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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.04.2023

Schwarzhumorige Kriminalgeschichte ganz exquisit angerichtet

Der nette Herr Heinlein und die Leichen im Keller
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Der nette Herr Norbert Heinlein führt ein ruhiges und sehr strukturiertes Leben, wobei er immer bemüht ist allen Leuten freundlich zu begegnen. Er kümmert sich um seinen gebrechlichen Vater, seinen autistisch ...

Der nette Herr Norbert Heinlein führt ein ruhiges und sehr strukturiertes Leben, wobei er immer bemüht ist allen Leuten freundlich zu begegnen. Er kümmert sich um seinen gebrechlichen Vater, seinen autistisch veranlagten Lehrling Marvin und seine leider etwas nervigen Mieter. Seine wahre Leidenschaft gilt seinem exquisiten Delikatessengeschäft in dritter Generation, dort gibt es nur das Beste und jeden Tag überrascht er seine Kunden mit exquisiten selbst kreierten Pasteten. Bedauerlicherweise ist die Nachfrage so gut wie null und trotz all seiner Bemühungen wird die Kundschaft immer übersichtlicher. Groß ist die Freude als ein neuer Kunde täglich vorbeikommt. Geschäftsmann Herr Morlock, scheint ein Faible für Heinleins Pasteten zu entwickeln, und auch sonst sehr an dem Laden interessiert zu sein, samt dem Keller!

„Der nette Herr Heinlein und die Leichen im Keller“, diese Beschreibung trifft den Charakter des Protagonisten hervorragend und ist ein treffender Titel für diesen Kriminalroman mit seinem tiefgründigen und bitterbösen Humors. Autor Stephan Ludwig versteht sich brillant auf genaues Beschreiben, subtile Zwischentöne und kreative Zusammenhänge. Daraus bastelte er eine großartige Handlung, mit einigen Überraschungen und Wendungen. Allein sich all die schrägen Persönlichkeiten vorzustellen ist schon ein Vergnügen, ich habe mich köstlich amüsiert! Vor allem trifft die humorvolle Komponente genau meinen Geschmack, wie der nette Norbert sein skurriles kriminelles Potenzial entwickelt, ist schon schräg! Serviert wird die Geschichte in vier Gängen, in der Abrechnung am Ende überschlagen sich die Ereignisse und lösen sich in Staunen auf;).
Sehr gelungen finde ich das Cover, das mich sofort neugierig gemacht hat. Dazu versteckt sich im Umschlag auch noch eine Art Tatortskizze, um die Örtlichkeit zu beschreiben.

Mein Fazit:
Dieser Krimi trifft genau meine Vorstellung von einer bitterbösen Kriminalkomödie, mit reichlich Leichen im Keller. Herrlich unterhaltsam und originell schräg, mir hat es wirklich sehr gut gefallen. Diesen Autor werde ich mir auf alle Fälle merken!

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Veröffentlicht am 22.04.2023

Ergreifende Kriminalgeschichte rund um eine tödliche Tragödie

Mord in Bordeaux (Claire Molinet ermittelt 2)
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Als die Privatdetektivin Claire Molinet mit einem Freund ein entspanntes Dinner im Sternerestaurant „Le Patio“ in Arcachon genießt, fällt am Nebentisch plötzlich ein Mann um und verstirbt! Es handelt sich ...

Als die Privatdetektivin Claire Molinet mit einem Freund ein entspanntes Dinner im Sternerestaurant „Le Patio“ in Arcachon genießt, fällt am Nebentisch plötzlich ein Mann um und verstirbt! Es handelt sich um den prominenten Politiker Armand Ducasse, wie Claire erschrocken feststellt. Als die Polizei eintrifft, erscheint auch Commandant Raoul Chénier von der Police Nationale und hegt genau wie Claire ihre Zweifel an einer natürlichen Todesursache. Unfreiwillig in seinen neuen Kriminalfall gestolpert, folgt für Claire schon am nächsten Tag ein neuer Todesfall, der sie beschäftigt und zu eigenen Nachforschungen anregt. Wieder scheint Gift im Spiel zu sein und ihr Weg kreuzt sich erneut mit dem smarten Kommissar Raoul. Ständig stolpert Claire über ein lange zurückliegenden Skandal, der vor 70 Jahren Frankreich erschüttert hat! Kann es sein, dass diese Spur ganz weit bis in die Gegenwart reicht?

Trotz seines ernsten und erschütternden Hintergrundthemas behält der Kriminalroman „Mord in Bordeaux“ von Autorin Sandrine Albert eine gehörige Portion „Savoir Vivre“. Alleine schon durch die gekonnt eingestreuten französischen Vokabeln und den Hang der Protagonisten zum guten Essen kommt ein französisches Lebensgefühl von Leichtigkeit und Lebensfreude auf. Das ist auch gut so, denn der Fall, der sich vor Claire und Kommissar Raoul mit seinem Team auftut. Es zieht dem Leser schier den Boden unter den Füßen weg, so erschreckend sind seine Dimensionen, wirklich kaum zu fassen! Eine gute Sache ist, dass dieser Skandal aus den frühen 60-er Jahren aus der Vergessenheit zu befreit wird und versucht wird, seinen Opfern nach so langer Zeit eine Stimme zu schenken. Dazu gibt es im Nachwort auch eine Erklärung der Autorin, zu ihrer Motivation zum Buch und zu den Fakten der historischen Ereignisse, mit einem Protokoll über traumatische Erlebnisse und Erfahrungen von Betroffenen.
Der Krimi selbst ist äußerst raffiniert ausgedacht, der Schreibstil anschaulich und flüssig zu lesen. Auch wenn es sich hier schon um den zweiten Fall mit Claire und Raoul handelt, kann der Krimi gut ohne Vorkenntnisse gelesen werden, im Anhang befindet sich sogar ein hilfreiches Glossar mit den Personen, französischen Vokabeln, Rezepten und anderen Interna.

Mein Fazit:
Ein wirklich fesselnder Kriminalroman mit sehr sympathischen Protagonisten. Auch das Thema war äußerst spannend und interessant aufbereitet, wenn es mich auch ziemlich mitgenommen hat. Absolute Leseempfehlung meinerseits!

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Veröffentlicht am 20.04.2023

Auf keinen Fall „Nullachtfünfzehn“

Deutsche Geschichte in 100 Zitaten
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Die Aufmachung und Optik des großformatigen Fachbuchs „Deutsche Geschichte in 100 Zitaten: Von Tacitus bis Merkel“ von Autor Christoph Marx, ist ohne Zweifel sehr gelungen. Farbenprächtige Illustrationen ...

Die Aufmachung und Optik des großformatigen Fachbuchs „Deutsche Geschichte in 100 Zitaten: Von Tacitus bis Merkel“ von Autor Christoph Marx, ist ohne Zweifel sehr gelungen. Farbenprächtige Illustrationen von Dieter Wiesmüller zieren nicht nur das Cover, sondern schmücken auch manche der Seiten mit sehr gelungenen Porträts bekannter Persönlichkeiten, wie z.Bsp. Friedrich II., Otto v. Bismarck, Angela Merkel usw. Sehr schön anzusehen ist auch die künstlerische Ausschmückung der einzelnen Kapitel mit den dazu passenden Fortbewegungsmitteln und die in zwei Farben gedruckte Textgestaltung. Zu meckern habe ich hier nur über das fehlende Lesebändchen, das ich wirklich schmerzlich vermisst habe! Man liest dieses Werk nämlich am besten häppchenweise, dafür wäre solch ein Utensil höchst nützlich, da sich das Buch auch hervorragend als Coffee-Tablebook eignet. Auch ein alphabetisches Personen/Zitatregister zum Nachschlagen hat mir am Ende gefehlt.
Der Inhalt selbst ist höchst interessant, die Idee besteht darin, Deutsche Geschichte zu erzählen, mit Hilfe prägnanter Zitate und den dazu gehörenden Persönlichkeiten.

Dies erstreckt sich über acht Kapitel mit unterschiedlichen Zeitsprüngen. Aus dem Schatten der Römer bis in unsere Epoche, erzählen uns berühmte und weniger bekannte Persönlichkeiten anhand ihrer Aussagen unsere historische Vergangenheit. Meist auf zwei Seiten wird das Zitat und sein Zusammenhang erläutert, darunter in roter Schrift folgen noch prägnante Daten zur Person oder zur Herkunft. Natürlich kann dieses Werk nicht alles so ganz ausführlich schildern wie man es sich wünschen würde, doch es weckt die Neugierige auf unsere historische Vergangenheit und lädt geradezu ein, sich mit einzelnen Persönlichkeiten oder Zeiten noch näher zu beschäftigen!

Mein Fazit:
Eine kurzweilige Reise durch die deutsche Historie, die mir sehr gut gefallen hat. Viele Ausdrücke waren mir zwar von Hörensagen bekannt, doch den Hintergrund, die Zeit oder der Zusammenhang waren immer interessant zu erfahren oder aufzufrischen. Besonders die weniger bekannten Zitate fand ich spannend und an manchen Stellen musste ich stoppen, um mehr zu forschen und zu erfahren. Das Werk eignet sich nicht gerade zum Lesen auf einen Rutsch, sondern es ermuntert zum Blättern, Forschen und Anregen. Perfekt für Geschichtsinteressierte Menschen wie mich, es hat mich insgesamt auch gelungen unterhalten und war nicht nur trockener Geschichtsunterricht.

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Veröffentlicht am 18.04.2023

Aufregendes Kräftemessen der Profikiller

Seventeen
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"Seventeen" steht an der Spitze und gilt als die Nummer eins, sowohl als Killer und Spion. Sein neuer Auftrag führt ihn nach Berlin. Zunächst läuft die Liquidierung der Zielpersonen auch wie am Schnürchen, ...

"Seventeen" steht an der Spitze und gilt als die Nummer eins, sowohl als Killer und Spion. Sein neuer Auftrag führt ihn nach Berlin. Zunächst läuft die Liquidierung der Zielpersonen auch wie am Schnürchen, bis ihm beim Verlassen des Gebäudes auf dem Gang diese Frau über den Weg läuft. Als dann auch noch ein eiliger Sondereinsatz folgt, eigentliche Routine, der komplett aus dem Ruder läuft und ihn ziemlich mitnimmt, beginnen Seventeen Gedanken zu kreisen. Was wollte der Empfänger des Datensticks ihm mitteilen, bevor er ihn tödlich erwischt hat und warum war plötzlich diese andere Agentin am Abend in seiner Bar und in seinem Bett?

Mit „Seventeen“ ist dem Autor John Brownlow zweifellos ein aufregendes Debüt gelungen! Ein Kräftemessen à la James Bond tobt hier durch den Thriller und beschäftigt Killer, Spione und Geheimdienste. Inmitten der Handlung befindet sich Seventeen, ein Selfmade-Killer, der dem Leser noch so ganz nebenbei, zwischen seiner Alltagsbeschäftigung (Leute umlegen), seine traumatische Lebensgeschichte erzählt! Man könnte ja fast Mitleid bekommen, doch sein Handeln ist, gelinde ausgedrückt, so gar nichts für schwache Nerven! Die Konsequenz seiner Erfahrungen besteht aus: „How to become a Killer ?“. Genau diese Mischung aus Brutalität und Gefühlsregungen macht aber den Reiz der Geschichte aus, die man sich sofort auf der Leinwand zu sehen wünscht!
Brownlow’s Story ist mitreißend, spannend und actionreich, das heißt, die Seiten fliegen nur so dahin!
Auch das Cover ist ein ziemlicher Hingucker: Ein schwarzer Schemen mit Waffe vor einem signalgelben Hintergrund, der sofort Gefahr verheißt, dazu sein prägnanter Titel, das hat mich sofort getriggert.

Mein Fazit:
Fesselnder und rasanter Thriller, der mich ausgesprochen gut unterhalten hat. Hier geht es schonungslos zur Sache und Vorsicht es gibt eine reichliche Zahl an Opfern!

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Veröffentlicht am 06.04.2023

Sympathische vegane Küche

The Veg Box
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Die irischen Zwillingsbrüder Stephen und David Flynn, alias „The Happy Pear“ sind die Autoren und Initiatoren dieses veganen Kochbuchs mit dem Titel „The Veg Box“ 10 Gemüse, 100 Ideen. Das heißt, das Buch ...

Die irischen Zwillingsbrüder Stephen und David Flynn, alias „The Happy Pear“ sind die Autoren und Initiatoren dieses veganen Kochbuchs mit dem Titel „The Veg Box“ 10 Gemüse, 100 Ideen. Das heißt, das Buch konzentriert sich hauptsächlich auf Auberginen, Rote Beete, Brokkoli, Kohl, Karotten, Blumenkohl, Zucchini, Lauch, Pilze und Kartoffeln. Das sind auf Europa ausgerichtete regionale und fast immer erhältliche saisonale Gemüsesorten. Die Idee von Nachhaltigkeit und natürlich Gesundheit durch mehr Gemüsegenuss stehen für sie an erster Stelle.

Im Vorwort erfahren wir viel über die Ursachen und die Inspiration für dieses Buch. Die Idee für gesunde Ernährung, mehr Nachhaltigkeit, Schonung von Ressourcen, mehr Einklang mit der Natur oder saisonale Produkte sind nur ein paar der Schlagworte, es gibt noch viele weitere Gründe, die uns die Brüder aufzählen. Viele praktische Tipps auf farblich hervorgehobenen Seiten ergänzen und unterstreichen diese Vorschläge. Die einzelnen Rubriken sind nach den 10 Sorten sortiert, dabei hat jedes Kapitel zu Beginn eine Information zu Einkauf, Lagerung, Anbau, Zubereitung und Nährwert des Produkts. Im Anschluss findet man dann die Rezepte (je 10 Stück), meist mit einem schönen Foto dazu und gut beschrieben. Die Gerichte selbst sind abwechslungsreich, einfach und schnell zubereitet! Alle, die ich ausprobiert habe, waren lecker. Zumeist kommen sie ganz ohne exotische Gewürze oder Zutaten aus, das meiste hat man sowieso im Haus. Besonders gut angekommen sind bei uns zum Beispiel die „Scharfen Nudeln mit Auberginen und Erdnusssauce."

Kommen wir nun zu ein paar Kritikpunkten. Die süßen Speisen enthalten mir leider zu viel Zucker! Gut, dass bei uns sowieso niemand sehr auf Kuchen&Co steht, ansonsten würde ich die Menge wohl halbieren. Auch auf vegane Würstchen kann ich gerne verzichten, Fertigprodukte werde bei mir vermieden, kommen im Buch zwar vor, zum Glück nicht sehr oft. Da es für mich auch nicht unbedingt vegan sein muss, ersetze ich manche Pseudo-Produkte einfach durch normalen Cheddar, Ricotta oder nehme auch mal ein Ei.

Das Cover des Buches ist ein Traum, schon der Titel mit seinem haptisch geprägten Buchstaben und der wunderschönen Illustration von den 10 Zutaten finde ich sehr gelungen. Auch das restliche Layout, mit seinen bunten Seiten, Fotos, den übersichtlichen Zutatentabellen und Beschreibungen gefällt mir prima.

Mein Fazit:
Ein inspirierendes Kochbuch für den Alltag, das anregt, mehr Gemüse zu essen. Einfach nachzukochen und doch mit gewisser Raffinesse simples Gemüse auf den Tisch zu bringen.

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