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Veröffentlicht am 12.06.2023

Sehr ruhige Geschichte über ältere Protagonist/innen, die noch längst nicht ihr Leben hinter sich haben

Weite Sicht
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Das Buch beginnt direkt am Sterbebett von Charlottes Mann. 50 Jahre lang waren sie verheiratet und Charlotte wohnt nun alleine im großen Haus in Hamburg. Nach so vielen Jahren steht Charlotte nun wieder ...

Das Buch beginnt direkt am Sterbebett von Charlottes Mann. 50 Jahre lang waren sie verheiratet und Charlotte wohnt nun alleine im großen Haus in Hamburg. Nach so vielen Jahren steht Charlotte nun wieder alleine in ihrem Leben und fragt sich, für was oder wen sie die verbleibende Zeit nutzen will. Neben der Beziehung zu ihren zwei unterschiedlichen Kindern und ihrem Bruder, spielen auch noch weitere Frauen eine Rolle in ihrem Leben und im Buch. Ihre Freundin Sabine trauert immer noch ihrer großen Liebe hinterher und ist doch sehr bedacht auf körperliche Nähe. Charlottes Schwester Gesine ist Alkoholikerin und in einer unglücklichen Beziehung gefangen. Und dann taucht noch die Dänin Bente auf, eine Freundin Charlottes aus längst vergangenen Zeiten.

Vielmehr als um Charlottes Trauer um ihren verstorbenen Mann geht es darum, wie sie nun die letzten Jahre ihres Lebens verbringen will. Wie andere, z. B. ihre beiden Kinder, sie sehen und erleben, trifft auf Wünsche und Träume, die sie als junge Frau hatte. Natürlich spielt dabei für alle Protagonisten auch ihre Vergangenheit eine große Rolle. Wir Leser/innen erfahren, wie Charlotte, ihre Schwester Gesine, der Bruder und ihre beste Freundin Sabine aufgewachsen sind und was sie geprägt haben. Darin zeigt sich, wie sich die älteren Personen entwickelt haben und wie ihre Beziehungen zueinander wirken. Vor allem darf man hier trotz des fortgeschrittenen Alters der Protagonistinnen keine altbackenen Charaktere erwarten. Charlotte ist mit ihren 71 Jahren zum Beispiel noch sehr sportlich und fährt mehrmals in der Woche mit ihrem Kajak, von altersbedingten Schmerzen keine Spur. Und Gesine ist trotz der Auswirkungen ihres Alkoholkonsums noch sehr aktiv in einer Kulturstiftung, wo sie nicht nur mit Vorurteilen wegen ihres Alters konfrontiert wird, sondern sich auch als Frau beweisen muss.

Der Autor hat die Geschichte sehr flüssig geschrieben. Auch durch die oft wechselnden Perspektiven der Protagonistinnen wird die Geschichte nicht langweilig. Somit rauscht man durch die Geschichte, leider jedoch ohne eine der Protagonistinnen emotional näher zu kommen. Das Geschriebene geht oft wenig in die Tiefe und liest sich eher dumpf. Manchmal hab ich mich gefragt, wie sich eine Protagonistin fühlt, was sie über etwas denkt oder warum sie überhaupt tut, was sie tut. Ich hätte mir einen tieferen Einblick in deren Gefühlswelt gewünscht.


Fazit:
„Weite Sicht“ erzählt die Geschichte vier jung gebliebenen Frauen um die 70 und über deren Wünsche, Vergangenheit und natürlich auch Liebe. Der Autor hat einen kurzweiligen Roman mit einem umfassenden Bild der Protagonistinnen geschaffen, wobei deren Gefühle für mich manchmal auf der Strecke blieben.

Veröffentlicht am 29.05.2023

Schwieriger Erzählstil, aber interessante Charaktere

Mrs. Dalloway
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Der Klassiker „Mrs. Dalloway“ erzählt die Geschichte eben jener Frau, die mit Anfang 50 auf ihr Leben zurückblickt. Das Buch spielt an nur einem Tag, an dem Clarissa Dalloway in London Besorgungen und ...

Der Klassiker „Mrs. Dalloway“ erzählt die Geschichte eben jener Frau, die mit Anfang 50 auf ihr Leben zurückblickt. Das Buch spielt an nur einem Tag, an dem Clarissa Dalloway in London Besorgungen und Vorbereitungen für ihre Abendgesellschaft trifft, bis diese am Ende des Buches stattfindet. Neben der Protagonistin begegnen die Leser/innen unter anderem auch ihrer Jugendliebe Peter Walsh, ihrer Tochter und einem ehemaligen Soldaten Septimus und dessen Frau. Die Geschichte beinhaltet eher wenig Handlung, sondern sehr viele Gedankengänge und Erinnerungen an frühere Jahre der Charaktere.

Besonders zu erwähnen ist die besondere Art, in der die Geschichte geschrieben wurde. Es gibt weder Kapitel, noch Abschnitte und nur wenig Absätze. Somit fließen Begebenheiten in London mit den Gedanken der Charaktere ineinander. Dadurch ist auch der Wechsel zwischen Buchfiguren schwer nachzuvollziehen. Vor allem, weil Virginia Woolf oft das Wort „sie“ nutzt und selten Namen nennt. Die Autorin schweift manchmal schnell von einem Thema oder Erinnerung zur anderen ab, was mir schlussendlich das Gefühl gegeben hat, dass ich viele Details im Roman verpasst habe. Am Ende jedoch habe ich mich besser zurechtgefunden und konnte das Buch recht flüssig lesen.

Leider hab ich mich durch den anstrengenden, ausschweifenden und zumal poetischen Schreibstil keinem Charakter verbunden gefühlt. Trotzdem hat die Autorin es geschickt erreicht, dass ich die vielen unterschiedlichen Buchfiguren gut kennenlernen konnte. Alle wichtigen Eigenschaften der Charaktere wurden manchmal sogar mehrmals durch unterschiedliche Charaktere beleuchtet. Vor allem Septimus‘ Lage nach dem Krieg und seine damit zusammenhängende leidende Psyche und Gedanken hat Virginia Woolf eindrucksvoll dargestellt. Er ist das passende Gegenstück zu Clarissas Leben.



Fazit:
„Mrs. Dalloway“ ist ein relativ schwer zu lesender Klassiker, der aber nicht langweilig ist und viele interessante Charaktere bietet. Dieses Buch aus dem Nikol-Verlag ist mit der gekonnten Übersetzung von Dr. Hannelore Eisenhofer und dem Leineneinband mit Goldprägung (die allerdings beim Lesen leicht an den Fingern kleben bleibt) eine wunderschöne und preisgünstige Ausgabe.

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Veröffentlicht am 21.03.2023

Sehr langwierig

Das Haus an der Herengracht
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Das Buch beginnt mit Theas 18. Geburtstag. Die gewohnten Geburtstagsrituale sind ihr zu kindisch geworden und sie will endlich selbst über ihr Leben bestimmen und dies mit ihrer großen Liebe Walter verbringen. ...

Das Buch beginnt mit Theas 18. Geburtstag. Die gewohnten Geburtstagsrituale sind ihr zu kindisch geworden und sie will endlich selbst über ihr Leben bestimmen und dies mit ihrer großen Liebe Walter verbringen. Zum Geburtstag bekommt Thea einen Theaterbesuch geschenkt, den sie heimlich hinter den Kulissen bei Walter ausdehnt, und muss am Abend einen großen Ball besuchen, auf dem sie auf den Advokaten Jakob trifft, der eine gute Partie wäre.

Thea ist halb schwarz und wurde unehelich geboren, doch ihr Vater und ihre Tante haben sie so gut es geht von dem Spott der Amsterdamer Gesellschaft abgeschottet. Über ihre verstorbene Mutter und weitere Verwandte wird geschwiegen. Somit wächst Thea überbehütet auf und träumt von einem größeren Leben, während sie für die grundlegenden Dinge im Leben sehr naiv ist. Das Haus an der Herengracht ist nach außen hin zwar eine angesehene Adresse, doch innendrin wird es nicht nur durch die verkauften Gemälde immer leerer. Wie auf dem wunderschönen Cover in dem Puppenhaus angedeutet, hat jede/r von ihnen einen eigenen Platz und Willen, was die Familienmitglieder oft entzweit. Eine Familie voller Geheimnisse. Eine verarmte Familie, die auf die ungewisse Zukunft ihres jüngsten Sprösslings blickt, während diese von einer Zukunft mit ihrem Liebsten träumt.

"Sag etwas, denkt Thea. Sie wünscht sich, dass er diesen seltsamen Zauber bricht mit Worten, die sie aus diesem Raum in die Welt hinaus führen.", S. 104

Diese Geschichte trägt eher einen zauberhaften Touch, als ein spannender historischer Roman zu sein. Der Schreibstil ist sehr ausschweifend, denn die Autorin beschreibt das Geschehen nicht nur mit oft schönen, sondern auch vielen Worten. Dadurch zieht sich die Handlung immer mehr, wodurch ich die Geschichte zwar nicht langweilig, aber doch sehr langwierig fand. Ich konnte das Buch schnell und flüssig lesen, aber es hat mich nicht immer gefesselt und die Lust darauf ist mir zunehmend vergangen. Vor allem am Schluss war es durch das Geschehen klar, wie es endet, aber genau diese Handlung wurde noch sehr lang und breit beschrieben. Außerdem ist Thea sehr wohlbehütet aufgewachsen, wodurch sie anfangs arg naiv ist. Sie wächst in einer Zeit auf, in der Geld und Ansehen eine große Rolle spielen. Schlimmer noch, ihre Familie ist eigentlich schon verarmt, doch Thea ist so naiv und egoistisch, dass sie stets besserwisserisch auf die große Liebe pocht. Theas Charakter hat mich dadurch anfangs etwas genervt (wurde besser), aber genau dieser Gegensatz ihrer verliebten Träume und der bedrückenden Situation ihrer Familie ist der Kernpunkt der Geschichte und von der Autorin sehr gut dargestellt. Ein weiteres bezauberndes Detail der Geschichte sind die Miniaturen, die auf der Türschwelle an der Herengracht auftauchen. Die kleinen Figuren werden von einer Miniaturistin gefertigt, die Theas Tante Nella herbeisehnt, doch ihre Köchin fürchtet. Warum dem so ist, wurde leider nie ganz aufgeklärt und ich musste erkennen, dass dieses Buch eine aufbauende Fortsetzung von „Die Magie der kleinen Dinge“ ist, in dem es um die junge Nella und deren Puppenhaus und Miniaturen geht. Dadurch konnte ich den Teil der Geschichte nie greifen, die Vergangenheit von Nella und Otto (Theas Vater) wurde jedoch im Laufe der Geschichte genügend erwähnt.


Fazit:
„Das Haus an der Herengracht“ ist eine eher zauberhafte Geschichte über eine verarmte Familie, die die junge Thea in sicheren Händen wissen will, die derweil aber von der großen Liebe träumt. Die Geschichte wird sehr anschaulich und beschreibend dargestellt, doch oft auch grundlos ausgeschmückt und in die Länge gezogen. Die Handlung ist recht gut gefüllt, doch irgendwann zieht es sich beim Lesen. Und ich hatte den Eindruck, mir hat das Gefühl und Wissen für die Handlung gefehlt, da ich den vorherigen Band um die Amsterdamer Miniaturistin nicht gelesen habe.

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Veröffentlicht am 12.03.2023

Genauso kurzweilig, aber nicht so überzeugend wie der erste Band

Fräulein vom Amt – Der Tote im Kurhaus
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1924 ist ganz Baden-Baden in Aufruhr, denn die Oper Aida wird aufgeführt und durch ein rauschendes Fest mit ägyptischem Flair gekrönt. Die Faszination dieses Landes steigt durch die dortigen Ausgrabungen ...

1924 ist ganz Baden-Baden in Aufruhr, denn die Oper Aida wird aufgeführt und durch ein rauschendes Fest mit ägyptischem Flair gekrönt. Die Faszination dieses Landes steigt durch die dortigen Ausgrabungen für die Bevölkerung ins unermessliche. Unglücklicherweise endet die Feier mit dem Tod des Tenors. Wer hat ihn ermordet? Ins Visier der Polizei gerät schnell August, Emmis momentaner Freund. Denn Emmi verbrachte den Abend nur mit dem Tenor auf der Tanzfläche und August wurde von Alma beruhigt. Zunächst um seine Unschuld zu beweisen beginnt Alma wieder zu ermitteln, wie zwei Jahre zuvor schon im Vorgängerband dieser Reihe.

Wie gewohnt ist dieses Buch wieder eine kurzweilige Erzählung über Alma, deren Job als Fräulein vom Amt, ihren kriminalistischen Ermittlungen und den vielfältigen Mitgliedern ihrer Familie. Die Verwandten tragen alle zu unbeschwerten und manchmal sogar humorvollen Momenten bei. Besonders die Großmutter kommt recht häufig zu Wort und stellt mit ihren veralteten Ansichten der längst vergangenen Kaiserzeit (z. B. Korsett) einen klaren Kontrast zu dem freien Leben der jungen Alma und Emmi in den goldenen 20ern dar. Die Freundin Emmi wurde mir in diesem Buch immer unsympathischer. Sie mag ja eine Männerheldin sein und sich nicht binden wollen, was völlig okay ist, aber dass sie ihren Freund August hinhält und von übertriebener Eifersucht gesprochen wird, wenn sie ihn links liegen lässt und sich mit einem anderen amüsiert, ist selbst nach rund 100 Jahren auch heute noch gemein.

Selbst für cosy crime geht der Fall um den verstorbenen Tenor im Mittelteil sehr unter. Alma plant kaum den nächsten Schritt, grübelt nicht über Zusammenhänge nach und ihre Ermittlungen werden in den Hintergrund gedrängt. Auch war der Fall eher langweilig, da ich mir selbst kaum weitere Gedanken darüber gemacht habe und es leider ebenfalls wie im ersten Teil der Reihe nur spärlich Anhaltspunkte für potentielle Verdächtige gibt. Aber anders als im ersten Teil ermittelt Alma nicht immer alleine, sondern hat endlich auch den mittlerweile zum Kommissar aufgestiegenen Ludwig an ihrer Seite. Darüber hinaus hat mich das Lokalkolorit von 1924 nicht mehr so von sich überzeugen können wie im ersten Band. Es wurden von dem Autorenduo viele Fakten und Begebenheiten von damals eingebaut, die politisch und gesellschaftlich zwar den Weg für die kommenden dunklen Jahre bereiten, aber in vielen Details einfach zu bemüht eingebaut wurden. Zum Beispiel der Hutnadelstreit in den öffentlichen Bahnen ist mir völlig unbekannt und noch interessant, aber das Aufkommen von Vegetarismus ist genauso fehl am Platz und nicht nötig für die Geschichte.


Fazit:
„Der Tote im Kurhaus“ kann leider nicht mit dem Vorgängerband mithalten. Auch wenn die Geschichte kurzweilig zu lesen ist, verliert sie sich in unwichtigen (manchmal noch interessanten) Details und der Fall rückt in den Hintergrund. Die cosy crime Geschichte schreibt das erste C viel größer, also solltest du dich für das Leben in den 20ern mehr interessieren, als die Auflösung des Mordes.

Veröffentlicht am 03.03.2023

Viel Potenzial verschwendet

Catching Feelings
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Als Lys 14 war ist ihre Mutter gestorben und kurz darauf die Affäre ihres Vaters samt Kindern bei ihnen eingezogen. Sie hat ihrer Stiefmutter das Leben zur Hölle gemacht, was (bildlich gesprochen) in einem ...

Als Lys 14 war ist ihre Mutter gestorben und kurz darauf die Affäre ihres Vaters samt Kindern bei ihnen eingezogen. Sie hat ihrer Stiefmutter das Leben zur Hölle gemacht, was (bildlich gesprochen) in einem Knall endete, woraufhin sie zu ihrer Tante nach New York zog. Jahre später, bevor sie nun an der Uni einen neuen Lebensabschnitt startet, möchte sie sich mit ihrem Vater aussöhnen. Deshalb reist sie für einen Sommer zurück in ihre alte Heimat in Alaska, um dort im Unternehmen ihres Vaters ein Praktikum zu absolvieren. Dort stößt sie auf Zane, der mit seinen Freunden die Umweltorganisation Seawolves gegründet hat, um schädliche Verbrechen von Unternehmen aufzudecken. Lys ist aber misstrauisch und denkt, dass ihr Vater Zane eingestellt hat um sie zu kontrollieren. Und ebendieser denkt, dass Lys in den illegalen Machenschaften verwickelt ist.

Das erste Aufeinandertreffen der beiden beginnt mit einer so witzigen Situation, dass ich lachen musste. Echt genial geschrieben und ausgedacht. Besonders Zane ist direkt zu Lys hingezogen, doch wegen ihrer beider Misstrauen dem/der andere/n gegenüber verläuft die Liebesgeschichte dann recht langsam, was mir sehr gut gefallen hat. Vor allem auch, dass die Autorin nicht ausgelutschte und weit verbreitete Situationen nutzt, damit sie sich näher kommen, zB wenn die Protagonisten pitschnass vom Regen sind. Dass Lys und Zane „wie Feuer und Eis“ sind, wie der Klappentext verspricht, war gar nicht so und hat mich zunächst auch enttäuscht. Statt Streitgespräche oder ähnlichem sind die beiden einfach auf Distanz gegangen. Aber daraus hat sich eine langsame Liebe entwickelt, die ich wirklich angenehm zu lesen fand.

Der Grund für Lys‘ Besuch bei ihrem Vater ist sehr untergegangen. Man erfährt, was Lys damals der neuen Freundin ihres Vaters angetan hat, aber dass die ganze Stadt sie nun Jahre später noch angiftet, finde ich arg übertrieben. Ja, es war ein Fehler, aber ganz ehrlich? Das war ein Fehler einer Jugendlichen, die gerade um ihre Mutter getrauert hat und sich von ihrem Vater alleingelassen fühlte, das versteh ich. Leider rückt die Versöhnung von Lys und ihrem Dad in den Hintergrund. Sie haben sich öfter in der Firma gesehen und darüber gesprochen als über privates und wie es schlussendlich zwischen den beiden ausging, kann ich nicht nachvollziehen und ist mir zu wenig. Lys‘ Dad empfand ich zudem von Grund auf unsympathisch, überraschenderweise mehr noch als Bösewichte in (Fantasy)Geschichten. Gestört haben mich auch die unnützen Themen rund um Zane. Dass er für die Seawolves spioniert und sich dort einige Probleme zwischen den Mitgliedern auftun, hätte völlig für die Handlung gereicht. Die Auseinandersetzungen mit seiner Familie sind einfach total unnötig für die Geschichte und hätten dem mehr Platz geben sollen, worum es in der Geschichte eigentlich geht.

Das Setting finde ich total schön! Lys Heimatstadt ist ein kleines gemütliches Städtchen in den Weiten Alaskas an einer Bucht, ähnlich wie Stars Hollow, wie Zane es so treffend beschreibt. Vor allem die Dates der Protagonisten finden an wunderschönen und interessanten Orten statt, wohin ich sie so gerne begleitet habe. Auch außerhalb von ihren Treffen hätte die nähere Umgebung oder Bucht gerne mehr beschrieben und ins Geschehen gerückt werden dürfen.

Leider muss ich sagen, dass in dem Buch einige Fehler enthalten sind (zB Sandwiches nicht gegessen, brennende Chemikalien schaden der Lunge nicht, extra gekauft Taschenlampe aber dann Handy als Lichtquelle genutzt). Das hab ich schon öfter über die Bücher von Kira Licht gelesen, finde es aber schade, dass das Lektorat da nicht der Autorin unter die Arme greift und diese ausbessert.



Fazit:
„Catching Feelings“ konnte meine Gefühle leider nicht einfangen. Die Geschichte hat ein tolles Setting in Alaska und eine sich langsam entwickelnde Liebesgeschichte. Trotzdem wurde viel Potenzial nicht genutzt, einiges zu wenig aufgearbeitet und für die vielen inhaltlichen Fehler möchte ich mehr noch das Lektorat anprangern, als die Autorin.

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