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Veröffentlicht am 29.03.2024

Eine Billion Dollar

Eine Billion Dollar
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Dass „Eine Billion Dollar“ letztes Jahr verfilmt wurde, habe ich erst nach dem Lesen des Buches erfahren. Ich frage mich nur, warum das 22 Jahre gedauert hat? Erschienen ist der Roman das erste Mal 2001. ...

Dass „Eine Billion Dollar“ letztes Jahr verfilmt wurde, habe ich erst nach dem Lesen des Buches erfahren. Ich frage mich nur, warum das 22 Jahre gedauert hat? Erschienen ist der Roman das erste Mal 2001. Ich liebe gut recherchierte Schmöker und für die 887 Seiten habe ich immerhin nur ein paar Tage gebraucht. Gut ich bin gerade verletzt und kann nicht viel anderes machen, aber dieses Buch von Andreas Eschbach ist so spannend und regt gleichzeitig zum Nachdenken an, wie man es vom Autor halt gewohnt ist.

Ich will mir gar nicht vorstellen, wie viel Recherchearbeit in dem Werk steckt. Die Serie habe ich noch nicht gesehen. Es hat sich in den letzten 23 Jahren viel getan. Die filmische Umsetzung würde mich schon interessieren.

Die Idee finde ich genial. John, ein New Yorker Fahrrad-Pizza-Lieferant erbt durch mysteriöse Umstände eine Billion Dollar. Eigentlich eine Trillion, würde man nach englischen Maßstäben rechnen. Jedenfalls ein undenkbares Vermögen. Die Erbschaft ist an eine Prophezeiung geknüpft. Er soll mit dem Kapital der Menschheit die verlorene Zukunft wiedergeben. Natürlich steht der arme Junge vor einer schier unlösbaren Aufgabe, denn im Prinzip will er am liebsten genau das machen, was sein Ahn vorhergesehen hat. Doch wo anfangen? Armut bekämpfen? Die Umweltzerstörung stoppen? Das Bevölkerungswachstum eindämmen?

Geld bedeutet Macht. Die Bestimmung stürzt ihn in Selbstzweifel und er fühlt sich trotz des ganzen Reichtums ohnmächtig. John muss erkennen, dass nicht jeder seiner Berater dieselben moralischen Ansichten vertritt, wie er. Und alles Geld erleichtert es nicht, die Liebe seines Lebens zu finden und zu halten.

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Veröffentlicht am 28.12.2023

Anmutig und poetisch

Der ganze Himmel
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„Eine Bulldoggenameise krabbelt über einen Fluch.“ Wir befinden uns im Jahr 1936 am Hollow Wood Friedhof von Darwin, wo Molly Hook aufwächst. Der Fluch ist Teil der Inschrift des Grabes ihres Großvaters. ...

„Eine Bulldoggenameise krabbelt über einen Fluch.“ Wir befinden uns im Jahr 1936 am Hollow Wood Friedhof von Darwin, wo Molly Hook aufwächst. Der Fluch ist Teil der Inschrift des Grabes ihres Großvaters. Das Mädchen ist noch zu klein, um die ganze tragische Bedeutung des dicht gedrängten Textes zu verstehen und warum sich ihre Mutter genau hier für immer von ihr verabschiedet. Sechs Jahre später redet sie mit dem Himmel, nennt sich selbst das Totengräbermädchen und ihr zweitbester Freund ist eine dreckige Schaufel namens Bert.

Und wieder habe ich ein Buch von Trent Dalton verschlungen. In „Der ganze Himmel“ verschmelzen dieses Mal auf poetisch anmutige Art und Weise die Erinnerungen der jungen Molly mit der brutalen Realität zur Zeit des zweiten Weltkriegs. Ihr Vater und Onkel sind die Totengräber von Darwin, Leichenfledderer und stadtbekannte Säufer. Als die Stadt evakuiert wird, befinden sie sich wieder auf einem Saufgelage. Molly, auf sich alleine gestellt, beschließt, den Toten ihre geraubten Schätze zurückzugeben. Der brutale Onkel erwischt sie dabei und lässt sie ihr eigenes Grab schaufeln. Der Luftangriff der Japaner verhindert das Schlimmste, zerfetzt aber ihren Vater, der sich im letzten Moment zwischen sie und seinen gnadenlosen Bruder stellt.

Molly flieht gemeinsam mit der saloppe Sprüche klopfenden Schauspielerin Greta Maze aus der Stadt. Und hier beginnt ein spannender Roadtrip durchs australische Outback. Das Totengräbermädchen sucht nach dem alten Zauberer, der ihre Familie verflucht hat. Ein trauriger japanischer Kampfpilot, der nicht mehr kämpfen will, fällt vom Himmel und direkt vor ihre Füße. Sie wandern entlang eines schmalen Grades. Auf der einen Seite die paradiesische Landschaft Australiens, auf der anderen wartet das abgrundtief Böse.

Wieder ein ergreifendes, philosophisches, realistisches, emotionales und humorvolles Werk voller Geheimnisse von Trent Dalton, dass man erst wieder aus der Hand legen kann, wenn das letzte Kapitel zu Ende ist.



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Veröffentlicht am 28.12.2023

Anmutig und poetisch

Der ganze Himmel
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„Eine Bulldoggenameise krabbelt über einen Fluch.“ Wir befinden uns im Jahr 1936 am Hollow Wood Friedhof von Darwin, wo Molly Hook aufwächst. Der Fluch ist Teil der Inschrift des Grabes ihres Großvaters. ...

„Eine Bulldoggenameise krabbelt über einen Fluch.“ Wir befinden uns im Jahr 1936 am Hollow Wood Friedhof von Darwin, wo Molly Hook aufwächst. Der Fluch ist Teil der Inschrift des Grabes ihres Großvaters. Das Mädchen ist noch zu klein, um die ganze tragische Bedeutung des dicht gedrängten Textes zu verstehen und warum sich ihre Mutter genau hier für immer von ihr verabschiedet. Sechs Jahre später redet sie mit dem Himmel, nennt sich selbst das Totengräbermädchen und ihr zweitbester Freund ist eine dreckige Schaufel namens Bert.

Und wieder habe ich ein Buch von Trent Dalton verschlungen. In „Der ganze Himmel“ verschmelzen dieses Mal auf poetisch anmutige Art und Weise die Erinnerungen der jungen Molly mit der brutalen Realität zur Zeit des zweiten Weltkriegs. Ihr Vater und Onkel sind die Totengräber von Darwin, Leichenfledderer und stadtbekannte Säufer. Als die Stadt evakuiert wird, befinden sie sich wieder auf einem Saufgelage. Molly, auf sich alleine gestellt, beschließt, den Toten ihre geraubten Schätze zurückzugeben. Der brutale Onkel erwischt sie dabei und lässt sie ihr eigenes Grab schaufeln. Der Luftangriff der Japaner verhindert das Schlimmste, zerfetzt aber ihren Vater, der sich im letzten Moment zwischen sie und seinen gnadenlosen Bruder stellt.

Molly flieht gemeinsam mit der saloppe Sprüche klopfenden Schauspielerin Greta Maze aus der Stadt. Und hier beginnt ein spannender Roadtrip durchs australische Outback. Das Totengräbermädchen sucht nach dem alten Zauberer, der ihre Familie verflucht hat. Ein trauriger japanischer Kampfpilot, der nicht mehr kämpfen will, fällt vom Himmel und direkt vor ihre Füße. Sie wandern entlang eines schmalen Grades. Auf der einen Seite die paradiesische Landschaft Australiens, auf der anderen wartet das abgrundtief Böse.

Wieder ein ergreifendes, philosophisches, realistisches, emotionales und humorvolles Werk voller Geheimnisse von Trent Dalton, dass man erst wieder aus der Hand legen kann, wenn das letzte Kapitel zu Ende ist.



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Veröffentlicht am 17.12.2022

Liebe in Zeiten des Brexit

Just Like You
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Letztes Wochenende hatte ich wieder einmal Lust auf etwas Romantisches. „Just like you“ von Nick Hornby kam mir da gerade recht. Der Titel könnte auch lauten „Liebe in Zeiten des Brexit“. Das Buch schafft ...

Letztes Wochenende hatte ich wieder einmal Lust auf etwas Romantisches. „Just like you“ von Nick Hornby kam mir da gerade recht. Der Titel könnte auch lauten „Liebe in Zeiten des Brexit“. Das Buch schafft es, die Beziehung der in Scheidung lebenden Lucy und ihrem jungen Babysitter Joseph, der noch dazu eine andere Hautfarbe hat, auf spannende Weise mit dem Brexit-Referendum zu verknüpfen. Von Anfang an ist klar: Kompliziert wird beides.
Lucy engagiert Joseph, um sich auf ein weiteres Blind Date einzulassen. Ihre Söhne sind beeindruckt von seinen Fähigkeiten beim Fußball-Videospielen. Lucys mag, dass er nachdenklich, freundlich, fleißig, zuverlässig und selbstbewusst ist, obwohl sie keine Ahnung von der Clubmusik hat, die er komponieren möchte. Es ist nicht nur der Sex, Ihre Bindung ist von Anfang an eine emotionale.
Eine Geschichte über gespaltene Meinungen, die die Briten im Rückblick schon viel länger begleiten, als uns. Es geht nicht nur um politische Neigungen, sondern auch um Geschmack in Kleidung, Musik und Büchern.
In scharfen Dialogen schafft es der Autor, die Charakter zu definieren und komplizierte Fragen einzuleiten, während er die Figuren luftig und sympathisch beschreibt. Es ist immerhin nicht einfach, einen ungebildeten Charakter darzustellen, ohne herablassend zu wirken. Die Romanze bleibt dabei nie wirklich vorhersehbar. Einmal ruft einer von Lucy`s Nachbarn die Polizei wegen des schwarzen Jugendlichen, der spät in der Nacht vor ihrer Haustüre steht. Dann ist Joseph beschämt, als er Lucy seinen neuen Track vorspielt und sie wie eine ermutigende Mutter mitnickt. Beide reagieren äußerst empfindlich auf jedes Anzeichen dafür, dass der andere sich dessen bewusst ist, was sie trennt. Aus der Verliebtheit der zwei entsteht eine Geschichte über Liebe, Rassismus, Klassen- und Altersunterschiede. Immer wieder betonen beide, dass ihre Love Story unmöglich ist und die Beziehung keine Chancen hat.
Doch es gibt Menschen, die passen einfach perfekt zueinander. Eine Liebesgeschichte ganz nach meinem Geschmack.

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Veröffentlicht am 26.10.2022

Emotionen sind was anderes als Gefühle ...

Sexuelle Liebe auf göttliche Weise
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Ich schreibe ja leidenschaftlich gerne Liebesromane. Ganz ohne Recherche komme ich bei gewissen romantischen Szenen aber halt auch nicht aus. Deshalb dachte ich mir, lies halt dieses alte Buch vom „Tantra“-Guru ...

Ich schreibe ja leidenschaftlich gerne Liebesromane. Ganz ohne Recherche komme ich bei gewissen romantischen Szenen aber halt auch nicht aus. Deshalb dachte ich mir, lies halt dieses alte Buch vom „Tantra“-Guru Barry Long. Und was soll ich sagen ...
Zu Beginn war ich nicht sehr begeistert. Der Autor empfiehlt beim Sex „emotionslos“ zu sein! Damit konnte ich als Schriftstellerin erst einmal gar nichts anfangen. Bei meinen Liebesszenen geht es meist um die vielleicht stärksten Gefühle der Welt. Aber das Buch ist ziemlich dünn und deshalb habe ich es zu Ende gelesen. Zum Glück!

Ich hatte die englische Version und der Begriff „Emotion“ hat mich verwirrt. Inzwischen weiß ich dank Wikipedia, dass die Emotion als Gefühlsregung vom Fühlen oder dem Gefühl zu unterscheiden ist. Tatsächlich erlauben Barry Longs Ansichten einen völlig neuen Blick auf die körperliche Vereinigung. Ohne eines der Geschlechter zu verdammen, stellt er die schwierigen Verhältnisse zwischen Mann und Frau dar und gibt klare Antworten. Eine Lösung bietet der Autor zum Beispiel so: „Um richtig zu lieben, muss der Mann lernen, während des Aktes sein Penis zu sein, sich seiner größeren Intelligenz zu überlassen, statt ihm seine sexbesessene emotionale Mentalität aufzuzwingen, mit dem Ergebnis, dass der Penis seine eigentliche Aufgabe nicht erfüllen kann.“
Anders gesagt: Man muss einfach den Kopf und auch die Phantasie aussperren, um die Energie fließen zu lassen. Die Liebenden sollen im Augenblick leben und sich einfach gegenseitig Energie spenden.

Schon als Kind im Biologieunterricht erfährt man, dass wir Menschen etwas wider die Natur laufen. In der freien Wildbahn tragen immerhin die Männchen die bunten Federn, damit das Weibchen gleich erkennen kann, wer gesund und zur Fortpflanzung geeignet ist. Die Mädels tragen eher gedeckte Farben zum Schutz. Nun ist es aber in der westlichen Kultur eher umgekehrt. Junge Frauen werden nicht genug vor der mitunter missbräuchlichen männlichen Energie geschützt. In unserer patriarchalen Welt hängen sich die Frauen die bunten Federn um, und trauen sich kaum ungeschminkt aus dem Haus.
Ich kann das Büchlein deshalb jedem empfehlen, der das Thema Sexualität aus einem neuen Blickwinkel betrachten und darüber reflektieren möchte.

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