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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.10.2022

Sehr sprunghafte und erschreckende Story

Dark Clouds
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Überall in Europa sorgt Extremwetter für erschreckend alarmierende Zustände und verzweifelte Menschen. Während die Politik hilflos zusieht, lassen die aktuellen Ereignisse wie Stürme, Starkregen und Überflutungen ...

Überall in Europa sorgt Extremwetter für erschreckend alarmierende Zustände und verzweifelte Menschen. Während die Politik hilflos zusieht, lassen die aktuellen Ereignisse wie Stürme, Starkregen und Überflutungen bei Wolkenkundlerin Fjella Lange, IT-Spezialist Arian Fischer und Schadensgutachter Philipp Graf die Alarmglocken läuten. Zweifellos ist an diesen extremen Zuständen nicht nur das Klima schuld, irgendjemand scheint das Wetter und sensible Infrastruktur zu manipulieren?

Mit seinem düsteren Titel „Dark Clouds“ und dem dazu passenden bedrohlichen Buchcover, verspricht das Buch von Autor Thilo Falk eine Art End-Zeit-Handlung. Beginnend mit der Beschreibung dystopischer Szenen in unterschiedlichen Teilen Deutschlands, wird man auch sofort ins Geschehen geworfen.
Die Lektüre ist nicht einfach, durch ihre Sprunghaftigkeit, mit vielen einzelnen Szenen, vielen Charakteren und Örtlichkeiten, wirkt die Geschichte etwas gehetzt. Die Protagonisten sind interessant angelegt, es sind jedoch verdammt viele, die sich da abwechselnd durch die Handlung bewegen, es dauert etwas bis man sie alle auf dem Schirm hat. Durch Meldungen, Zeitungsartikel, Wetterdaten und ähnlichen Instrumenten, wird die Geschichte zwar unterstützt, aber auch oft abgehakt oder unterbrochen. Manche Entwicklungen waren für mich teils etwas rätselhaft, gerade wenn es um die KI, Statistiken und deren Prognosen ging. Durch die oft wechselnden Beschreibungen brauchte es dann auch ein wenig, bis meine Vorstellungskraft ansprang, die Lektüre erinnerte mich teilweise fast ein wenig an ein Fachbuch. Andererseits fühlt sich die Story aber gut recherchiert an, der Autor scheint sich intensiv mit dem Thema beschäftigt, zu haben. Das Gruselige dabei war, die Geschichte wirkte wie ein erschreckender Tatsachenbericht.

Mein Fazit:
Das Buch umfasst ein spannendes und aktuelles Thema und hat mich gut Unterhalten. Allerdings konnte es mich leider nicht ganz so fesseln, wie ich es mir für dieses Weltuntergangs-Szenario gewünscht hätte. Trotz der apokalyptischen Nässe war mir einfach der Schreibstil etwas zu trocken.

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.10.2022

Fesselnde Familiensaga vom Lande

Die Töchter des Geistbeckbauern
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Vom Hopfenland nach München

Die Wally, das jüngste Kind der Hopfenbauern und Gastwirt-Familie Geistbeck, ein aufgewecktes und kluges Mädchen, kommt in einer stürmischen Januarnacht 1911 zur Welt. Mit ...

Vom Hopfenland nach München

Die Wally, das jüngste Kind der Hopfenbauern und Gastwirt-Familie Geistbeck, ein aufgewecktes und kluges Mädchen, kommt in einer stürmischen Januarnacht 1911 zur Welt. Mit ihren älteren Geschwistern wächst sie zwar behütet auf dem Lande auf, doch der Alltag ist arbeitsreich, selbst die Kinder müssen auf dem Hof und in der Wirtschaft mithelfen! Der Vater ist ein freundlicher Mann, der aber leider das Wirtschaften nicht beherrscht und des Öfteren in Geldnöten steckt! Auch die Zeiten sind nicht immer die besten, mal droht Kriegsgefahr oder die Inflation macht alles zunichte.

Der erste Band von „Die Töchter des Geistbeckbauern“, mit dem Untertitel „Jahre des Säens“, geschrieben von Autorin Antonia Brauer, spielt in den Jahren 1911 bis 1928. Der Beginn legt sein Augenmerk auf die Jugendjahre der Geistbeck Schwestern Zenzi, Resi und der kleinen Wally. Ort des Geschehens ist das kleine Dorf namens Deimhausen in der Hallertau und die bayrische Landeshauptstadt München. Star der Handlung ist das jüngste Kind der Familie, Wally. Als Inspiration diente der Autorin die Geschichte ihrer Familie und ihre Großmutter Wally. Anschaulich schildert sie die damaligen Verhältnisse, Bräuche und Gewohnheiten auf dem Lande. Der Alltag war hart und arbeitsintensiv, die schönen Momente selten. Als Wally dann in die Stadt kommt, erwartet sie eine völlig andere Welt, doch an harter Arbeit herrscht auch hier kein Mangel. Ihre unschuldige, aber auch sehr ambitionierte Herangehensweise an ihr neues Leben in der Stadt ist faszinierend.
Den Schreibstil fand ich mitreißend und anrührend. Schon erschreckend wie starr das Leben damals strukturiert war, immer nur Arbeit, kaum Zeit für Gefühle und eigene Entfaltung.
Komplettiert wird die Geschichte noch durch ein schönes passendes Cover und ein paar toll Rezepte aus Wallys Hauswirtschaftskurs;).

Mein Fazit:
Ein gelungener Serienauftakt, der mich komplett begeistert und berührt hat. Freue mich schon sehr auf die Fortsetzung, denn ich bin gespannt, was das Leben für Wally und ihre Schwestern noch bereithält? Absolut Lesenswert!

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Veröffentlicht am 18.10.2022

Sehr komplexer und spannender 9. Fall für Jan Tommen

Auf der Spur des Jägers
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Auf offener Straße wird in Berlin eine Frau überfallen und gnadenlos erschlagen. Doch war es wirklich Raubmord, die Spurenlage ist merkwürdig und führt die Ermittlungen in eine andere Richtung. Kurz darauf ...

Auf offener Straße wird in Berlin eine Frau überfallen und gnadenlos erschlagen. Doch war es wirklich Raubmord, die Spurenlage ist merkwürdig und führt die Ermittlungen in eine andere Richtung. Kurz darauf wird in einem Park ein toter Mann gefunden, auch er brutal mit einem Ast erschlagen. Ähnliches Opus Moderandi, war hier etwa der gleiche Täter am Werk? Jan Tommen und sein Team suchen verzweifelt nach der Verbindung, doch die Frau des Opfers wirft ihm Steine in den Weg!

Der Thriller mit dem Titel “Auf der Spur des Jägers” von Autor Alexander Hartung ist der 9. Fall in Serie, in der die Kombinationsgabe von Jan Tommen und seinem Team gefragt ist!
Dieses Mal wird es wahrlich spannend, denn einige ungewöhnliche Morde, geben dem Berliner LKA-Team reichlich Stoff zum Forschen und Grübeln. Hängen all diese Morde etwa zusammen? Doch wo ist das Motiv zu finden? Es ist eine wirklich spannende Jagd nach dem Mörder, die der Autor seinen Lesern hier bietet. Wie immer packend und mitreißend geschrieben, mit hervorragenden Charakteren. Dieses Mal ist es auch gar nicht schade um die Opfer, denn Abgründe tun sich auf!

Mein Fazit:
Ein weiterer aufregender Tommen-Thriller, der es in sich hat! Hochspannung bis zum Ende, wie immer mit einem tollen Ermittler-Team. Prima Serie, mag ich sehr gerne, freue mich auf weitere Fälle!

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Veröffentlicht am 15.10.2022

Verstörender Blick in die Zukunft

Freiheitsgeld
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Wir schreiben das Jahr 2064, mittlerweile ist für alle in Europa das Freiheitsgeld eingeführt worden. Jeder Bürger hat dadurch die Freiheit auch ohne Arbeit zu überleben, da Roboter mittlerweile die meiste ...

Wir schreiben das Jahr 2064, mittlerweile ist für alle in Europa das Freiheitsgeld eingeführt worden. Jeder Bürger hat dadurch die Freiheit auch ohne Arbeit zu überleben, da Roboter mittlerweile die meiste Arbeit erledigen. Auch der Klimawandel scheint durch Schutzzonen und urbane Zentren gebannt. Doch der Polizist Ahmed Müller wird in einen Fall verstrickt, in dem ein bekannter Journalist ermordet wird. Damit im Zusammenhang steht auch der Held all dieser Innovationen, Altpräsident Robert Havelock, der zur gleichen Zeit freiwillig aus dem Leben geschieden sein soll?

Die tolle Leseprobe und der vielversprechende Titel „Freiheitsgeld“, von Erfolgsautor Andreas Eschbach haben mich unglaublich neugierig auf dieses Buch gemacht, welch ein interessantes Thema!
Allein die Aufmachung des Buches ist dabei ganz großes Kino! Ob die Grafik der Umschlaggestaltung, die eigentliche schwarze Einbindung zum inneren roten Kontrast oder der dazu passend schwarz eingefärbte Buchschnitt und das Lesebändchen, alles ist hochwertig verarbeitet, sehr ansprechend und edel gestaltet. Der erste Eindruck, schon vor der Lektüre, war einfach hervorragend.
Die Geschichte selbst, spielt in naher Zukunft, im Jahr 2064 und ein Protagonist namens Robert Havelock, der als wertgeschätzter Altpräsident und als Vater des Freiheitsgeldes verehrt wird. Erinnerte mich gleich stark an eine Person unserer Gegenwart. Die meisten anderen Protagonisten bleiben für meinen Geschmack zumeist recht blasse und wankelmütige Charaktere und wirken wenig sympathisch. Die Geschichte ist aber zum Glück interessant konstruiert und nimmt im Mittelteil durch einige Morde an Spannung zu. Der Spannungsbogen steigert sich langsam etwas und man freut sich schon auf ein finales Endstück. Die Zukunft wirkt teilweise vorstellbar, wird aber auch mit recht dystopischen Aussichten geschildert. Es gab viele Details, die mir gefallen haben und mein Interesse an der Story aufrecht hielten, auch wenn mir ein paar der Entwicklungen gar nicht gefallen haben;).

Mein Fazit:
Ein schön gestaltetes Buch mit einem interessanten Ansatz, unterhaltsam aufbereitet, teils mit ein paar Längen, aber auch überraschenden Wendungen. Leider hatte ich sehr große Erwartungen an das Buch und war besonders über das Ende enttäuscht, hätte es mir fesselnder und spannungsvoller gewünscht.

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Veröffentlicht am 04.10.2022

Beste Unterhaltung, kaum zu toppen!

Es gibt ein Sterben nach dem Tod
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Bernhardine „Börnie“ Hess, erfolgreiche Marketing-Spezialistin bei Schön-Cosmetics wird bei ihrer Abschiedsfeier in der Firma vergiftet. „Wer um Himmels Willen kann sie nur so gehasst haben?“, das fragt ...

Bernhardine „Börnie“ Hess, erfolgreiche Marketing-Spezialistin bei Schön-Cosmetics wird bei ihrer Abschiedsfeier in der Firma vergiftet. „Wer um Himmels Willen kann sie nur so gehasst haben?“, das fragt sich Börnie, beim Anblick ihres leblosen Körpers? Das will sie nun unbedingt herausfinden, sie hat wirklich keine Zeit ins Licht zu gehen!

Tatjana Kruse ist die Autorin dieser neuen Karma-Komödie, mit dem vielversprechenden Titel „Es gibt ein Sterben nach dem Tod“.
Das Cover dieser supercoolen Krimödie kommt im chicen babyrosa Outfit daher und im Umschlag posen unzählige Totenköpfe. Das ist schon mal ein vielversprechender Look;) spektakulär ist aber auch der Inhalt. Schon nach den ersten Seiten hatte mich die Geschichte völlig in ihrem Bann gezogen. Hauptprotagonistin Börnie mit ihrem bitterbösen Humor ist einfach nicht zu stoppen, denn nachdem sie gemeuchelt am Boden liegt, will sie natürlich dem Rätsel um ihren Tod auf den Grund gehen!
Überhaupt alle Charaktere von Kruse sind wieder äußerst plastisch und detailliert beschrieben, es ist fast als hätte man einen Film vor Augen, dazu kommen Börnies schlagkräftigen Kommentare und die skurrilsten Szenerien. Börnies Geistergestalt kann ärgerlicher Weise niemand mehr sehen, als einzige Ansprechpartner stehen ihr eine übersinnliche Rastafari-Putzmanagerin und Medium Kai-Uwe zur Verfügung, die beide wirklich viel aushalten müssen. Diese Geschichte ist eine herrlich sarkastische und humorvolle Angelegenheit, trotz mehrfacher Todesfälle bekommt man das Schmunzeln nicht mehr aus den Mundwinkeln!

Mein Fazit:
Anja Kruse gehört zu meinen absoluten Lieblingsautoren, die Lektüre ihrer Bücher macht immer viel Spaß und gute Laune. „Es gibt ein Sterben nach dem Tod“ ist wieder ein absolutes Highlight, beste Unterhaltung und kaum zu toppen, also von mir wärmste Empfehlung!

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