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Veröffentlicht am 28.09.2020

Erschreckende Zukunfts-Dystopie

2084
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Das Buch „2084“ von Autor James Lawrence Powell ist eine Aufzählung von Schrecken-Szenarien und eine Aneinanderreihung von erschreckenden Katastrophen, die in der Welt der Zukunft auf uns warten könnten, ...

Das Buch „2084“ von Autor James Lawrence Powell ist eine Aufzählung von Schrecken-Szenarien und eine Aneinanderreihung von erschreckenden Katastrophen, die in der Welt der Zukunft auf uns warten könnten, wenn nichts gegen die Klimaerwärmung unternommen wird!

In dieser imaginären Zukunftsvision wird vom Schlimmsten ausgegangen:

Als großes Problem stellt sich vielerorts die Wasserknappheit dar, von der viele Menschen betroffen sein werden, quer über den gesamten Globus verteilt gleich, ob in ganz Spanien, oder in Großstädten wie Phönix in Amerika. Schockierende Beispiele werden dabei angeführt, denn eigentlich waren die Auswirkungen der Wasserverschwendung schon lange absehbar, wurden aber allesamt ignoriert bis es zu spät war! Der Wasserknappheit folgte dann Stromknappheit, besonders im Klimaanlagen verseuchten Amerika ein Worst Case, wenn überall die Temperaturen bis auf Death Valley Niveau ansteigen! Ein unglaublich trauriges Kapitel ist auch „Feuer im Treibhaus“, das Niederbrennen der Regenwälder treibt dem Leser Tränen in die Augen! Häuser gebaut auf Klippen und auch die verheerenden Brände in Kalifornien und die steigenden Meereswasserspiegel sollten wirklich nicht länger ignoriert werden! Schlimmer sind aber noch die in Teil fünf geschilderten Kriege die entbrennen werden, aufgrund der Wasserknappheit. Erschreckend! Die letzten Kapitel die sich mit Politik und der Beziehung Mexiko-Amerika beschäftigen, sind dystopisch erschreckend!

Geschrieben wurde das Buch in Interviewform, als Rückblick von kompetenten Wissenschaftlern und Betroffenen aus dem Jahre 2084 unter Einbezug unserer Gegenwart und Vergangenheit!
Diese Form ist ein sehr intensives Stilmittel, dass den Inhalt dabei sehr real wirken lässt und sich dadurch wie ein Tatsachenbericht lesen lässt! Am liebsten würde man das Buch jeder Regierung dieses Planeten vorlesen....

Der Autor protegiert am Ende sogar eine unliebsame Perspektive, die zwar auch nicht optimal und vielen nicht gefallen wird, aber anscheinend wohl das kleinere Übel wäre. Umdenken lautet dabei die Devise!

Mein Fazit:

Ein interessantes, aufrüttelndes Werk, das uns zu Denken geben sollte und ein Umdenken wecken, das uns diese Zukunft erspart bleibt. Noch könnten wir vielleicht die Kurve kriegen!

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Veröffentlicht am 23.09.2020

Eine inspirierende Lektüre im Kampf gegen die Negativität mit Hilfe zur Selbstfindung

Das Think Like a Monk-Prinzip
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„Die Vergangenheit lässt sich nicht verändern, die Zukunft nicht vorhersagen, die Gegenwart gehört ganz dir.“ (Seite 244)

Die ersten Abschnitte beschäftigen sich mit dem Loslassen. Dabei geht es um Identität, ...

„Die Vergangenheit lässt sich nicht verändern, die Zukunft nicht vorhersagen, die Gegenwart gehört ganz dir.“ (Seite 244)

Die ersten Abschnitte beschäftigen sich mit dem Loslassen. Dabei geht es um Identität, Negativität, Angst, Intention und damit verbundene Atemübungen bei der Meditation. Der zweite Teil widmet sich dem Wachsen, dazu gehört das Finden von Bestimmung, Routinen, der Verstand, das Ego und Übungen zur Visualisierung. Im dritten Teil folgt das Geben, dazu gehören Dankbarkeit, Beziehungen, das Dienen und Übungen wie Mantra singen.
Jay bringt die Aspekte, auf die er hinaus will, hervorragend auf den Punkt und seine Anleitungen etwas zu verändern oder anders zu sehen sind sehr plausibel und verständlich erläutert! Der Schreibstil ist erfrischend, witzig und einfühlsam. Auf diese Weise macht auch die Lektüre eines Sachbuchs Spaß!
Besonders gelungen sind dabei viele seiner Beispielsituatione, die ganz treffend charakterisieren, wie der Vergleich mit dem Wagenlenker oder dem Affen- und Mönchs Geist. Unterstützt durch Gleichnisse und Geschichten aus den alten Schriften oder Episoden aus seinen eigenen Erfahrungen sind großartig zum Thema ausgewählt.
Schön sind viele der einprägsamen Zitate wie z.Bsp. dieses aus Kapitel sechs:
„Denke jeden Morgen beim Aufwachen: Was für ein Glück, lebendig zu sein. Mein Leben ist ein kostbares Geschenk, das ich nicht vergeuden will.“
Dalai Lama

Mein Fazit:
Ein wirklich großartiges Buch aus dem man viel mitnehmen kann!
Es erinnert uns an viele Dinge, die für uns selbstverständlich geworden sind und an die Demut diese zu achten und wahrzunehmen! Die Wahrnehmung wird geschult und geweckt, Positiv sehen zu können geschult und dankbar für alles zu sein.
Selbstverständliches wieder wertschätzen, Dinge die oftmals in Vergessenheit geraten oder belanglos erscheinen.
Um es mit der Dankbarkeitsübung im Buch auszudrücken: Ich bin wirklich Dankbar für die Chance dieses Buch lesen zu dürfen, es hat mich vieles wieder klarer sehen lassen, Denkanstöße gegeben und meine Sinne bereichert:)
Mit meinem Favorit-Sinnspruch, den ich aus dem Buch heraus gesammelt habe möchte ich schließen:
„Angst verhindert nicht den Tod. Sie verhindert das Leben.“ Buddha

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Veröffentlicht am 13.09.2020

Dieser Cozy-Krimi ist einfach köstlich anders und mega-unterhaltsam

Mordsmäßig versaut
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Louisa Manus Ex-Angestellte und Ü-70-Freundin Trudi, findet eines Nachts zusammen mit ihrem Lover Manni bei einem illegalen Ausflug in den Wellness-Bereich einer noblen Senioren-Residenz, doch glatt eine ...

Louisa Manus Ex-Angestellte und Ü-70-Freundin Trudi, findet eines Nachts zusammen mit ihrem Lover Manni bei einem illegalen Ausflug in den Wellness-Bereich einer noblen Senioren-Residenz, doch glatt eine Leiche im Dampfbad. Natürlich ruft Trudi sofort Lou zu Hilfe, zum großen Ärger von Kommissar Rispo, Lou’s Freund und offizieller Mordermittler, denn er ahnt natürlich das Lou sich bei den Ermittlungen nicht zurückhalten kann!


Auch der neue Louisa Manu Krimi „Mordsmäßig versaut“ von Autorin Saskia Louis ist wieder ein herrlich schräges Desaster. Dieses Mal steht Lou's extravagante Freundin Trudi im Focus und das Thema ist wirklich richtig abgefahren und versaut…es geht nämlich um Senioren-Sex und Sexspielzeug, so viel sei verraten;)
Also Trudi ist jedenfalls vollauf begeistert und mir scheint es tut sich für sie ein neues Hobby auf, sie ist alle Fälle völlig hin und weg!
Louisa hingegen hat gleich noch ein weiteres „Sexproblem“, irgend jemand hat ihre Laden-Website gehackt und zu ihrem großen Pech hat sie es nun auch noch mit geschäftsschädigenden Schmuddelkram auf ihrer Homepage zu tun...mordsmäßig was zu tun in Kölle!


Mein Fazit:

Auch mit ihrem sechsten Fall ist der Autorin wieder ein grandios schräger Fall geglückt! Jedenfalls hatte ich mega Spaß beim Lesen und hab mich köstlich unterhalten:) gerne mehr davon, bislang kenne ich alle sechs Fälle und kann nicht genug davon kriegen!

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Veröffentlicht am 09.09.2020

Genialer historischer München-Krimi im Kolorit der Prinzregenten Zeit

Der falsche Preuße
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München 1894-,

der preußische Hauptmann der Reserve, Wilhelm Freiherr von Gryszinski erst kürzlich mit seiner Frau Sophie nach München übersiedelt, bekommt es als oberster Kriminalermittler beim königlich ...

München 1894-,

der preußische Hauptmann der Reserve, Wilhelm Freiherr von Gryszinski erst kürzlich mit seiner Frau Sophie nach München übersiedelt, bekommt es als oberster Kriminalermittler beim königlich bayrischen Gendarmeriekorps gleich mit einem ziemlich verzwickten Mordfall zu tun! Nördlich des Maximilianeums in den Maximilians-Anlagen wird eine Männerleiche aufgefunden, mit zerschossenen Kopf, in Unterwäsche, nur bekleidet mit einem skurrilen Federmantel. Gryzinskis erster Tote im neuen Job stellt den leidenschaftlichen Spezialermittler vor ein großes Rätsel.

Im Kriminalroman „Der falsche Preuße" von Autorin Uta Seeburg, bekommt es der Leser mit einem original Preußen in München zu tun, der die Vorzüge der bayrischen Metropole aber wohl zu schätzen weiß! Es ist verführerisch die Stadt und ihren damaligen Zustand einmal durch die Augen dieses sympathischen Berliners zu betrachten:) Überhaupt bekommt der Leser im Buch viel geboten, angefangen vom Familienleben, über die Gebräuche, den Zeitgeist und die Vorlieben der damaligen Gesellschaft!

Am allermeisten dabei, haben mich die außergewöhnlichen kulinarischen Highlights im Buch fasziniert! Die Vorstellung von Blutenten, Fettammern und Fasan zum Dinner, oder schnell mal unter der Woche Kapaun, Hummer, Kaviar oder Austern aufzutischen, würde uns heutzutage unglaublich hochtrabend und dekadent vorkommen. Auch wenn die Auswahl auf dem Viktualienmarkt immer noch enorm ist, wird man sich mit der Beschaffung einiger der erwähnten kulinarischen "Köstlichkeiten" schwertun, das fängt sicherlich schon mit dem sauren Lüngerl an;)

Besonders gelungen sind auch die Kapitel mit ihren passenden Passagen aus dem Handbuch für Untersuchungsrichter, Polizeibeamte und Gendarmen usw. von Hans Groß, 1. Auflage 1893, einem großen Vorbild unseres Ermittlers. Ein wirklich amüsanter Einfall. Überhaupt wird großer Wert auf die korrekte und neueste Tatort und Spurensicherung gelegt!

Man spürt die Figuren sind allesamt mit viel Liebe und Sorgfalt gewählt oder erdacht, großartig charakterisiert und beschrieben. Man bekommt sogleich ein Bild vor Augen und hat keine Probleme sich die einzelnen Personen zu merken, wirklich außergewöhnlich. Eine flüssiger Schreibstil und der außergewöhnlich gestrickte Mordfall lassen die Seiten dahinfliegen.



Dieses grandiose Krimidebüt mit seinen vielen Anekdoten, Ereignissen und Eindrücken, die fast alle historischen Fakten entsprechen, ist einfach ein Genuss! Habe mich hervorragend unterhalten, mitgefiebert und gerätselt! Eine herrliche Zeitreise, wäre nur zu gerne mit am Tisch gesessen und hätte mich von der sensationellen Köchin Frau Brunner verwöhnen lassen oder einmal durch das sagenhafte Labyrinth der Lembke-Villa gestreift:) Für Krimifans und Liebhaber historischer Romane gleichermaßen zu empfehlen. Freue mich schon auf weitere Fortsetzungen dieser Serie.

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Veröffentlicht am 08.09.2020

Sehr interessantes und faszinierendes Frauenschicksal aus der Sicht unserer Zeit

Die Wahnsinnige
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Spanien 1503-,

Johanna, Tochter der katholischen Könige Isabella und Ferdinand von Spanien, wird als 16-jährige mit dem ihr unbekannten Philipp dem Schönen verheiratet! Zuerst meint Johanna endlich glücklich ...

Spanien 1503-,

Johanna, Tochter der katholischen Könige Isabella und Ferdinand von Spanien, wird als 16-jährige mit dem ihr unbekannten Philipp dem Schönen verheiratet! Zuerst meint Johanna endlich glücklich zu werden, doch sie merkt bald, das sie Zeit ihres Lebens fremdbestimmt wurde. Besonders leidet sie unter den Launen ihres Gatten, der sie je nach Lust und Laune bezirzt oder fallen lässt wie eine heiße Kartoffel! Sobald die aufbegehrt wird sie weggeschickt, weggesperrt oder für verrückt erklärt.



Das Buch „Die Wahnsinnige“ von Alexa Henning von Lange ist ein einfühlsames Frauenporträt aus einem anderen Zeitalter. Eine Epoche von Unterdrückung, Glaubenskriegen und Grausamkeiten.
Die Schriftstellerin versteht es geschickt, Johanna so darzustellen, dass der Leser nicht genau weiß, woran er ist! Die Autorin beschreibt die Person Johannas außerordentlich intensiv, schildert ihre Zerrissenheit der Gefühle auf herzzerreißende Art und Weise, so das dich der Leser gut in die Situationen hineinversetzen kann.
Ist Johanna wirklich verrückt, nur ein wenig jähzornig, eine unberechenbare Frau die ihre Aggressionen auslebt, oder einfach nur eine sehr unglückliche junge Frau, die in ihrer Kindheit und Jugend eine Menge traumatisierende Situationen erlebt hat!
Unterschwellig kommt im Buch überhaupt die Rolle der Frauen zur Sprache. Trotz ihrer hohen Stellungen, werden Frauen von den Männern nur mit Herablassung und Verachtung behandelt. Diese Tragik betraf sowohl die Beziehungen von Großmutter und ihrer Mutter der Königin.
Johanna ist wohl die tragischste Figur überhaupt, als Spielball um die Macht und als Gebärmaschine missbraucht. Auch Beziehung zu ihren Kinder ist gestört, Kinder werden in dieser Zeit nur als nötiges Beiwerk und Zierde betrachtet.



Mein Fazit: Der Roman hat mich komplett gefesselt und hervorragend unterhalten.
Ein faszinierendes Porträt einer schillernden Persönlichkeit, als Leser gerät man in einen regelrechten Gewissenskonflikt man ringt zwischen Mitleid, Mitgefühl und Unglauben. Nach „Kampfsterne“ und „Die Weihnachtsgeschwister“ ist das schon das dritte Buch von Alexa Henning von Lange das mich begeistern konnte.

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