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Veröffentlicht am 25.10.2018

Eine Insel voller Geheimnisse

Calliope Isle. Der siebte Sommer
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Inhalt
Sommer für Sommer freut sich Allie auf das Summer Camp. Auf der wunderschönen Insel Calliope Isle, darf sie sich ihrer großen Leidenschaft widmen, den Schreiben. Hier lernt sie alles rund um ihr ...

Inhalt
Sommer für Sommer freut sich Allie auf das Summer Camp. Auf der wunderschönen Insel Calliope Isle, darf sie sich ihrer großen Leidenschaft widmen, den Schreiben. Hier lernt sie alles rund um ihr Hobby und findet ganz neue Freunde. An ihrem siebten Sommer ändert sich aber die Lage. Bei ihrer Rückkehr auf die exotische Insel, trifft sie auf ganz neue Camper. Schon bei der Überfahrt spricht der mysteriöse Junge davon, dass sich bald etwas ändern wird. Ihre Freundinnen sprechen plötzlich von wichtigen Prüfungen und das sie endlich die volle Tragweite des Geheimnisses erfahren werden. Alles versteht nichts davon, denn kurz vor ihrer Abreise erfuhr sie, dass ihre Eltern sie adoptiert haben. Doch es scheint klar zu sein, dass das große Geheimnis etwas mit ihrem Schreibtalent zu tun hat.

Meine Meinung
Der Start in die Geschichte ist irgendwie seltsam, denn alles beginnt mit einem Traum. Anschließend erfährt der Leser von Allies ersten Jahren auf Calliope Isle. Jahr für Jahr kommt sie zurück, lernt neue Kleinigkeiten kennen und findet neue Freunde. Dabei stößt sie auf Dinge, die man scheinbar vor ihnen geheim gehalten hat und auch auf weitere Geheimnisse, die noch verborgen sind.

Ihr siebter Sommer beginnt mir einer überraschenden Nachricht, denn ihre Eltern erzählen ihr, dass sie adoptiert wurde. Nun hat sie Abstand und Zeit um alles zu verarbeiten. Doch Allie merkt schnell, dass dieser Sommer noch weitere Überraschungen parat hält. Schon auf der Überfahrt zur Insel begegnet sie einem jungen Mann, den sie noch nie zuvor gesehen hat. Im Camp wimmelt es vor unbekannten Gesichtern und auch Shayla und Liv sind ganz aufgeregt. Ständig sprechen sie von irgendwelchen Prüfungen. Als sie merken, dass Allie keine Ahnung hat und auch noch von ihrer Familiensituation erfahren, klären sie sie auf. So erfährt sie von dem Erzähler-Gen und der damit verbundenen Macht. Allerdings muss Allie auch feststellen, dass diese Insel noch viel größere Geheimnisse verbirgt und das sie und der Junge von der Überfahrt, Matt, irgendwie Teil davon sind.

Wie groß die Geheimnisse der Insel tatsächlich sind, zeigt sich erst nach und nach. Zusammen mit Matt, kommt Allie hinter so manches, was ihr Angst macht. Diese Insel, die in den letzten Sommern zu ihrer Zuflucht und ihrem Zuhause wurde, verbirgt mehr, als alle Camper nur ahnen können. Auch die Gaben des Erzähler-Gens sind mehr, als das, was sie erfahren. Scheinbar gibt es uralte Geheimnisse, die weit in den Familien zurückreichen und um jeden Preis vor der Welt verborgen werden.

Marie Menke kreiert das Geheimnisvolle und Verborgene auf sehr gekonnte Art und Weise. Sie spielt mit den Emotionen der Leser und baut damit Spannung auf, aber auch Verwirrung. Schließlich gestaltet sie Wendungen, die immer wieder überraschen aber auch ärgern. So macht sie es aufregend und abenteuerlich nur um dann das Thema zu wechseln. Es macht einen wahnsinnig, aber gleichzeitig erhält es das Kribbeln und die Neugier.

Richtig toll war die Einbindung der griechischen Mythologie. Die Autorin hat dieser Part wunderbar in die Handlung eingepflegt. Es ist kein bekannter Mythos und doch sehr schön vorgestellt. Natürlich ist nicht alles klar raus gekommen, aber lehrreich war es alle Mal.

Das Ende hingegen war absolut frustrierend. Wie kann man so gemein sein und dem Leser ein so offenes Ende liefern? Da wäre eine Fortsetzung irgendwie wünschenswert, denn es ist so viel offen geblieben.
Natürlich gab es auch Kleinigkeiten, die irgendwie nicht stimmig waren. Mal ehrlich, welche Sprache sprechen die Camper, wenn sie aus aller Welt kommen? Sie sind doch zu Beginn noch recht jung und ob sie da schon so gut Englisch können um sich zu verständigen ist fraglich.
Wissen Allies Freundinnen von den Vorgängen auf der Insel bescheid?
Wie gesagt, ein zweiter Teil wäre wirklich wünschenswert, denn Fragen sind noch einige vorhanden.

Fazit
Eine Insel voller Geheimnisse, die für ganz besondere Kinder bestimmt ist. Allies ahnt von dem Ganzen nichts, denn für sie geht es um die Liebe zum Schreiben. Dass Geschichten aber auch Macht besitzen, muss sie auf die harte Tour erfahren, denn nicht immer gibt es ein Happy End.

Veröffentlicht am 24.10.2018

Wenn die Vergangenheit die Gegenwart beeinflusst

Unsuitable - Nicht standesgemäß
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Inhalt
Daisy May Smith wird beschuldigt Juwelen von ihrem Arbeitgeber gestohlen zu haben. Egal wie oft sie ihre Unschuld beteuert, niemand glaubt ihr, niemand sucht nach anderen Schuldigen und so muss ...

Inhalt
Daisy May Smith wird beschuldigt Juwelen von ihrem Arbeitgeber gestohlen zu haben. Egal wie oft sie ihre Unschuld beteuert, niemand glaubt ihr, niemand sucht nach anderen Schuldigen und so muss sie ins Gefängnis. Nach 18 Monaten kommt sie auf Bewährung frei und will versuchen ihr Leben neu zu ordnen, vor allem aber, will sie das Sorgerecht für ihren Bruder zurück, der ins Heim musste. Ihr Bewährungshelfer verschafft ihr einen Job auf Matis Estate, was ihr finanziell auf die Füße helfen soll. Doch ihr neuer Boss, Kastor Matis, liebevoll Kas-Loch genannt, gibt sich hart und äußerst arrogant. Schon am ersten Tag zeigt er ihr deutlich wo ihr Platz ist. Obwohl er ein absolut unangenehmer Mensch ist, knistert es schon bald zwischen ihnen. Allerdings wächst mit der Anziehungskraft auch die Erkenntnis, dass auch Kastor dunkle Geheimnisse verbirgt.

Meine Meinung
Obwohl Daisy unschuldig ist, wird sie für ein Verbrechen verurteilt, dass man ihr anhand von Indizien nachweisen will. Niemand hört sich ihre Theorie an, niemand versucht die Beweise anders zu deuten, niemand will hören, dass sie nichts getan hat. Von einem Moment auf den Anderen verliert sie alles, doch davon will sie sich nicht runter ziehen lassen. Sie gibt ihr bestes, arbeitet hart und treibt Sport um die Zeit zu überstehen. Schließlich wird sie vorzeitig auf Bewährung entlassen. Nun will sie darum kämpfen alles neu aufzubauen, vor allem aber, will sie ihren Bruder zurück. Zum Glück steht ihre beste Freundin ihr zur Seite und unterstützt sie auf ihrem harten Weg.

Dass es für Daisy nicht leicht wird, dürfte allen klar sein. Sie war im Gefängnis und ist damit abgestempelt. Ob sie nun will oder nicht, man sieht in ihr einen Verbrecherin. Auch Kastor, ihr neuer Arbeitgeber, sagt ihr zu Beginn ganz deutlich, wo er sie sieht und warnt davor ihn zu bestehlen. Behörden machen es ihr schwer und selbst ihr Bruder nagt an ihr herum. Daisy muss sich vielen Fronten gleichzeitig entgegen stellen, sie muss die Zähne zusammen beißen um trotzdem ihr Ziel erreichen zu können.

Kastor Matis zeigt sich zuerst als ein richtiges Arschloch. Er ist arrogant und hochnäsig und blickt auf Daisy herab. Deshalb verdient er sich von ihr den Spitznamen "Kas-Loch". Mit zusammen gebissenen Zähnen erträgt Daisy all seine Erniedrigungen und Sprüche. Dadurch entdeckt sie aber auch eine andere Seite an ihm. Diese Seite ist nett und zuvorkommend. Dieser Kas ist aufmerksam und zeigt ihr, dass er mehr in ihr sieht als die verurteilte Verbrecherin. Er sieht in ihr eine begehrenswerte Frau, deren Anziehung er sich entwinden will, es aber nicht kann.

Zwischen Daisy und Kas entsteht ein Katz- und Mausspiel. Mal suchen sie die gegenseitige Nähe, mal stoßen sie einander ab. Die Beziehung, die sich da langsam formt ist nicht einfach, denn beide haben so ihre Päckchen zu tragen. Immer wieder stoßen sie voller Leidenschaft zusammen, doch jedes Mal zieht sich Kas zurück. Erst spät kommt ans Licht, dass Kastor durchaus einen Grund hat, weshalb er tiefere Gefühle vermeiden will. Diesem aus dem Weg zu gehen, kann er aber auch nicht.

Während Daisy mit ihren Problemen kämpft und auch mit der möglichen Beziehung mit Kas, holt sie ihre Vergangenheit ein. Ein Phantom ihres Unglücks kommt zurück und droht ihr alles wieder zu nehmen, sollte sie ja die Wahrheit über die damaligen Ereignisse aussprechen. Diese Drohung schwebt über ihr und macht ihr unglaubliche Angst, denn sie könnte ihr alles nehmen, was sie sich wieder aufgebaut hat.

Neben Daisys Fall, wird in der Handlung noch ein weiteres Verbrechen aufgezeigt. Nach und nach kommen Informationen hinzu, die darauf hindeuten, dass eine gewisse Verbindung zwischen den Fällen besteht. Beide Verbrechen spielen eine große Rolle in der Handlung, wenn auch eher hintergründig. Die Erkenntnis wie alles zusammenhängt, ist schmerzlich und auch traurig, doch überaus passend für die Geschichte.

Es ist toll wie Samantha Towle die tieferen Emotionen in die Handlung einpflegt. Daisys Wut, ihre Verzweiflung und ihr Streben nach einer besseren Zukunft, werden durch die Worte zum Leben erweckt. Sie sind beinahe greifbar, was ein großer Pluspunkt des Ganzen ist. Die Autorin weiß, wie sie mit dem Leser spielen kann und ihm durch geschickte Wendungen Überraschungen bereitet. Ihr gelingt es eine unterschwellige Spannung zu erzeugen, die das gewisse Kribbeln hervorruft. Beim Ende war sie allerdings wirklich gemein, denn hier wird der Leser so richtig zappeln gelassen.

Fazit
Eine verworrene Geschichte um zwei Charaktere, deren Leben aus der Bahn geraten ist. Das Schicksal bringt sie zusammen, doch eine Beziehung kann kaum entstehen, da beide noch zu viel Ballast mit sich tragen. Die Klarheit, die am Ende aufkommt, ist durchaus zufriedenstellend, wenn auch voller Traurigkeit. Nicht unbedingt ein Roman für Menschen, die ein großes Happy End erwarten.

Veröffentlicht am 22.10.2018

Starkes Thema mit schwächelnder Umsetzung

Überlieben in 10 Schritten
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Inhalt
Um die Trennung von ihrem Freund Matt zu verarbeiten, entschließt sich Daisy zu einem Neuanfang. Ein Schulwechsel an das Castlefields College soll helfen, macht sie aber erst mal sehr einsam, denn ...

Inhalt
Um die Trennung von ihrem Freund Matt zu verarbeiten, entschließt sich Daisy zu einem Neuanfang. Ein Schulwechsel an das Castlefields College soll helfen, macht sie aber erst mal sehr einsam, denn ohne ihre Freundinnen ist sie eine Außenseiterin. Dann lernt sie allerdings den heißen Toby Smith kennen und endlich scheint sich alles zu bessern. Toby überhäuft sie mit Aufmerksamkeit und überrascht sie mit romantischen Gesten. Sein direktes Interesse schmeichelt Daisy und hilft das gebrochene Herz zu heilen. Toby ist der ideale Freund, wären da nicht diese Momente, in denen er auch ganz anders sein kann.

Meine Meinung
Matt und Daisy waren das perfekte Paar, doch dann zog Matt nach Spanien und die Beziehung zerbrach. Um nicht ständig an ihr erinnert zu werden und endlich keine Uniform mehr tragen zu müssen, entschließt sich Daisy daher zu einem Schulwechsel. Ihre Freundinnen kann sie nach dem Unterricht ja noch immer treffen. Doch das Castlefields College ist nicht so glamourös wie erwartet und Anschluss zu finden gestaltet sich auch nicht ganz so einfach. Die neue Umgebung bietet aber zum Glück genug Ablenkung um die verletzten Gefühle hinter sich zu lassen, vor allem da der gutaussehende Toby Interesse an ihr zeigt.

Schon nach kurzer Zeit entwickelt Daisy eine Faszination für Toby, an dem alles perfekt zu sein scheint. Er hört ihr zu und überhäuft sie mit kleinen romantischen Aufmerksamkeiten. Im Nu verbringen sie immer mehr Zeit miteinander, was andere Mädchen sehr beneiden, und gehen auf Dates. Durch Toby kann Daisy die Trennung von Matt vergessen und einfach glücklich sein. Doch durch ihre rosarote Brille bemerkt sie auch kaum, dass das Verhalten von Toby von Mal zu Mal irritierender wird und schon bald an Kontrolle heranreicht.

Zu Beginn des Buches lernt man Daisy mit ihren Freundinnen kennen. Die Freundschaft besteht schon seit Jahren und hat sie zu einer verschworenen Gemeinschaft zusammengeschweißt. Nun sind sie aber nicht mehr so oft zusammen. Daisy bekommt das Gefühl von ihren Freundinnen abgeschoben zu werden, vor allem da es ein neues Mädchen an deren Schule gibt, dass sich mit ihnen anfreundet. Toby tut ihrem Freundeskreis auch nicht immer gut, denn oft gibt es dank ihm Streit.

Rachel McIntyre fängt den Moment sehr gut ein, in dem Daisy Toby immer mehr in ihr Leben einlässt. Um an seiner Seite zu sein, wirft sie ihre Vorsätze über den Haufen. Um ihn an ihrer Seite zu behalten, sieht sie über seine Fehler hinweg und verzeiht ihm alles. Sie geht sogar so weit Ausreden für ihn zu erfinden, damit niemand schlecht von ihm denkt. Sie bemerkt es selbst kaum, doch ihr Wille ihm zu glauben, lässt sie über sein No-Go Verhalten hinwegsehen. Dass dieses Verhalten alles andere als gesund ist, wird dem Leser schnell klar. Nicht ganz klar hingegen ist, weshalb Daisy es so einfach zulässt. Sie schluckt ihre Meinung runter und Mal für Mal lässt sie ihre Überzeugungen links liegen. Immer mehr lässt sie ihre starke Persönlichkeit hinter sich um das Mädchen zu sein, das Toby haben will.

Der Knackpunkt ist allerdings, dass Tobys Verhalten nie komplett aufgeklärt wird. Er gibt zwar immer wieder Rechtfertigungen von sich, doch ob er dabei auch die Wahrheit sagt, bleibt offen. Gegen Ende kommt es aber zu einer Konfrontation zwischen ihm und Daisy, die etwas Licht ins Dunkel bringt. Dabei zeigt sich, dass er sich an etwas klammert, an eine Vorstellung, die aber nie sein kann. Diese, für Daisy schmerzhafte Erkenntnis, wird sehr gut umschrieben und dem Leser vor Augen geführt.

Starke und vor allem emotionale Umschreibungen sind scheinbar eine Stärke der Autorin. Mit gelungener Wortwahl erschafft sie eine unglaubliche Atmosphäre, die immer drückender wird. Überhaupt gelingt es Rachel McIntyre die schwierige Thematik in einer Geschichte zu verpacken, die dem Leser aufzeigt, wie verbohrt die Situation sein kann. Die gegenseitige Abhängigkeit ist nicht leicht zu durchbrechen und die Ratschläge anderer stoßen daher oft auf taube Ohren. Diese Komplexität der Beziehung wurde durch Daisy und Toby perfekt vorgeführt.

Leider ging es mir einfach viel zu schnell. Daisy verfällt Toby praktisch sofort um Matt zu vergessen. Mit ihren Freundinnen kommt es zum Streit, weil sie ihre Meinung sagen kann aber nicht auf die von Ayesha und Beth hören will. Außerdem hört sie auf ihre eigenen Meinung zu vertreten. So kommen einige Schwächen der Handlung nach und nach zusammen, doch eine der größten Schwachpunkte scheint mir die mangelnde Kommunikation zu sein. Vieles hätte anders laufen können, wenn die Charaktere mehr miteinander gesprochen hätten.

Fazit
Es ist nicht leicht einen geliebten Menschen zu vergessen, doch der Sprung in eine neue Beziehung ist nicht immer der richtige Weg. Dies muss auch Daisy einsehen, denn um Matt zu vergessen, geht sie mit Toby aus. Dass diese Beziehung aber alles andere als gesund ist, merkt sie viel zu spät. Ein interessantes Buch mit einer schwierigen Thematik, das allerdings auch seine Schwächen hat.

Veröffentlicht am 15.10.2018

Schöne Idee, doch manchmal zu gewollt

A Girls’ Night In – Audrey & Ich
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Inhalt
Seit ihrer Kindheit werden die Schwestern Libby und Cassidy von ihrer Mutter zu Castings geschleppt. Während Cassidy Erfolg hat, bleibt Libby immer nur eine Statistin. Gerade als sie ihre erste ...

Inhalt
Seit ihrer Kindheit werden die Schwestern Libby und Cassidy von ihrer Mutter zu Castings geschleppt. Während Cassidy Erfolg hat, bleibt Libby immer nur eine Statistin. Gerade als sie ihre erste Sprechrolle ergattert, kommt es zu einem absolut peinlichen Vorfall direkt vor dem Filmstar Dillon O'Hara. Auf einen Schlag verliert sie nicht nur ihren Job, sondern auch den Großteil ihrer Haare. Auch in ihrer neuen Wohnung läuft einiges schief und zu allem Überfluss sieht sie dann auch noch Audrey Hepburn auf ihrer Couch. Diese ist fest entschlossen Libbys Leben wieder in rechte Bahnen zu lenken und ihr vor allem mit Dillon zu helfen. Doch kann Audrey, die ja eigentlich tot ist, ihr tatsächlich helfen?

Meine Meinung
Tja, was machst du, wenn dein Idol auf deiner Couch sitzt? Nach einen katastrophalen Tag muss Libby sich eben dies fragen. Es reichte nicht aus, dass sie sich vor einem heißen Filmstar blamierte, ihren Job verlor und ihre Wohnung auch noch verkleinert vorfand, nun muss sie sich auch noch Audrey Hepburn stellen. Irgendwie ist diese aber ganz anders, als Libby sie sich immer vorgestellt hat. Vor allem behauptet sie, dass sie gekommen ist um ihr in der Liebe auf die Sprünge zu helfen. Wie gut, dass der peinliche Vorfall nicht verhindert, dass Libby Dillon O'Hara wieder über den Weg läuft. Doch kann ein niemand wie sie tatsächlich jemanden wie ihn bekommen?

Libbys Leben verläuft nicht unbedingt super, doch eigentlich ist sie zufrieden. Sie mag ihre Statistenrolle und hat ihren besten Freund Olli, der ihr immer zur Seite steht. Doch ihre Mutter nörgelt gerne an ihr herum, da sie nicht an ihre perfekte jüngere Schwester herankommt und ihr Vater hat die Familie verlassen um sein Leben seinem Buchbaby zu widmen. Libby hat sich irgendwie damit abgefunden nur die zweite Rolle zu spielen und im Hintergrund zu bleiben. Ein Tag, wirft aber ihr ganzes Leben durcheinander. Sie trifft Dillon O'Hara und dadurch gerät alles durcheinander.

Ich muss gestehen, Libby hat mich zwiegespalten. Einerseits kommt sie sympathisch rüber. Man versteht ihre Rolle und wie sie mit dem Stress und ihrer Familie umgeht. Sie meistert alles irgendwie und rastet nie aus. Auch ihre Beziehung zu Olli war schön gezeichnet. Diesen Part mochte ich an ihr, da er auch ihre verletzliche Seite zeigt. Doch dann gibt es noch die andere Seite von Libby. Diese stolpert von einer Peinlichkeit in die andere, belügt Olli und tut alles um Dillon zu gefallen. Sie bekommt nichts auf die Reihe und schiebt alles von sich. Vor allem aber, sagt sie nie die Dinge, die sie wütend machen.

Audrey Hepburn hingegen, was irgendwie liebenswert. Obwohl Libby sie für ihre eigene Einbildung hält, hat diese charakterlich einiges zu bieten. Sie bleibt immer ruhig und hat so eine Aura an sich, dass man selbst ruhig wird. Obwohl sie oft unerwünscht ist, gibt sie wunderbare Ratschläge und versucht Libby in die richtige Richtung zu leiten. Sie setzt sich für diese eine und genießt es neues zu entdecken, was ihr unheimlichen Spaß macht. Eigentlich erschien sie besser durchdacht als Libby, obwohl diese die Protagonistin ist.

Lucy Holliday kann gut schrieben, sie kann gut beschreiben und die Vorstellung der Leser anregen. Sie bringt Witz in die Handlung und auch viel Gefühl, doch leider erscheinen manche der Fettnäpfchen dann doch zu gewollt. Libby wird dümmer dargestellt als sie am Ende ist und vieles hätte einfach nicht sein müssen. Die entstehende Liebesgeschichte war zu schwach und es fehlten die Schmetterlinge im Bauch. Da wäre ihre Beziehung zu Olli glaubhafter gewesen, denn da kommen unterschwellig Gefühle rüber, während bei Dillon kaum etwas über Schwärmerei hinausgeht.

Fazit
Eine interessante Idee, die einiges Potenzial aufweist, es zum Großteil aber ungenutzt lässt. Die Protagonistin ist manchmal wirklich unsympathisch und ihre entstehende Liebesgeschichte unglaubwürdig. Obwohl die Autorin wunderbar schreiben kann, wirken manche Situationen doch zu erzwungen. Ein Buch, das man lesen kann, aber nicht muss, denn eine tolle Geschichte verpasst man hier nicht.

Veröffentlicht am 15.10.2018

Schöne Liebesgeschichte, doch auch viel ungenutztes Potenzial

In den Armen des Kelten
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Inhalt
Die große Liebe gibt es nur in Büchern, davon ist Brianagh jedenfalls überzeugt. Obwohl sie eine exklusive Partnervermittlung leitet und einen sexy Freund hat, fehlt in ihrem Leben die Leidenschaft, ...

Inhalt
Die große Liebe gibt es nur in Büchern, davon ist Brianagh jedenfalls überzeugt. Obwohl sie eine exklusive Partnervermittlung leitet und einen sexy Freund hat, fehlt in ihrem Leben die Leidenschaft, ganz anders als in ihren Träumen. Nacht für Nacht träumt sie von einem geheimnisvollen Mann, der ihr alles gibt wonach sie sich sehnt. Als Matthew sie bittet ihn zu heiraten, ist Brianagh völlig durcheinander und fühlt, dass sie nach Irland muss, die Heimat ihrer Vorfahren. Dort offenbart ihr Cousin Reilly ihr unglaubliches, sie muss in die Vergangenheit um den Clanführer Nioclas MacWilliam zu heiraten, denn nur so kann sie das Erbe ihrer Familie erfüllen. Obwohl Brianagh nichts davon glauben will, steht sie schon bald dem besagten Clanführer gegenüber und erkennt in ihm den Mann aus ihren Träumen. Auch er hatte Träume von ihr und weiß daher, dass er diese Frau nicht mehr gehen lassen kann.

Meine Meinung
Um das Erbe ihrer Familie zu erfüllen und damit auch ihr Schicksal, muss Brianagh in die Vergangenheit, denn dort wurde sie bereits einem Mann versprochen, der schon lange auf sie wartet. Obwohl sie absolut nicht an so etwas glaubt, hat sie doch eine erfolgreiche Partnervermittlung und einen Freund, der sie heiraten will, findet sie sich tatsächlich schon bald im Irland der Vergangenheit wieder. Eigentlich will sie so bald wie möglich zurück, doch ihr Cousin Reilly, der ebenfalls mitgekommen ist, meint, dass es für sie unmöglich ist. Dann begegnet sie Nioclas, dem Mann, den sie schon so oft in ihrem Träumen gesehen hat. Ihm zu widerstehen ist nicht leicht, an seinem Leben teilzuhaben aber schon. Doch an seiner Seite zu haben, bedeutet auch großen Gefahren ausgesetzt zu sein und Brianagh weiß noch nicht, ob sie dazu bereit wäre.

Nioclas MacWilliam gilt als starker Clanführer. Ihm wurde eine ganz besondere Braut von dem O'Rourke Clan versprochen, doch so langsam ist er bereit den Glauben an ihr Erscheinen loszulassen und eine andere Frau zu heiraten. Dann taucht aber Reilly bei ihm auf und schon bald steht er Brianagh gegenüber, der Frau, die er in seinen Träumen sah. Dass diese aber von ihm weg will, will er nicht akzeptieren. Er unterbreitet ihr einen Vorschlag, der sie erstmal bei ihm halten wird, damit er Zeit hat ihr Herz für sich zu gewinnen.

Eine Zeitreise in die Vergangenheit, ein Paar, das über die Jahrhunderte hinweg für einander bestimmt wurde und ein Schicksal, von dem Beide noch nichts ahnen. Nancy Scanlons Roman bietet nicht unbedingt neue Ideen, allerdings sind die Entwicklung und die Handlung dann doch ganz eigen. Mit viel Gefühl erzählt die Autorin von einer Liebe, die sich allmählich entwickelt, von der Angst jemanden zu verlieren und dem finden einer neuen Heimat.

Brianagh war nie die Frau, die die Hände in den Schoss legt und nichts tut. Zwar hat sie jetzt nicht unbedingt die Fähigkeit, die einen Frau damals besitzen musste, dafür weiß sie aber umso besser, wie sie ihre Können an die Situation anpassen kann. Mit ihren Vorschlägen und Veränderungen bringt sie etwas Moderne in die Vergangenheit und optimiert das Leben des Clans, was viele beeindruckt und ihr einiges an Sympathie bringt. Diese kleinen Dinge, die sie anleitet, sind schön gewählt und keinesfalls übertrieben. Es wird nichts unmögliches eingebaut, was dem Ganzen gewisse Stärken zuspricht.

Ein wenig schade finde ich das Ganze Spiel um die Wahrheit, was aber auch irgendwie die Spannung erhält und Witz einbringt. Brianagh wird von ihrer Familie im Dunkeln gelassen. Nur bruchstückhaft erfährt sie von ihrem Schicksal und dem Erbe, des daran gebunden ist. Ihr wird aber auch klar, dass man sie ihr ganzes Leben lang belogen hat. Diesen Punkt lässt sie aber zu schnell fallen, was irgendwie unglaubwürdig erscheint. Schade ist aber auch, dass die Autorin im Bezug auf Brianagh etwas anspricht, was echt interessant ist und einige Wendungen hätte bringen können, doch davon keinen Gebraucht macht. Wie kann man so etwas ins Spiel bringen und nicht nutzen?

Obwohl so manches Potenzial ungenutzt bleibt, macht es die Protagonisten und die zentralen Charaktere nicht weniger sympathisch. Auch die charakterliche Entwicklung von Brianagh und Nioclas wird deshalb nicht eingeschränkt. Sind es oft nur Ansprachen des Besonderen, helfen sie doch auf die ein oder andere Weise dem Zusammenhalt des Clans zu stärken. Zum Ende der Geschichte gibt es dann aber doch etwas überaus verwirrendes. Man könnte es in der Doctor Who Manier als "Timey Wimey"-Ding bezeichnen. Dabei lesen Brianaghs Cousins etwas in einem Geschichtsbuch nur um es dann zu ändern. Aber geht das so einfach? Sie ändern ja praktisch die ganze Geschichte. Gibt es keinen Schwierigkeiten damit? Wenn sie die Geschichte ändern, hätte es nicht von Anfang an im Buch stehen müssen wie es mit der Änderung aussieht? Tja, Zeitreisen sind kompliziert.

Fazit
Nancy Scanlon hat hier eine wunderschöne Liebesgeschichte geschrieben, die durch tolle Charaktere und einiges an Spannung besticht. Leider lässt sie aber auch so manches Potenzial ungenutzt und einige Fragen bezüglich der Zeitreisen ungeklärt. Obwohl die Handlung so ihre Schwächen hat, ist dieses Buch wirklich lesenswert und berührend. Perfekt für schöne Abendstunden.