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Tine_1980

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.07.2019

Spannung pur!

Jagd auf die Bestie (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 10)
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Der grausamste Killer, den das FBI je gejagt hat. Lebenslange Sicherheitsverwahrung. Doch er ist entkommen und sein Name ist Lucien Folter. Robert Hunter ist sein Spielball, doch er wird nicht ruhen, bis ...

Der grausamste Killer, den das FBI je gejagt hat. Lebenslange Sicherheitsverwahrung. Doch er ist entkommen und sein Name ist Lucien Folter. Robert Hunter ist sein Spielball, doch er wird nicht ruhen, bis er ihn wieder gefasst hat.

Der 10. Fall von Robert Hunter und was soll ich sagen? Immer noch supergenial!
Robert muss sich gegen Lucien stellen und versuchen die Opfer soweit es geht zu retten. Doch Lucien ist ein Meister seines Fachs und scheint immer einen Schritt voraus zu sein.
Mehr möchte ich zu den Geschehnissen gar nicht sagen, das muss man einfach gelesen haben.
Dieser Carter war ein kleines bisschen anders, aber trotzdem superklasse. Das Katz- und Mausspiel war gut durchdacht und man konnte sich in Luciens Gedankenwelt einfühlen. Ich frage mich zwar immer wieder, wie man sich solche Fantasien ausdenken kann, aber der Autor wird durch seine vorherige Tätigkeit schon einiges gesehen haben. Der rote Faden und die Spannung ziehen sich von Beginn bis zum Ende durch das Buch. Trotz all der Grausamkeit der Morde finde ich es immer wieder interessant zu lesen, wie die Morde sich im Körper auswirken, da man von Chris Carter immer eine genaue Beschreibung der Geschehnisse erhält. Viele Dinge kann man sich so vorher nicht vorstellen und bekommt so einen Einblick, die man sich sonst nicht zu fragen trauen würde beziehungsweise kennt man niemanden, der es einem in dieser Genauigkeit erklären würde. So werden einem die unterschiedlichen Körperreaktionen aufs Genaueste erläutert.
Es ist brutal, heftig und nichts für Zartbesaitete. Die Gefühle fahren in diesem Band Achterbahn und dennoch gibt es humorvolle Stellen, die dem Autor mühelos gelingen. Der Spagat zwischen Gut und Böse, Mörder und Ermittler und Spannung und Humor gelingt ihm ohne Probleme.
Der Schreibstil ist ebenso klasse und der Autor schafft es mühelos den Leser bei Laune zu halten. Am Ende jedes Kapitels sitzt man vor dem Buch und denkt sich, dass man noch ein Kapitel lesen muss. Doch aus dem einen Kapitel werden meist mehrere und ich musste mich dann schon wirklich stoppen, um ein Ende zu finden.

Die Leistung auch nach 10 Büchern noch immer mit einer genialen Story daher zu kommen ist phänomenal und ich warte auf jedes neue Buch mit großer Spannung. Auch dieses konnte mich voll und ganz überzeugen und ich war von meinen Gefühlen teils überwältigt und konnte vor Spannung kaum aufhören. Lucien und Hunter sind ebenbürtige Gegner, was dem Ganzen einen großen Anreiz zum Lesen gibt. Lasst es auch unter keinen Umständen entgehen!

Veröffentlicht am 19.07.2019

Die Suche nach sich selbst!

Show me the stars
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Auszeit! Als die 22-Jährige nach einem verpatzten Interview ihren Job verloren hat, kommt ihr diese Überschrift bei den Stellenanzeigen genau recht. Sie soll sechs Monate ein Housesitter für einen Leuchtturm ...

Auszeit! Als die 22-Jährige nach einem verpatzten Interview ihren Job verloren hat, kommt ihr diese Überschrift bei den Stellenanzeigen genau recht. Sie soll sechs Monate ein Housesitter für einen Leuchtturm in Irland werden und möchte die Auszeit dafür nutzen, den Kopf frei zu bekommen und um zu sich selbst zu finden. Wenige Wochen später steht Liv vor ihrem neuen Zuhause und das zusammen mit einem gutaussehenden Iren, der ihr Herz zum Klopfen bringt.

Dieses Hörbuch kann man als Wohlfühlhörbuch betiteln. Die Charaktere sind mindestens genauso klasse, wie die Insel.
Liv ist mit ihren 22 Jahren gerade am Anfang ihrer Karriere als Journalistin und es ist ein großer Schlag auf einmal ohne Job da zustehen. Die Auszeit auf der Insel ist da ein nahezu perfekter Grund aus Hamburg zu fliehen. Ich mochte ihre Art, ihren jugendlichen Charme und ihre Faszination für die Schönheiten der Natur. Auch ihre Entwicklung im Laufe der Geschichte war realistisch und man konnte sich gut mit ihren Gefühlen identifizieren.
Kjer, der von anderen als Frauenverführer beschrieben wird, mit dem man Spaß haben kann, der es aber nicht ernst meint, ist eigentlich ganz anders. Zuerst ist er nur der lustige und heiße Typ, doch mit der Zeit lernt man ihn immer mehr kennen und lieben. Ganz oft findet er genau die richtigen Worte und öffnet sich auch Liv gegenüber immer mehr. Doch hat Liv immer die Warnungen über ihn im Hinterkopf.
Die Schwärmerei von Liv entwickelt sich nach und nach zu immer mehr Schmetterlingen und zusammen helfen sie sich immer wieder ihre Vergangenheit hinter sich zu lassen.
In diesem Hörbuch beginnt man mit Liv zusammen eine Reise nach Irland, die Lust macht, selbst dorthin zu reisen. Die Begeisterung von Liv hat sich auf mich übertragen und man konnte sich die Insel mit ihrem Leuchtturm bildlich vorstellen. Die Auszeit von Liv ist völlig nachzuempfinden, wie sie mit der Zeit ihre innere Ruhe und zu sich selbst findet, die Zeit genießt und sich durch das Leben auf der Insel zu einem besseren Ich entwickelt ist von der Autorin perfekt beschrieben.
Auch die Nebencharaktere sind einem sofort sympathisch und ich hoffe auf mehr Infos im nächsten Band. Es bleiben doch ein paar Fragen offen.
Ein ganz großes Lob muss man auch an die Hörbuchsprecherin Marie-Isabel Walke aussprechen. Sie hat mit ihrer einfühlsamen Stimme eine wirklich tolle Leistung erbracht. Ich mochte ihre Stimme von Anfang an und sie schafft es perfekt, die Stimmung durch ihre Betonung zum Hörer zu transportieren. Sie lässt die verschiedenen Charaktere lebendig werden und es macht sehr viel Spaß ihr zu lauschen.

Schöne Idee einer Geschichte, wundervolle Charaktere, die einem ans Herz wachsen und eine tolle Beschreibung der Insel mit dem Leuchtturm und des irländischen Charmes. Ein Hörbuch, in welches man eintaucht und wohlfühlt. Ich warte gespannt auf den Folgeband und hoffe er lässt nicht zu lange auf sich warten. Hört unbedingt rein!

Veröffentlicht am 12.07.2019

Wann ist man normal und wann nicht?

Warum normal sein gar nicht so normal ist
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Dominique de Marné gibt einen Blick auf ihr Innerstes frei. Sie öffnet sich in diesem Buch und zeigt allen, die es interessiert, ihr Leben. So erhält meinen einen Eindruck, wie es ist, mit einem Knacks ...

Dominique de Marné gibt einen Blick auf ihr Innerstes frei. Sie öffnet sich in diesem Buch und zeigt allen, die es interessiert, ihr Leben. So erhält meinen einen Eindruck, wie es ist, mit einem Knacks im Kopf durch die Welt zu gehen. Manches ist bei ihr stärker vorhanden als bei anderen sogenannten Gesunden. Sie ist davon überzeugt, dass sich an unserem Umgang mit psychischen Problemen etwas ändern muss. Alle 53 Minuten nimmt sich in Deutschland ein Mensch das Leben, alle 5 Minuten versucht es jemand. Jeder kennt jemanden, der schon mal „verrückt“ war, aber keiner redet darüber.

Leider hört man immer öfter von Suizidfällen und im Nachhinein erfährt man, dass die betroffene Person beispielsweise unter Depressionen gelitten hat. Wie oft fragen sich die Familie, Freunde und Kollegen, warum man nichts gemerkt hat. Vielleicht wussten es noch die nächsten Angehörigen, dass eine Erkrankung vorliegt, doch möchte man sich als Betroffener nicht outen, denn es haftet sich an einen wie ein Stigma.
Die psychischen Krankheiten werden immer häufiger benannt und dennoch ist es für alle noch sehr negativ behaftet und ein Tabu, dass man nicht nach außen trägt. Denn eine psychische Krankheit kann man nicht unbedingt sehen, so ist sie für viele Menschen nicht so greifbar, wie beispielsweise ein gebrochener Arm.
Sie selbst leidet an Borderline und zeigt in diesem Buch, wie ihr Weg bis zur Diagnose und danach ablief. Zehn Jahre hat es gedauert, bis sie endlich wusste, was mit ihr los ist. Danach folgten viele Jahre mit vielen Gesprächen und Therapien und nun ist sie auf einem guten Weg. Nicht jeder Tag ist gut, aber ein Großteil schon. Sie versucht die psychischen Krankheiten nach außen zu tragen, teils durch dieses Buch, aber auch durch Vorträge vor Schulklassen oder Gruppen.
Ebenso zeigt sie aber auch verschiedene andere psychische Erkrankungen, stellt die Frage, was normal und was krank ist und wie man ihr geholfen hat. Sie bringt Ideen, wie man mit einem Betroffenen umgehen kann und richtet das Wort an die verschiedensten Gruppen, vom Betroffenen, den Angehörigen, Arbeitgeber bis hin zu sich selbst.
Der Wunsch der Autorin ist, dass psychische Probleme für jeden als „normal“ angesehen werden und man darüber reden kann, ohne Angst zu haben sich zu outen. Aber auch die Versorgung der Betroffenen ist noch immer schwierig und eine Therapie nicht auf die Schnelle zu bekommen, hier muss unbedingt etwas passieren.

Für alle, die selbst betroffen sind, mit jemanden zu tun haben, der psychisch krank ist, aber auch für alle, die sich mit diesem Thema auseinandersetzen wollen. Ich hoffe dass die Stigmatisierung im Laufe der nächsten Jahre weniger wird und man als Betroffener offener damit umgehen kann. Vielleicht schafft man es so, die Menschen besser unterstützen zu können und manchen Suizid zu verhindern.

Veröffentlicht am 07.07.2019

Was ist nur los in Nokturnia?

Amalia von Flatter, Band 03
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Amalia hat Geburtsnacht und niemand erscheint auf ihrer Party. Haben sie die Party alle vergessen? Als sie mit Prinz Marillo auf die Suche nach ihren Freunden merkt, dass diese sich an ganz alltägliche ...

Amalia hat Geburtsnacht und niemand erscheint auf ihrer Party. Haben sie die Party alle vergessen? Als sie mit Prinz Marillo auf die Suche nach ihren Freunden merkt, dass diese sich an ganz alltägliche Sachen nicht mehr erinnern können, gehen sie der Sache nach. Was ist bloß los in Nokturnia?

Wir mögen die Geschichten von Amalia von Flatter sehr gerne und auch im dritten Buch gibt es wieder Probleme in Nokturnia, die gelöst werden wollen.
Die Aufmachung des Buches find ich schon klasse, die Zeichnungen sind cool und es wechseln sich schwarze und weiße Seiten ab. Mir gefällt der Stil total. So wird das Buch aufgelockert und die Kinder finden immer wieder etwas, was es zu betrachten lohnt.
Auch die Welt Nokturnia, in der alles genau anders ist, ist klasse. Da gibt es die Geburtsnacht, alles spielt sich nachts ab, auch die Schule und die Charaktere sind einfach zu genial. Von Yetis über Kürbisse, Vampire, Feen und Einhörnern gibt es allerhand Geschöpfe, die alle ein bisschen anders sind wie in anderen Büchern und doch haben sie zusammengefunden.
Es macht einfach Spaß, die Geschichte zu lesen, da sie humorvoll, aber auch mit Themen für junge Leser gespickt sind. Flora mit ihrem Sprachfehler bringt immer den gewissen Witz in die Geschichte, doch geht es hier auch um Erinnerungen und Familie.
Die Autorin zeigt hier ein gutes Gespür zwischen einer schönen Kindergeschichte mit einem für die Kinder gut zu erfassenden Schreibstil und viel Spaß und ernsten Themen.

Schöner Abschluss der etwas anderen Reihe, die mit ihrer Andersartigkeit viel Freude bereitet und zusätzlich mit einer tollen Aufmachung aufwarten kann. Unbedingte Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 05.07.2019

Emotionale Achterbahnfahrt!

Für immer Rabbit Hayes
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Als Rabbit Hayes stirbt, hinterlässt sie eine große Lücke im Leben aller Familienmitglieder und Freunde. Sie müssen alle lernen, mit dem Leben ohne Rabbit klarzukommen und weiterzuleben. Wem die ganzen ...

Als Rabbit Hayes stirbt, hinterlässt sie eine große Lücke im Leben aller Familienmitglieder und Freunde. Sie müssen alle lernen, mit dem Leben ohne Rabbit klarzukommen und weiterzuleben. Wem die ganzen Charaktere aus „Die letzten Tage von Rabbit Hayes“ ans Herz gewachsen sind, hier können sie sie wiedertreffen und mit ihnen die Zeit nach dem Tod von Rabbit erleben.

Rabbit hat es geschafft, sie hat losgelassen und ist gestorben, begleitet von ihrer Familie und ihren Freunden. Doch was kommt nun?
Juliet ist gerade 12 und hat ihre Mutter verloren. Rabbit hat ihren Bruder Davey darum gebeten, sie zu sich zu nehmen. Doch dieser kämpft mit seinen Selbstzweifeln, wie er das überhaupt schaffen soll. Dazu kommt, dass er in Amerika wohnt und Juliet so auch noch ihre Heimat, Familie und Freunde zurücklassen muss.
Grace geht mir in diesem Buch sehr nahe, denn kurz nach dem Tod Rabbits erfährt sie, dass sie ebenfalls das Gen hat und somit die Gefahr besteht, dass sie das gleiche Schicksal ereilen kann, wie Rabbit. Doch wie soll sie sich entscheiden? Ich konnte mich voll und ganz in ihre Situation hinein fühlen und war sehr bewegt, da ich genau wie sie empfunden hätte. Oft genug hatte ich bei ihren Erlebnissen einen Kloß im Hals.
Für die Eltern steht eine schwere Bewährungsprobe auf dem Spiel, denn wo der eine sich zurückzieht und in die Kirche geht, ist es bei Molly genau andersrum. Sie verliert ihren Glauben, geht nach draußen und möchte helfen, doch mit ihrer direkten Art kommt sie nicht immer gut an. Die Differenzen werden immer größer.
Auch die Freunde versuchen jeder auf seine ganz eigene Art mit dem Verlust zurechtzukommen und es gibt auch positive Entwicklungen, die dem Hörer zeigen, dass auch nach so einem Ereignis noch schöne Dinge passieren.
Anna McPartlin hat hier ein wunderschönes Buch geschrieben. Da das erste doch schon etwas her war, dauerte es ein kleines bisschen, bis ich bei allen Personen wieder die richtige Zuordnung gefunden hatte.
Sie gibt den Menschen Mut. Mut dafür, nach einem solchen Schicksalsschlag nach vorne zu schauen. Doch der Weg dorthin ist für jeden mit vielen Gefühlen wie Ängsten, Wut und Verzweiflung gespickt. Genau diese Emotionen konnte man hier zu jeder Zeit spüren. Es war ein Wechselbad der Gefühle, von den Erinnerungen, die immer wieder hervorgeholt wurden, dem Moment des Abschieds und die lange Zeit, die es braucht, bis man wieder mit Freude nach vorne schaut und mit sich selbst im Reinen ist. Es zeigt auch, wie schwer es für eine Familie sein kann, das eigene Kind, die Schwester oder die Mutter gehen zu lassen. Wie kommt man mit einer solchen Tragödie klar und ab wann schafft man es, wieder Hoffnung zu haben?
Die Geschichte wird aus der Perspektive der verschiedenen Protagonisten erzählt und so kann man die Gefühle und Gedanken aller gut nachempfinden.
Ich mochte dieses Hörbuch sehr und es lag auch an der Hörbuchsprecherin Nina Petri, die die sehr einfühlsame Geschichte mit viel Herzblut gelesen hat. Es war zu jedem Zeitpunkt toll, ihr zu lauschen, da sie die Empfindungen perfekt zum Hörer bringen konnte.

Man hört bis zum Ende gespannt zu. Lässt sich in die Familie Hayes ziehen und ich muss sagen, ich habe mit ihnen gefühlt, gelitten, gelacht und gehofft. Es gefiel mir fast ein bisschen besser als das erste Buch. Unbedingte Hörempfehlung.