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Veröffentlicht am 21.09.2023

Krasses und interessantes Szenario

Scythe – Die Hüter des Todes
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Die Menschheit hat Armut, Kriege, Krankheit und sogar den Tod besiegt. Doch Unsterblichkeit hat ihren Preis, denn auch in dieser perfekten Welt müssen Menschen sterben, um eine Überbevölkerung zu vermeiden. ...

Die Menschheit hat Armut, Kriege, Krankheit und sogar den Tod besiegt. Doch Unsterblichkeit hat ihren Preis, denn auch in dieser perfekten Welt müssen Menschen sterben, um eine Überbevölkerung zu vermeiden. Diese Aufgabe übernehmen die Scythe. Sie sind auserwählt, um zu töten. Sie entscheiden, wer lebt und wer stirbt. Citra und Rowan werden für die Ausbildung zum Scythe berufen und erlernen die Kunst des Tötens. Allerdings wird am Ende nur einer von ihnen für das Amt auserwählt. Und dessen erste Aufgabe wird es sein, den anderen hinzurichten…

Grade weil die beiden sich nicht vorstellen können, Menschenleben zu beenden, einen großen Gerechtigkeitssinn besitzen und sehr emphatisch sind, sind sie bestens als Kandidaten geeignet. Denn Scythe, die kein Mitgefühl empfinden oder gar Spaß am Töten hätten, wären doch nicht mehr als Monster, oder?

Wow, was für ein krasses und interessantes Szenario. Es gab so viele Wendungen und Überraschungen, teilweise saß ich echt sprachlos da. Und wie cool war denn das Ende? Die Charaktere sind allesamt spannend, vielschichtig, unberechenbar. Einzig die auf dem Klappentext angeteaserte „tiefe Verbindung“ zwischen Citra und Rowan hab ich jetzt nicht wirklich gefühlt, aber das fand ich garnicht so schlimm. Ich bin unglaublich gespannt auf die nächsten Teile und frage mich ernsthaft, warum dieses Buch so lange auf meinem SuB verstaubt ist.

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Veröffentlicht am 21.09.2023

Interessanter Auftakt, der Lust auf mehr macht

Verdàn
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Für den 16-jährigen Salàr bricht eine Welt zusammen: seine Familie und die Bewohner seines Heimatdorfes wurden Opfer eines Massakers. Der Wunsch nach Rache führt ihn ins fremde Land der Kazein. Doch was ...

Für den 16-jährigen Salàr bricht eine Welt zusammen: seine Familie und die Bewohner seines Heimatdorfes wurden Opfer eines Massakers. Der Wunsch nach Rache führt ihn ins fremde Land der Kazein. Doch was ihn dort erwartet, hätte er nicht einmal seinen Göttern geglaubt.

Die Vielzahl der Namen, Bezeichnungen und Beschreibungen der Welt waren am Anfang ziemlich kompliziert. Allerdings gibt es ein Glossar, das einiges leichter macht, so dass ich dennoch schnell in die Geschichte hineingefunden habe. Diese hält einige unerwartete Überraschungen und Wendungen für einen parat. Trotz einigen wenigen Längen, wird es dennoch nie langweilig, weil man ständig mit den Protagonisten mitfiebert.

Salàr ist irgendwie ziemlich hitzköpfig und leicht zu reizen, was bei seiner Vorgeschichte wahrscheinlich verständlich ist. Zudem handelt er oft etwas zu übereilt, undurchdacht und ab und zu ein wenig tollpatschig, er ist eben noch recht jung. Auch sämtliche Nebencharaktere sind interessant gestaltet, die meisten waren mir direkt sympathisch.

Die Idee einer Welt, die sich in Völker aufteilt, die jeweils mit einer besonderen Ausprägung eines Sinnes gesegnet sind, ist definitiv mal was anderes. Wir erfahren mehr über die Entstehungsgeschichte dieser Welt und die Rollen, welche die einzelnen Götter darin gespielt haben sowie warum sich Verdàn, die zerrissene Welt der Menschen, in ständigen Kriegen befindet. Das Worldbuilding ist ganz schön umfangreich und gut durchdacht. Wir werden außerdem mit einer Karte verwöhnt, was ich immer sehr mag. Es ist ein interessanter Auftakt, der Lust auf mehr macht.

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Veröffentlicht am 06.09.2023

Emotional, schmerzhaft, herzzerreißend und einfach aufwühlend

And I liked it - Caspar
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Nachdem Cap über ein Jahr vor seinen Ängsten davongelaufen ist, ist er jetzt zurück in Tannstein, wo er sich mit seinem Stiefbruder Dacre eine Wohnung teilen muss. Er versucht alte Freundschaften wieder ...

Nachdem Cap über ein Jahr vor seinen Ängsten davongelaufen ist, ist er jetzt zurück in Tannstein, wo er sich mit seinem Stiefbruder Dacre eine Wohnung teilen muss. Er versucht alte Freundschaften wieder aufzubauen, neue zu schließen, die Fehler seiner Vergangenheit gut zu machen und endlich wieder zu sich selbst zu finden. Dabei wird ihm bewusst, was er letzten Sommer alles verloren hat.

Es handelt sich hier um den zweiten und finalen Teil der Tannstein-Dilogie. Dieses Mal erleben wir die Ereignisse aus Caps Sicht. Wir haben ihn zwar im Vorgänger schon etwas näher kennengelernt, allerdings eben nur so wie Dacre ihn wahrgenommen hat. Jetzt erkennen wir die wahren Abgründe seiner Gedanken- und Gefühlswelt sowie seine Verletzlichkeit und Zerrissenheit. Obwohl er zuvor immer relativ cool, tough und stark wirkte, zeigt sich schnell, dass es in seinem Inneren ganz anders aussieht. Da werden einige sehr ernste Themen aufgegriffen, bitte unbedingt die Triggerwarnung beachten! Es wird emotional, schmerzhaft, herzzerreißend und einfach aufwühlend. Von der teilweise lockeren und leichten Stimmung aus dem letzten Teil ist definitiv wenig zu merken.

Ich liebe weiterhin den Freundeskreis rund um Dacre und Cap. Der Zusammenhalt, das Verständnis und die Loyalität untereinander sind wirklich absolut beneidenswert. Es wäre schön, wenn jeder so auf die Probleme reagieren würde, mit denen sie hier konfrontiert werden.

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Veröffentlicht am 06.09.2023

Voller Sehnsucht, Leidenschaft, Schmerz und großer Gefühle

I kissed a boy - Dacre
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Laue Sommernächte, Zeltausflüge mit neuen Freunden und jede Menge Herzklopfen: Gaming-Nerd Dacre hat unvergessliche Sommerferien vor sich, nur weiß er das natürlich noch nicht. Mit von der Partie ist sein ...

Laue Sommernächte, Zeltausflüge mit neuen Freunden und jede Menge Herzklopfen: Gaming-Nerd Dacre hat unvergessliche Sommerferien vor sich, nur weiß er das natürlich noch nicht. Mit von der Partie ist sein heißer Stiefbruder Cap, der es jedoch nicht müde wird ihm seine grenzenlose Abneigung zu zeigen. Und dennoch kommen sich die beiden immer näher..

Ich habe eine lockere, süße und romantische Urlaubslektüre erwartet und all dies auch bekommen. Bis es dann plötzlich garnicht mehr so schön war - das hat mich wirklich kalt erwischt - hätte ich doch mal die Triggerwarnung gelesen.. von da an wurde es hart, noch emotionaler als sowieso schon, nur dieses Mal nicht unbedingt auf die angenehme Art und Weise.

Ich liebe Dacre und seine verletzliche Gedanken- und Gefühlswelt, man wünscht ihm definitiv nur das Beste und leidet immer wieder mit ihm. Ich liebe auch diesen unbeschreiblich tollen Freundeskreis. Mein Lieblingsmensch ist hier Sara, die so unfassbar einfühlsam, verständnisvoll und wunderbar ist. Cap hätte ich regelmäßig gegen die Wand klatschen können, nur um ihn im nächsten Moment wieder ins Herz zu schließen.

Dieses Buch bietet soviel mehr als eine rosarote Sommerromanze. Es ist voller Sehnsucht, Leidenschaft, Schmerz und großer Gefühle. Einfach zum Dahinschmelzen und gleichzeitig so herzzerreißend.

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Veröffentlicht am 03.09.2023

Ich bleibe etwas zwiegespalten zurück

Oracle
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Früher hatte Julian merkwürdige und beängstigende Visionen. Seine Therapeutin ist der Meinung, dass es sich um Fehlschaltungen im Hirn und damit bedeutungslose Trugbilder handelt. Mit den richtigen Medikamenten ...

Früher hatte Julian merkwürdige und beängstigende Visionen. Seine Therapeutin ist der Meinung, dass es sich um Fehlschaltungen im Hirn und damit bedeutungslose Trugbilder handelt. Mit den richtigen Medikamenten sind sie letztendlich auch verschwunden und Julian hofft jetzt an der Uni ein normales und selbstständiges Leben zu beginnen. Doch dann trifft ihn die Erkenntnis hart: einige seiner Vorahnung scheinen sich tatsächlich zu bewahrheiten. Doch was bedeutet das jetzt für ihn? Kann er wirklich in die Zukunft sehen? Könnte er schlimme Ereignisse verhindern? Oder würde er damit nur noch größere Katastrophen heraufbeschwören?

Die Visionen, die von Julian sogenannten Marker, sind einfach total spannend und ich habe die ganze Zeit gerätselt was sie wohl zu bedeuten haben: Nebelaugen, eine rote Wolke über den Beinen, eine glühende Körpermitte, wurmartige Gebilde auf der Haut? Die Vorstellung all diese unheimlichen Bilder zu sehen ist mehr als beängstigend und gruselig. Vor allem, wenn man jung ist, nicht weiß, was sie bedeuten, nicht ernst genommen und auch noch als Freak abgestempelt wird. Armer Julian. Er tat mir eigentlich meistens Leid, aber im Verlauf wurde sein Verhalten zunehmend.. sagen wir mal schwierig. Die Ereignisse spitzen sich zu und es kommt zu einigen unschönen und sehr krassen Szenen. Ich kann verstehen, dass es für seine Mitmenschen schwierig wird mit der Situation umzugehen. Meine liebsten Charaktere sind da auf jeden Fall Robin, sein Mitbewohner, der herrlich schräg, eigentlich sehr verständnisvoll und geduldig ist. Auch Kinski der Hund hat es mir angetan.

Das Ende war zwar schrecklich und nervenaufreibend und kam auch irgendwie überraschend. Im Prinzip ist es auch relativ schlüssig, lässt aber dennoch einige nicht unwichtige Fragen offen, weswegen ich etwas unzufrieden zurück bleibe. Insgesamt plätschert die Handlung ein wenig dahin, so richtige Wendungen gab es da leider nicht. Da kenne ich wirklich krassere Plottwists von Ursula Poznanski. Die Idee und die Story an sich finde ich schon sehr cool, aber ich bin ein bisschen zwiegespalten 😂🫢 Ich kann sagen, dass ich mir ein anderes Ende gewünscht hätte. Für mich ist es daher leider nicht das beste Buch der Autorin.

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