für zarte Gemüter handelt. Insgesamt schreibt der Autor sehr detailreich, was gerade bei verwesenden Leichen und offenen ...

Bereits am Klappentext merkt man sehr schnell, dass es sich hier um keine Lektüre für zarte Gemüter handelt. Insgesamt schreibt der Autor sehr detailreich, was gerade bei verwesenden Leichen und offenen Wunden nicht sehr angenehm ist. Ich lese solche Thriller häufiger, daher war das für mich kein Problem, wer sich aber schnell ekelt, sollte dieses Buch besser nicht lesen.

Für mich war es mein erstes Buch von Simon Beckett und bereits die ersten Seiten haben mich sofort in ihren Bann gezogen. Der Schreibstil lässt sich sehr angenehm lesen und der Autor hat es mehr als einmal geschafft, mich auf eine falsche Fährte zu führen.

David Hunter ist forensischer Anthropologe und man erhält viele interessante Einblicke in seine Arbeit. Für mich hätten es auch noch ein bisschen mehr sein können, denn diese Passagen waren überaus spannend. Zunächst war ich etwas verwundert, weshalb ein so renommierter Anthropologe aufs Land zieht, aber mit der Zeit kann man immer mehr hinter Davids Fassade blicken und lernt seine Vergangenheit und Beweggründe kennen.
Neben David begleitet man auch noch die Bewohner Mahams, sowie die Polizei durch die harten Zeiten dieses kleinen Örtchens.

Ich war erschüttert, wie schnell der enge Zusammenhalt der Gemeinde zerbricht und die ersten Anfeindungen und Unterstellungen sich ihren Weg in die Köpfe der Leute bahnen. Wo Freundschaft oder gute Nachbarschaft war, ist plötzlich nur noch Hass.
Simon Beckett schafft es den Spannungsbogen bis auf die letzten Seiten aufrecht zu erhalten. Der Schluss selbst war gut und hat auch gut zur Geschichte gepasst, war mir persönlich jedoch ein klein wenig überzogen.

Veröffentlicht am 03.09.2017

Die Akte

Die Akte
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Für mich ist das nun schon mein fünfter Grisham aber leider bislang der schwächste. Das heisst nicht, dass das Buch nicht gut war, aber mit den anderen Werken konnte es leider nicht ganz mithalten.

Die ...

Für mich ist das nun schon mein fünfter Grisham aber leider bislang der schwächste. Das heisst nicht, dass das Buch nicht gut war, aber mit den anderen Werken konnte es leider nicht ganz mithalten.

Die Jurastudentin ist unsere Hauptfigur und ich hatte leider immer wieder so meine Probleme mit ihr. Zum einen habe ich viel Verständnis für ihre Situation. Wer wäre nicht mit den Nerven fertig, wenn er gejagt, verfolgt und um sein Leben fürchten muss. Auf ihrer Flucht zieht sie so ziemlich alle Bekannten mit in die Sache hinein, die sie hat. Dabei hüllt sie sich allerdings ständig in Schweigen was ihre Pläne betrifft, da ja sonst jemand in Gefahr geraten könnte. Komischerweise sterben die Leute trotzdem wie die Fliegen. Das hat mich irgendwann nur noch genervt.
Dank ihrer naiven Art macht sie den Gegner leichtes Spiel und es grenzt wirklich an ein Wunder, dass sie nicht bereits nach wenigen Kapiteln tot ist. Im Gegenteil, die Geschichte zieht sich in die Länge und scheint kein Ende finden zu wollen.

Normalerweise sind die Werke von Grisham immer sehr realitätsnah und glaubwürdig. Umso überraschter war ich, dass genau das hier komplett fehlt. Die gesamte Handlung reiht sich aus einer Reihe von Zufällen aneinander, wodurch jede Glaubwürdigkeit verloren geht. Auch die Charaktere machen keine sonderlich gute Figur dabei und wirken eher naiv und dümmlich. Ich hatte mir aufgrund seiner anderen Werke echt mehr erhofft.

Veröffentlicht am 02.09.2017

Der englische Botaniker

Der englische Botaniker
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Das Buch hat mich in der Buchhandlung immer und immer wieder angelacht und nach langem Zögern habe ich es mir nun doch zugelegt. Ich hätte jedoch besser auf meinen ersten Instinkt hören sollen fürchte ...

Das Buch hat mich in der Buchhandlung immer und immer wieder angelacht und nach langem Zögern habe ich es mir nun doch zugelegt. Ich hätte jedoch besser auf meinen ersten Instinkt hören sollen fürchte ich.

Ich weiß nicht recht wie ich es beschreiben soll, aber bereits die ersten Seiten haben so gar nicht meinen Geschmack getroffen. Man erhält eine Einführung in die Botanik, bei der viele lateinische Begriffe verwendet wurden, mit denen ich leider gar nichts anfangen konnte, da Botanik nicht ganz mein Steckenpferd ist. Das hat mich mit der Zeit immer mehr gestört. Eine kurze Erklärung wäre meiner Meinung nach nicht zu viel verlangt gewesen und hätte mir ständiges googeln erspart. Dadurch wurde mein Lesefluss sehr gestört.

Nach dem Einstieg kommt eine sehr lange Durststrecke, die leider nie so ganz vergeht. Es passiert kaum etwas, stattdessen gibt es unzählige Andeutungen, die nicht näher erklärt werden. Erzählt wird die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven. Zum einen von Fortune, seiner Frau, aber auch aus der Sicht von Lian. Nebenbei erlebt man auch den Briefwechsel des Ehepaares und einige Tagebucheinträge von Fortune. Aber auch die haben zu keiner Spannung geführt.

Positiv gefallen hat mir, dass man tiefe Einblicke in die Gesellschaft und das Leben der damaligen Zeit bekommt. In diesen Passagen konnte ich ein wenig in die Geschichte eintauchen. Da es ja eigentlich darum gehen sollte, dass Fortune Teepflanzen findet und besorgt, hatte ich gehofft hier etwas mehr zu erfahren, aber das Thema ist komplett im Hintergrund versunken. Die Beziehung zwischen Fortune und Lian nimmt den gesamten Raum der Geschichte ein.

Veröffentlicht am 30.08.2017

Sakura

Sakura
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Auf dieses Buch freue ich mich seit ich es das erste Mal entdeckt habe und ich war richtig glücklich, als ich es mir vor einigen Tagen ausleihen konnte. Der Schreibstil von Kim Kestner ist überaus fesselnd ...

Auf dieses Buch freue ich mich seit ich es das erste Mal entdeckt habe und ich war richtig glücklich, als ich es mir vor einigen Tagen ausleihen konnte. Der Schreibstil von Kim Kestner ist überaus fesselnd und ich habe das Buch innerhalb eines Tages ausgelesen. Ich konnte komplett in der Geschichte und den einzelnen Ebenen der Höhle versinken und habe alles um mich herum vergessen.

"Sakura" hat mich vom Aufbau her ein wenig an das Buch "Silo" erinnert. Auch hier leben die Menschen unter der Erde. Jede einzelne Ebene in "Sakura" hat eine andere Funktion und mit der Zeit lernt man die Höhle immer besser kennen. Jedes Kapitel widmet sich einer Ebene. Für mich war es dabei erschreckend mitzuerleben und welchen schrecklichen und unwürdigen Bedingungen die Menschen in Juris Ebene leben müssen. Auch in vielen anderen Ebenen sind die Verhältnisse kaum besser. Ebenso interessante finde ich, wie stark die einzelnen Etagen voneinander abgeschottet sind. Niemand weiß wirklich etwas über die anderen und jeder tut was man ihm sagt. Ein eigenständiges Denken ist bei den Bürgern der Höhle beinahe überhaupt nicht vorhanden.

Juri ist ganz klar die Hauptfigur. Auf der einen Seite hatte ich mehrmals Mitleid mit ihr. Sie lebt in den schlimmste Verhältnissen, die man sich nur vorstellen kann und besonders ihr Job hat mich schockiert. Daher bewundere ich Juri auch, denn diese innere Stärke hat garantiert nicht jeder und dafür hat sie wirklich Respekt verdient.
Im späteren Verlauf lernt Juri ein paar Probanden näher kennen, die dann auch eine mehr oder weniger wichtige Rolle spielen. Über die möchte ich an dieser Stelle aber nichts näheres verraten, sonst nehme ich zu viel vorweg.
Die Rolle des Prinzen ist ebenfalls relativ bedeutend. Ich war gespannt darauf ihn näher kennen zu lernen. Hat er Juri's Tarnung durchschaut? Ist er wirklich so, wie die Bürger denken? Oder täuschen sich die Menschen in ihm? Diese und viele weitere Fragen gingen mir zu Beginn durch den Kopf und ich war dann doch recht überrascht.

Die Geschichte ist von Beginn zum Schluss sehr spannend und mitreißend und man kann sehr gut in die doch recht düstere Atmosphäre der Höhle eintauchen. Der Abschluss war ein großartiger Höhepunkt, den man nicht besser hätte schreiben können und es gab auch noch die ein oder andere Überraschung. Ich bin komplett begeistert!