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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.08.2023

(Fast) Nur Werbung!

Ein mörderisches Paar - Das Versprechen
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Hier schöpft der Autor leider aus Gewesenem - Figuren aus früheren Reihen treten reihenweise auf, ohne sich sonderlich originell zu präsentieren. Anscheinend hat seine relativ kurze Kölner Zeit doch sehr ...

Hier schöpft der Autor leider aus Gewesenem - Figuren aus früheren Reihen treten reihenweise auf, ohne sich sonderlich originell zu präsentieren. Anscheinend hat seine relativ kurze Kölner Zeit doch sehr starken Einfluss auf Klaus-Peter Wolf ausgeübt, denn hier wird geklüngelt bis zum Gehtnichtmehr.

Es gab ja schon immer diese Defilees - nicht nur solchen der vom Autor geschaffenen Charaktere, sondern auch seiner realen Kumpels beiderlei Geschlechts - tolle Liedermacherinnen und Autorinnen werden in jedem Werk erwähnt, ebenso die berühmte ostfriesische Konditorei - nein, ich nenne den Namen jetzt nicht!

Ich hatte sehr lange nichts mehr von Klaus-Peter Wolf gelesen, ohne weiter darüber nachzudenken, warum das so war. Jetzt ist es mir klar geworden und ich werde mich dauerhaft von ihm fernhalten. Eigentlich schade, denn schreiben kann er und die Reihe mit Ann-Kathrin Klaasen als Ermittlerin fand ich mal richtig gut. Aber: lang, lang ist's her und ich muss ja nicht mit Gewalt daran festhalten!

Veröffentlicht am 11.05.2020

Eine Frau geht ihren Weg

Mrs Fletcher
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Mann schon länger weg, Sohn nun auch bald - das kann es doch nicht gewesen sein, meint die 46jährige Eve Fletcher. Und versucht, sich selbst als Frau neu zu definieren.

Das Problem ist nur, dass der ...



Mann schon länger weg, Sohn nun auch bald - das kann es doch nicht gewesen sein, meint die 46jährige Eve Fletcher. Und versucht, sich selbst als Frau neu zu definieren.

Das Problem ist nur, dass der Autor Tom Perrotta das für sie übernimmt und seine Darstellung einer Frau in mittleren Jahren, die es noch einmal wissen will, strotzt nur so von Vorurteilen und wimmelt von Klischees.

Ich fand den immer und immer wieder strapazierten Begriff MILF in einem Roman, der eigentlich die Frau in den Mittelpunkt stellt, absolut deplaziert und erniedrigend.

Nein, Tom Perotta meint es absolut nicht gut mit den Frauen - vielleicht meint er, dass er das tut, aber seine Sicht und Interpretation ist irgendwo in den 1950ern stehengeblieben. Wenn überhaupt. Nein, diese Lektüre war leider alles andere als ein Vergnügen für mich. Selbiges fängt erst jetzt, danach wieder für mich an - nachdem ich das Buch mit großer Freude in die Ecke gepfeffert habe, wo es auch bleiben soll!

Veröffentlicht am 20.12.2017

Diese Mauern des Schweigens sind recht brüchig!

Die Mauern des Schweigens
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1993 - Kommissar Gontard, bereits im Ruhestand, ermittelt als unverzichtbare Ergänzung zu seinem ehemaligen, sich noch im Dienst befindenden Kollegen Alfred Melzer, in Heidelberg und im angrenzenden Odenwald. ...

1993 - Kommissar Gontard, bereits im Ruhestand, ermittelt als unverzichtbare Ergänzung zu seinem ehemaligen, sich noch im Dienst befindenden Kollegen Alfred Melzer, in Heidelberg und im angrenzenden Odenwald. Ein älterer Herr, barock angewandt, musste sterben und nach und nach stellt sich heraus, dass es beileibe nicht wenige Feinde gab - der gute Mann war ein veritabler, in gewissen Kreisen nicht unbekannter Kinderschänder und man könnte sich vorstellen, dass ihn so einige ausschalten wollten. Dies wird durch Rückblenden sowie durch Gespräche der Ermittler im Kreise der Zeugen deutlich. Und dann gibt es noch eine Leiche...

Ausserdem gibt es spannende Eckpunkte mit Bezug zur jüngeren deutschen Geschichte und zur Gegenwart wie bspw. die Phase kurz nach der Wende und dann kommt noch das Thema Odenwaldschule auf.

Ein interessantes Thema und ein, nein, gar zwei Ermittler mit Biss! Das klingt nach einem spannenden Krimi, denken Sie? Dachte ich mir auch und wurde bitter enttäuscht. Die Überschrift dieser Rezension, ja eigentlich gar der Buchtitel hätte es verdient, "gewollt, aber nicht gekonnt" zu lauten. Die Ermittler bleiben ohne Profil, viele Fäden werden nicht entwirrt - und die Sprache? Tja, diese ist einfach lasch, langweilig und zeugt nicht von Sprachgewalt, kurzum: wenn ich nur nach diesem Buch urteile, sollte Lilo Beil keine Krimis schreiben und überhaupt den Leser mit ihren Texten verschonen, denn neben Farb- und Bisslosigkeit kreiert sie noch Wortschöpfungen, die nun wirklich kein Mensch braucht: diejenige, bei der sich mir auf gut Deutsch die Zehennägel hochgerollt haben, war "menschenkennerische Vermutung", die weiteren habe ich schlicht überlesen.

Ich lege allen Krimifreunden, die Regionales zum Raum Heidelberg suchen, ans Herz, Lilo Beil zu meiden: es gibt einen Krimiautor, der ganz tolle Krimis über diese Gegend schreibt und das ist Wolfgang Burger. Mein Tipp also in bezug auf Heidelberg und den Odenwald: meiden Sie Beil, wählen Sie Burger - ich bin sicher, Sie werden es nicht bereuen!