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Ullap

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Veröffentlicht am 22.05.2023

Tolle Lebensgeschichte einer bemerkenswerten Frau

Die einzige Frau im Raum
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Diese Romanbiographie erzählt uns von der Entwicklung der aufstrebenden Jungschauspielerin Hedy Kiesler zum gefeierten Hollywood-Star Hedy Lamarr. Als junge Frau heiratet sie den Waffenhändler und reichsten ...

Diese Romanbiographie erzählt uns von der Entwicklung der aufstrebenden Jungschauspielerin Hedy Kiesler zum gefeierten Hollywood-Star Hedy Lamarr. Als junge Frau heiratet sie den Waffenhändler und reichsten Mann Österreichs, Fritz Mandl, der durch Geschäfte mit den Nazis und der gesamten Kriegsmaschinerie zu zweifelhaften Ruhm und Ansehen gekommen ist und sich im Privatleben bald als fieser Tyrann herausstellt.

Die Geschichte ist aus der Sicht Hedys erzählt und bringt mir dadurch die Hauptdarstellerin bereits sehr nah. Ich erlebe eine Frau, hin- und hergerissen zwischen der Sehnsucht nach Liebe, Gleichberechtigung, aber auch mit klarer Sicht auf die Dinge, die sich da in Europa entwickeln. Eine Frau, die sich zunächst mein Mitgefühl, aber im Lauf der Geschichte meinen großen Respekt verdient. In der heutigen Zeit hätte Hedy mit ihrem hellwachen Verstand und der Fähigkeit, Zusammenhänge zu erkennen, sicherlich Karriere gemacht, in Wissenschaft, Forschung, Politik oder was immer. Leider ist sie zur falschen Zeit und wohl auch mit dem falschen Geschlecht geboren worden. Ihre authentische Geschichte hat mir jedenfalls sehr beeindruckt, eine starke Frau, die ihrer Zeit um einiges voraus war, sich im Inneren aber doch auch nur nach Liebe und Anerkennung gesehnt hat.

Für diesen eindringlichen Roman, der sich leicht liest, gebe ich gerne eine Leseempfehlung und fünf Sterne!

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Veröffentlicht am 15.05.2023

Die Geschichte der Rosinenbomber

Die Kinder der Luftbrücke
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Der Roman spielt in Westberlin 1948 zu Zeiten der Luftbrücke. Erzählt wird die Geschichte der jungen Nora, die mit ihren beiden Kindern, Mutter und Schwester zusammenlebt, ihr Ehemann wird seit dem Krieg ...

Der Roman spielt in Westberlin 1948 zu Zeiten der Luftbrücke. Erzählt wird die Geschichte der jungen Nora, die mit ihren beiden Kindern, Mutter und Schwester zusammenlebt, ihr Ehemann wird seit dem Krieg in Russland vermisst. Die Not und der Hunger sind groß, Arbeitsstellen rar, als Nora das Glück hat und eine Anstellung als Dolmetscherin beim amerikanischen Militär auf dem Berliner Flughafen findet. Dort lernt sie den Piloten Matthew kennen...
Die Geschichte um Nora und die von den Amerikanern ins Leben gerufene Luftbrücke hat mich bestens unterhalten. Toll recherchierte historische Fakten, die mir zum großen Teil nicht bekannt waren, werden hier mit einer fiktiven Geschichte verwoben, die sich aber sicherlich so oder so ähnlich dutzendfach in der beschriebenen Zeit abgespielt haben könnte. Zeiten großer Not, in denen man nicht weiß, wie die Familie satt werden soll, wechseln sich ab mit schön beschriebenen Szenen, in denen das letzte mit den Freunden geteilt wird. Der große Zusammenhalt der jungen Frauen an ihrer Arbeitsstelle, aber auch Neid und Intrigen untereinander, weil ja jede von einem amerikanischen Militärangestellten als Partner träumt, der einem ein bisschen Luxus bieten kann, wird wunderbar nah beschrieben, das Geschehen konnte ich mir bestens vorstellen. Sehr berührend dazu die Geschichte der sogenannten Rosinenbomber, die mit kleinen abgeworfenen Taschentuch-Fallschirmen - gefüllt mit Süssigkeiten - für kurze Zeit Glanz in die Gesichter der Berliner Kinder zaubern konnten.
Ein tolles Buch, dass ich flott gelesen habe, die Mischung aus Fiktion und Historie fand ich sehr gelungen, sie war sowohl unterhaltsam als auch informativ.

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Veröffentlicht am 15.05.2023

Tolles Wiedersehen mit den drei Friesen-Ladys

Friesische Giftküche
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In diesem Roman treffen wir die drei Damen aus "Friesisch morden" wieder, diesmal sind sie selbst verschiedenen geplanten oder bereits vollendeten Morden auf der Spur, geraten aber auch wieder höchstpersönlich ...

In diesem Roman treffen wir die drei Damen aus "Friesisch morden" wieder, diesmal sind sie selbst verschiedenen geplanten oder bereits vollendeten Morden auf der Spur, geraten aber auch wieder höchstpersönlich ins Visier von Kommissar Kruse. Dieser Band kann grundsätzlich unabhängig gelesen werden, wegen des großen Unterhaltungsfaktors und auch, um die Seele der Damen noch besser ergründen zu können, empfehle ich, beide Bücher hintereinander weg zu lesen.

Das witzige Cover deutet bereits darauf hin, was einen inhaltlich erwartet: ein humorvoller und schräger, an der Nordsee spielender Krimi, in dem die "Täterinnen" weiter meine absolute Sympathie gewinnen können, diesmal sogar noch mehr als im Vorgängerband. Das Buch sprüht nur so von Witz und tollen Ideen, die Charaktere sind so humorvoll beschrieben, ihre Gedanken lassen sich bestens nachvollziehen, wenn sie auch nicht immer ganz legal sind. Die gut beschriebene Location lässt zusätzlich mein Urlauberherz höher schlagen.

Wieder einmal ein absolut gelungener Krimi der "anderen und besonderen" Art für Anhänger des leichten schwarzen Humors. Glücklicherweise dürfen wir auf einen Fortsetzung in Band 3 hoffen.

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Veröffentlicht am 14.05.2023

Surfin' USA

Gidget. Mein Sommer in Malibu
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Dieser autobiografische Roman wurde im Original bereits in den 50er Jahren in den USA veröffentlicht und nun aktuell in überarbeiteter Übersetzung neu aufgelegt. Wie der Titel bereits sagt, erzählt er ...

Dieser autobiografische Roman wurde im Original bereits in den 50er Jahren in den USA veröffentlicht und nun aktuell in überarbeiteter Übersetzung neu aufgelegt. Wie der Titel bereits sagt, erzählt er uns von den Erlebnissen eines Sommers der 15jährigen Kathy, genannt Gidget. Ein Sommer voller Sonne, Träume und vor allem Surfen, ein junges Mädchen inmitten einer Clique junger Männer, deren Leben sich ebenfalls nur um ihren Sport dreht.

Die Geschichte, die mit 175 Seiten flott ausgelesen war, habe ich an einem sonnigen Nachmittag mit einem positiven Gefühl gerne gelesen. Die Erlebnisse und Gedanken einer 15jährigen, die auf der Schwelle zwischen Unschuld und Erwachsenwerden steht, sind mir durch die Ich-Form der Erzählweise sehr gut nahegebracht worden. Das Entstehen einer sportlichen Welle, die bis in die Gegenwart reicht, die Zärtlichkeit eines sonnigen Sommers, den man im Leben vielleicht so nur einmal erlebt, machen Lust auf die kommende schöne Jahreszeit und lassen mich in Erinnerung an die Sommer meiner eigenen Jugendzeit mit etwas Wehmut zurück.

Ein schöner leichter Roman für "Zwischendurch".

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Veröffentlicht am 09.05.2023

Köchin auf Abwegen

Minestrone um Mitternacht
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Die junge Köchin Clara hat in dem italienischen Restaurant, in dem sie arbeitet, schon länger ein Auge auf einen einzelnen Herrn geworfen, der dort regelmäßig zu Gast ist. Eines Abends gerät sie auf der ...

Die junge Köchin Clara hat in dem italienischen Restaurant, in dem sie arbeitet, schon länger ein Auge auf einen einzelnen Herrn geworfen, der dort regelmäßig zu Gast ist. Eines Abends gerät sie auf der Straße per Zufall in einen Tumult, in dessen Folge sie diesen Gast, Victor, näher kennenlernt. Victor entpuppt sich als charmanter Kunstfälscher, der Clara schnell für seine Zwecke einspannt, aus denen sie sich so schnell nicht mehr befreien kann oder auch will, wer weiß das schon?

Ich habe dieses für mich ungewöhnliche und von der Autorin als "kulinarischen Kriminalroman" bezeichnete Buch gerne und flott gelesen. Ein Buch, welches mal so ganz ohne Leichen auskommt, das nicht so sehr von der Ermittlungsarbeit sondern von den Taten an sich und der Beziehung zwischen den beiden Protagonisten lebt und dessen Ende lange nicht absehbar war. Eine mal etwas andere Herangehensweise an einen Krimi, bei dem die schönen eingestreuten Essens-Szenen und angehängten Rezepte die Geschichte zusätzlich angenehm auflockern.

Daher gebe ich gerne eine Leseempfehlung für Liebhaber eines eher ruhig angelegten Krimis, denen der Spannungsgesichtspunkt nicht ganz so wichtig ist. Man sollte sich auf diesen etwas anderen Plot gerne mal einlassen, "normal" geht später mal wieder.

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