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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.04.2018

Eine haarsträubende Story um das perfekte Täuschungsmanöver aus Liebe und Manipulation

Wahrheit gegen Wahrheit
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Vivian Miller, die seit 10 Jahre glücklich verheiratete Mutter von vier kleinen Kindern arbeitet als Analystin bei der CIA in Washington DC. Ihr Mann Matt arbeitet von Zuhause und ist ihr eine große Stütze ...

Vivian Miller, die seit 10 Jahre glücklich verheiratete Mutter von vier kleinen Kindern arbeitet als Analystin bei der CIA in Washington DC. Ihr Mann Matt arbeitet von Zuhause und ist ihr eine große Stütze wenn es um die Kinder geht, er kümmert sich um das Haus und das alltägliche drumherum, während Vivian Karriere gemacht hat. In der Russlandabteilung versucht Viv russische Agenten und Schläfer aufzuspüren. Eines Tages entdeckt sie auf dem Rechner eines Verdächtigen einen Ordner mit der russischen Bezeichnung „Freunde“. Der Inhalt, fünf Passbilder, darunter eines von ihrem Ehemann……..



In dem Thriller „Wahrheit gegen Wahrheit“ der amerikanischen Autorin Karen Cleveland geht es um die perfekte Manipulation und Täuschung. Wem kann die Protagonistin noch vertrauen….eingeschüchtert kämpft sie um ihre Kinder, ihren Job und ihr Familienglück. Beim Lesen merkt man, die Autorin ist vom Fach, selbst als Analystin tätig, kennt sie sich in der Geheimdienstbranche aus. Leider fehlt mir mir aber der gewisse Thrill im Roman, die Hauptakteurin ist mir ein wenig zu naiv und brav.

Ansonsten ein solider Polit/Familienthriller, dem ein wenig mehr Action nicht geschadet hätte;) Am Ende gibt es eine kleine Überraschung, die eventuell auf eine Fortsetzung hindeutet. Anscheinend ist auch eine Verfilmung des Buches geplant, man darf also gespannt bleiben.

Mein Fazit: Das Buch liest sich angenehm flüssig und teilweise gibt es wirklich spannende Stellen, aber eben mehr Psycho als Thriller. Das Thema Romeo-Agent und Spionage „Russland vs. USA“ fand ich aber schon interessant verarbeitet.

Die Story war fesselnd und hat mich gut unterhalten, doch der letzte Kick hat mir einfach gefehlt, deshalb solide 4 Sterne meinerseits.

Veröffentlicht am 23.04.2018

Zufall, Manipulation oder Hexerei, ein Buch voller unheimlicher Begebenheiten rund um ein Waisenkind

Das Böse in deinen Augen
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Das 11-jährige traumatisierte Waisenkind Ellie Atkinson wird bei einer Pflegefamilie aufgenomen, nachdem es bei einem Brand die gesamte Familie verloren hat. Die im kleinen englischen Ort Gaunt, neu zugezogene ...

Das 11-jährige traumatisierte Waisenkind Ellie Atkinson wird bei einer Pflegefamilie aufgenomen, nachdem es bei einem Brand die gesamte Familie verloren hat. Die im kleinen englischen Ort Gaunt, neu zugezogene Kinderpsychologin Imogen Raid, bekommt in ihrem neuen Job die Betreuung des Mädchens zugeteilt. Dabei stellt Imogen schnell fest, das sich um das Mädchen ein düsteres Geheimnis rankt. Ellie muss schwer unter dem Mobbing ihre Mitschüler und Lehrer leiden. Nur ihre Pflegeschwester Mary hält zu ihr, alle anderen im Ort halten Ellie für ein böses Mädchen…….

Muss man Angst vor Ellie haben!? In ihrem Psychothriller „Das Böse in deinen Augen“ schildert die Autorin Jenny Blackhurst das Martyrium eines kleinen 11 jährigen Mädchens, das ein schweres Schicksal überwinden muss und nach dem Verlust ihre Familie unter Mobbing und Missgunst zu leiden hat. Seltsame und böse Dinge passieren rund um Ellie, die für Missgunst und Angst sorgen.
Der Autorin gelingt es auch beim Leser, auf subtile Art und Weise, ein Misstrauen gegen das Kind aufzubauen. Man schwankt des öfteren zwischen großem Mitleid und Verunsicherung und fragt sich: „Kann ein kleines Mädchen wirklich so böse sein!“ So geht es auch der Psychologin Imogen, die selbst keine leichte Kindheit hatte und viel Verständnis für das Ellie aufbringt.
Der Schreibstil ist angenehm flüssig, die Zeilen fließen dahin und auch Spannung wird kontinuierlich aufgebaut.

Leider hat mich das Buch am Ende ein wenig ratlos zurückgelassen, einige Fragen bleiben offen, doch das war anscheinend auch die Absicht der Autorin. Insgesamt in solider Psycho-Thriller mit Hang zum Übersinnlichen, der mich recht gut unterhalten hat.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Charaktere
  • Erzählstil
  • Geschichte
Veröffentlicht am 17.04.2018

Eine starke Frau hinter den Kulissen, die alles zusammenhält

Revolution im Herzen
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Helena „Lenchen“ Demuth wächst in ärmlichen Verhältnissen in St. Wendel, im Saarland auf. Als ihr Vater „Pabbi“ stirbt verlässt das neuneinhalbjährige Lehnchen Mutter und Geschwister, um sich Arbeit als ...

Helena „Lenchen“ Demuth wächst in ärmlichen Verhältnissen in St. Wendel, im Saarland auf. Als ihr Vater „Pabbi“ stirbt verlässt das neuneinhalbjährige Lehnchen Mutter und Geschwister, um sich Arbeit als Dienstmagd in der großen Stadt Trier zu suchen. Dort begegnet Lenchen per Zufall der jungen Baronesse Jenny von Westphalen und rettet dieselbe vor einer Hundeattacke. Die nette junge Adelige nimmt das Mädchen mit nach Hause und gibt ihr eine Anstellung als Dienstmädchen im elterlichen Haushalt. Lenchen kann sich trotz Anfangsschwierigkeiten im vornehmen Haushalt etablieren und entwickelt sich dabei zur Vertrauten von Jenny, die ihr auch Lesen und Schreiben beibringt. Im Hause der Westphalens geht auch ein gewisser Karl Marx aus und ein, der Freund von Jennys Bruder Edward. Lenchen ist der düstere Karl ein Dorn im Auge, doch Baronesse Jenny verliebt sich in den vier Jahre jüngeren Marx, teilt sie doch seine Weltsicht und heiratet ihn, als er frisch von der Universität kommt. Als die junge Familie Marx wegen der preußischen Obrigkeit nach Paris umziehen muss, schickt die Baronin zu Jennys Unterstützung, das Lenchen hinterher. Nach Paris folgt Lenchen auch nach Brüssel und in das ferne London.

In ihrem Roman „Revolution im Herzen“ erzählen die Autorinnen und Schwestern Claudia und Nadja Beinert die Lebensgeschichte einer „prominenten“ Dienstmagd, einer Wegbegleiterin der Familie Marx. Die junge Frau entwickelt sich vom unsicheren Mädchen zu einer starken Persönlichkeit, die nicht nur den Haushalt der Marx in Schuss hält. Sie sorgt wie eine Mutter für die Kinder, ist Jenny eine Freundin und eine Stütze in der Not. Doch das Blatt wendet sich, aus Lenchen wird Helena, die alle überraschen wird!


Der großartig flüssige Schreibstil der Schwestern sorgt für eine gelungenen Lesefluss und ich habe das Buch kaum aus der Hand legen können so hat es mich fasziniert. Das harte Leben eines Dienstmädchen lief wie ein Film vor Augen ab. Das Leben und die Schicksalsschläge ließen mich mitfühlen und mitleiden. Das größte Glück von Helena war das Schach spielen, es begleitet und begegnet uns im gesamten Buch. Sie spielte es in Gedanken, es erinnerte sie an ihren Pabbi zu Hause in St.Wedel und half ihr oft dabei, aus dem harten Alltag zu entfliehen.



Die Lebensgeschichte von Helena ist historisch zwar nicht ganz authentisch geschildert, dafür aber mit größten Gefühl und Einfühlungsvermögen. Besonders gut gefielen mir Lenchens „Liebesbriefe“ und ihr Gedichtband mit der „to do“Liste, einfach ergreifend und genial formuliert.

Wunderbarer Roman über den großen Denker Karl Marx und Freund Friedrich Engels, betrachtet aus der Dienstmädchen-Perspektive, eine super Idee wie ich finde:)

Das Buch hat mich großartig unterhalten und einen aufschlussreichen Blick auf diese Zeit des Umbruchs und der industriellen Revolution geworfen. Grandios!

Veröffentlicht am 13.04.2018

Eine packende, märchenhafte Geschichte voller Gefühl und Tragik

SOFIAN Der Sarazene
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Nachdem ihre Eltern bei einem Unfall tödlich verunglückten, lebt Federica Pascali ganz allein in ihrem sehr abgelegenen Elternhaus im Piemont. Nur ab und an besucht sie ihre mütterliche Freundin Maria, ...

Nachdem ihre Eltern bei einem Unfall tödlich verunglückten, lebt Federica Pascali ganz allein in ihrem sehr abgelegenen Elternhaus im Piemont. Nur ab und an besucht sie ihre mütterliche Freundin Maria, in Asti. Als sich Federica mit ihrem Fiat wieder einmal zu Maria begibt, um ins Theater zu gehen, fällt ihr beim Überqueren der Bormida-Brücke ein merkwürdig gekleideter Mann ins Auge. Barfuss, mit Turban und nur in leichter Kleidung steht er mitten im Januar im Fluß und versucht zu angeln. Was für ein absonderlicher Anblick!? Doch ab da an, begegnet ihr dieser merkwürdige Sarazene immer wieder und sie stellt fest, nur sie kann ihn sehen! Als er ihr eines Tages auf der Brücke beinahe vors Auto läuft versucht sie ihn zu berühren, doch sie greift ins Leere. Schockiert verbarrikadiert sie sich in ihrem Haus und in dieser Nacht beginnen ihre Alpträume von vergangenen Zeiten…….

Inspiriert durch die historisch belegten Sarazenenüberfälle im Piemont des 10. Jahrhunderts baut die Autorin Caroline Sesta ihre phantasievolle und bewegende Liebesgeschichte um den Sarazenen Sofian und das Mädchen Federica in ihrem Buch "Sofian Der Sarazene" auf.


Einfühlsam erzählt die Autorin die Begegnung zweier ungleicher Persönlichkeiten. Ein traumatisierte junge Christin trifft im Jahre 933 auf einen ihr fremden unheimlichen Sarazenen, der sie vor seinen grausamen Mitstreitern in Sicherheit bringt, die ihr Dorf überfallen und ihre Familie auslöschen. Doch kann es eine Verbindung geben unter solchen Voraussetzungen, kann daraus Liebe entstehen!?

Sarazenenüberfälle in Italien, dieses Kapitel in der mittelalterlichen Geschichte war mir bislang gar nicht bekannt. Sarazenen, die bis in das Herz Europas vordrangen, eine spannende Entdeckung, von der Autorin auf gekonnte Weise in ihre Erzählung eingebaut.

Fast schon märchenhaft anmutend wird auf zwei Zeitebenen erzählt und die Geschichte mit unsere modernen Welt verbunden. Das wundervoll gestaltete Cover macht neugierig auf den Inhalt und wer den geheimnisvollen Sarazenen singen hören möchte, der muss sich unbedingt den Trailer dazu auf YouTube anhören.

Veröffentlicht am 10.04.2018

Großartiges und mitreißendes Porträt zweier Schwestern

Die andere Schwester
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Die beiden Schwestern Claire und Meghann könnten unterschiedlicher gar nicht sein! Claire, die patente Lustige, alleinerziehende Mutter, bodenständig mit tausend Freundinnen gesegnet und in einer Kleinstadt ...

Die beiden Schwestern Claire und Meghann könnten unterschiedlicher gar nicht sein! Claire, die patente Lustige, alleinerziehende Mutter, bodenständig mit tausend Freundinnen gesegnet und in einer Kleinstadt lebend. Im Gegenzug ihre ältere Schwester Meghann, eine erfolgreiche Scheidungsanwältin mit Loft in Seattle und Porsche, geschieden und einsam. Beide haben schon seit Ewigkeiten keinen Kontakt. Doch als bei Meghann eine Art Burn-Out zuschlägt und bei Claire die Liebe kommen sich die Zwei wieder näher……



Dieses Buch „Bei der Liebe meiner Schwester“ ist mein zweiter Roman von der Autorin Kristin Hannah. Nachdem ich von „Die Nachtigall“ vollends begeistert war, habe ich mich auf diesen Roman sehr gefreut und wurde auch nicht enttäuscht! Zwar kann man die beiden Bücher so gar nicht miteinander vergleichen, denn bis auf das Grundthema Schwestern haben die beiden Roman so gar keinen Bezug zueinander.

Dieser Roman spielt nur in der Gegenwart und bezieht sich besonders auf die Gefühlswelt der zwei Schwestern, die früh getrennt jede ihren eigenen Weg gegangen sind. Verbindend ist nur ihre frühkindliche Vergangenheit und ihr Leiden unter der sorglosen ich-bezogenen Mutter, einer mittelmässigen egoistischen Schauspielerin und deren wechselnden Männerbekanntschaften.

Mit der ihr eigenen Identität erweckt die Autorin ihre starken Persönlichkeiten zum Leben und erweckt damit ein absolut großartiges Kopfkino.

Den Schreibstil fand ich wieder genial mitreißend und schnell zu lesen, am Ende musste ich mir gar manche Träne verdrücken so emotional ging es zur Sache!



Ein tolles gefühlvolles Buch, mit großartigen Charakteren das mich wirklich gut unterhalten hat! Es reicht nicht ganz an „Die Nachtigall“ heran und deshalb bekommt es von mit 4 Sterne