Profilbild von Tine13

Tine13

Lesejury Star
offline

Tine13 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Tine13 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.02.2018

Spannender Auftakt einer Mystery-Serie mit offenen Ausgang- am Ende etwas unbefriedigend

Das Vermächtnis des Künstlers
0

Der Amerikaner Dr. George Mallory, Dozent für Psychologie und einem Faible für Parapsychologie wird bei unerklärbaren mysteriösen Fällen gerne um Hilfe gebeten, die er meist durch natürliche Phänomene ...

Der Amerikaner Dr. George Mallory, Dozent für Psychologie und einem Faible für Parapsychologie wird bei unerklärbaren mysteriösen Fällen gerne um Hilfe gebeten, die er meist durch natürliche Phänomene aufklären kann. Durch diese Erfolge hat sich Dr. Mallory in dieser Branche schon einen gewissen Bekanntheitsgrad erarbeitet. Der Brief einer Kunstmuseums-Kuratorin aus Venedig erweckt seine Neugier. Einige unerklärbare Todesfälle die mit unheimlichen Gemälden eines unbekannten Künstlers namens Bragolin in Verbindung stehen, erschüttern anscheinend gerade ganz Europa! Da die ganze Sache zugleich lukrativ und interessant erscheint, macht sich Dr. Mallory von Virginia aus auf den weiten Weg nach Italien um die Sache zu ergründen, nicht ahnend welche Gefahr auch ihn lauert…..!

Das Buch „Das Vermächtnis des Künstlers“ von Autor Gordon McBane ist der Auftakt eines Venedig-Krimis bestehend aus drei Teilen. Das sollte man unbedingt Wissen, bevor man sich an die Lektüre macht, da die Geschichte leider urplötzlich endet!
Einen Parapsychologie als Ermittler, dazu einen unheimlichen und mysteriös angelegten Fall mit „verfluchten“ Kunstwerken, finde ich von der Idee an sich, sehr genial!
Auch die Kulisse Venedig mit seinem morbiden Flair und seiner geheimnisvollen Geschichte ist gut ausgedacht. Die Protagonisten sind allesamt interessant und gut beschrieben, teils sympathisch oder im Gegensatz dazu auch unheimlich, genau wie man es sich eigentlich für einen guten Thriller wünscht.
Doch es gibt leider auch ein paar Kritikpunkte die mir das Lesevergnügen versalzen haben und am Ende den guten Eindruck zunichte machen. Des öfteren hatte ich einfach das Gefühl, das die Geschichte künstlich in die Länge gezogen wird. Etliche langatmige Ausschweifungen im Text bremsen immer wieder den Spannungsbogen und Lesefluss, das mag ich so gar nicht! Auch das abrupte Ende hat mich enttäuscht, denn es fühlt sich einfach nicht passend an.

Dieses Gefühl der Enttäuschung am Ende ist bei mir leider so übermächtig, das ich nur drei Sterne vergeben kann! Schade um die gute Idee, denn die Geschichte birgt eigentlich großes Potenzial.

Veröffentlicht am 17.02.2018

OHE,IAM SATIS! (Auweia bin ich platt!)

Terra Divisa
0

Im Buch geht es um eine langatmige Verschwörung, in der die Familie der Crassiden die Hauptrolle spielt. Das Oberhaupt Senator Licinus lässt vier Siegelringe anfertigen, die als Erkennungszeichen dienen, ...

Im Buch geht es um eine langatmige Verschwörung, in der die Familie der Crassiden die Hauptrolle spielt. Das Oberhaupt Senator Licinus lässt vier Siegelringe anfertigen, die als Erkennungszeichen dienen, und sitzt wie die Spinne im Netz, natürlich im Zentrum Roms.
Von dort aus versucht er alle Protagonisten wie Schachfiguren zu steuern, seine Familie, Freunde, die gallisch/germanischen Stämme und die römischen Heerführer. Besonderes Augenmerk ist auf seinen Enkel Arion, dessen Vater und seinen griechischen Freund Leander gerichtet.

Bei „Terra Divisa“ von Autor Simon Gerhol dachte ich eigentlich zuerst an einen spannenden und ereignisreichen historischen Roman, mit Intrigen und Machtspielchen.
Leider entpuppte sich die endlos lange Saga zunächst als eine Aneinanderreihung von Beschreibungen einzelner Handlungsstränge. Es gibt reichlich viele Personen und Aktionen, teilweise ziemlich diffus agierend, ohne zeitlichen Kontext, mit komplizierter Herkunft und Namen.
Sobald ab und an ein wenig Spannung aufkommt, wird diese durch nebensächliche Ausschmückung und Beschreibungen sofort wieder ausgebremst. Langatmige indirekte Dialoge haben des öfteren meinen Lesefluss zusätzlich gestört.
Viele modern anmutende Begriffe, die wohl der Auflockerung dienen sollen, stehen dabei im krassen Gegensatz zu all den lateinischen und griechischen Begriffen.
Meiner Ansicht nach wurde in das Buch einfach zu viel des Guten hineingepackt:
Die haargenaue Beschreibung des römisch/germanischen Lebens verliert sich des öfteren in Nebensächlichkeiten.
Zahlreiche Personen, die für die Handlung oft nebensächlich sind,
zu viele Hauptdarsteller,
zu viel philosophisch kluges Beiwerk.
Man fühlte sich einfach überfrachtet!
Ein hilfreiches Glossar folgt leider erst am Ende, müsste ev. gleich an den Anfang des Buches gesetzt werden, vielleicht würde das Studium desselben für ein wenig mehr Verständnis sorgen.
Am Ende wird die Verschwörung zwar aufgedröselt und es folgt im letzten(!) Kapitel sogar so etwas wie ein Show-Down, doch das konnte mich dann letztendlich auch nicht mehr versöhnen!

Da ich mit dem Buch, den Protagonisten und der ganzen Geschichte einfach nicht warm wurde, kann ich leider nicht mehr als einen Stern vergeben. Einen halben Stern hat der Autor sich aber noch für diese enorme Arbeitsleistung und seine bewundernswert umfangreiche Recherche verdient, davor ziehe ich meinen Hut.

Veröffentlicht am 12.02.2018

Hier menschelt es wieder gewaltig;)

Kaiserschmarrndrama
0

Der Eberhofer Franz ist wieder voll im Einsatz! Ein grauenvoller Mord erschüttert die Idylle von Niederkaltenkirchen, eine Tote liegt erschlagen genau auf dem Franz seiner Gassirunde mit dem Ludwig! Die ...

Der Eberhofer Franz ist wieder voll im Einsatz! Ein grauenvoller Mord erschüttert die Idylle von Niederkaltenkirchen, eine Tote liegt erschlagen genau auf dem Franz seiner Gassirunde mit dem Ludwig! Die junge Frau hat ihre speziellen Dienste per Internet angeboten und ist auch noch die Schwester von Pfarrer des Nachbarortes. Dummerweise gibt es etliche Kunden und Bewunderer ihrer Darbietungen im Franz seinem Bekanntenkreis, lauter potenzielle Verdächtige! Wirklich eine blöde Sache, aber der Franz hat auch noch andere Probleme……..

Autorin Rita Falk und ihre Provinzkrimireihe mit Dorf-Sheriff Franz Eberhofer ist einfach Kult! Auch ihr neuer Krimi „Kaiserschmarren-Drama“ aus Niederkaltenkirchen ist wieder ein Börner;)
Zum Scheien komisch, gleichzeitig aber auch ein bisserl traurig, schnief….ich verrate nicht warum;)
Natürlich ist auch wieder der Birkenberger Rudi mit dabei und all die anderen liebgewonnenen Spezeln und altbekannten Figuren. Der Fall ist ja eigentlich immer ein wenig Nebensache und doch ehr unblutig. Wichtig ist immer das es irgendwie menschelt und das tut es gewaltig!
Mitreißend geschrieben, bayrisch derb und einfach absolut grandios. Rita Falks Protagonisten sind absolut authentisch bayrisch und urkomisch!
Gefördert durch die geniale Verfilmung mit der besten Besetzung die ich kenne /( best ever!), läuft bei mir im Kopf schon beim Lesen der Film ab.
Bessere Ablenkung vom Alltag gibt es nicht:))
Ich liebe diese Serie, perfekt für ein schnelles, sattes Lesevergnügen mit garantiert gutem Launefaktor!

Veröffentlicht am 10.02.2018

Eiskalter Krimi mit aktuellem Thema und großen Emotionen

In eisiger Nacht
0

Schauplatz London im Winter-
mitten in Chinatown wird ein abgestellter Kühllaster entdeckt, darin 12 Frauen
- alle erfroren!
Ein grauenvoller Anblick, selbst für die hartgesottenen Detektives von der ...

Schauplatz London im Winter-
mitten in Chinatown wird ein abgestellter Kühllaster entdeckt, darin 12 Frauen
- alle erfroren!
Ein grauenvoller Anblick, selbst für die hartgesottenen Detektives von der Mordkommission. Wer trägt die Schuld an diesem grauenhaften Verbrechen? Wie rücksichtslos geht dieser skrupellose Schleuserring mit Menschenleben um!? DC Max Wolfe und seine Kollegen haben eine Spur, womöglich gab es eine Überlebende der „Lieferung“, denn es liegen dreizehn Pässe im Führerhaus des LKW…..

„In eisiger Nacht“, ein Kriminalroman von Tony Parsons, bei dem der Leser schon gleich zu Beginn des Buches eine Gänsehaut bekommt….lebend eingesperrt in einem Kühltransporter….so sehen Alpträume aus! Doch genau das ist den Frauen hier passiert, bei ihrem Aufbruch in ein besseres Leben. Bei der Verwirklichung ihres Traumes, von einer wundervollen Zukunft im schillernden London.
Parsons versteht es hervorragend, mit seinen lebendig und anschaulich beschriebenen Figuren, deren Emotionen und Aktionen im Buchverlauf, mein Kopfkino anzufachen. Besonders gelungen dabei natürlich die Person seines sympathischen Ermittlers Max Wolfe, der mit ganzem Einsatz und Gefahr für Leib und Leben an die Sache herangeht. Es ist ein harter und wirklich auch brutaler Krimi, nichts für zarte Seelchen, denn es fließt reichlich Blut und die Welt sieht keineswegs rosig aus!
Aber Menschenhandel ist brutal und grausam, das zeigt uns ja auch die Wirklichkeit und in diesem Thriller wird das deutlich sichtbar gemacht.

Ein richtig spannender und packender Krimi, der es versteht Emotionen zu wecken. Hat mir ausgesprochen gut gefallen. Das brisante Thema Menschenhandel, skrupellose Schleuser und gefühlskalte Geschäftemacherei ist hochaktuell und geht unter die Haut.
Das ist mein zweites Buch dieses Autors und mit Sicherheit werde ich auch die anderen Teile auf meine Wunschliste setzen. Dieser neue vierte Fall für DC Max Wolfe ist zwar Teil einer Serie, kann aber sehr gut unabhängig davon gelesen werden.

Veröffentlicht am 30.01.2018

Dieses Buch ist ganz großes Kino!

Der Mann, der nicht mitspielt
0

20er Jahre Hollywood, genannt auch die „Roaring Twenties“, die Zeit der Stummfilme und ersten Filmstars. Die Filmbranche ist im entstehen und wahrlich ein Sündenpfuhl mit Drogen, Alkohol und leichten Mädchen!
Mittendrin, ...

20er Jahre Hollywood, genannt auch die „Roaring Twenties“, die Zeit der Stummfilme und ersten Filmstars. Die Filmbranche ist im entstehen und wahrlich ein Sündenpfuhl mit Drogen, Alkohol und leichten Mädchen!
Mittendrin, Hardy Engel, ein eingewanderter Deutscher, der sein Glück eigentlich als Schauspieler und Komiker versuchen möchte, aber nebenbei auch als selbsternannter Privatdetektiv zu buchen ist. Seinen ersten großen Auftrag bekommt er von einer attraktiven rothaarigen Schönheit namens Pepper Murphy. Hardy soll ihre verschwundene Mitbewohnerin, die Schauspielerin Virginia Rappe ausfindig machen. Auf der Spur nach Virginia, überwindet Hardy so manche Hürde und als er sie endlich auf einer Party ausfindig macht, stirbt das Starlett unter mysteriösen Umständen und reißt im Strudel dieses Skandals den berühmten Komiker Roscoe „Fatty“ Arbuckle mit in den Abgrund.
Hardy’s Schnüfflerinstinkt ist geweckt, denn er will wissen: „Was ist mit Virgina wirklich geschehen!?“


„Der Mann der nicht mitspielt“, ist „Hardy Engels erster Fall“, von Autor Christof Weigold, ein spannender Kriminalroman, der im Amerika der goldenen 20er Jahre spielt.
Die Grundidee zum Buch, lieferte der skandalöse wahre Fall um den Tod der Schauspielerin Virginia Rappe und den daraus folgenden Arbuckle Skandal, der den berühmten Stummfilmstar komplett ruinierte und sein Ansehen und Leben zerstörte.
Geschickt schickt der Autor seinen fiktiven und sympathischen Privatermittler Hardy Engel in einen Sumpf aus Lügen, Korruption und Vertuschung. Auch vor Mord schreckt man nicht zurück!
Atemlos folgt man Handys Spuren, bangt und fiebert mit ihm um die Wahrheit ans Licht zu bringen.
Der Schreibstil ist mitreißend und das Lesen so ein einziges Vergnügen. Die Personen sind großartig dargestellt und zum Leben erweckt. Dieses Debüt, Auftakt einer Serie (Hurra;), ist wirklich eine grandiose und bewundernswerte Leistung des Theater und Drehbuchautors Weigold. Am liebsten hätte ich das Buch in einem Rutsch gelesen so fasziniert hat mich die Handlung!
Mein Fazit:
Bisher mein Favorit 2018, den Autor werde ich mir auf alle Fälle merken! Das Buch ist absolut empfehlenswert, also unbedingt Lesen.