Hauptsache Sex!
Großmutters HausDas lernt Malina von ihrer Großmutter Kristyna, die ihr Alter genießt, lebt, wie sie will und ganze Armaden williger Herren - oder soll ich sagen, Kerle - in ihr Bett lässt. Wenn ich richtig verstanden ...
Das lernt Malina von ihrer Großmutter Kristyna, die ihr Alter genießt, lebt, wie sie will und ganze Armaden williger Herren - oder soll ich sagen, Kerle - in ihr Bett lässt. Wenn ich richtig verstanden habe, allerdings hintereinander, nicht gleichzeitig. Malina hat ihre Großmutter seit Jahren nicht mehr gesehen, dachte eigentlich, sie sei tot. Eine Sendung Kristynas an die Enkelin bringt diese wieder zurück in ihr Leben - sie begibt sich auf die Suche und findet Kristyna an einem faszinierenden Ort: in einem Haus mitten im Wald, einem kleinen Idyll sozusagen.
Malina fühlt sich fast wie in einem Märchen, gefangen von der Oma und ihrem Umfeld. Kristyna, Herrin über eine Cannabis-Plantage, soll als lebensklug, weise und wegweisend rüberkommen - Malina, die gerade an einem Scheideweg angelangt ist, erfährt in den zwei Wochen, die sie bei ihr verbringt, von ihr, wo es langgeht - im wahrsten Sinne des Wortes. Die Anregungen der Älteren laufen alle darauf hinaus, maximalen Genuss zu erzielen. Sozusagen Sex aus allen Lebenssituationen herauszufiltern.
Eine Frau, die so lebt, so denkt? Man sollte sich vor Augen halten, dass hier ein Mann schreibt, der sich an das Tiefste, das Innerste von gleich zwei Protagonistinnen heranwagt. Der also in die Frauen - eine jung, die andere schon älter - hineinschaut. Aus meiner Sicht ist ihm das nicht gelungen. Überhaupt gar nicht. Ich finde, er schreibt so, wie ein Mann eine Frau sehen und haben will. Denn Kristyna denkt und spricht wie ein lustbetonter Mann. Oder wie das Klischee eines solchen. Und Malina ist eine mehr oder weniger gefügige Elevin. Finde ich. Und ärgere mich ziemlich über diesen Roman, der zwar einige schöne Sätze, aber keine - für mich - wertvollen Gedanken, Erfahrungen, Erkenntnisse und/oder Botschaften enthält.