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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.08.2022

Die Mutter der Pelztasse

Mademoiselle Oppenheim – Sie liebte das Leben und erfand die moderne Kunst
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https://www.lovelybooks.de/autor/Mina-König/Mademoiselle-Oppenheim-Sie-liebte-das-Leben-und-erfand-die-moderne-Kunst-3527151435-w/rezension/6388203323/

https://www.lovelybooks.de/autor/Mina-König/Mademoiselle-Oppenheim-Sie-liebte-das-Leben-und-erfand-die-moderne-Kunst-3527151435-w/rezension/6388203323/

Veröffentlicht am 17.08.2022

Neues vom Meister

Hensslers schnelle Nummer 2
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Was auch auf (fast) jeder Seite betont wird: Steffen Henssler ist einfach der Beste, der das geilste Kochbuch zustande bringt: der Könner, ja der Meister eben.

Das vermiest mir das Vergnügen ...

Was auch auf (fast) jeder Seite betont wird: Steffen Henssler ist einfach der Beste, der das geilste Kochbuch zustande bringt: der Könner, ja der Meister eben.

Das vermiest mir das Vergnügen mit dem Buch ein wenig: ich finde es einfach schöner, wenn man akzeptieren kann, dass andere genau so gut sind.

Nur eben anders, was unsere Küchen ja gerade so bunt, so reich, so köstlich macht! Schade, denn das Kochbuch ist wirklich toll - aber das Geilste ist es ganz bestimmt nicht, weil es jede Menge gleichermaßen wunderbarer Kochbücher gibt, die bei Bedarf unsere Regale bevölkern dürfen!

Meine Favoriten? Einige der schnellen Suppen, die hier tatsächlich enthalten sind und in maximal 15 Minuten zubereitet werden können, manche Gemüsegerichte und das ein oder andere mit Fisch. Und natürlich Nachtische - wer könnte auf die schon verzichten?

Mit Pfiff ist auf jeden Fall alles und es ist auch eine breite Bandbreite enthalten. Ein bisschen mehr hätte das Augenmerk auf alltagstauglichen Rezepten mit Zutaten ausschließlich aus dem Discounter ruhen können, doch sogar hier finde ich genug für eine ganze Woche!

Ein schönes Kochbuch, für alle, die nicht viel Zeit in der Küche verbringen können oder wollen!

Veröffentlicht am 15.08.2022

Die Dynamik eines Hauses

Tür an Tür
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Kurt zieht als zahlender Mieter in die Genossenschaftswohnung seiner Tante in Wien und lernt das Haus und seine Nachbarn näher kennen. Zunächst muss er sich auf die Geräusche seines direkten Nachbarn einlassen ...

Kurt zieht als zahlender Mieter in die Genossenschaftswohnung seiner Tante in Wien und lernt das Haus und seine Nachbarn näher kennen. Zunächst muss er sich auf die Geräusche seines direkten Nachbarn einlassen - gar nicht so einfach. Auch das mit den Nachbarn drumherum ist gar nicht so einfach - Distanz oder Nähe? Was passt?

Mit Paul Drechsler, dem, der direkt nebenan lebt, ergibt sich dann rasch ein Miteinander, das eine recht gelungene Balance darstellt - auch wenn Kurt dessen Geschichten und die seiner Tante, die sich einerseits ähneln, andererseits aber auch vollkommen voneinander unterscheiden, erst mal einordnen muss.

Als sein langjähriger Freund Frederik, ein Arzt mit Liebeskummer, zu ihm zieht, entwickelt sich gewissermaßen ein neuer Sound - bzw. kommen weitere Töne hinzu, ebenso, als es einen von Kurts Schülern zu ihnen verschlägt.

Ja, es sind all diese Menschen, die diesen Sound bewirken, es ist aber auch das Haus selbst - alles zusammen ergibt eine besondere Dynamik. Nur ist leider die Handlung, die das alles trägt, für mich nicht ganz schlüssig, auch wenn mir der Stil und auch die Liebe des Autors zu gewissen Details durchaus zusagen.

Veröffentlicht am 13.08.2022

Die Mutter der Pelztasse

Mademoiselle Oppenheim – Sie liebte das Leben und erfand die moderne Kunst
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Meret Oppenheim - diese Künstlerin habe ich mir schon früh gemerkt, weil ihr Vorname dem meiner Schwester sehr ähnlich ist. Bald schob sich davor ein anderes, deutlich greifbareres Bild: die von ihr im ...

Meret Oppenheim - diese Künstlerin habe ich mir schon früh gemerkt, weil ihr Vorname dem meiner Schwester sehr ähnlich ist. Bald schob sich davor ein anderes, deutlich greifbareres Bild: die von ihr im Jahre 1936 gefertigte Pelztasse, ein überaus originelles Kunstwerk!

Hier im Roman erfährt man, dass die Künstlerin das Werk direkt auf dessen erster Ausstellung an den MoMa-Direktor, der aus New York zu Besuch war, verkauft hat - für 1000 Dollar! Für uns aus heutiger Sicht ist das ein Klacks, für Meret Oppenheim war es damals ein ganz schön dicker Batzen!

Ein Mädchen aus sogenanntem guten Hause tief in Deutschlands Südwesten war sie, eines, das rebellierte und darin von ihrer Schweizer Großmutter, die sich ebenfalls künstlerisch betätigte, vorbehaltlos unterstützt wurde. Und die in schwierigen Zeiten lebte, was hier nur angerissen, als ihre Eltern - der Vater ist Jude - zur Großmutter umziehen müssen.

Wie auch immer, in Paris frönt sie dem lässigen Leben und hat Liebschaften mit Max Ernst (ist belegt) und Marcel Duchamp (das wiederum weiß man nicht so genau) und hält sich mehr im Café de Flore als in ihrem Atelier auf. Ein durchaus süffig zu lesender Roman, der dennoch ziemlich an der Oberfläche bleibt und nur selten mal ein wenig tiefer greift. Ich empfand ihn als unterhaltsam, doch wird er keinen bleibenden Eindruck auf mich hinterlassen.

Veröffentlicht am 08.08.2022

Zwei sind einer zu viel

Die versteckte Apotheke
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Damit meine ich die beiden Erzählstränge: denjenigen um die Amerikanerin Caroline, der in der Gegenwart spielt und den um die Apothekerin Nella und die junge Magd Eliza um 1790.

Beide handeln ...

Damit meine ich die beiden Erzählstränge: denjenigen um die Amerikanerin Caroline, der in der Gegenwart spielt und den um die Apothekerin Nella und die junge Magd Eliza um 1790.

Beide handeln von starken Frauen (und Mädchen) mit Pfiff: solchen, die bereit sind, sich Konfronationen zu stellen. Und die helfen wollen: am liebsten anderen Frauen.

Doch aus meiner Sicht bleibt die Handlung in der Gegenwart relativ dünn: nachdem Caroline kurz vor dem zehnten Hochzeitstag entdeckt, dass ihr Mann sie betrügt und beileibe nicht und beileibe nicht nur mit einem One-Night-Stand, sich Hals über Kopf nach London begibt, wohin sie eigentlich mit ihrem Mann hätte reisen sollen.

Dort stößt sie auf die Spuren einer alten Apotheke, in der nicht nur gesundheitsfördernde Mittel vertrieben werden. Ein kleines Fläschchen ist es, das den Anstoß gibt und bald hat Caroline Feuer gefangen - und lernt über das spannende Thema gleich eine neue Freundin kennen.

Auf der anderen Seite versucht sie, sich ihres Gatten zu erwehren, der ihr ohne Absprache nachgereist ist!