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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.11.2020

Einen eigenen Weg

Elmet
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Den gehen die drei Smythes: Vater John mit seinen beiden Kindern Cathy und Daniel. Sie sind nach Yorkshire gezogen, mitten in die Wälder, haben ein eigenes Haus gebaut. Doch es gibt jemanden, nämlich den ...

Den gehen die drei Smythes: Vater John mit seinen beiden Kindern Cathy und Daniel. Sie sind nach Yorkshire gezogen, mitten in die Wälder, haben ein eigenes Haus gebaut. Doch es gibt jemanden, nämlich den Besitzer des Waldes, dem das überhaupt nicht passt. Mehrfach versucht er, die Familie dort herauszubekommen. Doch auch diese hat Unterstützer auf ihrer Seite.

Wenn man sehr beschönigend herangeht, könnte man die Lebensweise der Smithes als alternativ bezeichnen, da sie sozusagen ihren eigenen Weg gehen. Die Kinder besuchen nicht die Schule, John Smythe hat keinen Job im eigentlichen Sinne, sondern stellt sich manchmal in illegalen Faustkämpfen. Und macht noch so das ein oder andere.

Im Klartext befinden sie sich allerdings nicht auf, sondern unter der Armutsgrenze und sind zumindest in gewissen Fällen gezwungen, sich von anderen abhängig zu machen. Wobei die Gefüge innerhalb des Romans nicht immer ganz klar nachzuvollziehen sind, für mich jedenfalls nicht. Ob wir wollen oder nicht, es kann passieren, dass uns "Elmet" zu den tiefsten Niederungen in uns selbst führt. Zu Empfindungen, die uns selbst an uns verborgen geblieben sind oder die wir verstaut zu haben glaubten in den tiefsten Ecken unseres Bewusstseins, unserer Seele. Es könnte sogar zu einem Kampf mit sich selbst kommen, wenn man sich auf die Probe stellt - sowohl in Bezug auf seine Empfindungen als Teil der Szenerie im Roman, als auch schlicht und einfach seiner Einstellungen in gewissen Dingen zu sich selbst. Kann ich mich auf mich verlassen, bleibe ich mir treu?

John Smythe kann das von sich behaupten, die meisten anderen Akteure nicht oder zumindest nicht ständig. Ein Roman nicht nur, aber auch über Erkenntnisse über sich selber. Zu empfehlen für Leser, die nicht auf ausgetretenen Pfaden wandeln und starken Tobak vertragen können!

Veröffentlicht am 12.11.2020

Macht ganz schön Action im Kinderzimmer!

ministeps: Hör rein, sing mit! Erste Kinderlieder zum Anhören: Soundbuch ab 1 Jahr, Spielbuch, Bilderbuch
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Denn die Lieder hallen nicht gerade leise aus dem Buch! Aus meiner Sicht könnte das ruhig ein wenig leiser eingestellt sein, so dass das Kind mit seiner Beschallung nicht die Familie terrorisiert! ...

Denn die Lieder hallen nicht gerade leise aus dem Buch! Aus meiner Sicht könnte das ruhig ein wenig leiser eingestellt sein, so dass das Kind mit seiner Beschallung nicht die Familie terrorisiert!

Aber sonst ist das wirklich eine supernette Idee, diese Lieder im Buch! Dem sehr zarten Alter der Rezipienten wird hier ganz klar Rechnung getragen, auch wenn ich nicht so richtig verstehen kann, warum die Noten abgebildet sind: die Kleinen können sie noch nicht lesen - und die dazugehörigen Erwachsenen haben das definitiv nicht nötig - sie können die Lieder nach ein- oder zweimal zuhören auch so mitsingen, sollten sie sie nicht ohnehin bereits kennen.

Ein schönes Geschenk gerade auch für Kinder, deren Eltern möglicherweise nicht selbst in Deutschland aufgewachsen sind und die absoluten Klassiker nicht kennen. Denn hier kennt sie wirklich jeder in Deutschland aufgewachsene und kann sie bestimmt auch nach vielen Jahren des Erwachsenenlebens noch mitsingen. Zumindest die erste Strophe, denn mehr ist hier gar nicht aufgeführt.

Begleitet wird der Text von liebevollen Zeichnungen, auf verschiedene Tiere wie Bär, Ente, Schaf etc. abgebildet sind.

Veröffentlicht am 12.11.2020

So richtig das Wasser im Mund zusammen laufen

Sila's Orientküche
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lässt der Anblick der delikaten Gerichte hier im Kochbuch! Sila Sahin, die mir eher nicht bekannt war, scheint ein Multitalent zu sein! Und eine ihrer Leidenschaften, nämlich die Kochkunst, trifft ...

lässt der Anblick der delikaten Gerichte hier im Kochbuch! Sila Sahin, die mir eher nicht bekannt war, scheint ein Multitalent zu sein! Und eine ihrer Leidenschaften, nämlich die Kochkunst, trifft genau meinen Geschmack!

Viel Gemüse, köstliche Häppchen, fantasievolle Suppen und Salate - da sind viele Grüße aus dem Orient drin, aber eben nicht nur! Sila Sahin versteht es, Geschmacksrichtungen, die zusammenpassen, zu kombinieren und nicht zuletzt, delikate Süßspeisen aufzutischen!

Und nichts davon scheint allzu kompliziert zum Nachkochen zu sein, die paar Dinge, die ich bisher probierte wie Tomatensuppe und Mokkacreme, sind auch mir gelungen. Und ich werde dranbleiben! Denn wenn ich weder so jung noch so attraktiv bin wie die Autorin, kann ich doch zumindest ihre Kochkunst nachahmen und damit nicht nur meinen Mann, sondern auch meine Freundinnen und nicht zuletzt mich selbst erfreuen!

Eine tolle Idee ist das Kochbuch auch als kleineres Hochzeitsgeschenk oder als Mitbringsel zu einer Hauswarming-Party!

Veröffentlicht am 12.11.2020

Es geht rund!

Das Bild der Vergangenheit
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Das Leben der ruhigen und empfindsamen Lana wird durcheinander gewirbelt: nicht nur soll sie offenbar gekidnappt werden - eine Aktion, der sie sich erfolgreich widersetzt, nein, der Amerikaner Connor beschuldigt ...

Das Leben der ruhigen und empfindsamen Lana wird durcheinander gewirbelt: nicht nur soll sie offenbar gekidnappt werden - eine Aktion, der sie sich erfolgreich widersetzt, nein, der Amerikaner Connor beschuldigt sie zudem, als Hehlerin tätig zu sein: sie soll mit wertvollen Gemälden, die seinen jüdischen Großeltern einst von den Nationalsozialisten genommen wurden, handeln.

Also wirklich! Lana, die als Kindertherapeutin tätig ist, malt zwar in ihrer Freizeit und ist damit ausgesprochen erfolgreich, aber gehandelt hat sie wirklich noch nie! Und damit nicht genug: all das hängt offenbar auch noch mit einem traumatischen Erlebnis aus ihrer Kindheit zusammen: mit neun Jahren verschwand ihre Freundin vom gemeinsamen Spielen und tauchte nie wieder auf.

Es stellt sich außerdem heraus, dass es nicht bei dem einen Kidnapping-Versuch bleibt und so sammelt sich Lanas Familie, die zu nicht geringen Teilen aus weitgehend verdeckt tätigen Ermittlern besteht, um sie. Und nicht nur das: auch Connor, der in einem ähnlichen Beruf tätig ist, weicht ihr bald nicht mehr von der Seite. Und zwar als Beschützer.

Er hat einen Narren an der ebenso schönen wie klugen Lana gefressen und es sieht ganz so aus, als ob auch sie gewisse Sympathien für ihn hegt.

Dieser dritte Roman um Familie Wieland - stets steht eines der insgesamt sieben Geschwister im Mittelpunkt -nimmt stellenweise den Charakter eines Roadmovies an, was ihn umso spannender werden lässt. Und auch die Gefühle kommen nicht zu kurz, dabei ist der Roman alles andere als oberflächlich. Noa C. Walker hat wie immer eine originelle Geschichte mit zahlreichen Überraschungen entwickelt.

Ein Roman, der durchaus auch was für Krimifans ist, die es mal etewas gefühlvoller angehen möchten!

Veröffentlicht am 08.11.2020

Irgendwie muss es weitergehen!

Writers & Lovers
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Auch wenn Casey so ziemlich am Boden ist: ihre Mutter ist vor kurzem unerwartet gestorben, ihr Vater hat anderes, das ihm wichtiger ist als sie - vor allem ihre sogenannte Stiefmutter, die aus seiner Sicht ...

Auch wenn Casey so ziemlich am Boden ist: ihre Mutter ist vor kurzem unerwartet gestorben, ihr Vater hat anderes, das ihm wichtiger ist als sie - vor allem ihre sogenannte Stiefmutter, die aus seiner Sicht den Ring seiner ersten Frau und Caseys Mutter erben soll.

Casey fühlt sich zur Autorin berufen, aber kommt irgendwie nicht weiter in ihrem Buch, zudem lebt sie in einer höchst unsicheren Behausung, nur geduldet durch ihren Vermieter, wenn man ihn überhaupt so nennen kann. In ihrem Job als Bedienung in einem Familienrestaurant der höheren Klasse muss sie sich rumschubsen lassen und fühlt sich nicht selten am Ende. Denn ihr fällt einfach nichts mehr ein und Kraftressourcen hat sie nicht mehr.

Dafür aber Muriel und Harry und ich bin mir sicher, dass ich nicht die einzige Leserin bin, die sie um die beiden beneidet. Lily King schreibt einfach wunderbar, sie breitet die Gefühlswelt ihrer Protagonistin vor ihren Rezipienten aus und, was mir noch besser gefällt: wir haben die Möglichkeit, Casey in der Annäherung und der Distanzierung an Ereignisse, Dinge, Erlebnisse und nicht zuletzt Menschen zu folgen. Dies vermag die Autorin wie keine andere darzustellen.

Und außerdem ist sie die erste amerikanische Autorin, die über Thomas Bernhard schreibt, ihn nicht nur erwähnt, sondern in einer Szene, die man durchaus als eine der Schlüsselszenen bezeichnen kann, durchaus näher auf ihn und eines seiner Werke eingeht.

Ein Roman, der eine Menge Zuversicht transportiert - wenn man bereit ist, diese aufzufangen!

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