Profilbild von TochterAlice

TochterAlice

Lesejury Star
offline

TochterAlice ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit TochterAlice über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.11.2023

Schafft Maali Almeida es in den sieben Monden?

Die sieben Monde des Maali Almeida
0

Nämlich, den Mord an sich selbst zu ermitteln, mehr Zeit hat er nämlich nicht im Jenseits. Wobei das hier kein stilles Himmelreich ist, sondern der Inbegriff des Chaos - und man sieht den Toten - die jedoch ...

Nämlich, den Mord an sich selbst zu ermitteln, mehr Zeit hat er nämlich nicht im Jenseits. Wobei das hier kein stilles Himmelreich ist, sondern der Inbegriff des Chaos - und man sieht den Toten - die jedoch insgesamt recht lebendig rüberkommen - auch ihre Todesursache an. Natürlich nur, wenn es etwas zu sehen gibt.

Ein verwegenes Buch, eine wilde Geschichte, aber gewissermaßen auch ein geniales Konstrukt, wenn man sich denn auf so etwas einlassen will bzw. kann. Bei mir lag es eher an letzerem, denn mit der Historie und auch der politischen Gegenwart Sri Lankas kenne ich mich überhaupt nicht aus und fühlte mich stellenweise ein bisschen überfordert.

Aber man kann sich auch in die Vielfalt der Sprache des Autors vertiefen, bzw. im übertragenen Sinne hineinlegen, denn diese bietet ganz schön viel, auch in der Übersetzung.

Wobei ich doch auch immer wieder überlegt habe, was ich aufgrund meiner Desorientiertheit in einigen Dingen so alles nicht mitbekommen habe!

Veröffentlicht am 03.11.2023

Becky Kennedy begleitet

Good Inside - Das Gute sehen
0

Und zwar Eltern beim Erziehen - dabei hat sie neue Ansätze und Lösungen, die allerdings aus meiner Sicht ab und zu ein wenig zu detailliert sind - da muss dann schon so Einiges passen, um die ...

Und zwar Eltern beim Erziehen - dabei hat sie neue Ansätze und Lösungen, die allerdings aus meiner Sicht ab und zu ein wenig zu detailliert sind - da muss dann schon so Einiges passen, um die Kinder a la Becky in allen Lebenssituationen zu "versorgen".

Ich kann mir vorstellen, dass es vielen gefällt, mir jedoch ist es manchmal fast ein wenig zu übergriffig, bspw. wenn sie vorschlägt, das Kind täglich - teilweise sogar mehrmals - mit Mama und Papa aufzufüllen. Das ist eine sehr intensive Methode, derer sowohl Eltern als auch Kinder rasch überdrüssig werden können - bzw. nutzt sich dieser Effekt möglicherweise schnell ab. Das kann für einige Kinder bzw. in manchen Situationen passen, aber doch nicht immer! Ich bin mir sicher, dass nicht gerade wenige Kinder auf diese Methode - die ich hier nur als eines von mehreren Beispielen anbringe - recht bald sehr genervt reagieren und man damit das Gegenteil von dem erreicht, was man anstrebt.

Veröffentlicht am 29.08.2023

Ein Märchen für vom Leben Gebeutelte ab dem Spätmittelalter

Hör auf dein Herz, auch wenn es stolpert
3

Und das ist eine mehr oder weniger charmante tUmschreibung für das Lebensalter. Wir lernen Floriane (ja, der Name hat mir auch nicht zugesagt) als hochzufriedene frischgebackene "Fuffzigerin" kennen, nämlich ...

Und das ist eine mehr oder weniger charmante tUmschreibung für das Lebensalter. Wir lernen Floriane (ja, der Name hat mir auch nicht zugesagt) als hochzufriedene frischgebackene "Fuffzigerin" kennen, nämlich einen Tag nach dem rundesten aller Geburtstage, wo sie auf eine wundervolle Feier und ein supertolles Geschenk ihres Ehemannes zurückblickt.

Aber schon kurz danach bricht ihr der Boden unter den Füßen weg,weil genau der saubere Gatte sie aus der Wohnung und aus seinem Leben jagt, er hat nämlich etwas deutlich frischeres gefunden!

Als sie am selben Tag noch ihren überaus angenehmen Job in einem der besten Hotels der Stadt verliert, ist klar: sie braucht Trost - nämlich die Arme ihrer alten und ungebundenen Tante und die Worte ihrer besten Freunde - allesamt ihre Kollegen im Hotel, denen ebenfalls gekündigt wurde.

Was sich daraus entwickelt, ist ebenso lustig wie absehbar - also nicht im Einzelnen natürlich, aber doch in der Wirkung. Auch wenn vieles doch sehr weit hergeholt und deutlich überzogen ist, hat es mir viel Spaß gemacht, das Buch zu lesen. Denn Heike Abedi hat originelle Ideen und eine Art von Humor, die mir entgegen kommt.

Und dazu weiß sie, dass auch Leser*innen im Mittelalter und darüber hinaus gerne Märchen mögen. Zumindest, wenn sie so geschaffen sind wie dieses hier, werden sie daran Spaß haben.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 28.08.2023

Unruhig

Worst Week Ever – Montag
0

Und zwar so unruhig, wie es irgend möglich ist, so gestaltet sich das Leben von Justin Chase in dieser einen Woche, die uns hier vorgeführt wird. Nein, das stimmt nicht - genauer gesagt geht es nur um ...

Und zwar so unruhig, wie es irgend möglich ist, so gestaltet sich das Leben von Justin Chase in dieser einen Woche, die uns hier vorgeführt wird. Nein, das stimmt nicht - genauer gesagt geht es nur um einen einzigen Tag, nämlich den Montag.

Ich muss ganz ehrlich gestehen - ich hatte ja keine Ahnung, worauf ich mich da so einlasse. Und so habe ich ein Gedankenwelt kennengelernt, die wirrer und kleinteiliger nicht sein kann - ja, Justin ist voller Unruhe, er ist so kribbelig und fahrig, wie man überhaupt nur - Stopp, falsch! - wie überhaupt nur ein gebeutelter Teenagerjunge, dessen Leben gerade die wildesten Sprünge macht, nur sein kann.

Ich muss sagen, mir war das too much. Nicht, dass ich die Genialität dahinter nicht erkenne, doch soviel Aufregung, soviel jähen Wechsel in der mir vorgeführten Gedankenwelt kann ich in meinem doch recht fortgeschrittenen Alter nicht mehr nachvollziehen. Aber keine Sorge - für junge Leute unter 16 Jahren beiderlei Geschlechts ist es mit Sicherheit genau das Richtige!

Veröffentlicht am 06.07.2023

Gesunden mit Putin

Putin im Wartezimmer
0

Eine Gruppe von Übergewichtigen ganz unterschiedlichen Alters findet sich mitten in der Pandemie im Wartezimmer ihrer Hausärztin zusammen, um gemeinsam zu lernen, mit ihrem Körper besser umzugehen - in ...

Eine Gruppe von Übergewichtigen ganz unterschiedlichen Alters findet sich mitten in der Pandemie im Wartezimmer ihrer Hausärztin zusammen, um gemeinsam zu lernen, mit ihrem Körper besser umzugehen - in einer Art Abendkurs.

Der Start des Kurses liegt ziemlich eng mit dem des Angriffskrieges auf die Ukraine zusammen: kein Wunder, dass die Patienten in der Zeit, in der sie auf Frau Doktor warten müssen - und das müssen sie eigentlich immer - darüber sprechen. Was ich auch ganz verständlich finde, allerdings nicht die Art, wie sie das tun - das ähnelt schon eher Fachgesprächen von Politikern oder Wissenschaftlern - denn es sind doch immer inhaltlich recht hoch angesetzte Gespräche, die dort geführt werden. Wenn man die Quellensammlung hinten im Buch sieht, weiß man auch warum das so ist.

Dies ist ein Aspekt im Roman, den ich als recht unrealistisch empfinde - ich hätte mir hier deutlich emotionalere, am Schicksal der Bevölkerung anteil nehmende Diskussionen gewünscht und nicht darüber, was Putin, Selenskij oder auch deutsche Politiker in diesem Zusammenhang sagen. Das war mir alles zu weit weg von der Realität, Gefallen fand ich eher an den ßig , in dem die Ärztin von ihren Patienten erzählte und man diese nach und nach besser kennen und verstehen lernte.

Bis kurz vor Schluss war ich eher mittelmäßig berührt, aber dann wurden die Zügel nochmal richtig angezogen und es zeigte sich, wie aus der den doch sehr unterschiedlich gepolten Gruppenmitgliedern unter ganz besondere Umständen eine Art Familie wurde,. Dieser sehr runde und gelungene Abschluss hat das Buch aus meiner Sicht dann doch noch zu etwas sehr Besonderem gemacht.