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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.04.2023

Wer hoch springt, kann tief fallen

Club Paradies - Im Glanz der Macht
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Dieser mitreißende Roman führt uns ins Berlin der 70er Jahre, eine Zeit voller Spannung, politischer Geschehnisse und Umbrüche - und DIE Zeit von Hanns Borchardt, einem Immobilienmogul par excellence auf ...

Dieser mitreißende Roman führt uns ins Berlin der 70er Jahre, eine Zeit voller Spannung, politischer Geschehnisse und Umbrüche - und DIE Zeit von Hanns Borchardt, einem Immobilienmogul par excellence auf dem Höhepunkt seiner beruflichen Karriere, bei der er es nicht scheut, über Leichen zu gehen. Auf der anderen Seite sehen wir seine Familie, Frau und zwei erwachsene Kinder, die zwar von dem unermesslichen Reichtum profitieren, mit ihren zugedachten Rollen aber nicht zufrieden sind. Gerade Sohn und Tochter begehren jeder in unterschiedlichen Arten und Weisen auf. Dann ist da auch noch Lea, die Besitzerin des Club Paradies, die ebenfalls in Hanns privater als auch beruflicher Laufbahn eine wichtige Rolle spielt...

Dieses Buch hat mich ungemein gefesselt, während meiner kurzen, aber intensiven Lesezeit wurde ich geradezu in die Handlung hineingerissen. Familiengeschichte, politisches Geschehen der 70er, Großstadtmilieu, von allem etwas, das mich sehr schnell durch das Geschehen hat fliegen lassen. Ein spannender Roman in allen Facetten, die geplante Fortsetzung erwarte ich mit großer Freude!

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Veröffentlicht am 04.04.2023

Historischer Roman im kriminalistischen Gewand

Die Bahnhofsmission
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Der Roman spielt zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Berlin. Hier begegnen sich die beiden jungen Frauen Natalie und Alice, beide aus gegensätzlicher Herkunft: Die Eine aus ärmsten Verhältnissen und allein ...

Der Roman spielt zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Berlin. Hier begegnen sich die beiden jungen Frauen Natalie und Alice, beide aus gegensätzlicher Herkunft: Die Eine aus ärmsten Verhältnissen und allein auf sich gestellt, die Andere aus einer reichen angesehenen Arztfamilie. Gemeinsam ist ihnen die Sorge um die Gestrandeten am Bahnhof, denen sie mit ihrer Arbeit im Rahmen der Bahnhofsmission weiterzuhelfen versuchen.

Die Autorin hat mich mit ihrer großartigen bildhaften, zum historischen Ambiente passenden, Sprachweise sofort in ihren Bann gezogen und tief in die Handlung eintauchen lassen. Hatte ich hier zunächst "nur" eine Geschichte rund um die Tätigkeit der Mission erwartet, wurde ich doch schon bald weiter positiv überrascht, denn diverse kriminelle Elemente gaben der Handlung zusätzlich große Spannung.

Neben den beiden "Hauptdarstellerinnen" Natalie und Alice, die mir trotz oder vielleicht sogar wegen ihrer Gegensätzlichkeit beide sehr ans Herz gewachsen sind, hat die Autorin auch diverse interessante Nebenrollen gezeichnet, die sehr fein ausgearbeitet sind und auf deren Geschichte sich der Leser freuen kann. Das Buch mochte ich auf jeden Fall kaum aus den Händen legen.

Eine klare Empfehlung für diejenigen, die gerne historische Romane mit Hintergrund lesen, bei denen die Spannung nicht zu kurz kommen darf. Ein Cliffhanger am Ende der Story lässt auf eine Fortsetzung hoffen.

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Veröffentlicht am 30.03.2023

Geheimnisse an der beschaulichen Mosel

Mörderfinder – Mit den Augen des Opfers
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Im dritten Band der "Mörderfinder"-Reihe begleiten wir den ehemaligen Polizisten und jetzigen Privatermittler Max Bischoff an die Mosel. Dort hat eine gerade an Krebs verstorbene Frau in ihrem Tagebuch ...

Im dritten Band der "Mörderfinder"-Reihe begleiten wir den ehemaligen Polizisten und jetzigen Privatermittler Max Bischoff an die Mosel. Dort hat eine gerade an Krebs verstorbene Frau in ihrem Tagebuch Andeutungen hinterlassen, dass sie und einige ihrer Freunde vor über 20 Jahren eine grosse Schuld auf sich geladen haben. Max soll dem nun auf privates Geheiß seiner ehemaligen Vorgesetzten nachgehen, die mit der Verstorbenen befreundet war.

Als grosser Strobel- und Bischoff-Fan habe ich auch dieses Buch wieder gerne und flott gelesen. Routiniert hat Arno Strobel eine Story geschrieben, in der es um Freundschaften, Schuld und Sühne und auch Geheinmisse einer verschworenen Gemeinschaft geht. Auch die alte Hassliebe zwischen Max und seiner ehemaligen Chefin wurde wieder thematisiert, seinem alten Freund aus Polizeitagen begegnen wir ebenfalls. Diese privaten Nebenschauplätze machen für mich so eine Reihe ganz besonders interessant. Die eigentliche Geschichte ist spannend erzählt und endet am Schluss in einem fulminanten Finale, bei dem der Autor für mich aber diesmal etwas zu sehr aufgedreht und überzogen hat, daher auch ein Stern Abzug.

Auf eine Fortsetzung sowie die Entwicklung in Max' Privatleben freue ich mich.

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Veröffentlicht am 27.03.2023

Bücher als Hoffnungsgeber

Die Bibliothek der Hoffnung
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Dieser Roman, der auf wahren Begebenheiten basiert, spielt 1944 in einer stillgelegten U-Bahn-Station in London. Dort haben tausende durch den Krieg obdachlos gewordene Menschen eine vorübergehende Heimat ...

Dieser Roman, der auf wahren Begebenheiten basiert, spielt 1944 in einer stillgelegten U-Bahn-Station in London. Dort haben tausende durch den Krieg obdachlos gewordene Menschen eine vorübergehende Heimat gefunden, in der sie schlafen und leben. Zentraler Anlaufpunkt in der Station ist eine Bibliothek, in der die beiden jungen Frauen Clara und Ruby nicht nur arbeiten, sondern den Menschen Ablenkung von ihrem Alltag in schwierigsten Zeiten geben.
Die Autorin versteht es, durch einen einfühlsamen und realistischen Schreibstil sowohl die Sorgen und Nöte der Menschen dem Leser nahezubringen, als auch darzulegen, welche positive Kraft die Bücher den Menschen in Kriegszeiten vermitteln können.
Gerade die Charaktere der beiden Bücherei-Mitarbeiterinnen Clara und Ruby sind für mich sehr authentisch dargestellt, obwohl die Freundinnen recht unterschiedlich sind. Beiden liegen jedoch insbesondere die Kinder am Herzen und durch ihre liebevolle Art schaffen sie es, auch Nichtleser für ihre Sache zu begeistern.
Die Darstellung ihrer eigenen privaten Probleme lässt mich als Leser bald wieder auf den Boden der Tatsachen zurückkommen, schließlich ist der Krieg noch nicht beendet...
Ein sehr warmherziges, realitätsnahes Buch mit einer gelungenen Botschaft.

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Veröffentlicht am 17.03.2023

Nachkriegsgeschichte zwischen Norwegen und Deutschland

Als Großmutter im Regen tanzte
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Als die junge Norwegerin Juni auf einer kleinen norwegischen Insel im Haus ihrer verstorbenen Großmutter deren Foto mit einem deutschen Soldaten findet, beschließt sie, sich auf die Suche nach der Vergangenheit ...

Als die junge Norwegerin Juni auf einer kleinen norwegischen Insel im Haus ihrer verstorbenen Großmutter deren Foto mit einem deutschen Soldaten findet, beschließt sie, sich auf die Suche nach der Vergangenheit zu machen, die in den Osten Deutschlands und nach Berlin führen wird.
Dieser sehr eingängig geschriebene Roman erzählt uns die Geschichte von Junis Familie, die nach ihrer Suche wohl neu geschrieben werden muss. Verschiedene Handlungsstränge, die auf mehreren Zeitebenen verlaufen, schildern eindrucksvoll ein mir bisher unbekanntes Thema, nämlich die Schwierigkeiten norwegischer Frauen, die sich im Krieg in einen deutschen Soldaten verliebt haben. Sehr einfühlsam, aber dennoch ungeschönt, schildert uns Trude Teige diese für mich sehr mitreißende Geschichte über die Kraft der Liebe und über Geheimnisse innerhalb einer Familie, die sich über Generationen hinwegziehen.
Mich hat dieser Roman sehr berührt und nachdenklich gemacht, der wunderbar gewählte Titel erklärt sich im Laufe des Buches.

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