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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.11.2018

Eine bittersüßes und farbenreiches Drama um die Liebe und das Leben

Dunkelgelb
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Per Zufall laufen sich die Studenten Sophia und Benedikt an einem Abend in Prien über den Weg. Während sich Benedict sofort sicher ist, in ihr die Liebe seines Lebens getroffen zu haben, lacht ihn Sophia ...

Per Zufall laufen sich die Studenten Sophia und Benedikt an einem Abend in Prien über den Weg. Während sich Benedict sofort sicher ist, in ihr die Liebe seines Lebens getroffen zu haben, lacht ihn Sophia in diesem Moment nur aus. Immer wieder treffen die beiden aufeinander und fühlen sich zueinander hingezogen, aber trotz seiner verzweifelten Versuche und Heiratsanträgen, kann er Sophia nicht für sich gewinnen, bis sie schließlich einen anderen heiratet! Für Benedict unverständlich…



In ihrem farbenreichen Roman „Dunkelgelb“ beschreibt die Autorin Eva Altjohann eine tragische unerfüllte Liebesanziehung und deren Auswirkungen auf das Gefühlsleben zweier Familien. Das alles spielt vor der Kulisse des Alpenvorlandes und der Frankenmetropole Nürnberg. Benedicts komplizierte Gefühlswelt wird dabei recht ungewöhnlich beschrieben, denn sein Kopf ist voller Farben.Während Sophia ihm immer wieder ausweicht und ihre Gefühle so gar nicht wahrnehmen möchte. Das Geschehen, die Orte, Ausstattung und Personen sind unglaublich bildhaft beschrieben, gut vorzustellen und interessant gewählt. Die Geschichte wird sehr bewegend geschildert, mit vielen Rückblicken in die Vergangenheit unterstrichen, überraschen dabei und machen teils auch ein wenig traurig.

Die Wahl des farbenfrohen Covers macht einfach Lust auf den Inhalt und auch die Teekanne passt perfekt, spielt sie doch auch in der Story eine Rolle;)



Eine wirklich gefühlvolle Lektüre über das Auf und Ab des Lebens, die Macht der Veränderung und den langen Weg zur Selbsterkenntnis. Interessant zu Lesen:) gut gefallen haben mir die im Buch gewählten Locations, besonders Benedicts Lieblingsort, die Fraueninsel, sie ist einfach magisch!

Veröffentlicht am 20.11.2018

Ein Fachbuch spannend wie ein Krimi

Black Hand
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Giuseppe „Joe“ Petrosino, ein italienischer Einwanderer aus Kampanien arbeitet sich, vom armen Schuhputzer, hinauf bis zu einem der ersten italienischen Polizisten beim NYPD. Im Jahre 1883 tritt er seine ...

Giuseppe „Joe“ Petrosino, ein italienischer Einwanderer aus Kampanien arbeitet sich, vom armen Schuhputzer, hinauf bis zu einem der ersten italienischen Polizisten beim NYPD. Im Jahre 1883 tritt er seine Stelle dort an und wird 1895 zum Leiter der Homicide Division.

Seine größte Berufung ist es, italienische Mitbürger in Manhattan vor der gefürchteten mafiösen Verbrecherbande, der sogenannten „Black Hand“ zu beschützen und diese zu zerschlagen.

Auch die Aufklärung und Integration seiner Landsleute liegt ihm dabei besonders am Herzen, ist diese Bevölkerungsgruppe, doch durch die schlimmen Verbrechen der Black Hand“ bei den Amerikanern verhasst und die Vorurteile groß! Durch sein Engagement, sein Auftreten und seinen Kampf für Gerechtigkeit wird Petrosino zur Legende beim NYPD.



Der Autor Stephan Talty erzählt in seinem Sachbuch „Black Hand“, auf ganz unterhaltsame und auch spannende Weise, das aufregende Leben des ersten italienischen Polizeibeamten Joe Petrosino, der zu einem New Yorker Helden geworden ist. Seine Hartnäckigkeit und sein Einsatz von Leib und Leben, gegen die schrecklichen Verbrechen seiner teils verbrecherischen Landsleute, bestimmen sein ganzes Leben. Dazu kämpft er auch noch gegen Vorurteile aus den eigenen Reihen, denn zur damaligen Zeit waren Italiener verachtet, gerade bei den meist irischen Kollegen.

Natürlich ist das Buch kein spannender Krimi, wie vielleicht das coole Coverbild vermuten lässt, sondern eine Art biografisches Sachbuch, mit unglaublich vielen Details und Informationen zur Person. Doch die Geschichten, Anekdoten und Geschehnisse aus Joe’s New Yorker Vergangenheit werden sehr anschaulich, aufrüttelnd und dramatisch geschildert und die Ereignisse sind wirklich grandios recherchiert.

Das Buch wird anscheinend gerade mit Leonardo DiCaprio in der Hauptrolle verfilmt, was ich mir sehr gut vorstellen kann;) und worauf ich mich schon sehr freue.

Die Lektüre hat mich wirklich gut unterhalten und teils auch sehr erschüttert, durch die recht grausamen Verbrechen, Entführungen und Methoden der „Black Hand“.

Veröffentlicht am 12.11.2018

Grandioser Auftakt einer Berliner Familien-Trilogie beginnend im Nachkriegsdeutschland

Die Schwestern vom Ku'damm: Jahre des Aufbaus
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Berlin 1945- die Familie Thalheim hat so gut wie alles verloren! Ihr schickes Kaufhaus liegt in Trümmern, die Villa ist von den Besatzern okkupiert, nur noch eine kleine Wohnung der Oma ist noch vorhanden, ...

Berlin 1945- die Familie Thalheim hat so gut wie alles verloren! Ihr schickes Kaufhaus liegt in Trümmern, die Villa ist von den Besatzern okkupiert, nur noch eine kleine Wohnung der Oma ist noch vorhanden, in der sie alle Unterschlupf finden. Vater und Bruder werden noch vermisst und die Frauen sind ganz allein auf sich gestellt.
Die Schwestern Rike, Silvie, Stiefmutter Claire und das Nesthäkchen Florentine geben aber nicht klein bei, sie versuchen mit allen Mitteln zu überleben! Sie verdingen sich als Trümmerfrauen und versuchen nebenher, mit zwei Nähmaschinen, Lumpen und geretteten Stoffen, zusammen mit der Hilfe ihrer einfallsreichen Freundin und Schneiderin Miriam, einen Neustart in Sachen Mode.

Im ersten Teil ihrer neuen historischen Trilogie „Die Schwestern vom Ku’damm-Jahre des Aufbaus“ entführt uns die Autorin und Historikerin Brigitte Riebe nach Berlin, in die Nachkriegszeit der 50er Jahre. Es beginnt eine Zeit des Aufräumens, Neubeginns und Aufbruchs, ob in Politik, Bevölkerungsstruktur und Wirtschaft. Der Leser begleitet die drei doch sehr unterschiedlichen Schwestern durch diese Zeit der Veränderungen. In diesem Band liegt der Focus auf Rike, der ältesten Schwester, die strebsam, korrekt und unbeugsam ein Ziel verfolgt! Sie will mit allen Mitteln das verlorene Modeimperium der Thalheims wieder aufbauen…..keine leichte Aufgabe, besonders wenn die Schatten der Vergangenheit sie immer wieder einholen.

Mit ihrem unglaublich einfühlsamen und ergreifenden Schreibstil fesselt die Autorin den Leser und die spannungsgeladene Geschichte wurde für mich regelrecht zum Pageturner! Perfekte Recherche ist auf jeder Seite spürbar und in das bewegende Schicksal der Protagonisten wird auch gekonnt historisches Material mit eingeflochten. Durch eine Zeit/Geschehensübersicht am Ende des Buches wird darauf hingewiesen.
Das wunderschöne Layout des Covers passt meiner Ansicht auch hervorragend zum Inhalt und zu dieser Zeit.
Eine Story die mich gepackt und bis zur letzten Seite ganz großartig unterhalten hat. Gut das man sich schon auf Fortsetzung freuen darf! Auch wenn es wohl noch ein wenig dauern wird, aber Vorfreude ist ja wohl die beste Freude;)

Veröffentlicht am 06.11.2018

Interessante Gedanken zum 21. Jahrhundert

21 Lektionen für das 21. Jahrhundert
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In seinem Fachbuch „21 Lektionen für das 21. Jahrhundert“ macht sich der israelische Historiker und Erfolgsautor Yuval Noah Harari kluge Gedanken zur Zukunft im 21. Jahrhundert.

Die beiden ersten Teile ...

In seinem Fachbuch „21 Lektionen für das 21. Jahrhundert“ macht sich der israelische Historiker und Erfolgsautor Yuval Noah Harari kluge Gedanken zur Zukunft im 21. Jahrhundert.

Die beiden ersten Teile des Buches beschreiben uns die technologische Herausforderungen und die politische Herausforderungen die auf uns zukommen werden. Natürlich steckt darin noch viel Spekulation, da man (auch Hatari) noch nicht klar sagen kann, wie schnell sich die Digitalisierung in der Welt entwickeln wird und wie genau die Zukunft aussehen wird, doch das wir uns mehr Gedanken dazu machen müssen, besonders auch unsere Politiker, das ist eigentlich unabdingbar! Viele Bereiche sind zwar aktuell im Gespräch, doch von Lösungen sind wir noch Meilen entfernt, das merkt man auch an der aktuellen Unsicherheit und Frustration der Menschen.

Wird der Fortschritt für die Entwicklung unserer Zivilisation noch kontrollierbar sein, werden wir von KI abgelöst!? Die Globalisierung wird nicht aufzuhalten sein, auch wenn sich viele Völker gerade wieder in Nationalismus flüchten, doch wie sollte das funktionieren!?

Religion, Terrorismus, Fake News, Krieg und andere Aspekte werden von Hatari beleuchtet. Auch wenn man vielleicht die Dinge nicht immer genau gleich sieht und seine Meinung teilt, gibt er dem Leser doch sehr viel Stoff zum Nachdenken.

Den Verführungen und Verlockungen unserer schönen neuen Welt etwas entgegenzusetzen und den Herausforderungen der Zukunft gerecht zu werden ist eben keine leichte Aufgabe!



Die Haptik und Gestaltung von Cover und das Layout des Buches sind sehr gelungen. Den Umschlag prägt eine menschliche Iris, das grüne Buchhaupt darunter schmückt dagegen ein silbernes technisches Exemplar davon, gut passend zum Inhalt, ist das gleichzeitig auch ein klein wenig beängstigend…..

Der Schreibstil ist erfreulich flüssig zu lesen, doch teilweise nicht ganz einfach aufzunehmen, packt er doch sehr viel Information in seinen Text. Auch dem ein oder anderen Fremdwort begegnet man, was ich immer sehr begrüße, erweitert er doch auch mein Wissen;)

Kein Buch das so schnell mal nebenbei gelesen ist, es beschäftigt den Geist, regt an zur Diskussion und ich werde es gleich in der Familie weiterreichen um Debatten darüber anzustoßen!

Bislang kenne ich leider die Vorgängerbücher des Autors „Eine kurze Geschichte der Menschheit“ und „Homo Deus“ noch nicht, doch sie wandern auf meine Wunschliste, denn ich fand dieses Werk ausgesprochen interessant! Meiner Meinung nach hat das Buch gar nicht den Anspruch Lösungen aufzuzeigen, sondern die Prämisse sich darüber Gedanken zu machen.

Veröffentlicht am 30.10.2018

Packende Familiensaga vor den dunklen Wolken der nahenden Gefahr des ersten Weltkrieges und eines neuen Zeitgeistes.

Gut Greifenau - Abendglanz
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Ein Roman über eine Grafenfamilie und deren Leben vor Beginn des ersten Weltkriegs.

Das Buch beschreibt das Leben aller Stände um 1913 auf dem Lande, die hochherrschaftlichen Adeligen mit schloßähnlicher ...

Ein Roman über eine Grafenfamilie und deren Leben vor Beginn des ersten Weltkriegs.

Das Buch beschreibt das Leben aller Stände um 1913 auf dem Lande, die hochherrschaftlichen Adeligen mit schloßähnlicher Gutshof und all ihre Bediensteten und die Untertanen im angrenzenden Dorf. Es geht um Liebe, Politik, Kindererziehung und vor allem um die Standesunterschiede und deren Konsequenzen auf beiden Seiten.

Das Leben wird kompliziert, denn die Welt ist im Umbruch! Die eine Seite hängt an ihren Privilegien und pflegt ihre Dekadenz und die Andere erwacht und erkennt ihre Chance auf Selbstbestimmung….



Mit dem historischen Roman „Gut Greifenau- Abendglanz“ über eine Familiendynastie in Pommern ist der Autorin Hanna Caspian ein wunderbar packender und aufregender Auftakt zu einer Saga geglückt, der nach Fortsetzung ruft! Die Personen sind alle megaspannend angelegt und es macht eine Freude alle kennenzulernen. Auch der Schreibstil gefällt mir sehr, flüssig und anschaulich fliegen die Seiten nur so dahin. Die politischen Hintergründe und auch die sozialen Entwicklungen dieser Zeit sind genial in die Story eingeflochten.

Ein toller Roman, der für eine Familiensaga auch noch sehr spannend konstruiert ist und auf dessen Fortführung ich schon megagespannt bin!

Das Buch durfte ich zur Ermittlung der Lesegeschwindigkeit bei jellybooks schon vorab kennenlernen und war wirklich begeistert.