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Veröffentlicht am 07.09.2022

Überzeugender als Teil 1

A Psalm of Storms and Silence. Die Magie von Solstasia
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Das Buch schließt direkt an Band 1 an, als Karina nach dem gelungenen Putschversuch flüchten muss. Ich finde es toll, wie sehr sie in diesem Band für ihr Volk gekämpft hat und immer deren Wohlergehen im ...

Das Buch schließt direkt an Band 1 an, als Karina nach dem gelungenen Putschversuch flüchten muss. Ich finde es toll, wie sehr sie in diesem Band für ihr Volk gekämpft hat und immer deren Wohlergehen im Blick hatte. Malik dagegen zieht nun im Palast ein und wird Farids Vertrauter. Die beiden haben nun die Rollen getauscht: Karina auf der Flucht und Suche, Malik in der vermeintlich heilen Palastwelt zuhause.

Einiges, was mich im ersten Band gestört hat, empfand ich hier viel besser. Zum einen habe ich bisher zwar immer noch nicht die Liebe zwischen Malik und Katharina nachvollziehen können, aber hier wurde diese besser beschrieben. Die Autorin hat die Gefühle der beiden ausführlich beschrieben und ich konnte spüren, wie viel sie füreinander empfinden und sich um den anderen sorgen. Katharina und Malik treffen zwar erst in der zweiten Hälfte des Buches aufeinander, aber bereits davor haben sie eine besondere Verbindung, die ihre Beziehung immer wieder auf die Probe stellt und vertieft. Die Handlung selbst habe ich auch spannender empfunden. Man wusste, welche Ziele die Charaktere verfolgen und hatte einen zusammenhängenden Spannungsbogen, der erst am Schluss aufgelöst wurde. Dabei gab es immer wieder kleine Höhepunkte, die mir den Atem stocken ließen oder Fragen aufwerfen.

Die Magie in Sonande spielt auch eine viel größere Rolle, da die meisten Charaktere sie beherrschen und auch das Ritual das Geschehen enorm beeinflusst. Mir hat es gefallen, dass man immer mehr über das Beherrschen der Magie und ihre Auswirkungen erfahren hat. Außerdem empfand ich die gesamte Geschichte als magischer.

Trotz einiger kleiner Schwächen (z. B. ein Punkt in Katharinas Beziehung zu ihrer Schwester) hat mich die Geschichte überzeugt und ich finde es schade, dass Band 1 ein so unbefriedigendes Gefühl in mir zurückgelassen hat, denn sonst wäre der zweite Band definitiv ein Highlight geworden. Der vermeintlich offene Schluss hat mir auch gefallen und vor allem etwas besonders, magisches und gemütliches gebracht.


Fazit:
„A Psalm of Storms and Silence“ hat mir viel besser gefallen als der Vorgängerband, wodurch ich zwar mitgefiebert habe, aber trotzdem nie richtig in der Geschichte gefangen war. Das Buch enthält viel Magie, Spannung, zwischenmenschliche Konflikte und dramatische Szenen.

Veröffentlicht am 30.08.2022

Besonders, aber auch gewöhnlich dramatisch

Rise and Fall (Faith-Reihe 1)
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Sky und Carter sind seit Kindheitstagen beste Freunde, doch Skys Gefühle für ihn werden immer mehr. Bevor Carter ein halbes Jahre beruflich nach Europa reist, schlafen sie miteinander. In genau der gleichen ...

Sky und Carter sind seit Kindheitstagen beste Freunde, doch Skys Gefühle für ihn werden immer mehr. Bevor Carter ein halbes Jahre beruflich nach Europa reist, schlafen sie miteinander. In genau der gleichen Nacht widerfährt Sky ein Unfall, wodurch sie an den Rollstuhl gefesselt ist. Sie sagt Carter nichts davon, weil sie nicht will, dass er seinen Traum und große Chance für sie aufgibt. Doch wie wird er nach dem halben Jahr darauf reagieren, dass Sky ihm von ihrer großen Veränderung im Leben verschwiegen hat?

Diese Frage hat eher eine untergeordnete Rolle, finde ich. Sie nimmt nicht viel Raum ein, sondern vielmehr die Gefühle der beiden, die von Freundschaft und tiefem Vertrauen auch eine sexuelle Anziehungskraft bekommen. Und die große Frage, ob die beiden es wagen sollen, ihre Freundschaft in eine Liebesbeziehung umzuwandeln. Es handelt auch um Skys Ängste aufgrund ihrer Behinderung. Ich habe es sehr gemocht, wie ihre Beziehung verläuft. Langsam, tastend, vertrauensvoll, intensiv. Die Autorin hat sehr gut dargestellt, wie eng die beiden sind, wie sehr sie auf den/die jeweils andere/n achten.
Ich finde es gut, dass hier viele wichtige Themen und Randgruppen eine Rolle spielen. Sky ist gelähmt, ihre Mitbewohnerin hat einen Soldaten als Freund, ihr Bruder ist gehörlos, Sky und Carter kamen als kleine Kinder in eine Pflegefamilie, Krebs... aber irgendwann ist es auch mal genug. Viele Themen wurden nur am Rande angeschnitten und zB die Verehrung der Amerikaner von Krieg und Soldatendasein habe ich nie verstanden und wurde hier kaum vermittelt. Auch der Erzählstrang um Megan fand ich unnötig. Allgemein hat mir die erste Hälfte des Buches besser gefallen als die zweite, da es hier nicht mehr primär um all die Gefühle zwischen Sky und Carter ging, sondern um viele (aufgebauschte und unnötige) Dinge, die von außen auf ihre Beziehung gewirkt haben.

Fazit:
Eine schöne Friends-to-Lovers-Geschichte, in der die Gefühle der beiden Protagonisten von Sarah Stankewitz einfach wunderbar beschrieben wurden. Trotzdem hat diese doch sehr besondere Liebesgeschichte einige typische Details, die ihr das gewisse Etwas nehmen und typische oft dagewesene, und meiner Meinung nach oft unnütze, Dramen verleihen.

Veröffentlicht am 06.07.2022

Anschauliche Erzählung von Blanche Hoschedé-Monets Leben

Blanche Monet und das Leuchten der Seerosen (Ikonen ihrer Zeit 6)
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Claude Monets Bilder mag ich sehr gerne, von seiner ebenfalls malenden Stieftochter Blanche hatte ich bisher nichts gehört, weshalb ich sehr neugierig auf dieses Buch war. Blanche und Monet trafen sich ...

Claude Monets Bilder mag ich sehr gerne, von seiner ebenfalls malenden Stieftochter Blanche hatte ich bisher nichts gehört, weshalb ich sehr neugierig auf dieses Buch war. Blanche und Monet trafen sich bereits als Blanche noch ein Kind war, wobei sie sofort von dem Maler und seiner Fähigkeit fasziniert war. Doch bald schon trübt der Bankrott ihres Vaters Blanches Leben. Während ihr Vater vor seinen Gläubigern fliehen muss, ziehen Blanche und ihre restliche Familie von Paris zu Claude Monets Familie. Die nächsten Jahre sind geprägt von Armut, Verlust, Tod, aber auch der Malerei und Liebe.

>>Wenn du einen halben Tag dafür brauchst, herauszufinden, was du malen willst, ist das Motiv verschwendet. Schau dir die Natur an und male, was du siehst, so gut du kannst. Die Aufgabe des Künstlers besteht darin, das darzustellen, was sich zwischen dem Objekt und dem Künstler befindet, nämlich die Schönheit der Atmosphäre.<<, Claude Monet, S. 161

Die Autorin hat hier ein umfassendes Werk über Blanche geschaffen. Wir begleiten die Malerin von ihrer Kindheit bis ins hohe Alter hinein. Man erfährt viel über Blanches Beziehungen, wobei in ihrer Familie ihre beiden Schwestern Suzu und Marthe eine große Rolle spielen. Daneben verbringt sie vor allem in ihrer Jugend viel Zeit mit Monet, von dem sie viel für ihre eigene Malerei lernen konnte. Aber wir lernen auch den bekannten Künstler von seiner launischen Seite kennen, die den ganzen Haushalt der Monets beeinflusst. Auch die Kulisse wurde von Claire Paulin anschaulich dargestellt. Egal ob zu Beginn auf dem großen Anwesen, bei gelegentlichen Ausflügen am Meer oder Monets berühmten Garten werden die Orte und die Natur stets sehr bildlich beschrieben. Ich habe Blanche selbst und ihre Umgebung sehr gut kennengelernt und doch fehlt mir insgesamt ihr eigenes Schaffen. In dem vorliegenden biographischen Roman über sie selbst, geht Blanche fast vor Monets Kunst und seiner Leidenschaft unter. Ich hätte mir etwas mehr Beschreibungen ihrer Bilder und ihres künstlerischen Geschicks gewünscht. Wichtige Ereignisse wurden zwar beschrieben, aber oftmals hüpft die Geschichte über Jahre hinweg, wo ich mich fragte, ob und was Blanche malt. Und auch später wird von ihrer Kunst wenig erwähnt bis ich von ihrer ersten Ausstellung überrascht wurde. Blanche Monet hat ohne direkten Unterricht sehr viel von Claude Monet gelernt und selbst vergleichbare Bilder geschaffen, sodass ich es schade finde, dass dies im Roman selbst nicht mehr Platz fand, denn Blanche ist menschlich wie künstlerisch eine sehr beeindruckende Frau. Wie einst ihr Bruder sagte: „Nicht im Schatten, sondern im Licht von Claude Monet“ (S. 399).

Am Ende des Buches befinden sich ein Personenregister, Stammbaum der Hoschedés und Monets und ein Quellenverzeichnis. Darüber hinaus finde ich es sehr informativ, dass die Autorin ein umfangreiches Nachwort zu dem ergänzt hat, was historisch aus Blanches Leben belegt ist.


Fazit:
„Blanche Monet und das Leuchten der Seerosen“ ist ein umfassender biographischer Roman über die französische Künstlerin. Obwohl Blanches Kunst meiner Meinung nach stark unterging, so erhält man hier doch ein sehr umfassendes Bild darüber, wie sie aufgewachsen, von Claude Monet gelernt und gelebt hat. Die Autorin schafft es die historische Persönlichkeit und ihre Umgebung bildhaft zum Leben zu erwecken, sodass ich dieses Buch jedem empfehlen kann, der sich für Kunst oder beeindruckende Frauen interessiert.

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Veröffentlicht am 06.07.2022

Feminismus vs. Liebe

Falling in love was not the plan
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Eliza engagiert sich seit vielen Jahren bei der Schülerzeitung Bugle und ist bereits Redakteurin des größten Themengebiets, da ist die Wahl für den Posten des/der Chefredakteur/in doch ein sicherer Sieg. ...

Eliza engagiert sich seit vielen Jahren bei der Schülerzeitung Bugle und ist bereits Redakteurin des größten Themengebiets, da ist die Wahl für den Posten des/der Chefredakteur/in doch ein sicherer Sieg. Doch dann geht plötzlich Len ins Rennen, Ex-Baseballstar, der Neue in der Redaktion und… gewinnt! Eliza ist empört und schreibt sich ihren Frust von der Seele. Den Artikel darüber, dass Len bei der Wahl nur bevorzugt wurde, weil er männlich ist, wollte sie nie veröffentlichen, doch am nächsten Tag ziert er die Titelseite des Bugles.

Zunächst sind alle in typischer Abwehrhaltung gegen Elizas Artikel, unabhängig vom Geschlecht. Die Wirkung der sozialen Medien wird hierbei auch besonders deutlich. Doch schon bald machen sich Mitschülerinnen für den Feminismus stark und Eliza wird der Kopf der Bewegung. Ich finde es gut, wie das Thema von Elizas Mitschülerinnen angegangen wurde, z. B. ihre Darstellung während der Protestaktion. Zuhause wird Eliza mit einem anderen Rollenbild und vor allem den Anforderungen ihrer asiatischen Mutter konfrontiert.

Das Buch spielt viel an Elizas Highschool und verbreitet hier deshalb auch ein typisches Feeling dafür, das sich z. B. darin zeigt, dass das Aufgreifen von Feminismus eine eigene Dynamik entwickelt und die beliebtesten Schüler/innen die Gemeinschaft an der Schule steuern. Dabei habe ich Eliza anfangs mit ihrer grauen Strickjacke und ihrer Leidenschaft für die Schülerzeitung als Mauerblümchen wahrgenommen, aber sie ist vielmehr ein starker und vielseitiger Charakter. Ich finde die Protagonistin liebenswert und stark. Die Buchfiguren haben zeitweise sehr viele Begriffe genutzt, die sich nicht unbedingt im normalen Sprachgebrauch von Teenagern befinden. Die Sprache war eher auf dem Niveau einer wissenschaftlichen Arbeit und hat das Thema Feminismus doch für einen Moment etwas außerhalb von alltäglichen Situationen an der Highschool gebracht.

>>Ich will spüren, wie sein Kuss wieder alles auflöst wie all die anderen Male, und dann möchte ich hören, wie er ihn beschreibt, damit ich auch noch seine Worte behalten kann, die Erinnerung in Poesie eingesponnen, die ich in einer kleinen Ecke meines Herzens verstauen kann.<<, S. 274

Zum Ende hin hat sich die Geschichte dann etwas gezogen, trotzdem war ich gefesselt vom Geschehen, weil ich unbedingt wissen wollte, wie Eliza und ihre Mitschülerinnen das Problem lösen, dass sie sich in den „Feind“ verliebt hat.


Fazit:
„Falling in Love was not the Plan“ beinhaltet das Thema Feminsmus bei Jugendlichen und verströmt typisches Highschoolfeeling. Streckenweise war die Geschichte jedoch insbesondere vom Sprachnievau etwas untypisch für Jugendliche, trotzdem konnte die Geschichte gut darstellen, wie Feminismus und die Beziehung zu Jungen miteinander vereinbar ist.

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Veröffentlicht am 30.06.2022

Interessante Geschichte über den Feinkostladen und die leitende Familie Randlkofer

Dallmayr. Der Traum vom schönen Leben
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1897 führen Anton und Therese Randlkofer das bekannte Feinkostgeschäft Dallmayr in München. Doch als Anton schwer erkrankt und stirbt, will sein Bruder Max das Geschäft übernehmen. Da Therese aber stets ...

1897 führen Anton und Therese Randlkofer das bekannte Feinkostgeschäft Dallmayr in München. Doch als Anton schwer erkrankt und stirbt, will sein Bruder Max das Geschäft übernehmen. Da Therese aber stets sehr viel im Laden mitgeholfen hat und ihr Mann und sie diesen immer ihren Kindern hinterlassen wollten, ist es für sie selbstverständlich, dass sie das Delikatessengeschäft in der Münchner Innenstadt weiterführt. Doch sie muss sich nicht nur vor ihrem Schwager Max beweisen, sondern auch die Münchner Gesellschaft und die Hoflieferantentitel neu erarbeiten. Neben dem Geschäft muss sie sich aber noch um ihre drei Kinder und den Haushalt kümmern, wobei ihr ihre Nichte Balbina behilflich ist.

Die Autorin hat in der 600 Seiten umfassenden Geschichte sehr umfangreiche und anschauliche Beschreibungen rund um das Feinkostgeschäft geschildert. Von den Auslagen, die immer sehr delikat und edel sind, bis zu Verkaufsgesprächen mit Rezeptempfehlungen ist alles detailliert ausgearbeitet, was mir sehr gut gefallen hat. Es zeigt ein gutes Bild, wie die höhere Gesellschaft damals diniert und ihre Bediensteten die benötigten Lebensmittel eingekauft haben. Sehr spannend wurde z. B. beschrieben, wie bei uns heutzutage alltägliche Lebensmittel langsam den Weg nach Deutschland gefunden haben. Insbesondere die Beschreibung des aufkommenden Bananenhandels hat mich gefesselt. Vor allem die Leckereien rund um Kakao und Pralinen, die der Lehrling Ludwig anbietet, haben mir das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen und der geschickte Lehrling hat sich bald zu einem meiner Lieblingscharaktere entwickelt.

Daneben geht es sehr viel um die Familie Randlkofer. Balbina ist nach München gekommen um die Familie zu unterstützen, fühlt sich aber oft nicht als Teil davon. Herrmann lernt bei seinem Onkel Max das Führen eines Feinkostgeschäfts und findet bald seine erste Liebe, was nicht jedem in der Familie gefällt. Die jugendliche Elsa testet ihre Grenzen aus und Paul genießt noch die Ausgelassenheit und Aufmerksamkeit als Nesthäkchen. Beide Aspekte der Geschichte treiben das Geschehen voran, weil immer etwas passiert, das man interessiert verfolgen kann. Phasenweise rückt mal mehr, mal weniger ein bestimmtes Familienmitglied der Randlkofers in den Vordergrund. Da die Familienbelange einen sehr großen Stellenwert einnehmen, finde ich es jedoch sehr schade, dass es kein Nachwort gibt, in dem aufgeführt wird, welche Details tatsächlich geschehen oder frei erfunden sind. Die Eckdaten des Delikatessengeschäfts stimmen und am Ende werden auch einige Quellen der Autorin benannt, aber leider nicht auf den Inhalt eingegangen, was ich für ein historisches Buch mit wahrem Hintergrund aber unabdinglich finde.


Fazit:
„Dallmayr – Der Traum vom schönen Leben“ ist eine interessante Geschichte über die Vergangenheit eines großen Feinkostgeschäfts. Die Führung des Ladens mit all seinen Leckereien und damals manchmal noch exotischen Essen wurde sehr interessant dargestellt. Daneben hat aber auch die Familie Randlkofer mit ihren Mitgliedern einen sehr großen Stellenwert in der Geschichte, deren Fiktion und Tatsache man aber durch das fehlende Nachwort nicht trennen kann.