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Veröffentlicht am 16.02.2019

Das Böse kommt auf leisen Sohlen

Das Böse kommt auf leisen Sohlen
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Inhalt
Etwas seltsames geht in Green Town vor. Ein merkwürdiger Blitzableiterverkäufer geht umher und warnt vor einem kommenden Sturm. Und dann, eines Nachts, kommt ein Zug an und bringt einen Zirkus, ...

Inhalt
Etwas seltsames geht in Green Town vor. Ein merkwürdiger Blitzableiterverkäufer geht umher und warnt vor einem kommenden Sturm. Und dann, eines Nachts, kommt ein Zug an und bringt einen Zirkus, obwohl die Saison der Jahrmärkte eigentlich vorbei ist. Aufgeregt wollen auch die Freunde Jim und Will sich die Ankömmlinge ansehen, doch alles wirkt unheimlich und die Gestalten, die dort arbeiten, machen ihnen Angst. Allerdings hat der Zirkus auf viele Stadtbewohner eine gewisse Anziehungskraft und beginnt sie zu verändern. Auch Jim wird von dem Spiegellabyrinth angezogen und Will merkt, dass sein Freund sich von ihm zu entfernen beginnt. Doch was hat das alles mit dem geheimnisvollen Zirkusdirektor Mister Dark zu tun, von dem eine unheimliche Macht auszugehen scheint?

Meine Meinung
Ursprünglich erschien Ray Bradburys Buch bereits 1962 und kann heute schon als eine Art Klassiker angesehen werden. Die Geschichte ist recht düster und thematisiert wirklich gut die Anziehungskraft des Unbekannten und Dunklen.

Im Zentrum des Geschehens stehen die Freunde Jim und Will, die kurz vor ihrem 14. Geburtstag vorgestellt werden. Sie leben in Green Town und streifen gerne durch die Straßen um Abenteuer zu suchen, finden diese aber auch oft auf den Seiten der Bücher in der Bibliothek. Eines Nachts hören sie einen Zug ankommen, der einen Zirkus in die Stadt bringt, auch wenn die Saison der Jahrmärkte schon vorbei ist. Natürlich schleichen sie raus um sich den Aufbau anzusehen, doch alles wirkt gruselig. Am nächsten Morgen, aber wieder normal. Jim fühlt sich von diesem Ort angezogen und ganz besonders vom Spiegellabyrinth, doch Will fürchtet es. Für ihn fühlt sich an diesem Ort etwas falsch an. Am liebsten würde er Jim und all die anderen Menschen vor diesem Ort beschützen. Um dies zu können, macht er auch gewagte Dinge mit seinem Freund, die ihm eigentlich nicht gefallen, doch er spürt auch, dass Jim sich von ihm sonst ganz entfernen würde.

Mister Darks Zirkus wirkt an sich ganz normal, auch wenn die Schausteller schon irgendwie unheimlich sind. Er selbst ist der Direktor, aber auch die Attraktion als illustrierter Mann. Oft scheint es, als ob seine Tattoos über den Körper wandern und ein Eigenleben führen. Von ihm geht eine gewisse Macht aus, die recht angsteinflößend ist. Viele sind von seinen Attraktionen angezogen und finden den Weg in seinen Zirkus. Sie folgen ihren Wünschen und Träumen, doch Mister Dark gibt nichts umsonst und manchmal ist der Preis einfach zu hoch.

Eine weitere wichtige Person der Geschichte ist Charles Halloway, der Vater von Will. Er wirkt oft wie ein Beobachter, der vieles sieht und die Dinge analysiert. Durch seine Arbeit in der Bibliothek wird er als Klug dargestellt, doch da er dadurch auch kaum Daheim ist, ist das Verhältnis zu seinem Sohn recht starr und alles andere als liebevoll. Doch die veränderte Situation hilft ihm, Will endlich näher zu kommen.

Die phantastische Geschichte, die der Autor hier geschaffen hat, hat etwas seltsames an sich, was mich so manches Mal hat verwirren können. Ich kann nicht mit Bestimmtheit sagen, ob es daran liegt, dass das Buch vor so vielen Jahren veröffentlicht wurde, oder ob ich einfach etwas übersehen habe, doch es gibt Einzelheiten hier, die ich einfach nicht verstanden habe. Es ist schade nicht alles erfasst zu haben, aber auch so kann ich sagen, dass das Buch überaus lesenswert ist. Der Autor baut eine düstere Atmosphäre auf, die dadurch verstärkt wird, dass immer wieder davon gesprochen wird, dass ein Sturm der Veränderung kommt. Die unheimlichen Ereignisse rund um den Zirkus und das seltsame Verhalten mancher Charaktere lässt die Spannung ansteigen und gibt dem Ganzen etwas fesselndes.

Man merkt der Geschichte an, dass sie in der Vergangenheit spielt. Die Jungs wirken noch freier und abenteuerlustiger, als man es heute von den Kindern kennt. Sie ziehen durch die Gegend, schleichen nachts raus und liegen manchmal einfach nur im Gras um die Wolken zu beobachten. Diese Einfachheit des Alltags gibt es heute kaum noch. Natürlich ist auch die Sprache etwas anders, sie hat mehr Förmlichkeit in sich und Begriffe, die nun so gut wie nicht mehr benutzt werden.

Obwohl die Geschichte Magie beinhaltet, hat man das Gefühl, dass sie eher hintergründig ist. Es geht mehr um die Geheimnisse des Zirkus, die Freundschaft der Jungs und deren Erwachsenwerden. Der Fokus liegt mehr auf den Wünschen und Träumen der Menschen und dem Preis, der dafür bezahlt werden muss. Die Art, wie der Autor es geschrieben hat, ist wirklich interessant und auch sehr lesenswert. Es ist mal etwas anderes.

Fazit
Das Böse ist nicht immer als solches zu erkennen, dies müssen auch die Bewohner von Green Town einsehen, als ein seltsamer Zirkus in ihre Stadt kommt und alles sich zu verändern beginnt. Der Direktor verspricht die Erfüllung der innigsten Wünsche, doch der Preis dafür ist hoch. Auch die Freund Jim und Will müssen sich dem stellen und werden so in einen Kampf verstrickt, der ihnen alles rauben könnte. Ein faszinierendes Abenteuer, mit einem Hauch Magie und tollen Charakteren, die in gefährlichen Situationen das Richtige zu tun schaffen.

Veröffentlicht am 21.01.2019

Die Liebe wartet in River Bend

Neuanfang in River Bend
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Inhalt
Bei ihrem Highschool Abschluss vor zehn Jahren erhielten die Schüler Prognosen für die Zukunft. Die Freundinnen Melanie, Zoe und Jo Ann lachten darüber, gingen ihren Weg und versprachen, sich auf ...

Inhalt
Bei ihrem Highschool Abschluss vor zehn Jahren erhielten die Schüler Prognosen für die Zukunft. Die Freundinnen Melanie, Zoe und Jo Ann lachten darüber, gingen ihren Weg und versprachen, sich auf dem Klassentreffen wiederzusehen. Mel, von der man sagte, sie würde es zu etwas Großem bringen, hat es leider nicht geschafft. Als Alleinerziehende Mutter ohne Geld und große Hoffnungen, kehrt sie nach River Bend zurück. Ihre Freundinnen und Miss Gina empfangen sie mit offenen Armen und bieten eine Unterkunft und Unterstützung für die Zukunft. Während sich endlich alles zum Guten zu wenden scheint, lernt Mel auch noch den charmanten Wyatt kennen, der ihr Herz höher schlagen lässt. Doch dann taucht Hopes Vater Nathan unerwartet auf und droht alles wieder durcheinander zu bringen.

Meine Meinung
Die River Bend Trilogie handelt von den drei Freundinnen Mel, Zoe und Jo Ann. Zehn Jahre nach ihrem Highschool Abschluss treffen sie sich zum Klassentreffen. Zusammen greifen sie nach dem Glück und helfen einander im Kampf um die wahre Liebe. In jedem Band darf eine von ihnen ihren Mr Right treffen und mit ihm zusammen kommen.

Hier trifft man Mel, von der man Großes erwartete. Sie verließ River Bend um zu studieren, doch etwas lief schief. Sie verliebte sich, wurde schwanger und schließlich verlassen. Als Alleinerziehende Mutter kämpft sie sich durch den Alltag, doch es wird langsam zu viel und sie geht unter. Um ihr Versprechen ihren Freundinnen gegenüber zu halten, nimmt sie ihre Hope, packt ihre Sachen und fährt nach River Bend. In Miss Ginas Pension findet sie Unterkunft und um diese zu bezahlen zu können, arbeitet sie gleich mit, denn schön früher war dieser Ort wie ein Zuhause für die. Hier fasst sie wieder Hoffnung und begegnet Wyatt. Der charmante Bauunternehmer flirtet mit ihr und zeigt offen sein Interesse, was ihr sehr schmeichelt. Da auch Hope ihn zu mögen scheint, ist sie bereit ihm eine Chance zu geben. Doch gerade als sie sich zu öffnen beginnt, taucht Nathan wieder auf und bringt alles durcheinander.

Wyatt Gibson hat sich in River Bend ein erfolgreiches Bauunternehmen aufgebaut. Er liebt es mit seinen Händen zu arbeiten und Häuser zu bauen oder umzubauen. Die Begegnung mit der hübschen aber traurig wirkenden Mel weckt sein Interesse, denn etwas an ihr wirkt überaus anziehend. Auch ihre kleine Tochter begeistert ihn und er möchte sie in Sicherheit wissen. Wyatt sucht Melanies Nähe und zeigt ihr deutlich wie er empfindet, gibt ihr aber auch genug Raum, denn er spürt, dass sie schon mal verletzt wurde.

Die Liebesgeschichte zwischen ihnen hat Catherine Bybee wirklich schön gezeichnet. Zu Beginn wird eine gebrochene Mel gezeigt, die dann aber langsam wieder Hoffnung schöpft und durch Wyatt zu erblühen beginnt. Seine Nähe gibt ihr neues Glück und lässt sie wieder an die Liebe glauben.

Doch ohne einen Schatten, kommt selten eine Liebesgeschichte aus. In diesem Fall ist es Mels Exfreund, der Vater von Hope, der unerwartet auftaucht und plötzlich Interesse an seiner Tochter hat. Doch neben ihm erscheinen auf einmal auch andere Bedrohungen und schon bald müssen höhere Behörden eingeschaltet werden. Gibt es da einen Zusammenhang oder hat es etwas mit Jo Anns Vermutung bezüglich des Todes ihres Vaters zu tun?

Es wird Spannung aufgebaut und auch auf emotionaler Ebene ein Kribbeln erzeugt. Die schöne langsame Annäherung macht die Protagonisten überaus sympathisch, ebenso wie ihre Verbundenheit ihren Freunden gegenüber. Bybee umschreibt hier Freundschaften, die sich ein jeder von uns nur wünschen kann. Wunderbar innig und voller Vertrauen. Daher kann man sich wunderbar in jede der Frauen versetzen und ihre Handlungen verstehen.

Ein anderes Highlight der Geschichte ist sicherlich Miss Gina. Diese wunderbare, leicht verrückte, wirklich kluge und skurrile alte Dame ist absolut liebenswert. Sie hat etwas an sich, dass man sie einfach mögen muss. Wie es sich für eine solche Dame gehört, gibt sie gerne geniale Kommentare von sich und sieht Dinge, die andere noch nicht bemerkt haben. In ihrer Pension gibt sie den Menschen Zuflucht und auch das Gefühl Willkommen zu sein. Sie vergibt Chancen und freut sich, wenn diese angenommen werden.

Fazit
Der erste Band der River Bend Trilogie bietet einen tollen Blick auf die Charaktere und ihre Beziehungen untereinander. Die Liebesgeschichte zwischen Melanie und Wyatt ist zart ausgestaltet und hat neben vielen Emotionen auch einiges an Spannung in sich. Der Schreibstil der Autorin erweckt die Handlung wunderbar zum Leben und macht das Lesen zu einem schönen Erlebnis.

Veröffentlicht am 11.01.2019

Gefühlvolle und Sexy Story

The Room Mate
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Inhalt
Cannon hat gerade wirklich Pech. Seine verrückte Exfreundin hat seine Wohnung zertrümmert, weshalb sein Vermieter ihn rausgeschmissen hat. Zum Glück hat seine Schwester aber schon eine Lösung. Er ...

Inhalt
Cannon hat gerade wirklich Pech. Seine verrückte Exfreundin hat seine Wohnung zertrümmert, weshalb sein Vermieter ihn rausgeschmissen hat. Zum Glück hat seine Schwester aber schon eine Lösung. Er soll bei ihrer besten Freundin einziehen. Was sie allerdings nicht weiß ist, dass Cannon schon lange heimlich in Paige verliebt ist. Mit ihr nun auf engstem Raum zu leben ist daher Versuchung pur. Auch Paige muss eingestehen, dass aus dem kleinen Jungen von damals, ein absolut attraktiver und ziemlich heißer Mann geworden ist. Die Anziehung zwischen ihnen wächst von Tag zu Tag, doch können sie der nachgeben, ohne alles zu zerstören?

Meine Meinung
Wenn man Ärger mit Frauen hat, ist es dann ratsam mit einer zusammenzuziehen?

Cannon ist Medizinstudent, sieht gut aus und ist ein echter Weiberheld. Leider scheinen die Frauen aber etwas zu verrückt nach ihm zu sein, weshalb sie eine Abfuhr nicht akzeptieren. Seine letzte Ex ging so weit seine Wohnung zu zerstören, und zwar komplett. Nun soll er bei der besten Freundin seiner Schwester unterkommen, Paige. Nur ist er leider seit seiner Kindheit in sie verliebt und ihr so nahe zu sein ist nicht gerade einfach. Das Verlangen nach ihr wird immer größer, vor allem nach den Vorfällen der ersten Tage. Doch Cannon ist auch jemand, der nicht zu viele Gefühle investieren will, weshalb er eigentlich versucht Abstand zu halten und nicht merkt, wie er sein Herz verliert.

Paige arbeitet für eine Wohltätigkeitsorganisation und hat damit mehr als genug zu tun. Ihre kleine Wohnung ist ihr Rückzugsort, den sie eigentlich nur mit ihrem Hund teilt. Der Anruf von Alice ist daher echt überraschend und widerwillig stimmt sie zu Cannon bei sich aufzunehmen, schließlich soll es nur für zwei Monate sein eher er sich für eine Fachrichtung entscheidet und weiter zieht. Dass dieser so sexy geworden ist, damit hat sie allerdings nicht gerechnet. Schon bald gibt es sehr interessante Zusammenstöße zwischen ihnen, die auch in Paige das Verlangen wecken. Doch sie hat auch Angst, denn sollte sie ihrer Lust nachgeben, könnte sie die Freundschaft zu Alice riskieren. Aber wie bleibt man standhaft, wenn die Versuchung so groß und anziehend ist?

An sich klingt die Geschichte ziemlich simpel, Mann und Frau zeihen zusammen, kommen sich näher, haben Sex und verlieben sich. Nun, es passiert auch alles, doch simpel ist es nicht. Kendall Ryan hat hier zwar Erotik eingebracht, das Buch aber nicht wirklich zu einem Erotik Roman gemacht. Viel mehr wurde auf Gefühle geachtet, wurde beschrieben wie Cannon und Paige sich annähern. Bei ihnen begann alles mit Anziehung und der Lust auf Sex, doch daraus wurde so viel mehr. Diese Entwicklung wurde wunderbar beschrieben und dem Leser näher gebracht. Mit einigem Witz und Humor lockert die Autorin alles auf, macht das Annähern einfacher und bringt dann auch etwas Drama ins Geschehen. Erst diese düsteren Zeiten zeigen ihnen, wie sie tatsächlich zueinander stehen.

Natürlich hat ein solcher Roman auch etwas Klischee. So gibt Cannon zu Beginn nur zu gerne damit an, dass er so toll im Bett ist und die Frauen ihm deshalb reihenweise verfallen. Dass er untenrum so gut gebaut ist, dass jede Frau sich in ihn verlieben muss. Es gibt auch noch die ein oder anderen Ausdrücke, die nicht hätten sein müssen. Doch man bekommt auch ganz andere Seiten von Cannon zu sehen. So, eine liebevolle und verletzliche Seite, die sich nach mehr sehnt. Allerdings muss man sich erst dem Klischee stellen.

Etwas unverständlich blieb für mich die Rolle von Alice. Ja, sie ist die ältere Schwester von Cannon und die beste Freundin von Paige. Sie hat einen Idioten zum Freund und steht irgendwie unter seinem Regiment. Sie weit so gut. Doch warum hat das Paar so große Angst, dass sie etwas von ihrer Beziehung erfährt? Warum sollte die Freundschaft zwischen ihr und Paige zerbrechen, wenn sie erfährt, dass diese mit ihrem Bruder schläft? Sie sind doch alle erwachsen und können tun und lassen was sie wollen. Es gibt auch Momente zum Ende hin, wo Alice ihrem letzten Sympathiepunkte verliert. Sie sieht Paige leiden und streut praktisch noch zusätzliches Salz in die Wunde. Was ist denn das für eine beste Freundin?

Ich war total hingerissen von der Entwicklung der Beziehung und habe mit Paige gelitten. Es war schön zu lesen wie Cannon sich nach und nach veränderte und sein Herz öffnete. Das ganze Durcheinander zwischen ihnen und die wunderbare Anziehung waren großartig. Die Lösung am Ende war irgendwie perfekt gewählt und hat das Ganze absolut berührend gemacht, denn schließlich hat eine Mama ihre Finger im Spiel.

Fazit
Paige und Cannon werden unfreiwillig zu Mitbewohnern und entdecken dabei ihre Liebe füreinander. Ihre Geschichte wurde von Kendall Ryan wunderbar emotional, spannend und auch anziehend erotisch erzählt. Die sympathischen Protagonisten machen Höhen und Tiefen durch, bis sie endlich ihr Happy End erleben können. Es ist schade, dass es bei diesem Buch nicht möglich ist, es ins Regal zu stellen.

Veröffentlicht am 23.12.2018

Ein Neuanfang zu Weihnachten

Weihnachtszauber in Hopewell
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Inhalt
Bloß weg von ihrem betrügerischen Exmann und dem Schmerz der Scheidung, das wünscht sich jedenfalls Sydney. In Hopewell will sie mit ihrer Tochter einen Neuanfang wagen und das Glück für sich wieder ...

Inhalt
Bloß weg von ihrem betrügerischen Exmann und dem Schmerz der Scheidung, das wünscht sich jedenfalls Sydney. In Hopewell will sie mit ihrer Tochter einen Neuanfang wagen und das Glück für sich wieder finden. Der Start ins neue Leben ist alles andere als leicht, doch der Wandel scheint beinahe greifbar, als Sydney in ihrer alten Lieblingsbuchhandlung einen Job ergattert. Die Vorweihnachtszeit im Books Bea hilft sowohl Mutter als auch Tochter beim Einleben und bringt frischen Wind mit sich in Person von Kevin MacAlee und der seines Sohnes Seth. Zwischen den Familien wachsen zarte Bande heran und wecken wieder Hoffnungen und Gefühle. Doch ein Anruf von Jon könnte alles ins Wanken bringen und zerstören.

Meine Meinung
Manchmal muss man zurück gehen um neu anfangen zu können.

Sydney Rangsdale hat gerade eine sehr schwierige Zeit hinter sich. Ihr Ehemann hat sie am Valentinstag verlassen um mit einer jüngeren Frau neu anfangen zu können. Die ganze Wahrheit über seinen Betrug fand sie allerdings erst später heraus, was jedoch noch schmerzlicher war. Um endlich nicht mehr von ihm abhängig zu sein, ist sie mit ihrer Tochter nach Hopewell gezogen. Mit diesem Ort verbinden sie viele schöne Erinnerungen, denn als Kind verbrachte sie hier viel Zeit bei ihren Großeltern. Nun gehört deren Haus ihn und sie kann ihr Leben neu anfangen. Auch an der Buchhandlung Books Bea hängt ihr Herz, denn dort hatte sie viele schöne Stunden verbringen können. Die Begegnung mit der Inhaberin Bea, weckt die alte Sehnsucht nach diesem Ort und bringt ihr auch etwas Glück. Die alte Dame gibt ihr für die Vorweihnachtszeit einen Job und ändert damit Sydneys und RayAnnes Leben aufs Neue.

Kevin MacAlee, von allen nur Mac genannt, ist Geschichtslehrer und Baseball Coach und vor allem einer der begehrtesten Junggesellen der Stadt. Seine Exfrau hat ihn und ihren gemeinsamen Sohn an Weihnachten verlassen und nicht mehr zurück geblickt. Seitdem hat Seth den Glauben an Weihnachten verloren. Mac, der dieses Fest selbst sehr liebt, will seinen Sohn nicht bedrängen, doch er hofft seine Begeisterung dafür wieder wecken zu können. Im Books Bea begegnet er der sympathischen Sydney und fühlt sich sofort von ihr angezogen. Keine Frau seit Genna, konnte sein Interesse wecken, doch diese alleinerziehende Mutter schafft es trotzdem. Als auch noch Seth sich mit deren Tochter RayAnne anfreundet und sich langsam wieder für Weihnachten zu öffnen beginnt, wird ihm klar, dass auch er etwas riskieren muss um endlich neu anzufangen.

Das Books Bea wird zu einem zentralen Punkt in der Geschichte, der alles miteinander zu verbinden scheint. Hier begegnen sich die Protagonisten und kommen einander näher. Hier fasst Sydney den Mut etwas für sich und die Zukunft mit ihrer Tochter zu tun. Hier beginnt Seth seinen Glauben oder eher den Spaß an Weihnachten neu zu entdecken. Die Beschreibung dieses Ortes und der alten Dame Bea haben etwas magisch gemütliches an sich. Man hat tatsächlich den Drang selbst durch die Regale zu streifen und Einzelheiten zu entdecken.

Die Protagonisten sind zu Beginn in einer ähnlichen Situation, auch wenn bei Sydney der Schmerz noch frisch ist, während Mac inzwischen gelernt hat ohne seine Frau zu leben. Er hat es gemeistert eine gewisse Routine in seinen Alltag mit Seth zu bringen, der beiden hilft. Sydney hingegen versucht RayAnne vor dem ganzen Unglück zu bewahren. Sie möchte ihr nicht die ganze Wahrheit sagen, da diese ihren Vater sehr liebt, und muss daher oft seine Fehler erklären und dafür als die Böse dastehen.

Die Darstellung von Jon ist wirklich nicht sonderlich positiv. An ihn werden keine Sympathiepunkte vergeben, denn seine Taten und Worte lassen ihn in keinem guten Licht stehen. Irgendwann fragt man sich tatsächlich, wie Sydney es mit ihm ausgehalten hat. Seien wir mal ehrlich, er ist ein Arsch.

Nancy Naigle hat wunderbaren Charakteren das Leben eingehaucht, einen magischen Ort geschaffen, eine zauberhafte Atmosphäre aufgebaut und alles mit Emotionen aufgeladen, dein kein Auge trocken lassen dürften. Die Geschichte hat etwas zartes an sich, etwas zerbrechliches, dass absolut in diese Vorweihnachtszeit passt, in der alles spielt. Sie hat in Bea den Protagonisten eine gute Fee gegeben, die immer positiv ist und versucht ihren Schützling zu helfen. Diese alte Dame, die man einfach lieben muss, hat etwas allwissendes an sich. In ihrer Nähe fühlt man sich wohl, selbst als Leser. Der Schreibstil der Autorin ist unglaublich schön, sehr fesselnd und gefühlsbetont. Sie kann Spannung erzeugen ohne viel Aufwand zu betreiben und das gewisse Kribbeln auslösen, das nach mehr verlangen lässt.

Fazit
Ein Roman, der ganz wunderbar den Zauber der Weihnachtszeit einfängt. Obwohl er glaubhaft den Schmerz einer Trennung vermittelt, ist er auch voller Mut und Hoffnung. Die Autorin lässt eine Liebesgeschichte entstehen, die sich sehr realistisch und emotional aufspielt und immer wieder zu überraschen weiß. Eine schöne Empfehlung für alle, die etwas fürs Herz brauchen.

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  • Handlung
  • Charaktere
  • Gefühl
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 05.12.2018

Mehr eine Reiseerzählung als ein Fantasy Roman

Tanz der Klingen
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Inhalt
Gelangweilt von seinem Leben, nimmt der Chronist Arkamondos, kurz Arki, eine Stelle bei dem syldoonischen Captain Braylar Killcoin. Wahrheitsgemäß soll er alle Details der geheimen Mission der ...

Inhalt
Gelangweilt von seinem Leben, nimmt der Chronist Arkamondos, kurz Arki, eine Stelle bei dem syldoonischen Captain Braylar Killcoin. Wahrheitsgemäß soll er alle Details der geheimen Mission der Söldnertruppe aufzeichnen, so will es ihr Kaiserhaus. Doch Killcoins Truppe lebt ziemlich gefährlich und Kämpfe scheinen schon beinahe zur Tagesordnung zu gehören. Zwar hat Arki sich schon immer Abenteuer und Ruhm gewünscht, doch an Killcoins Seite lernt er auch die wahre Angst kennen. Ahnungslos zieht er mit dem Captain durch das Land und versucht zu erfassen, was überhaupt vor sich geht, denn obwohl es alles aufschreiben soll, gibt es zu viel, was vor ihm verheimlicht wird.

Meine Meinung
Chronisten haben eigentlich kein spannendes Leben. Zumeist verfassen sie irgendwelche Briefe oder bekommen den Auftrag die Lebenserfolge irgendwelcher Geschäftsmänner oder Kirchenleute aufzuzeichnen. Arki liebt zwar seine Arbeit, doch keinesfalls will er dieses langweilige Leben haben. Abwechslung verspricht sein neuster Auftrag. Er lässt sich als Chronist des syldoonischen Captain Braylar Killcoin anheuern. Dieser hat einen geheimen Auftrag des syldoonischen Kaiserhauses erhalten, dabei sollen alle Details festgehalten werden. Killcoin verspricht Arki viele Abenteuer, warnt ihn aber auch, dass es sehr gefährlich werden könnte.

Um seiner Tätigkeit nachgehen zu können, versucht Arki mehr über den Auftrag zu erfahren. Doch all seine Fragen prallen an einer unüberwindbaren Mauer des Schweigens ab. Kein Mitglied der Söldnertruppe oder auch der Captain selbst, verrät ihm irgendein Detail. Ahnungslos begibt sich der Schreiberling auf die Reise und muss recht schnell feststellen, dass Killcoin nicht übertrieben hat. Schon bald geraten sie von einer gefährlichen Situation in die nächste und Arki muss sich fragen, ob seine Entscheidung richtig war. Obwohl er immer von Abenteuern geträumt hat, ist er kein Freund von Waffen und Gewalt. Als jedoch immer mehr Feinde auf den Plan treten, bleibt ihm keine andere Wahl als zu lernen sich zu verteidigen.

Es ist schon mal sehr ungewöhnlich, dass der Protagonist eines Fantasy Romans kein Krieger oder Zauberer ist, der während seines Abenteuers über sich hinaus wächst. Jeff Salyards hat diese Rolle aber einem Schreiberling zugedacht. Statt ein Schwert zu führen, greift Arki eher zur Feder. Inmitten einer Söldnertruppe, herausgerissen aus seiner Gemütlichkeit, muss er sich nun dem Chaos einer Schlacht stellen und natürlich der wunderbaren, von Flüchen ausgeschmückten, Sprache.

Obwohl Arki die ganze Söldnertruppe ins Herz schließen kann, ist er während der Handlung zumeist nur mit Killcoin und dessen Vertrauten Lloi unterwegs. Dabei kann er den Captain besser kennen lernen und erleben, wie dieser seine magische Waffe schwingt. Zwar ist diese überaus nützlich, doch auch mit einem Fluch verbunden. Einzug Lloi scheint Killcoin helfen zu können, wenn er unter der Last dieses zu leiden hat.

Damit wird mehr oder weniger die Magie in die Geschichte eingebracht. Es sind ersmal nur kleine Fragmente, doch nach und nach werden auch weitere Aspekte der Magie sowie das Wirken der Götter vorgestellt. Es macht überaus neugierig, allerdings befriedigt der Autor diese Neugier nicht. Diese Fantasy Elemente bleiben eher hintergründig und kratzen nur an der Oberfläche. Ihre volle Stellung in dieser Welt wird nicht wirklich erklärt.

Schade ist auch, dass der Großteil des Buches eher eine Reiseerzählung ist mit gelegentlichen Kämpfen. Erst im letzten Drittel, geht die Action richtig los. Wo sich die Handlung erst zäh und langatmig entwickelte, wird sie plötzlich spannend und fesselnd. Endlich wird offenbart, welchen Plan die Syldooner verfolgen, wenn auch erst am Ende die volle Tragweite davon aufgezeigt wird.
Ich weiß jetzt nicht ob es daran lag, dass das Buch aus der Perspektive eines Chronisten geschrieben ist oder es eine Eigenart des Autors ist, doch die Beschreibungen waren überaus ausführlich. Sehr detailreich wurden Speisen, die blutigen Kämpfe aber auch die Orte umschrieben. Jeff Salyards hat sich wirklich Mühe gegeben es bildgewaltig zu gestalten, was ihm auch gelungen ist. Nachteilhaft ist dabei nur, dass die Nebencharaktere bei all dem irgendwie blass bleiben. Ihnen wird kaum Persönlichkeit eingeflößt. Es könnte wirklich an Arkis Perspektive liegen, da er sie ja nur wenig kennen lernt, allerdings weiß ich es nicht.

Fazit
Es ist nicht leicht Arkis und Killcoins Abenteuer zu folgen, da die Erzählung sich recht langatmig entwickelt. Es braucht eine ganze Weile, bis aus der Reiseerzählung eine doch spannende Geschichte wird. Das letzte Drittel des Buches überrascht durch tolle Kämpfe und interessante Wendungen und macht neugierig auf das, was noch kommen könnte. Da auch noch viele Fragen unbeantwortet geblieben sind, darf man darauf hoffen, dass die nächsten Bände der Trilogie Licht ins Dunkel bringen.