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Veröffentlicht am 15.09.2016

4 Seasons - Zeiten der Lust

4 Seasons - Zeiten der Lust
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Summer ist eine großartige und erfolgreiche Violinistin. Nach dem unerwarteten Tod ihres Liebhabers Dominik ist sie am Boden zerstört. Sie zieht sich zurück, stürzt sich in die Musik. Doch weder ihre Welttournee ...

Summer ist eine großartige und erfolgreiche Violinistin. Nach dem unerwarteten Tod ihres Liebhabers Dominik ist sie am Boden zerstört. Sie zieht sich zurück, stürzt sich in die Musik. Doch weder ihre Welttournee noch zahlreiche One-night-stands lassen sie Dominik vergessen, der ihr Seelenpartner war. Eines Tages trifft sie Antony. Er ist Regisseur und will eines von Dominiks Büchern auf der Bühne inszenieren und bittet Summer um Hilfe. Sofort fühlt sie sich zu ihm hingezogen, doch wird es ihm gelingen, die junge Frau aus dem Sumpf der Trauer zu befreien?



Mir war am Anfang nicht bewusst, dass es sich bei dieser neuen Reihe um die gleichen Charaktere handeln würde, wie bei "80 days". Ich dachte: Neue Reihe – neue Charaktere. Eben weil mir Summer bereits in der eben genannten Reihe eher unsympathisch war. Obwohl ich mich im Verlauf von "4 Seasons" etwas mehr für sie erwärmen konnte, kann ich mich nach wie vor nicht mit ihr identifizieren. Meiner Meinung handelt sie oft blauäugig, naiv und dumm. Sie liebt es dominiert zu werden, den Nervenkitzel, die Gefahr. Das wäre ja völlig okay, aber sie gibt sich völlig Fremden hin und obwohl eindeutig klar wird, dass sie es nicht genießt, lässt sie all diese Dinge mit sich machen. Für mich absolut unverständlich.

Auch Antony mag ich als Charakter überhaupt nicht. Er vereint allerlei Eigenschaften, die für mich derart unattraktiv sind. Er ist launisch, herrisch, er trinkt. Im Vergleich zu ihm war mir Dominik viel lieber.

Insgesamt wirken nahezu sämtliche Protagonisten nicht authentisch auf mich. Sie sind alle dermaßen schamlos, nymphomanisch und irgendwie werden sie alle auf zwei Dinge reduziert: ihren Körper und auf Sex. Lediglich in den ersten Kapiteln kann man Summers Schmerz spüren und auch nachvollziehen. Im Verlauf kommen immer mal wieder Rückblenden oder Erinnerungen auf, was ich eigentlich sehr schön finde.

Was mir zudem noch sauer aufgestoßen ist, ist das Thema Verhütung. Summer hat mit derart vielen Männern ungeschützten Geschlechtsverkehr, dass es eigentlich gar nicht sein kann, dass sie sich keine Krankheiten einfängt oder dergleichen... Sie scheint sich darüber auch absolut keine Gedanken zu machen, was ich einfach unverantwortlich finde. Es ist ja auch so, dass diese Bücher möglicherweise auch jüngere Personen lesen. Was ist das bitte für ein Vorbild?

Gut gefallen haben mir hingegen die Beschreibungen von Summers Teilnahme an verschiedenen Events. Ich mochte die Kulissen, Kostüme und das ganze "Drumherum". Es wirkte alles so unwirklich, mysteriös und phantastisch. Wirklich klasse, was die Veranstalter sich da teilweise ausgedacht und umgesetzt haben.



Veröffentlicht am 15.09.2016

„Träume, mein Lieber, sind niemals Schrott“

Traumschrott
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Das Buch spricht dich als Leser am Anfang direkt an. Du bist Teil einer Jury, die aus 12 Kurzgeschichten zum Thema "Traumschrott" einen Sieger küren soll. Danach folgen besagte Geschichten und am Ende ...

Das Buch spricht dich als Leser am Anfang direkt an. Du bist Teil einer Jury, die aus 12 Kurzgeschichten zum Thema "Traumschrott" einen Sieger küren soll. Danach folgen besagte Geschichten und am Ende kommt es dann zur Siegerehrung, wo die Jury nochmal kurze Plädoyers hält und teilweise das Gelesene erklärt.

Diese Erläuterungen sind wirklich gut und auch nötig, weil der Schreibstil durchaus anspruchsvoll ist. Man muss konzentriert lesen, um sich vollkommen auf die Geschichten einlassen zu können und diese auch zu verstehen. Damit ist das Buch definitiv nichts für mal eben Zwischendurch.

Einige Geschichten haben mich überzeugt, haben mich mitfiebern lassen. Andere waren sehr kompliziert, verwirrend oder langatmig, manche haben mich mit Fragezeichen im Kopf zurück gelassen. Bei den Geschichten, die ich gut fand, haben mir jedoch die Details gefehlt. Ich habe mich gefühlt, als würden sie mittendrin einfach enden, obwohl ich doch gerne gewusst hätte, wie es weiter geht mit Story und Charakteren.

Denn die Protagonisten sind alle sehr speziell und interessant, jeder mit seiner eigenen Persönlichkeit. Auch die Inhalte waren meist sehr spannend und haben zum Nachdenken angeregt. Thematisch ging es um alles, was mit Träumen zu tun hat. Obwohl der Schreibstil nicht so einfach zu lesen ist, ist er doch sehr gut und lässt den Leser in die Geschichte eintauchen. Oft wurde man als Leser auch direkt angesprochen, was zusätzliche Nähe erzeugt hat.

Ich fürchte, dass ich einfach nicht der Kurzgeschichten-Typ bin. Mir fehlt dort immer irgendetwas. So war es leider auch hier.