Sprachlich sehr gekonnt
MitternachtsschwimmerEvan und seine Frau sind in Trauer über einer tragischen Verlust und sich in dieser schlimmen Situation fremd geworden. Evan sucht daher eine Auszeit, fort aus der Großstadt Belfast, hin zu einem kleinen ...
Evan und seine Frau sind in Trauer über einer tragischen Verlust und sich in dieser schlimmen Situation fremd geworden. Evan sucht daher eine Auszeit, fort aus der Großstadt Belfast, hin zu einem kleinen Dorf an der Küste. Dort hat er von der etwas verschrobenen Grace ein kleines Cottage gemietet, als plötzlich der Lockdown über das Land und auch die Dorfbewohner hereinbricht.
Das Buch ist eins der leisen Töne, so wie ich es immer mal wieder gerne lese. Es passiert nicht allzuviel in der Geschichte, genauso wie in dem kleinen Dorf. Die Sprache ist angelehnt an das Meer und an die Bewohner, einfach, etwas schroff und doch so ehrlich und natürlich. Die Menschen sind alle etwas eigenbrötlerisch und doch halten sie innerhalb der Dorfgemeinschaft zusammen, packen da mit an, wo es benötigt wird und brauchen keine grossen Worte, um sich zu verstehen. Der Lockdown existiert zwar auf dem Papier, ist aber nie so richtig in dem kleinen Ort angekommen. Hier herrschen eigene Gesetze, die der Natur und der Gezeiten.
Heimlicher Star der Geschichte ist Evans achtjähriger Sohn Luca, gehörlos und etwas menschenscheu. In der Dorfgemeinschaft wird nicht lange herumgezickt, man versteht sich mit all seinen Macken.
Die grosse Leistung dieses Buches ist, den Einklang der Menschen in ihrer einfachen Art mit der Natur darzustellen und Bilder zu erschaffen, die einen als Leser sich vor Ort fühlen lassen.
Eine wunderbare Erzählung, die mich in ihrer Einfachheit sehr berührt hat.