Ein mitreißender historischer Roman
SternstundeAlle Bücher, die ich bisher von Corina Bomann gelesen habe, fand ich sehr gut. Alle mit einem etwas melancholischen Touch, aber dennoch mit Happy End. Deshalb habe ich mich als Testleserin für diesen Roman ...
Alle Bücher, die ich bisher von Corina Bomann gelesen habe, fand ich sehr gut. Alle mit einem etwas melancholischen Touch, aber dennoch mit Happy End. Deshalb habe ich mich als Testleserin für diesen Roman gemeldet. Mir wurde aber recht schnell wieder klar, warum ich historische Romane, die Anfang des 20. Jahrhunderts spielen, selten mag.
Die Zeit scheint einfach noch zu nah, obwohl 100 Jahre zwischen damals und heute liegen. Die Nachkriegszeit und die Wirtschaftskrise waren Jahre voller Leid und Entbehrung. Gerade, weil wir uns immer noch in einer Pandemie befinden, und diese zumindest auf psychischer und emotionaler Ebene viele Entbehrungen mit sich brachte, haben sich durch das Lesen dieses Romans meine Sorgen und Ängste verstärkt.
Auch wenn Corina Bomann sehr bildhaft geschrieben hat und die Hauptcharaktere mir sympathisch waren, so hat mich das Lesen doch mit einem bedrückten Gefühl zurückgelassen. Vielleicht gerade wegen des bildhaften Schreibstils, der mich mitten ins Geschehen hineinzog. Zudem empfand ich beim Lesen, auch wenn ich selbst christlich erzogen wurde, das Leben der Siebenten-Tags-Adventisten doch als recht befremdlich.
Erstaunlich ist jedoch trotzdem, dass in diesem Roman Wahrheit und Fiktion noch näher zusammenliegen als ich es bisher je in einem Roman empfand.
Das Cover (und auch die der Folgebände) sind grandios. Perfekt zur Szenerie passend und wunderschön anzusehn.
Diesen Roman kann ich allen empfehlen, die realistische, historische Romane mögen, die in der Nachkriegszeit spielen. Die Waldfriede-Saga wird insgesamt vier Bände umfassen (hier gehts zur Saga). Da es mich seelisch und moralisch doch sehr mitgenommen hat, weiß ich noch nicht, ob ich die Folgebände lesen werde, da diese in den folgenden Jahren spielen, die, wie wir alle wissen, nicht weniger schrecklich waren.