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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.02.2022

Übertrifft sogar den ersten Fall !

Der Mann, der zweimal starb (Die Mordclub-Serie 2)
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Elizabeth wird mit einem neuen Fall konfrontiert. Ihr ehemaliger Kollege Douglas Middlemiss steckt in Schwierigkeiten, bei einer Durchsuchung sind Diamanten im Wert von zwanzig Pfund verschwunden, und ...

Elizabeth wird mit einem neuen Fall konfrontiert. Ihr ehemaliger Kollege Douglas Middlemiss steckt in Schwierigkeiten, bei einer Durchsuchung sind Diamanten im Wert von zwanzig Pfund verschwunden, und die Besitzer würden auch nicht vor Mord zurück schrecken , um sie wieder zurück zu bekommen. Doch wie weit kann sie ihm wirklich glauben? Selbstverständlich sucht Elizabeth Unterstützung bei ihren Freunden, die sich nicht zweimal bitten lassen, denn was passiert sonst auch noch spannendes in einer noblen Altersresidenz ?
Schon der erste Band aus dieser Reihe hat mir sehr gut gefallen , aber "Der Mann der zweimal starb" bietet noch einiges mehr. Die Story erscheint mir flüssiger und anschaulicher konstruiert , besser verständlich und witziger. Das Ende kann mit einer Überraschung aufwarten, ich hatte diese Wendung nicht kommen sehen. Die Senioren handeln nicht immer korrekt, wogegen ich überhaupt nichts ein zu wenden hatte. Ich empfehle vorher den ersten Band zu lesen , dann sind manche Zusammenhänge einfach verständlicher. Die tiefe Freundschaft , die die vier verbindet, ist teilweise rührend , auch wenn man darum nicht viele Worte macht .Wie gerne würde ich noch weitere Bücher aus der Altersresidenz Coopers Chase lesen...

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Veröffentlicht am 18.01.2022

Suche nach Wahrheit

Perfect Day
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Innerhalb eines Tages kann die eigene , kleine Welt auseinander brechen. Das muss auch die 25jährige Ann erfahren, als ihr Vater plötzlich von einem Spezialkommando in der eigenen Wohnung verhaftet wird. ...

Innerhalb eines Tages kann die eigene , kleine Welt auseinander brechen. Das muss auch die 25jährige Ann erfahren, als ihr Vater plötzlich von einem Spezialkommando in der eigenen Wohnung verhaftet wird. Ihm werden unglaubliche Taten vorgeworfen , er soll der berüchtigte Schleifenmörder sein , der schon viele kleine Mädchen getötet hat. Für Ann besteht kein Zweifel , das dies nur ein ganz entsetzlicher Justizirrtum sein kann , und will unter allen Umständen die Unschuld ihres Vaters beweisen..
Ann ist eine etwas sperrige, anstrengende Protagonistin, früh Halbweise geworden und der Vater hat ihr sehr viel durch gehen lassen. Doch dadurch wirkte sie auch ziemlich authentisch auf mich .Ihre Handlungsweise ist nach vollziehbar und lässt es nicht an Spannung fehlen. Häufige Wendungen halten den Spannungsbogen , und es fehlt auch nicht an einer beklemmenden Atmosphäre. Zwischendurch kommen Anns Aufsätze aus der Kindheit vor, Thema : Gefühle. Dies fand ich zeitweise sehr traurig und zu Herzen gehend. Im Gesamtbild ist Perfect Day spannend und gelungen, doch hatte ich kleine Kritikpunkte : Das Ende fand ich etwas überzogen , ein Handlungsstrang wirkte auf mich , als gehöre er nicht richtig ins Gesamtbild . Insgesamt vier Punkte

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Veröffentlicht am 02.10.2021

Aussen hui, innen pfui

Böse
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Nach einer Scheidung und Jobverlust wagt Katherina mit ihrer Tochter Fenja einen Neubeginn im beschaulichen Dorf Hussfeld . Alles wirkt sehr sauber , solide und bieder , doch schon bald spricht man über ...

Nach einer Scheidung und Jobverlust wagt Katherina mit ihrer Tochter Fenja einen Neubeginn im beschaulichen Dorf Hussfeld . Alles wirkt sehr sauber , solide und bieder , doch schon bald spricht man über die beiden Frauen , die zwar ziemlich normal wirken , aber nicht so ganz den überstrengen Sittenvorstellungen mancher Bewohner entsprechen. Als Fenja zusammen mit einem jungen Mann verschwindet , findet die verzweifelte Mutter keine Unterstützung , denn im " perfekten " Hussfeld passiert nichts Böses...
Böse hat einige positive Merkmale: flüssiger Schreibstil , verschiedene Perspektiven werden glaubhaft dem Leser vermittelt , zum Ende hin zieht die Spannung noch einmal an , ein etwas offener Schluß über den sich jeder seine eigenen Gedanken machen kann. Kein zu weich gespülter Schluß und die Handlungen der beiden Protagonistinnen konnte ich nach vollziehen , zudem waren sie mir sympathisch und wirkten authentisch. Die düstere , spießige Atmosphäre wird treffend beschrieben und hinterlässt ein beklemmendes Gefühl. Allerdings fand ich manche Personen und Beschreibungen doch etwas überzogen und klischeehaft , und hinderte mich daran fünf Sterne zu geben . Aber insgesamt ein solider, leicht zu lesender Thriller!

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Veröffentlicht am 17.09.2021

Ergreifende Geschichte über die Nachkriegszeit

Der schwarze Winter
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Die Schwestern Silke und Rosmarie hat es nach dem Krieg besonders hart getroffen. Einst stolze Besitzer eines gutgehenden Geschäftes müssen sie als Flüchtlinge um jeden Bissen Essen bangen . Als auch noch ...

Die Schwestern Silke und Rosmarie hat es nach dem Krieg besonders hart getroffen. Einst stolze Besitzer eines gutgehenden Geschäftes müssen sie als Flüchtlinge um jeden Bissen Essen bangen . Als auch noch der Bauer , bei dem sie arbeiten , Rosmarie vergewaltigen will , müssen sie ein weiteres Mal flüchten. Ausgerechnet nach Hamburg, das in Trümmern liegt und stark von der britischen Militärregierung kontrolliert wird. Doch die Schwestern wollen nicht aufgeben , und wenn es auch im Anfang die Hilfe der Schwarzmarktgrößen bedarf .
Die beiden Protagonistinnen haben mir sehr gut gefallen, auch wenn sie natürlich nicht frei von Fehlern sind. Rosmarie ist zu Beginn ein wenig leichtfertig und sich ihrer Wirkung auf Männer voll bewusst. Silke, eine ehemalige Bewunderin von Hitler , die ziemlich spät , die ganze Wahrheit begreift. Doch sie lernen beide dazu und erfahren bedingslose Freundschaft . Der schwarze Winter schildert anschaulich und ergreifend ( aber ohne auf die Tränendrüse zu drücken ) den Hungerwinter 1946 , der für manche tatsächlich genau so schlimm wie die Kriegsjahre waren . Der Schreibstil ist flüssig und angenehm , anschaulich , ohne zu ausführlich zu werden. Zum Ende wird es noch einmal richtig spannend und lässt den Leser mitfiebern.
Einzige kleine Kritikpunkte : die Themen Gleichberechtigung und schwerkriminelle Handlungen in Kinderheimen hätten noch ein wenig ausführlicher behandelt werden können und mit Fakten belegt . Aber für einen Roman in Ordnung, ich kann der schwarze Winter weiter empfehlen.
Das Coverbild erhält meine Zustimmung, es spiegelt treffend die Zeit und Inhalt wieder.

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Veröffentlicht am 09.09.2021

Familienbande wird man niemals los

SCHWEIG!
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23.Dezember : Esther möchte unbedingt ihre jüngere Schwester Sue besuchen , die zurückgezogen im Wald lebt und keinen Kontakt zu Esther möchte. Doch Esther setzt sich über alles hinweg und besteht auf ...

23.Dezember : Esther möchte unbedingt ihre jüngere Schwester Sue besuchen , die zurückgezogen im Wald lebt und keinen Kontakt zu Esther möchte. Doch Esther setzt sich über alles hinweg und besteht auf Einlass in Sues Haus. Erst sieht es noch nach einem Pflichtbesuch aus, nicht erwünscht, nervig , aber harmlos , doch bald offenbaren sich tiefe Abgründe . Das wahre Ich der Beiden kommt immer mehr zum Vorschein...
Ich konnte " Schweig " nicht mehr aus der Hand legen und habe es in einem Rutsch durchgelesen. Die Faszination der Geschichte besteht darin , das der wahre Charakter der Schwestern häppchenweise preis gegeben wird . Ich war geneigt mal Esther , mal Sue als noch schlimmer als die Andere einzuordnen. Beide möchte ich nicht selber als Schwester oder Freundin haben. Die Geschichte wird aus der Perspektive von Esther, Sue, und Martin ( Esthers Mann) erzählt , und sorgt somit für noch mehr Spannung. Den Schreibstil möchte ich als sehr fesselnd , flüssig, aber auch zurückhaltend beschreiben , es gibt keine ausufernden , unnützen Beschreibungen. Ein nicht vorhersehbares Ende gibt noch einmal Pluspunkte. Ich kannte schon " Atme ! " von Judith Merchant , fand es gut , aber " Schweig " ist noch um einiges besser , psychologisch ausgereifter.
Das Cover in seiner Schlichheit passt hervorragend , wenn man es näher betrachtet fallen die tiefliegend Wurzeln auf. Ich finde die Anspielung auf die familären Wurzeln gelungen.

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