Wenn du ein Buch liest und plötzlich ein Deja vu Erlebnis hast...
Und du kommst auch drin vor“Und du kommst auch drin vor” ist der neueste Roman der russisch-deutschen Autorin Alina Bronsky und erzählt die Geschichte eines Mädchen, das sich auf einer Autorenlesung in einem Buch wiedererkennt. ...
“Und du kommst auch drin vor” ist der neueste Roman der russisch-deutschen Autorin Alina Bronsky und erzählt die Geschichte eines Mädchen, das sich auf einer Autorenlesung in einem Buch wiedererkennt. Ein Buch über Schicksal, Freundschaft und die Suche nach der eigenen Identität. Turbulent, unterhaltsam und locker erzählt. Für Jugendliche ab 11 Jahren und Wenig-Leser bestens geeignet.
Berlin. Kim und Petrowna sind beide 14 Jahre alt. Und schon seit der Grundschule beste Freundinnen. “Wir sitzen seit dem ersten Schultag nebeneinander. In der allerersten Pause unseres Lebens haben wir uns geprügelt. […] Meine Mutter rief sofort die Klassenlehrerin, die Schulleiterin und die Schulpsychologin an und prophezeite, dass Kinder wie Petrowna mit dreizehn auf dem Straßenstrich landen. Am dritten Schultag haben wir aufgehört, uns zu prügeln, und sind seitdem unzertrennlich.” (Zitat S.6) Nur nach Hause darf Kim ihre beste Freundin nicht einladen. Petrowna, die eigentlich Erna heißt — so aber nicht genannt werden will und lieber ihren Zweitnamen verwendet — stammt aus ärmlichen Verhältnissen und einer scheinbar kriminellen Familie, ist aber Alina Bronsky - Und du kommst auch drin vorhochintelligent und schreibt die besten Noten. Kim, die eher etwas unscheinbarer ist, orientiert sich da oft an den Aufschrieben ihrer Freundin. In Kims Leben ist es auch gerade nicht ganz so rosig. Ihre Mutter ist auf dem Diät-Trip, der Vater ist ausgezogen und hat eine neue Freundin, die zudem auch noch schwanger ist. Darum staunt das Mädchen nicht schlecht, als sie auf einer Autorenlesung, die sie mit ihrer Schulklasse besuchen, plötzlich ihre eigene Geschichte hört: ”…ich konnte es nicht fassen. Was diese Leah Eriksson da nuschelte, handelte von mir. Von meiner Familie. Von meinem Leben. Von meinen Gedanken. Es kamen andere Namen drin vor und ein paar unwichtige Details stimmten nicht. Aber der Rest war ich.” (Zitat S.8) Wie kann das sein? Woher kennt die Autorin diese Details aus ihrem Leben? Kim, die es mit dem Lesen eigentlich nicht so hat, beschließt sich das Buch zu kaufen und weiterzulesen:
“Das Buch erzählte, wie es in meinem Leben weitergehen würde. Ich wollte das nicht wissen. Es gab noch einen Funken Hoffnung, dass diese Leah sich irrte. Aber mit so vielen Sachen hatte sie recht. Sie beschrieb mich, darin gab es gar keinen Zweifel. Und wie war mir voraus. Ich kämpfte gegen den Wunsch, das Buch hinten aufzuschlagen und das Ende zu lesen.” (Zitat S.24)
Denn am Ende wird es einen Toten geben. Und das muss Kim unbedingt verhindert…
“Und du kommst auch drin vor” ist eine Geschichte, die in einem sehr lockeren, leichten Erzählton geschrieben ist, fast schon ein bisschen lakonisch. Die Sprache ist einfach und schlicht, aber der Text ist sehr flüssig zu lesen. Ein Buch, das man gut mal so runterlesen kann. Die Grundidee ist gelungen, die zum Teil lapidare Berliner-Teenager-Art der Protagonistinnen gut getroffen, auch die humorvollen Untertöne kommen auf die genau richtige Art zum Vorschein. Jedoch muss ich gestehen — auch wenn der Roman unterhaltsam war — so wahnsinnig umgehauen oder gepackt hat mich die Geschichte nicht. Sie blieb zu sehr an der Oberfläche und das Ende wirkte zu unausgereift. Auch mit der Altersangabe der Protagonistinnen schien sich der Verlag nicht ganz so einig gewesen zu sein, auf dem Klappentext taucht das Alter 15 auf, im Buch selbst ist von 14 Jahren die Rede. Auch auf einschlägigen Internetseiten, die mit Inhaltsangaben werben, taucht mal das eine, mal das andere Alter auf. Das Cover wirkt auffällig und passend für die Zielgruppe.
Fazit: Nette Unterhaltung für Zwischendurch.