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Veröffentlicht am 19.06.2023

Frankfurt als Umschlagplatz für Schmuggler

Die Spur der Aale
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Lars Mathissen ist Zollfahnder am Flughafen Frankfurt und einem international tätigen Schmugglerring auf der Spur. Eines Morgens wird er tot am Main gefunden. Die Staatsanwältin Greta Vogelsang hat Bereitschaftsdienst ...

Lars Mathissen ist Zollfahnder am Flughafen Frankfurt und einem international tätigen Schmugglerring auf der Spur. Eines Morgens wird er tot am Main gefunden. Die Staatsanwältin Greta Vogelsang hat Bereitschaftsdienst und übergibt den Fall an die Abteilung für Kapitalverbrechen, die glaubt das es ein Unfall war. Doch der Fall lässt sie nicht los, Mathissen hatte ihr noch kurz vor einem Tod eine Mail geschickt, in der er sie um einen persönlichen Termin bat. Auch die Tochter des Toten ist davon überzeugt, dass ihr Vater ermordet wurde.

Florian Wacker bringt uns den Fall in einer klaren Sprache näher. Stück für Stück wird klar, dass es hier um Schmuggel von Aalen im Jungstadion geht. Es handelt sich um Glasaale, sie gelten in Asien als Delikatesse, daher ist ein lukrativer illegaler Handel zwischen Europa und Asien entstanden. Greta Vogelsang ist eine eigenwillige Staatsanwältin die nicht immer unbedingt den vorgeschriebenen Weg geht. Damit eckt sie natürlich im Kollegium an, sie fühlt sich oft nicht dazugehörig, da sie aus anderen Verhältnissen kommt als ihre Kollegen.

Dem Autor gelingt es Spannung zu erzeugen, ohne dass es hektisch wird. Die beschriebenen Charaktere gefallen wir gut, besonders Greta Vogelsang. Diese Staatsanwältin ist anscheinend persönlich auch nicht immer den geraden Weg gegangen. Das Buch hat mir sehr gut gefallen, ich bin schon gespannt auf den nächsten Fall und die Weiterentwicklung der Protagonisten.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.06.2023

Familiengeschichte und Urlaubsidyll

Das Erbe der Greiffenbergs - Gegen den Wind
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Es wird der runde Geburtstag von Elsa Greiffenberg in Prien am Chiemsee gefeiert. Die Familienidylle scheint perfekt zu sein, aber es scheint nur so. Jeder der Familienmitglieder trägt etwas mit sich herum, ...

Es wird der runde Geburtstag von Elsa Greiffenberg in Prien am Chiemsee gefeiert. Die Familienidylle scheint perfekt zu sein, aber es scheint nur so. Jeder der Familienmitglieder trägt etwas mit sich herum, dass er den anderen nicht erzählt. Und dann kehrt Ludwig, der Familienpatriarch, eines Abends von einem Segeltörn nicht zurück, alle sind davon überzeugt, dass er beim Sturm ertrunken ist. Pauline, seine älteste Tochter, übernimmt die Geschäfte des Feinkostunternehmens. Sie ahnt nicht, welch starker Wind ihr ins Gesicht bläst. Ihre Großmutter Elsa macht ihr immer wieder Mut und hilft ihr durchzuhalten. Und dann ist da noch der junge Ökobauer Leopold, den sie sehr sympathisch findet, obwohl er ein Widersacher vor Ort ist.
Isabell Schönhoff erzählt uns die Geschicke der Familie Greiffenberg in einem sehr flüssig zu lesenden Schreibstil. Die Protagonisten werden uns nähergebracht, aber nicht alle sind leicht zu durchschauen. Zwischendurch möchte man an den Chiemsee fahren, dort Urlaub machen, im Feinkostgeschäft Greiffenberg in Prien einkaufen und anschließend ein Picknick veranstalten. Das Lesen des ersten Bandes der Familiensaga hat mir Spaß gemacht und ich möchte werde wissen wie es weitergeht. Manchmal fragt man sich als Leser, ob es nur die Guten oder die Bösen gibt, aber das hat dem Lesespaß keinen Abbruch getan. Die letzten Sätze des Buches versprechen auf jeden Fall neue Spannung.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
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  • Charaktere
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  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 11.06.2023

Ein hartes Lieben im Nachkriegs-Berlin

Die Kinder der Luftbrücke
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Wir schreiben das Jahr 1948: Nora lebt mit zwei Kindern, ihrer Mutter und Schwester im Westsektor von Berlin. Ihr Mann ist aus dem Krieg nicht zurückgenommen, er gilt als vermisst. Es ist ein ständiger ...

Wir schreiben das Jahr 1948: Nora lebt mit zwei Kindern, ihrer Mutter und Schwester im Westsektor von Berlin. Ihr Mann ist aus dem Krieg nicht zurückgenommen, er gilt als vermisst. Es ist ein ständiger Kampf ums Überleben und vor allem um Lebensmittel. Sie selbst sucht Arbeit, ihre Schwester arbeitet als Krankenschwester. Dann hat Nora Glück und findet eine Arbeitsstelle als Übersetzerin bei den US-Alliierten am Flughafen Tempelhof. Endlich geht es ihnen etwas besser. Doch dann wird Westberlin durch die Sowjetunion abgeriegelt. Erneut beginnt der Kampf um Lebensmittel. In der schweren Zeit lernt Nora Matthew kennen, einen amerikanischen Piloten und verliebt sich in ihn.
Julia Weinberg bringt uns die Geschichte um Nora, ihren Kindern und ihrer Familie näher. Wir erfahren wie mühsam es ist in dieser Stadt zu der Zeit genug Lebensmittel zu bekommen um zu überleben. Aber es geht nicht nur um Lebensmittel, auch darum eine Arbeit zu finden um Geld zu verdienen, es wird mit harten Bandagen gekämpft. Doch auch der Zusammenhalt innerhalb der Familie und Freunden wird großgeschrieben. So kümmert sich Noras Schwester um eine kranke Nachbarin die auf keinen Fall in ein Krankenhaus bzw. zu einem Arzt will. Das alles, ebenso die Liebesgeschichte zwischen Nora und Matthew, erzählt uns die Autorin in einem sehr flüssigen und gut zu lesendem Schreibstil. Wir leiden und fühlen mit den hervorragend beschriebenen Protagonisten.
Ich habe den Roman, in dem uns ein Stück Zeitgeschichte nähergebracht wird, sehr gern gelesen und kann ihn empfehlen.

  • Einzelne Kategorien
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  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.06.2023

Die Semperoper und das Leben in Dresden

Dunkel der Himmel, goldhell die Melodie
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Anne Stern entführt uns die Welt Dresdens als der erste Bau der Semperoper fertiggestellt war. Elise ist das älteste Kind von Georg und Amalie Spielmann, die Familie gehört zur besseren Gesellschaft der ...

Anne Stern entführt uns die Welt Dresdens als der erste Bau der Semperoper fertiggestellt war. Elise ist das älteste Kind von Georg und Amalie Spielmann, die Familie gehört zur besseren Gesellschaft der Stadt. Sie spielt mit Leidenschaft und sehr gut Violine, obwohl sie ein Mädchen ist träumt sie von einer Karriere als Musikerin. Hinter den Kulissen des königlichen Hoftheaters geht es manchmal genauso dramatisch wie auf der Bühne zu. Die Primaballerina ist schwanger und muss das Haus verlassen. Der Kulissenmaler und die Requisiteurin sind Geschwister und haben lange für ihren Platz am Theater gekämpft. Bei einem Theaterbesuch von Elise lernt sie Christian den Kulissenmaler kennen. Die beiden verlieben sich und eine zarte heimliche Bindung entsteht zwischen ihnen.

Die Autorin erzählt uns Geschichten von Menschen die die Semperoper lieben oder dort arbeiten. Es sind Personen sehr unterschiedlicher Herkunft und jeder ist irgendwie mit dem Hoftheater verbunden. Anne Stern gelingt es uns diese Menschen, das Theater und die Stadt Dresden vor unseren Augen entstehen zu lassen. Für persönliche Freiheit ist zu der Zeit wenig Raum, schnell kann man in den sozialen Abgrund geraten. Schmerzhaft erfährt das die Ballerina, der Vater ihres Kindes ist verheiratet und verbietet ihr, Kontakt mit ihm aufzunehmen. Auch Elise muss sich entscheiden, für Christian oder für ihren Verlobten Adam Jacobi.

Anne Stern hat einen sehr flüssigen Schreibstil, der der Zeit, in der das Buch spielt, angepasst ist. Ich habe gerne die verschiedenen Lebenswege der Protagonisten verfolgt. Im vorderen des Buches findet der Leser eine Karte von Dresden, so kann man die beschriebenen Wege gut verfolgen, wenn man die Stadt nicht kennt.

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Veröffentlicht am 18.05.2023

Eine für die damalige Zeit ungewöhnliche Lebensgeschichte

Eine ehrenwerte Frau
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Für den Leser beginnt die Geschichte im Jahr 1901: Florence ist eine junge Frau und verheiratet mit einem strenggläubigen Pfarrer, sie dagegen ist eine lebenslustige Frau. Ihr Mann erwischt Flo bei einem ...

Für den Leser beginnt die Geschichte im Jahr 1901: Florence ist eine junge Frau und verheiratet mit einem strenggläubigen Pfarrer, sie dagegen ist eine lebenslustige Frau. Ihr Mann erwischt Flo bei einem Seitensprung und wirft sie aus dem Haus. Der gemeinsame Sohn Godfrey muss bei seinem Vater bleiben. Ihr Sohn Cyril trägt zwar auch den Namen ihres Mannes, ist aber ein sogenanntes „Kuckuckskind“. So macht sie sich gemeinsam mit ihrem Sohn auf den Weg zu ihrer Schwester Emily. Diese nimmt die beiden auf, doch dann verbringt Flo eine Nacht mit ihrem Schwager und steht wieder allein auf der Straße. Im Laufe ihres Lebens setzt sich dieses Muster fort. Arbeit zu finden ist schwierig, sie betreut Kranke und verdient damit ihren Lebensunterhalt. Die Kinder von Flo verbringen viel Zeit in Kinderheimen.

Die Geschichte von Florence beruht auf Tatsachen der Lebensgeschichte der Großmutter der Autorin. Der Schreibstil gleicht einem Fluss, der stetig fließt, mal etwas langsamer, mal etwas schneller, selten gibt es eine reißende Strömung. So ist auch das Leben von Flo, stetig im gleichen Muster. Immer wieder habe ich gedacht, nimm ein Leben mal richtig in die Hand und verändere endlich etwas. So gerät sie auch während des ersten Weltkrieges in den Strudel der Spionagetätigkeit.

Das Buch konnte man flüssig lesen, allerdings hatte es für mich zu wenig Spannung. Es ist gut recherchiert, am Ende erfahren wir noch in einem kurzen Abschnitt, wie das Leben von Flo nach dem Krieg weitergegangen ist, dass hätte für meinen Geschmack auch etwas ausführlicher sein können.

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