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Veröffentlicht am 31.12.2021

Die mutige Thronerbin und der Tempelritter

Die Mission des Kreuzritters
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Jerusalem, März 1129: Die Thronerbin Melisende soll den Comte d’Anjou Foulques heiraten, dass haben ihr Vater Baudouin und die Houte Cour beschlossen. Doch Melisende kann den Grafen nicht ausstehen und ...

Jerusalem, März 1129: Die Thronerbin Melisende soll den Comte d’Anjou Foulques heiraten, dass haben ihr Vater Baudouin und die Houte Cour beschlossen. Doch Melisende kann den Grafen nicht ausstehen und verlässt heimlich Jerusalem. Auf ihrer Flucht wird die Reisegruppe überfallen und sie gefangen genommen. Der Emir von Schaizar hält Melisende auf seiner Burg als seine Geisel fest und schickt seinen Neffen Usama nach Jerusalem um die Verhandlungen über die Freilassung zu führen. Nach Abschluss der Verhandlungen beauftragt König Baudouin den Tempelritter Raol de Montalban seine Tochter wohlbehalten zurückzuholen.

Auf dem Rückweg nach Jerusalem geraten sie wieder in einen Hinterhalt. Nur Raol und Melisende können sich retten, die weiteren Tempelritter halten die Angreifer auf, überleben diesen Angriff aber nicht. Ein gefahrvoller und schwieriger Rückweg nach Jerusalem liegt vor den beiden.

Ulf Schiewe gelingt es problemlos den Leser in die Zeit zwischen den Kreuzzügen zurück zu versetzen. Die Anfänge des Ordens der Tempelritter, die wechselvolle Geschichte des Königreiches Jerusalem und der angrenzenden Länder und Grafschaften und der verschiedenen Völker und Volksstämme werden anschaulich beschrieben. Im Mittelpunkt steht die Geschichte von Melisende von Jerusalem, sie ist eine berühmte Persönlichkeit dieser Zeit und muss sehr selbstbewusst gewesen sein.

Ein hervorragend recherchierter historischer Roman, der dem Leser das Heilige Land und die Menschen die dort zu der Zeit lebten, näher bringt. Voller Spannung verfolgt man die Reise von Melisande und Raol, man fühlt sich immer mitten im Geschehen.

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Veröffentlicht am 05.12.2021

Unterhaltsamer Krimi mit ungeahnten Dimensionen

Goldenes Gift
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Pol Schneider ist Imker und er produziert für einige Auftraggeber speziellen Honig. Für diesen Honig hat er auf Gebäuden in der Stadt Luxemburg Bienenstöcke stehen. Nach einem Anruf eines Auftraggebers ...

Pol Schneider ist Imker und er produziert für einige Auftraggeber speziellen Honig. Für diesen Honig hat er auf Gebäuden in der Stadt Luxemburg Bienenstöcke stehen. Nach einem Anruf eines Auftraggebers führt er eine Kontrolle der Stöcke durch und wird ermordet.

Der ehemalige Sternekoch Xavier Kieffer lässt auch von Pol Schneider Honig für sein Restaurant produzieren. Die Umstände des Todes von Pol Schneider sind ungewöhnlich. Dann verschwinden auch noch die Bienenstöcke, die der Imker kontrolliert hat. Auch von anderen Gebäuden werden die Stöcke von Unbekannten abgeholt. Warum und was ist mit den Bienenstöcken? Xavier beginnt zu ermitteln.

Valérie Gabin ist Gastrokritikerin, die Freundin von Xavier Kieffer und zur gleichen Zeit in Kalifornien unterwegs. Auf einer nächtlichen Fahrt beobachtet sie wie ein Lastwagen von einem Feld Bienenstöcke (Beuten) abtransportiert. Das meldet sie der Polizei. Bei einem Ortstermin am nächsten Tag sind die Beuten aber wieder da. Auch sehr seltsam. Valérie fängt ebenfalls an zu ermitteln.

Im Laufe ihrer Recherchen finden die beiden heraus, dass die Fälle zusammenhängen. Mal ermitteln sie getrennt, dann wieder gemeinsam. Der Fall nimmt ungeahnte Dimensionen an, er reicht bis nach Asien. Valérie und Xavier haben viele Kontakte, die sie für ihre Ermittlungen in Anspruch nehmen. Der Leser erfährt viel über Bienen und wie wichtig sie für die Lebensmittelproduktion sind.

Xavier Kieffer hat schon mehrmals ermittelt, für mich war es der erste Fall. Das hat mich nicht gestört. Schon nach kurzer Zeit waren mir die Protagonisten vertraut. Die Dialoge zwischen dem Finnen Pekka, der regelmäßig an der Bar des Deux Eglises ist, und Xavier sind herrlich. Einen Druck des Stadtplans von Luxemburg wäre für die Orientierung hilfreich gewesen, da Kieffer oft in der Stadt unterwegs ist. Der Krimi hat mich gut unterhalten und ich werde sicherlich „alte Fälle“ von Xavier Kieffer lesen.

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Veröffentlicht am 07.11.2021

Die Schweiz zum Wohlfühlen

Das kleine Chalet in der Schweiz
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Mina lebt in England, sie liebt es ihre Freunde mit leckerem Essen zu verwöhnen. Bei einem dieser Essen, macht sie ihrem Freund Simon einen Heiratsantrag und fällt aus allen Wolken, als er ablehnt. Bei ...

Mina lebt in England, sie liebt es ihre Freunde mit leckerem Essen zu verwöhnen. Bei einem dieser Essen, macht sie ihrem Freund Simon einen Heiratsantrag und fällt aus allen Wolken, als er ablehnt. Bei dieser Gelegenheit erfährt sie außerdem, dass er seit einiger Zeit eine Beziehung zu ihrer besten Freundin hat.

Für Mina steht fest, es muss sich in ihrem Leben etwas ändern. Daher fährt sie zu ihrer Patentante in die Schweiz, die in einem kleinen Ort ein Chalet betreibt. Es gefällt Mina dort sehr und gerne hilft sie ihrer Tante, vor allem in der Küche. Die Geschichte spielt im Winter, wir lernen die Gäste des Chalets kennen und die besondere Art, auf der Minas Tante Amelie dieses Chalet leitet.

Man fühlt sich sofort wohl und möchte sehr gerne dorthin fahren, auch wenn man keinen Wintersport betreibt. Mina stellt mit der Zeit fest, was sie wirklich möchte: ein kleines Café betreiben und Gäste mit ausgewählten Kuchenkreationen und anderen Kleinigkeiten verwöhnen.

Der Autorin gelingt es, den Leser ohne Probleme in die Schweiz zu versetzen und weckt den Appetit auf nationale schweizer Gerichte. Man verfolgt gerne die Geschichten der einzelnen Protagonisten. Es ist eine wunderbare Lektüre zur Entspannung und man möchte wissen, an welchen Ort uns die Autorin demnächst entführen wird und was es dort für Köstlichkeiten zu entdecken gibt.

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Veröffentlicht am 07.11.2021

Familien- und Firmengeschichte zu Beginn des Nationalsozialismus

Die Blankenburgs
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Es ist das Jahr 1929. Die Porzellanmanufaktur Blankenburg kann das 150-jährige Firmenjubiläum feiern und die Auftragsbücher sind voll. Es ist der schwarze Freitag im Oktober des gleichen Jahres als alles ...

Es ist das Jahr 1929. Die Porzellanmanufaktur Blankenburg kann das 150-jährige Firmenjubiläum feiern und die Auftragsbücher sind voll. Es ist der schwarze Freitag im Oktober des gleichen Jahres als alles zusammenbricht. Das Familienoberhaupt Adalmar und sein Schwiegersohn Richard verlieren das komplette Vermögen und beide beenden ihr Leben noch am gleichen Tag.
Die Töchter Ophélie und Elise stehen vor einem Scherbenhaufen und müssen entscheiden, wie es jetzt weitergehen soll. Erschwerend kommt hinzu, dass sich die Schwestern nicht gut verstehen. Dann taucht Tankred auf, er ist der illegitime Sohn des verstorbenen Bruders Otto. Tankred schafft es, dass er in der Firma mitarbeiten kann und auch den Namen Blankenburg führen darf. Er hat sich bisher mit seinen beiden Freunden Schimmi und Dubbe irgendwie durchs Leben geschlagen.

Zur Beerdigung reist auch Arabella Löwenkind, geborene Blankenburg, aus New York an. Sie ist die Tante von Ophélie und Elise, eine sehr resolute Dame die sehr genau hinschaut und ihre Meinung vertritt. Im Hintergrund greift sie in das Geschehen um die Firmenführung ein.
Es ist auch die Zeit des beginnenden Nationalsozialismus. Die „Braunhemden“ machen sich breit, und Schimmi und Dubbe sind schnell begeistert von ihnen, sie werden ernst genommen und bekommen eine warme Mahlzeit. Da sie kaum Arbeit finden, ist das sehr viel für die beiden.

Im Klappentext heißt es, dass ein Geschwisterstreit um die Führung der Porzellanmanufaktur entbrennt. Das ist zwar richtig, aber einer der Hauptakteure in der Handlung ist Tankred und das Hauptaugenmerk ist auf die Auswirkung des sich ausbreitenden Nationalsozialismus auf alle Familienmitglieder und die Firmenführung gerichtet.

Der Schreibstil ist flüssig und situationsbezogen manchmal auch derb. Beim Lesefluss hat mit gestört, dass es sehr lange Kapitel waren, eine weitere Unterteilung wäre zur Orientierung hilfreich gewesen.

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Veröffentlicht am 22.10.2021

Facettenreicher Krimi in Berlin in den 1950-Jahren

Der weiße Panther (Lemke-von Stain-Serie 2)
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Der Krimi spielt 1958 in Berlin. Es ist der zweite Fall für den Kriminalassistenten Fred Lemke und seiner Kollegin die Sonderermittlerin Ellen von Stain. Der Barkeeper Gottfried ist vor seinem Arbeitsplatz, ...

Der Krimi spielt 1958 in Berlin. Es ist der zweite Fall für den Kriminalassistenten Fred Lemke und seiner Kollegin die Sonderermittlerin Ellen von Stain. Der Barkeeper Gottfried ist vor seinem Arbeitsplatz, der angesagtesten Bar in Berlin, Harry’s Ballroom ermordet worden. In der Bar treffen sich alle die dazugehören und dazugehören wollen.

Bei den Ermittlungen geraten der Besitzer der Bar, Harry Renner, und ein weiterer Barbetreiber und Politiker, Otto Zeltinger, schnell ins Visier der beiden Ermittler. Fred ist Quereinsteiger und noch in der Ausbildung. Beim LKA und vor allem in seiner Abteilung hat er nicht nur Freunde. Die alten Seilschaften sind noch stark vertreten und er muss lernen sich durchzusetzen.

Das Leben zu dem Zeitpunkt in Westberlin wird facettenreich beschrieben. Es ist stark geprägt durch die Teilung in Ost und West, jeder gibt nur das preis, was er muss. Die Alliierten beobachten das komplette Geschehen und versuchen im Hintergrund an den Fäden zu ziehen. So fahren Fred und Ellen in den Ostsektor der Stadt, was sie natürlich nicht dürfen, und informieren Gottfrieds Mutter über dessen Tod. Die Informationen, die sie bei dem Besuch erhalten, dürfen sie aber nicht einsetzen. So ist es bei einigen anderen Informationen auch. Den roten Faden bei den Ermittlungen nicht zu verlieren ist nicht so einfach.

Der Krimi ist geprägt durch die hervorragenden Beschreibungen des Alltagslebens in Berlin und der gut beschriebenen Charaktere aller Beteiligten. Gerne möchte ich mehr von und über die beiden Ermittler Fred und Ellen lesen.

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