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Veröffentlicht am 02.01.2022

Phantastisches und humorvolles Abenteuer voller Magie

Das Haus am Rande der Magie
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Als Taschendiebin Neun ein Miniaturhaus stiehlt, ist sie zunächst fasziniert von der detailreichen und heimelig anmutenden Figur, schließlich wünscht sie sich nichts mehr als das: ein Zuhause. Sie betätigt ...

Als Taschendiebin Neun ein Miniaturhaus stiehlt, ist sie zunächst fasziniert von der detailreichen und heimelig anmutenden Figur, schließlich wünscht sie sich nichts mehr als das: ein Zuhause. Sie betätigt den winzigen Türklopfer und findet sich plötzlich in eben jenem Gebäude wieder. Als wäre das nicht schon unfassbar genug, sieht sie sich außerdem einem jungen Zauberer, einem Troll in Rüschenschürze sowie einem kampflustigen Löffel im Schottenrock gegenüber. Und auch das Haus selber hält allerlei Überraschungen bereit. Die Bewohner sind gleichermaßen verzweifelt wie hoffnungsvoll, denn auf dem Haus liegt ein Fluch, den nur Neun brechen kann.

Es beginnt ein phantastisches und humorvolles Abenteuer voller Magie. Dieses ist spannend, rasant, originell und voller Einfallsreichtum. Dabei überzeugen vor allem auch die liebenswürdigen und skurrilen Charaktere, die einem sofort ans Herz wachsen. Neun ist eine sehr eigenwillige Protagonistin, mit der es das Leben bisher nicht gut gemeint hat. Sie gehört zwar einer Diebesbande an, ist aber eigentlich eine Einzelgängerin, die sich gerne in die Welt der Geschichten flüchtet. Nach Betreten des Hauses ist ihr dieses samt Bewohnern doch mehr als suspekt. Am liebsten will sie mit der ganzen Sache nichts zu tun haben. Doch dann bietet ihr Zauberer Eiderdaus eine Belohnung an, die sie nicht ausschlagen kann. So wirkt Neun möglicherweise erstmal unnahbar, distanziert und manchmal fast ein bisschen gemein. Der Leser stellt aber schnell fest, dass es sich dabei lediglich um einen Schutzmechanismus handelt. In Wahrheit ist sie mutig und trägt das Herz definitiv am rechten Fleck. Mein liebster Charakter ist aber Erik, besagter Troll in Rüschenschürze, welchen man gerne einfach mal knuddeln würde.

Das Cover spiegelt die Geschichte perfekt wieder und ist ein toller Eyecatcher, so dass ich mich über die ein oder andere Illustration im Buch wirklich sehr gefreut hätte. Das wäre die sprichwörtliche Kirsche auf der Torte gewesen, ist aber gleichzeitig „Meckern“ auf hohem Niveau.

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Veröffentlicht am 27.12.2021

Episches, spannendes und nervenaufreibendes Finale

Grimoria 3
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Was wäre, wenn die Gute im Märchen gar nicht wirklich so bezaubernd war, wie es den Anschein machte? Lilly London hat mit ihrer Grimoria-Trilogie eine Märchenadaption zu Cinderella geschaffen, die mich ...

Was wäre, wenn die Gute im Märchen gar nicht wirklich so bezaubernd war, wie es den Anschein machte? Lilly London hat mit ihrer Grimoria-Trilogie eine Märchenadaption zu Cinderella geschaffen, die mich sofort in ihren Bann gezogen hat. „Grimoria - Unterschätze niemals eine Fee“ ist der dritte Band und bietet uns ein episches, spannendes und nervenaufreibendes Finale.

Ich mochte sowohl Idee, Umsetzung, Setting und natürlich die liebenswürdigen Charaktere, die ich alle ins Herz geschlossen habe. Besonders beeindruckt war ich in diesem Teil jedoch von Prinzessin Vivitasia, die eine starke und stolze junge Frau ist und sich aller Widrigkeiten zum Trotz nicht unterkriegen lässt. Außerdem bin ich ein großer Fan von Charmy und ihren flotten Sprüchen. Ich fand es herrlich amüsant wie sie und Prinz Erik sich immer wieder verbal gefetzt haben. Aber auch Protagonistin Sophia, aus deren Sicht die Geschichte hauptsächlich erzählt wird, wirkte wie immer sehr sympathisch und authentisch. Sie befindet sich nach wie vor in einem wahren Gefühlschaos und wird vor einige schwere Aufgaben gestellt.

Insgesamt werden alle Fragen geklärt und Schicksale zusammen geführt. Es wird nochmal magisch, emotional und humorvoll, aber auch ein wenig düster, bedrückend und kämpferisch. Die Charaktere wachsen über sich hinaus und nehmen uns mit in die letzte Schlacht zur Rettung Grimorias. Ich fand es sehr gelungen, toll geschrieben und einfach märchenhaft.

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Veröffentlicht am 15.12.2021

Bedrückend und hoffnungsvoll zugleich, tragisch und dennoch schön

Die Sonnenwächterin
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Lilja lebt in einer Welt ohne Sonne, in der es durchgehend düster, nass und kalt ist. Die Menschen sind unglücklich, hungrig und dem Tode nahe. Ihr Großvater versorgt das Dorf zwar mit Obst und Gemüse, ...

Lilja lebt in einer Welt ohne Sonne, in der es durchgehend düster, nass und kalt ist. Die Menschen sind unglücklich, hungrig und dem Tode nahe. Ihr Großvater versorgt das Dorf zwar mit Obst und Gemüse, doch trotzdem reicht es nicht, um alle satt zu machen. Eines Tages entdeckt das Mädchen einen Pfad, der in den Wald führt, den zu betreten den Kindern streng verboten ist. Dennoch wagt Lilja sich in die Dunkelheit und entdeckt dort etwas, das Hoffnung auf einen neuen Frühling und ein besseres Leben entfacht.

Für mich ist es nach „Die Schneeschwester“ schon das zweite Werk von @majalubde und @lisaa.. Und wieder bin ich absolut begeistert. Es ist ein wahnsinnig tolles, zauberhaft illustriertes Buch für jung und alt! Die Zeichnungen sind unglaublich detailverliebt - mal grau und trist, mal farbenfroh und sprühend vor Leben. Vor allem die Gesichter zeigen so viele Emotionen - einfach nur gelungen!

„Die Sonnenwächterin“ ist märchenhaft, phantasievoll und voller wichtiger Botschaften, der Schreibstil poetisch, metaphorisch und sehr berührend. Es ist eine emotionale und tiefgründige Geschichte über Verzweiflung, Ängste, Verlust, aber auch über Freundschaft, Familie, Sehnsucht, Mut und darüber, das Richtige zu tun. Es ist bedrückend und hoffnungsvoll zugleich, tragisch und dennoch schön. Für mich definitiv eine Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 15.11.2021

Märchenhafte und phantastische Geschichte

Ein Junge namens Weihnacht
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Dies ist die Geschichte vom Weihnachtsmann, der mitnichten schon immer pausbäckig, weißhaarig, rauschebärtig und durchaus etwas betagt war. Es gab eine Zeit, in der er elf Jahre alt war und Nikolas genannt ...

Dies ist die Geschichte vom Weihnachtsmann, der mitnichten schon immer pausbäckig, weißhaarig, rauschebärtig und durchaus etwas betagt war. Es gab eine Zeit, in der er elf Jahre alt war und Nikolas genannt wurde.

Nikolas lebt mit seinem Vater Joel in sehr ärmlichen Verhältnissen in Finnland. Doch eines Tages begibt Joel sich auf eine Mission: zusammen mit einer Gruppe von Männern möchte er das sagenumwobene Wichtelgrund finden, die angebliche Heimat der Wichtel. Nikolas wird in die Obhut seiner schrecklichen Tante übergeben, weshalb für ihn wahrlich dunkle Zeiten anbrechen. Irgendwann hält er es nicht mehr aus und macht sich mit seinem besten Freund, dem Mäuserich Miika, auf die Suche nach seinem Vater. Die Reise ist beschwerlich, gefährlich und vor allem äußerst kalt. Es gliche einem Wunder, wenn ein kleiner Junge und eine Maus den langen Weg tatsächlich bewältigen könnten. Doch schließlich ist nichts unmöglich, wenn man nur fest daran glaubt..

Es ist eine wirklich märchenhafte und phantastische Geschichte, die zusätzlich eine schöne Botschaft enthält. Sie ist oft sehr humorvoll und amüsant, manchmal auch ein bisschen sarkastisch. Grade die Szenen, in denen Miika eine Rolle spielt, fand ich zuckersüß 🐭. Auch Nikolas ist mir direkt ans Herz gewachsen. Er ist ein Junge mit einer Vision: er möchte den Menschen helfen, dass sie glücklicher sein und endlich wieder an Wunder glauben können. Das finde ich besonders toll angesichts der Tatsache, dass er eigentlich kein besonders gutes Leben führt und ihm auch schon einige unschöne Dinge widerfahren sind. Ich liebe außerdem die Illustrationen, die das Lesevergnügen nochmal zusätzlich abrunden. Das Buch an sich würde ich allerdings nicht als Kinderbuch bezeichnen, denn es ist schon teilweise etwas brutal.

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Veröffentlicht am 15.11.2021

Märchenhafte und phantastische Geschichte

Ein Junge namens Weihnacht
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Dies ist die Geschichte vom Weihnachtsmann, der mitnichten schon immer pausbäckig, weißhaarig, rauschebärtig und durchaus etwas betagt war. Es gab eine Zeit, in der er elf Jahre alt war und Nikolas genannt ...

Dies ist die Geschichte vom Weihnachtsmann, der mitnichten schon immer pausbäckig, weißhaarig, rauschebärtig und durchaus etwas betagt war. Es gab eine Zeit, in der er elf Jahre alt war und Nikolas genannt wurde.

Nikolas lebt mit seinem Vater Joel in sehr ärmlichen Verhältnissen in Finnland. Doch eines Tages begibt Joel sich auf eine Mission: zusammen mit einer Gruppe von Männern möchte er das sagenumwobene Wichtelgrund finden, die angebliche Heimat der Wichtel. Nikolas wird in die Obhut seiner schrecklichen Tante übergeben, weshalb für ihn wahrlich dunkle Zeiten anbrechen. Irgendwann hält er es nicht mehr aus und macht sich mit seinem besten Freund, dem Mäuserich Miika, auf die Suche nach seinem Vater. Die Reise ist beschwerlich, gefährlich und vor allem äußerst kalt. Es gliche einem Wunder, wenn ein kleiner Junge und eine Maus den langen Weg tatsächlich bewältigen könnten. Doch schließlich ist nichts unmöglich, wenn man nur fest daran glaubt..

Es ist eine wirklich märchenhafte und phantastische Geschichte, die zusätzlich eine schöne Botschaft enthält. Sie ist oft sehr humorvoll und amüsant, manchmal auch ein bisschen sarkastisch. Grade die Szenen, in denen Miika eine Rolle spielt, fand ich zuckersüß 🐭. Auch Nikolas ist mir direkt ans Herz gewachsen. Er ist ein Junge mit einer Vision: er möchte den Menschen helfen, dass sie glücklicher sein und endlich wieder an Wunder glauben können. Das finde ich besonders toll angesichts der Tatsache, dass er eigentlich kein besonders gutes Leben führt und ihm auch schon einige unschöne Dinge widerfahren sind. Ich liebe außerdem die Illustrationen, die das Lesevergnügen nochmal zusätzlich abrunden. Das Buch an sich würde ich allerdings nicht als Kinderbuch bezeichnen, denn es ist schon teilweise etwas brutal.

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