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Veröffentlicht am 19.02.2023

Ein wenig bekanntes Stück norwegisch-deutscher Geschichte

Als Großmutter im Regen tanzte
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Juni flieht vor ihrem Mann in das Haus ihrer verstorbenen Großeltern. Das Haus ist auf einer kleinen norwegischen Insel, dort hat sie auch den Großteil ihrer Kindheit verbracht, die Großeltern haben sie ...

Juni flieht vor ihrem Mann in das Haus ihrer verstorbenen Großeltern. Das Haus ist auf einer kleinen norwegischen Insel, dort hat sie auch den Großteil ihrer Kindheit verbracht, die Großeltern haben sie großgezogen. Das Verhältnis zwischen ihrer Großmutter Tekla und ihrer Mutter Lilla war immer sehr angespannt, sie haben sich oft gestritten. Auch Junis und Lillas Verhältnis war nicht konfliktfrei. Juni wusste nicht wer ihr Vater war, Lilla hat sich immer geweigert ihr den Namen zu nennen.

Beim Aufräumen des Hauses ihrer Großeltern fällt ihr ein Foto in die Hände, dass ihre Großmutter Tekla mit einem deutschen Soldaten zeigt. Ihre Großmutter sieht sehr glücklich darauf aus. Tekla beginnt zu recherchieren und so bringt die Geschichte ihrer Großmutter ans Licht. Diese hat sich während des Krieges in einen deutschen Soldaten verliebt und ist mit ihm nach Deutschland gegangen.

Das Buch ist in zwei Erzählsträngen geschrieben, einmal die Geschichte der Spurensuche von Juni und auf der zweiten Ebene Teklas Geschichte. Die Autorin beschreibt sehr eindringlich die Gefühlswelt von Tekla, was sie erst in Norwegen und dann in Deutschland erlebt, ebenso ihren schwierigen Weg wieder zurück nach Norwegen. Dieses Buch ist mir unter die Haut gegangen, es zeigt uns, dass es wichtig ist über die Vergangenheit zu sprechen, auch wenn es sehr schmerzhaft ist. Außerdem sollte man seine Wurzeln kennen, ohne dieses Wissen finden viele keine Ruhe und Heimat. Das Buch kann ich nur empfehlen!

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Veröffentlicht am 19.02.2023

Die Rückkehr nach Atlantis und das Ringen um Frieden

Atlantis (Band 2) – Trügerischer Pakt
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Ich habe den ersten Teil des Unterwasserabenteuers in und um Atlantis nicht gelesen. Daher war der einführende Brief ein guter Einstieg in die Geschichte um die drei Freunde Lewis, Hanna und Kaya. Die ...

Ich habe den ersten Teil des Unterwasserabenteuers in und um Atlantis nicht gelesen. Daher war der einführende Brief ein guter Einstieg in die Geschichte um die drei Freunde Lewis, Hanna und Kaya. Die drei sind mit einem Kriegsschiff aus der Unterwasserwelt von Atlantis entkommen und jetzt in der Oberflächenwelt der Sonnenmenschen. Doch es ist klar, sie müssen das Kriegsschiff wieder zurückbringen, sonst droht ein Angriff der Atlanter.
Man wird sofort in die Geschichte der drei Freunde gezogen. Die verschiedenen Protagonisten werden sehr gut beschrieben, der Leser hat sie direkt vor Augen und kann ihre Charaktere einschätzen. Voller Spannung begleitet man die drei auf ihrem Weg zurück und in Atlantis. Die Unterwasserwelt entfaltet sich und man fiebert mit den drei Freunden auf ihrem Weg und hofft, dass ein Angriff der Atlanter auf die Sonnenmenschen vermieden werden kann.
Mir hat es Freude gemacht dieses Abenteuer mit den drei Freunden zu erleben und daher eine Leseempfehlung von mir.

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Veröffentlicht am 30.01.2023

Die sprachlose schwierige Beziehung zwischen Vater und Sohn

Saubere Zeiten
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Jakob Auber lebt in Berlin, ist Journalist und hat einen Sohn. Er wird vom Krankenhaus in Trier angerufen, weil sein Vater dort auf der Intensivstation liegt. Seinen Vater hat er lange nicht gesehen und ...

Jakob Auber lebt in Berlin, ist Journalist und hat einen Sohn. Er wird vom Krankenhaus in Trier angerufen, weil sein Vater dort auf der Intensivstation liegt. Seinen Vater hat er lange nicht gesehen und auch keinen Kontakt mit ihm gehabt. Er fährt nach Trier, im Krankenhaus erhält er vom Krankenhauspersonal einen Zettel auf dem steht: Drempel und Kiste. Diese beiden Worte hat sein Vater mühsam aufgeschrieben als er kurz das Bewusstsein wieder erlangt hat. In seinem Elternhaus findet er dann in seinem ehemaligen Jugendzimmer ein Privatarchiv, das sein Vater angelegt hat. Es enthält die Geschichte der Familie, die seines Großvaters und Vaters und damit auch seine.
Hans Auber, sein Vater hat viele Stunden damit zugebracht Tonbänder zu besprechen, diese Bänder hört Jakob sich an und dringt somit immer tiefer in die Familiengeschichte ein. Der Leser wird von Andreas Wunn immer mehr in den Bann dieser Geschichte gezogen. Wenn man sich in die Lage von Jakob versetzt kann man seine Gedankensprünge nachvollziehen. Jakob hat durch die Tonbänder das Gefühl, dass sein Vater mit ihm spricht. Die Beziehung der beiden war immer schwierig, Jakobs Mutter ist bei einem Flugzeugabsturz um Leben gekommen, dass hat das Verhältnis der beiden nachhaltig geprägt.
Der Autor bringt uns die Geschichte von Theodor, Hans und Jakob Auber durch seinen eindringlichen und flüssigen Schreibstil nahe. Man spürt, dass vieles jeweils zwischen Vater und Sohn nicht ausgesprochen worden ist, so entstehen diese sprachlosen Beziehungen. Endlich ein Buch, dass dieses Thema aufgegriffen und gut umgesetzt hat. Bis zum Schluss spannend zu lesen. Ich hoffe auf mehr Bücher von diesem Autor.

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Veröffentlicht am 10.01.2023

Spannender Kampf um die Heimat

Redwall Band 1
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Im Moosblumenwald auf der alten Abtei von Rotwall leben die friedlichen Mäuse, es geht ihnen gut. Eines Tages ist es mit der Ruhe vorbei, Cluny, eine schreckliche Ratte, will mit ihrer wilden Horde Rotwall ...

Im Moosblumenwald auf der alten Abtei von Rotwall leben die friedlichen Mäuse, es geht ihnen gut. Eines Tages ist es mit der Ruhe vorbei, Cluny, eine schreckliche Ratte, will mit ihrer wilden Horde Rotwall erobern. Matthias, ein junger Novize, will dies natürlich auf jeden Fall verhindern. So beginnt eine sehr spannende Suche nach dem verlorenen Schwert des legendären Kriegers Martin.
Der Autor beschreibt alle Szenen sehr bildhaft. Die einzelnen Figuren hat der Leser sehr gut vor Augen. Man ist immer mitten im Geschehen dabei und fiebert mit. Das Buch ist in drei große Abschnitte eingeteilt und eignet sich auch gut zum Vorlesen, die zuhörenden Kinder sind begeistert. Als Nachteil empfinde ich die Dicke des Buches, für Kinder hätte es dünner ausfallen dürfen. Es macht Spaß Matthias auf der Suche nach dem Schwert zu begleiten.

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Veröffentlicht am 10.01.2023

Wollseifen - Ein Eifeldorf, seine Bewohner und der Verlust von Heimat

Ginsterhöhe
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Anfang 1919 kommt Albert Lintermann aus dem Krieg zurück, eine Gesichtshälfte ist stark versehrt. Nicht alle können seinen Anblick ertragen, seine Eltern sind froh, dass er wieder da ist und auf dem Hof ...

Anfang 1919 kommt Albert Lintermann aus dem Krieg zurück, eine Gesichtshälfte ist stark versehrt. Nicht alle können seinen Anblick ertragen, seine Eltern sind froh, dass er wieder da ist und auf dem Hof arbeiten kann. Das Leben nach dem Krieg normalisiert sich allmählich. Die Autorin beschreibt uns das Dorf, seine Bewohner und das Dorfleben sehr anschaulich. Es geht dort ruhig zu, aber den Fortschritt verliert man auch nicht aus den Augen.
Der Autorin gelingt es die allmählichen Veränderungen im entsprechenden Tempo zu beschreiben, das gilt vor allem für die Zeit des aufkommenden Nationalsozialismus. Zwei der Hauptprotagonisten sind Albert Lintermann und sein Freund, der Wirt Silvio. Die beiden beobachten die Veränderungen sehr genau und versuchen nicht in den Fokus der NSDAP zu geraten, sind allerdings immer bereit Menschen die Hilfe benötigen zu unterstützen. Immer wieder eingestreut sind Aufzeichnungen von Martin Faßbender, dem Lehrer in Wollseifen. Er hatte einen guten Blick auf das komplette Dorfleben.
Die Geschichte des Eifeldorfes und seiner Bewohner zeigt uns wie man durch äußere Umstände seine Heimat verlieren kann und man dem Ganzen machtlos gegenübersteht. Der Autorin gelingt es, uns dies unaufgeregt aber deutlich vor Augen zu führen. Es soll eine Trilogie werden, deshalb bin ich schon gespannt auf den Folgeband.

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