Das Böse kommt auf leisen Sohlen
Das Böse kommt auf leisen SohlenInhalt
Etwas seltsames geht in Green Town vor. Ein merkwürdiger Blitzableiterverkäufer geht umher und warnt vor einem kommenden Sturm. Und dann, eines Nachts, kommt ein Zug an und bringt einen Zirkus, ...
Inhalt
Etwas seltsames geht in Green Town vor. Ein merkwürdiger Blitzableiterverkäufer geht umher und warnt vor einem kommenden Sturm. Und dann, eines Nachts, kommt ein Zug an und bringt einen Zirkus, obwohl die Saison der Jahrmärkte eigentlich vorbei ist. Aufgeregt wollen auch die Freunde Jim und Will sich die Ankömmlinge ansehen, doch alles wirkt unheimlich und die Gestalten, die dort arbeiten, machen ihnen Angst. Allerdings hat der Zirkus auf viele Stadtbewohner eine gewisse Anziehungskraft und beginnt sie zu verändern. Auch Jim wird von dem Spiegellabyrinth angezogen und Will merkt, dass sein Freund sich von ihm zu entfernen beginnt. Doch was hat das alles mit dem geheimnisvollen Zirkusdirektor Mister Dark zu tun, von dem eine unheimliche Macht auszugehen scheint?
Meine Meinung
Ursprünglich erschien Ray Bradburys Buch bereits 1962 und kann heute schon als eine Art Klassiker angesehen werden. Die Geschichte ist recht düster und thematisiert wirklich gut die Anziehungskraft des Unbekannten und Dunklen.
Im Zentrum des Geschehens stehen die Freunde Jim und Will, die kurz vor ihrem 14. Geburtstag vorgestellt werden. Sie leben in Green Town und streifen gerne durch die Straßen um Abenteuer zu suchen, finden diese aber auch oft auf den Seiten der Bücher in der Bibliothek. Eines Nachts hören sie einen Zug ankommen, der einen Zirkus in die Stadt bringt, auch wenn die Saison der Jahrmärkte schon vorbei ist. Natürlich schleichen sie raus um sich den Aufbau anzusehen, doch alles wirkt gruselig. Am nächsten Morgen, aber wieder normal. Jim fühlt sich von diesem Ort angezogen und ganz besonders vom Spiegellabyrinth, doch Will fürchtet es. Für ihn fühlt sich an diesem Ort etwas falsch an. Am liebsten würde er Jim und all die anderen Menschen vor diesem Ort beschützen. Um dies zu können, macht er auch gewagte Dinge mit seinem Freund, die ihm eigentlich nicht gefallen, doch er spürt auch, dass Jim sich von ihm sonst ganz entfernen würde.
Mister Darks Zirkus wirkt an sich ganz normal, auch wenn die Schausteller schon irgendwie unheimlich sind. Er selbst ist der Direktor, aber auch die Attraktion als illustrierter Mann. Oft scheint es, als ob seine Tattoos über den Körper wandern und ein Eigenleben führen. Von ihm geht eine gewisse Macht aus, die recht angsteinflößend ist. Viele sind von seinen Attraktionen angezogen und finden den Weg in seinen Zirkus. Sie folgen ihren Wünschen und Träumen, doch Mister Dark gibt nichts umsonst und manchmal ist der Preis einfach zu hoch.
Eine weitere wichtige Person der Geschichte ist Charles Halloway, der Vater von Will. Er wirkt oft wie ein Beobachter, der vieles sieht und die Dinge analysiert. Durch seine Arbeit in der Bibliothek wird er als Klug dargestellt, doch da er dadurch auch kaum Daheim ist, ist das Verhältnis zu seinem Sohn recht starr und alles andere als liebevoll. Doch die veränderte Situation hilft ihm, Will endlich näher zu kommen.
Die phantastische Geschichte, die der Autor hier geschaffen hat, hat etwas seltsames an sich, was mich so manches Mal hat verwirren können. Ich kann nicht mit Bestimmtheit sagen, ob es daran liegt, dass das Buch vor so vielen Jahren veröffentlicht wurde, oder ob ich einfach etwas übersehen habe, doch es gibt Einzelheiten hier, die ich einfach nicht verstanden habe. Es ist schade nicht alles erfasst zu haben, aber auch so kann ich sagen, dass das Buch überaus lesenswert ist. Der Autor baut eine düstere Atmosphäre auf, die dadurch verstärkt wird, dass immer wieder davon gesprochen wird, dass ein Sturm der Veränderung kommt. Die unheimlichen Ereignisse rund um den Zirkus und das seltsame Verhalten mancher Charaktere lässt die Spannung ansteigen und gibt dem Ganzen etwas fesselndes.
Man merkt der Geschichte an, dass sie in der Vergangenheit spielt. Die Jungs wirken noch freier und abenteuerlustiger, als man es heute von den Kindern kennt. Sie ziehen durch die Gegend, schleichen nachts raus und liegen manchmal einfach nur im Gras um die Wolken zu beobachten. Diese Einfachheit des Alltags gibt es heute kaum noch. Natürlich ist auch die Sprache etwas anders, sie hat mehr Förmlichkeit in sich und Begriffe, die nun so gut wie nicht mehr benutzt werden.
Obwohl die Geschichte Magie beinhaltet, hat man das Gefühl, dass sie eher hintergründig ist. Es geht mehr um die Geheimnisse des Zirkus, die Freundschaft der Jungs und deren Erwachsenwerden. Der Fokus liegt mehr auf den Wünschen und Träumen der Menschen und dem Preis, der dafür bezahlt werden muss. Die Art, wie der Autor es geschrieben hat, ist wirklich interessant und auch sehr lesenswert. Es ist mal etwas anderes.
Fazit
Das Böse ist nicht immer als solches zu erkennen, dies müssen auch die Bewohner von Green Town einsehen, als ein seltsamer Zirkus in ihre Stadt kommt und alles sich zu verändern beginnt. Der Direktor verspricht die Erfüllung der innigsten Wünsche, doch der Preis dafür ist hoch. Auch die Freund Jim und Will müssen sich dem stellen und werden so in einen Kampf verstrickt, der ihnen alles rauben könnte. Ein faszinierendes Abenteuer, mit einem Hauch Magie und tollen Charakteren, die in gefährlichen Situationen das Richtige zu tun schaffen.