Keine Macht den Bösen
MachtAber wer sind sie? Wer ist böse, wer ist gut - in seinem neuen Thriller "Macht" spielt David G. L. Weiss mit der Kraft der bösen und guten Mächte und lässt den Leser seitenlang auflaufen.
Die Handlung: ...
Aber wer sind sie? Wer ist böse, wer ist gut - in seinem neuen Thriller "Macht" spielt David G. L. Weiss mit der Kraft der bösen und guten Mächte und lässt den Leser seitenlang auflaufen.
Die Handlung: der freundliche Pfarrer Gabriel wird tot aufgefunden, bei seiner Beerdigung treffen sich seine Klassenkameraden wieder - eine alte Clique, die jahrelang keinen Kontakt zueinander hatte - dann stirbt auch noch seine Frau und nun ist klar, dass es Mord war. Die gemeinsame Tochter bleibt als Waise zurück und die Freunde ermitteln... und stoßen auf jahrhundertealte Verschwörungen und Verbindungen.
Der Krimi beginnt virtuos und ausgesprochen vielversprechend mit einem Vorfall im Berliner Führerbunker gleich nach der Wiedervereinigung, 1990 - spektakulär und geheimnisvoll geht es weiter und offenbart das umfassende Wissen, die umfangreichen Recherchen und die klug angelegte Erzählstruktur des Autors. Die Figuren sind gut gezeichnet - vielschichtige Charaktere geben sich hier auf beiden - man sollte eigentlich sagen, auf allen Seiten der Geschichte ein Stelldichein. Gepaart mit seinem geschliffenen Schreibstil ist dies ein fulminanter Start, bei dem Leser auf diverse Gestalten der Geschichte, unter anderem den Freiherrn von Knigge, trifft.
Doch ach, leider wird es zur Mitte hin wirr und driftet zudem noch ab ins Esoterische - damit kann ich schon allein nichts anfangen, wenn dann aber noch eine allgemeine Konfusion dazukommt, ist es eindeutig des Guten zu viel und ich verliere den Überblick. Hier habe ich ihn leider bis zum Schluss nicht zurückgewonnen. Ich empfehle diesen anspruchsvoll angelegten Thriller Lesern mit einem ausgesprochenen Hang zur Esoterik und einem Faible für Verschwörungstheorien - sie werden mit Sicherheit empfänglicher sein für den Charme dieses Buchs, als ich es bin!