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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.07.2018

Ein Sachbuch, das Probleme aus einem anderen Blickwinkel betrachtet

Die Kunst, einfache Lösungen zu finden
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Der in Berlin sesshafte Autor und Journalist Christian Ankowitsch versucht uns in seinem kleinem Buch „Die Kunst einfache Lösungen zu finden“ auf witzige und unterhaltsame Weise eben dieses zu vermitteln. ...

Der in Berlin sesshafte Autor und Journalist Christian Ankowitsch versucht uns in seinem kleinem Buch „Die Kunst einfache Lösungen zu finden“ auf witzige und unterhaltsame Weise eben dieses zu vermitteln. Um diese Kunst der Problemlösung zu erlernen, muss man bereit sein einfach ein wenig umzudenken. Ob Probleme im Berufsleben, Beziehungsprobleme oder Stress mit den Kindern. Viele seiner ungewöhnlichen, aber auch recht einfachen Lösungen, werde an konkreten Beispielen vorgeführt, und können natürlich beliebig variiert werden….
Viele der Methoden erscheinen vielleicht absurd und skurril, doch der Effekt den man erzielen will, der ist eben bedingt durch diesen Überraschungsmoment, mit dem man sich anscheinend selbst überlistet.
 
Der Schreibstil ist flüssig und versucht den an manchen Stellen den manchmal auch komplizierteren Sachverhalt gut durchschaubar und teils auch auf amüsante Art zu erläutern. Eine große Anzahl von Fußnoten erklärt im Anhang manche Begriffe näher, was wirklich sehr hilfreich und auch interessant ist. Es scheint mir dann am Ende auch sehr beruhigend, das man für die meisten Problemlösungen nicht Mister Wolfe (?) zu buchen braucht! Mister Wolfe war übrigens der Problemlöser im Kinofilm „Pulp Fiction“….herzlichen Dank eben auch für diese Fußnote;)

Insgesamt ein prima Buch, das Hilfe verspricht und Mut macht! Man lernt einige Methoden Probleme zu hinterfragen und etliche Vorschläge von Lösungsmöglichkeiten, die sich vielversprechend anhören. Sehr gut gefällt mir auch die Übersicht der einzelnen Kapitel und deren nähere Erläuterung im Vorfeld. Das macht das Nachschlagen mit Sicherheit einfacher, falls einmal konkreter Bedarf besteht.

Auch der lockere Umgang mit der Problemlösung gefällt mir. Ein gelungenes Werk, das für ein Sachbuch nicht zu trocken angelegt ist und deswegen eben auch gut zu Verdauen;)
„Einfach etwas anders machen!", diesen Leitsatz könnte man sich als Erinnerung im Hinterkopf bereithalten, sobald ein Problem um die Ecke kommt;)

Veröffentlicht am 16.07.2018

Schön schräg-ein Krimi der Spaß macht!

Meerjungfrauen morden besser
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Die beiden schon etwas in die Jahre gekommenen K&K Zwillingsschwestern stolpern zusammen in ihr zweites Abenteuer. Drei üble verbrecherische Subjekte, zerstören die Pension von Kriemhild und Konny auf ...

Die beiden schon etwas in die Jahre gekommenen K&K Zwillingsschwestern stolpern zusammen in ihr zweites Abenteuer. Drei üble verbrecherische Subjekte, zerstören die Pension von Kriemhild und Konny auf das Verheerendste! Die Diebesbande ist auf der Suche nach einem Schatz, von dem die Schwestern nicht die blasseste Ahnung haben. Doch notgedrungen und erpressungsbedingt machen sich „Schnüffel“schwestern auf die Suche!

Dieser spannende und amüsante Krimi von Tatjana Kruse ist schon der zweite Fall für die K&K Schwestern. Die beiden ach so unterschiedlichen Schwestern, ergänzen sich auf hervorragende Art und Weise Ihr Vorgehen, ihre Schlagfertigkeit und Eigenheiten sorgen dafür, das kein Auge trocken bleibt! Dazu kommen jede Menge andere skurrile Figuren, die quer verteilt im Krimi auftauchen und für jede Menge Amüsement sorgen! Die vielen Ereignisse und Wendungen der Story halten den Spannungsbogen straff und zum Zerreißen gespannt. Was die zwei Damen und ihr Nacktkater Amenhotep, in ihrem packenden vier Tages Road-Trip nach Hamburg so alles erleben, das geht wirklich auf keine Kuhhaut:))

Dazu kommt der quicklebendige, rasant-amüsante, spritzig überspitzte Schreibstil der Autorin, der das Lesen zu einer wahren Freude macht! Man erlebt ein skurriles Abenteuer der Extraklasse, inclusive neuester Wortschöpfungen und Lebensweisheiten, bei dem man das Buch kaum zur Seite legen kann und das Schmunzeln nicht aus dem Gesicht.



Ein toller Krimi, spannend, überraschend und wirklich zum Schreien komisch....hab mich einfach köstlich amüsiert! Beste Wochenendlektüre zur Beschaffung von guter Laune! Den ersten Band kenne ich leider nicht, werde es aber bei Gelegenheit sicherlich nachholen!



Am Ende ein kleines Zitat und ein Rat, der einen journalistisch tätigen Schwester, auch genannt Kummerkasten-Konny, der das Buch sowohl auch bestens beschreibt;)



„Nehmen sie das Leben nicht zu ernst-es ist ja nicht so, als würden Sie ihm lebend entkommen können“

Veröffentlicht am 14.07.2018

Fesselnde Unterhaltung mit spannender Thematik

Die Ewigen
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Nachdem Maximilian Kirchner seine Eltern und nun auch seine geliebte Frau Sophie durch Krebs verloren hat, setzt er alles daran, die Suche nach einem Heilmittel gegen diese Krankheit zu fördern. Diese ...

Nachdem Maximilian Kirchner seine Eltern und nun auch seine geliebte Frau Sophie durch Krebs verloren hat, setzt er alles daran, die Suche nach einem Heilmittel gegen diese Krankheit zu fördern. Diese fixe Idee treibt Max um, auch um ev. seiner kleinen Tochter Emma, in der Zukunft helfen zu können!
Die Mittel für ein solches Forschungsprojekt stellen für Kirchner kein Problem dar und nachdem er in dem etwas paranoiden Prof. Krohn einen Spezialisten auf dem Gebiet der Molekularbiologie gefunden hat, geht das Projekt unter dem Namen „Die Ewigen“ an den Start. Schon nach einigen Jahren gibt es faszinierende Neuigkeiten! Hat der Professor etwa den Schlüssel dafür gefunden den Krebs auszumerzen und sogar den Alterungsprozess zu stoppen….

In seinem neuen Wissenschafts-Thriller „Die Ewigen“ hat der Autor V.S.Gerling ein sehr spannendes. aber auch umstrittenes Thema im Bereich der Forschung aufgegriffen. Krebsforschung im Bereich umstrittener Genmanipulation, die Machenschaften der Pharmaindustrie und die Gier nach dem großen Geschäft spielen im Buch eine große Rolle.
Was ist heutzutage schon möglich, was ist nur Fiktion, die Übergänge zur Wirklichkeit sind dabei wohl fließend! Jedenfalls erscheint der Thriller erschreckend real und im Bereich des Möglichen.
Auch aktuelle Themen wie die Finanz/Wirtschaftskrise und politische Probleme spiegeln sich in der Geschichte wieder, die sich zwischen 2007 und 2018 abspielt.
Die Protagonisten sind sehr detailliert beschrieben und interessant ausgewählt. Es macht Spaß sie sich vorzustellen, da besonders die Opfer und Schurkenrollen für überraschende Wendungen und jede Menge Spannung sorgen. Der Schreibstil des Autors ist wunderbar flüssig und auch die Recherche zu der doch sehr anspruchsvollen Thematik wirkt sehr gekonnt!

Alles in allem ein wirklich fesselnder Thriller, der mir viel spannende Lesestunden bereitet hat.
Auf eine angekündigte Fortsetzung darf man sich wohl auch freuen , ist doch im abschließenden Showdown ein kleiner Teaser, der darauf hindeutet;) Bin jedenfalls gespannt!

Veröffentlicht am 11.07.2018

Rasanter Kurzthriller

Racheopfer
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Der Serienmörder Francis Ackerman sitzt schwer bewacht im Hochsicherheitsgefängnis ein und in einer kurzen Szene eines Interviews, in der er mit einer jungen Journalistin seine Spielchen spielt bekommt ...

Der Serienmörder Francis Ackerman sitzt schwer bewacht im Hochsicherheitsgefängnis ein und in einer kurzen Szene eines Interviews, in der er mit einer jungen Journalistin seine Spielchen spielt bekommt man einen Eindruck von seinem Wesen und seiner Gefährlichkeit für seine Umgebung!
Zur Prüfung seines Projekts von Rehabilitationsmaßnahmen aus Psychologischer Sicht, will Dr. Kendrick sich profilieren und an Hand eines gefährlichen Täters wie es Ackerman seine Methode ausprobieren! Eine riskante Sache, besonders da Kendricks Assistentin nichts anderes als Rache im Sinn hat…


Bisher kannte ich noch keines der Bücher von Ethan Cross und war deshalb sehr neugierig auf den berüchtigten Serienmörder Francis Ackerman Jr. und sein Agieren in dem Buch „Racheopfer“.
Die Gefährlichkeit dieses Mannes, sieht selbst der Neuling, der noch nicht die Bekanntschaft der Vorgängerbände gemacht hat. Die Geschichte beginnt schon sehr spektakulär und liest sich durch die konstante Spannung sehr rasant und aufregend! Kaum angefangen ist sie aber auch schon vorbei, denn leider ist die Story schon nach 94 Seiten (877 im e-book) zu Ende.
Upps, denkt man sich nur! Schade, was ist da los….warum geht es denn nicht weiter!?
Für mich ist diese Geschichte mehr eine Art Teaser für die Serie, also kein vollwertiges Buch!
Es wundert mich, das im Klappentext nicht speziell darauf hingewiesen wird, denn die Kürze war für mich schon eine Enttäuschung. Die Serie ist mit Sicherheit sehr spannend angelegt und der Schreibstil von Cross sehr aufregend und flüssig zu lesen.

Mein Interesse ist geweckt und diese „Short Story“ ist eine gute Gelegenheit den Protagonisten und den Stil des Autors kennenzulernen.
Ein Vorgeschichts-Teaser, der Appetit auf die Serie macht, die ich auf alle Fälle mal auf meine Leseliste setzen werde, am besten in dieser Reihenfolge:
Ich bin die Nacht
Ich bin die Angst
Ich bin der Schmerz
Ich bin der Zorn
Ich bin der Hass
Ich bin die Rache (erscheint noch)

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Action
  • Handlung
  • Spannung
  • Tempo
Veröffentlicht am 09.07.2018

Ein tragisch schönes Buch!

Wenn wir wieder leben
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Als die unbeschwerte Wanda, Anfang der 60er Jahre in Berlin ihr Studium beginnt, macht sie sich keine Gedanken über die Vergangenheit. Doch als sie sich in den fanatischen und aufgeklärten Mitstudenten ...

Als die unbeschwerte Wanda, Anfang der 60er Jahre in Berlin ihr Studium beginnt, macht sie sich keine Gedanken über die Vergangenheit. Doch als sie sich in den fanatischen und aufgeklärten Mitstudenten Andras verliebt, beginnt sie sich zu fragen woher sie kommt und wer ihre Familie eigentlich war und ist. Die Frage lautet „Was habt ihr von 1933 bis 1945 getan?“ 
Ihre Mutter Matti und ihre Tante haben schon seither ein Geheimnis aus der Vergangenheit gemacht!? Wanda weiß nur sie wurde in Zoppot geboren, ein ehemals mondänes Seebad bei Danzig. 
Wanda beginnt Fragen zu stellen, stößt aber bei Matti auf eine Mauer des Schweigens…….

Das tragisch schöne Buch „Wenn wir wieder Leben“ von Charlotte Roth beginnt mit einer bedeutsamen Frage, die für die Studentin Wanda existentiell zu sein scheint. Sie ahnt aber nicht welche erschütternden Auswirkung ihre Nachforschungen mit ihrer Familie anrichten wird.
Der Roman spielt auf zwei Zeitebenen. Während sich Anfang der 60er Jahre, die Tochter Wanda mit der Vergangenheit zu beschäftigen beginnt, erlebt der Leser auf der anderen Ebene die unbekümmerte Jugend eines jungen Mädchens namens Gundi Sonnenschein, die mit ihren Freunden von einer glänzenden Zukunft als Musikband träumt. Die vier Freunde begegnen sich im Sommerseebad Zoppot, ein bezaubernder Ort an der Ostsee, nahe der Ostseeperle Danzig.
Zu Beginn plätschert das Buch ein wenig dahin, bevor es dann Fahrt aufnimmt und immer rasantere Geheimnisse und Wendungen beschert. Der Spannungsbogen entwickelt sich zwar gemächlich, ist aber am Ende beinahe am Zerreißen gespannt! Man kann das Buch kaum mehr aus der Hand legen, bis man das Geheimnis entschlüsselt hat! Die Sprache ist poetisch geprägt, eindrucksvoll und angenehm zu lesen. Die deutsch-polnische Geschichte spielt im Buch eine Hauptrolle, in der auch das berühmt-tragische Schicksal des Kreuzfahrtschiffes „Wilhelm Gustloff“ zum Einsatz kommt.

Für mich eine unheimlich tragische aber auch schöne Geschichte über Träume und Realität. Erschreckend ist es zu sehen welche Auswirkungen der absehbare Krieg auf die Menschen hat und was er mit ihnen macht! Mit der deutsch-polnischen Vergangenheit und auch der Rolle Danzigs habe ich mich bisher noch nie näher beschäftigt, deshalb war der Roman für mich eine sehr interessante Angelegenheit.
Ein wundervolles Buch für historisch Interessierte, packend, faszinierend und dramatisch.