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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.05.2022

Guter Abschluss, Band 1 gefiel mir etwas mehr

A Touch of Light (Der geheime Orden von New Orleans 2)
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Im letzten Monat habe ich den ersten Band der "Der geheime Orden von New Orleans"-Dilogie gelesen und ich war nach dem Ende unfassbar neugierig, wie die Geschichte enden wird. Natürlich habe ich "A Touch ...

Im letzten Monat habe ich den ersten Band der "Der geheime Orden von New Orleans"-Dilogie gelesen und ich war nach dem Ende unfassbar neugierig, wie die Geschichte enden wird. Natürlich habe ich "A Touch of Light" dann sofort auf meinen Kindle geladen, als es möglich war, und so schnell es ging begonnen zu lesen.

Obwohl der erste Kampf gegen Kalfu erfolgreich war und er aus der Menschenwelt vertrieben wurde, ist Elayne am Boden zerstört. Blake wurde in die Schattenwelt entführt, das Portal hat sich hinter ihm geschlossen und keiner weiß, ob und wie Blake gerettet werden kann. Elayne weigert sich, ihn einfach aufzugeben, egal was sie für seine Rettung tun muss. Eine Chance könnte der Orden in Haiti bieten, wo sie mit ihren Freunden sofort hinreist. Dort findet sie nicht nur weitere Verbündete im Kampf gegen das Böse, sondern auch ein Portal in die Schattenwelt..

"A Touch of Light" setzt direkt am Ende des ersten Bandes an und ich bin so froh, dass ich beide Teile so zeitnah hintereinander lesen konnte - das kann ich auch nur jedem empfehlen!
Der Einstieg fiel mir leicht, schnell war ich zurück in der Welt der Gesegneten und im Kampf gegen das Böse.

Ana Woods Schreibstil las sich wieder sehr flüssig und angenehm. Sie erzählt die Geschichte hauptsächlich im Ich-Erzähler aus der Perspektive von Elayne, die verzweifelt einen Weg sucht, Blake aus der Schattenwelt zu befreien. Dazu kommt ab und zu ein Kapitel aus Blakes Sicht, der in der Schattenwelt ganz neue und schreckliche Dinge erfährt. Der Kampf ist längst nicht vorbei und es warten weitere Schlachten und Rätsel auf Elayne, Blake und Co.

Die Charaktere, allen voran natürlich Elayne und Blake, waren echt gut dargestellt und überzeugten mich. Elayne mochte ich ziemlich gern, sie wuchs über sich hinaus und setzt sich für ihre Freunde und ihre Familie ein, egal was auch kommt. Manches fand ich ein bisschen zu klischeehaft, aber das war mir schon aus dem ersten Band bekannt und schmälerte meinen Lesespaß nicht.

Die Geschichte war durchweg sehr interessant und spannend. Immer wieder passierte etwas neues Unvorhergesehenes, was die Mitglieder des Ordens in Action hält. So richtig packen konnte mich das Buch aber ehrlich gesagt nicht und ich habe für meine Verhältnisse ziemlich lange dafür gebraucht.. wieso das so war, kann ich aber tatsächlich gar nicht sagen, da mir das Buch eigentlich echt gut gefiel.

Erst zum Schluss fiel es mir schwerer, den Reader aus der Hand zu legen und ich flog nur so durch die Seiten. Manches löste sich für meinen Geschmack ein wenig zu einfach, aber das Ende lässt mich im Großen und Ganzen trotzdem zufrieden zurück und es passte gut zur Story.

"A Touch of Light" ist ein guter Abschluss für die Dilogie, der mich echt überzeugen konnte. Der erste Band gefiel mir einen Tick mehr, dennoch kann ich die Reihe empfehlen, wenn man nichts gegen das ein oder andere Klischee hat.

Veröffentlicht am 11.05.2022

Tolles Setting und eine überzeugende Story

Die Liebe tanzt barfuß am Strand
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Der Auftakt der neuen Lütteby-Serie klang nach einem Buch zum Wohlfühlen. Ein kleines Städtchen an der Nordsee, Liebe und eine alte Legende.. "Die Liebe tanzt barfuß am Strand" schien genau das zu sein, ...

Der Auftakt der neuen Lütteby-Serie klang nach einem Buch zum Wohlfühlen. Ein kleines Städtchen an der Nordsee, Liebe und eine alte Legende.. "Die Liebe tanzt barfuß am Strand" schien genau das zu sein, was ich aktuell gut gebrauchen kann. Außerdem wollte ich schon lange mehr von Gabriella Engelmann lesen, ihre Jugendbücher mochte ich früher so gern!

Lina liebt ihr Leben in Lütteby. Das Rauschen der Nordsee, der alte Leuchtturm, ihre Wohnung in dem alten Giebelhäuschen und ihr Job im Tourismusbüro der Stadt. Das Einzige, wonach sie sich sehnt, ist ihre Mutter, die sie nie kennengelernt hat, und Liebe, seit sie vor Jahren von ihrem Verlobten kurz vor der Hochzeit verlassen wurde. Als Lina dann vorübergehend einen neuen Chef bekommt, kann sie ihn erst gar nicht leiden, doch langsam schleicht sich Jonas in ihr Herz..

Ich habe mich total auf "Die Liebe tanzt barfuß am Strand" gefreut, als ich dann endlich mit dem Buch beginnen konnte, machte sich aber Ernüchterung breit - ich kam so gar nicht in die Geschichte hinein und weiß nicht mal wieso! Da es sowieso schon spät war, habe ich das Buch schnell zur Seite gelegt und es mir am nächsten Tag erneut vorgenommen. Es fühlte sich plötzlich wie ein ganz anderes Buch an!
Die ersten rund 50-100 Seiten packten mich zwar noch nicht zu 100%, doch es gefiel mir so fiel besser als noch am Abend vorher.

Nach und nach schlich es sich in mein Herz, sodass ich nur sehr widerwillig eine weitere Lesepause gemacht habe. Gabriella Engelmann erzählt im Ich-Erzähler aus Sicht von Hauptfigur Lina, ihr Schreibstil las sich toll und passte mit den immer wieder vorkommenden nordfriesischen Begriffen wunderbar zum Setting. Ergänzt wird das Ganze durch interessante Einblicke in die Vergangenheit von Lütteby, in der eine alte Fehde mit dem benachbartem Grotersum begann, oder Lebensweisheiten, aus dem Glückstagebuch. Fand ich richtig toll und brachte mich ab und zu echt zum Schmunzeln!

Lina gefiel mir richtig gut, generell mochte ich die ganze Figuren total gern. Ich liebe diese Kleinstadtgemeinschaft und den Zusammenhalt so sehr! Sie sind alle wunderbar dargestellt, wirkten sehr realistisch auf mich und ich habe mich zwischen ihnen wohl gefühlt, zumindest zwischen fast allen.
Bei Jonas, Linas vorübergehendem neuen Chef, wusste ich erst nicht so recht, was ich von ihm halten soll. Mir ging es da so ein wenig wie Lina, von Kapitel zu Kapitel wurde er mir sympathischer. Die Entwicklung ihrer Beziehung zueinander gefiel mir sehr.

Die Story ist sehr ruhig, aber total interessant und unterhaltsam. Man erfährt vieles über Lüttebys Geschichte, lernt die ganzen Figuren kennen und begleitet Lina bei ihrem normalen Alltag im Tourismusbüro, ihrem zweiten Job im kleinen Laden ihrer Großmutter und bei den Treffen mit ihren Freunden. Nachdem ich in die Geschichte eintauchen konnte, konnte mich das Buch unerwartet sehr packen und ließ mich kaum noch los. Ich war so neugierig, wie sich alles entwickelt und auf die Veränderungen, die auf Lütteby zukommen. Die Entwicklung am Ende hat mich richtig überrascht und als ich die letzten Seiten gelesen habe, war ich erst einen Moment sprachlos. Ich kann es kaum erwarten, den zweiten Band zwischen die Finger zu kriegen und bin so unfassbar neugierig darauf, was es damit auf sich hat und wie sich das alles weiter entwickelt!

Das Setting gefiel mir auch unheimlich gut und weckt die Sehnsucht in mir, selbst an die Nordsee zu reisen. Ich stelle es mir so idyllisch vor und freue mich schon jetzt auf den nächsten Lütteby-Besuch.
Der Rabe Abraxas, der eine große Rolle für die Stadt spielt, verdient an dieser Stelle noch eine Extra-Erwähnung. Ich fand ihn so cool!

"Die Liebe tanzt barfuß am Strand" konnte mich nach einem etwas schwierigeren Start sehr überzeugen. Ich liebe das Setting und ich mochte sowohl die Geschichte als auch die Figuren so gern! Ich freu mich sehr auf Band 2.

Veröffentlicht am 10.05.2022

Hätte so gut werden können!

Schreib oder stirb
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Wie immer wenn ein neuer Fitzek angekündigt wird, war ich Feuer und Flamme. Immerhin konnten mich bisher fast alle seine Bücher, die ich gelesen habe, sehr überzeugen und unheimlich fesseln! "Schreib oder ...

Wie immer wenn ein neuer Fitzek angekündigt wird, war ich Feuer und Flamme. Immerhin konnten mich bisher fast alle seine Bücher, die ich gelesen habe, sehr überzeugen und unheimlich fesseln! "Schreib oder stirb" ist in Zusammenarbeit mit Micky Beisenherz entstanden und mir war schon vor dem Lesen klar, dass dies kein typischer Fitzek wird. Thriller trifft Comedy, die Geschichte klang spannend und obwohl ich kurz nach dem Erscheinen des Buches einiges Negatives darüber gehört habe, habe ich mich darauf gefreut, die Mischung klang zu gut!

Der Literaturagent David Dolla wird erpresst: Carl Vorlau gibt zu, die siebenjährige Pia entführt zu haben und behauptet, dass das Mädchen noch lebt. Allerdings nicht mehr lange. David Dolla soll ihm einen Buchvertrag mit einem Vorschuss von einer Million Euro verschaffen, nur dann verrät er, wo sich Pia befindet. Lehnt der Literaturagent ab, wird nicht nur Pia sterben, sondern auch sein gesamtes Leben zerstört..

Der Einstieg ins Buch fiel mir sehr leicht und in recht kurzer Zeit hatte ich die ersten gut 100 Seiten verschlungen. Es fing gleich sehr spannend an, als Vorlau David Dolla erpresst, den Buchdeal will und droht, dass ein Mädchen stirbt, wenn er seinen Willen nicht bekommt. Die Spannung flachte auch zu keinem Zeitpunkt so wirklich ab, im Gegenteil, sie nahm immer mehr zu und die Story ließ mich kaum los. Immer wieder passierte etwas Unerwartetes, es gab überraschende Wendungen und ständig Momente, in denen ich mich gefragt habe, was denn nun Realität ist und was nicht.
Der Handlungsverlauf war für mich vollkommen überzeugend, spannend, interessant und so packend, dass ich das Buch am liebsten in eins verschlungen hätte. Bis zum Schluss war mir nicht bewusst, was Sache ist, und so war auch die Auflösung echt eine Überraschung für mich.

Die Figuren gefielen mir ebenfalls sehr, sie handelten überzeugend, waren realistisch dargestellt. Sie konnten mich mitreißen, an der Nase rumführen, ließen mich zweifeln und miträtseln. Richtig gut!

An sich hätte mich das Buch auch echt begeistern können, wenn der Schreibstil nicht gewesen wäre.
Grundsätzlich las sich das Buch sehr flüssig und unheimlich schnell, erzählt wird im Ich-Erzähler aus Sicht von David Dolla, was ich auch sehr mochte.. doch der Humor/Comedy-Aspekt gefiel mir leider gar nicht und machte mir das Buch so ein bisschen kaputt. Ich liebe humorvolle Bücher, ich mag stumpfe Witze (über manche Flachwitze könnte ich stundenlang lachen!), Satire, Sarkasmus und was es nicht sonst noch alles gibt. Hier war es mir aber wirklich viel zu viel, gefühlt jeder zweite Satz war irgendein Witz oder ein komischer Vergleich, wodurch es für mich einfach nicht mehr lustig war und unfassbar gezwungen und verkrampft auf mich wirkte.

"Schreib oder stirb" bietet überzeugende Charaktere und eine sehr spannende und packende Story. Das Buch hätte so ein guter Thriller sein können, doch der kombinierte Comedy-Aspekt war einfach too much - weniger wäre hier mehr gewesen!

Veröffentlicht am 09.05.2022

Lässt mich hin und hergerissen zurück

Ashington – Verliebt in einen Earl
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"Ashington: Verliebt in einen Earl" sollte mein erster Regency Romance Roman werden. Bisher kenne ich aus diesem Genre nur die Serie zu "Bridgerton", dementsprechend war ich schon sehr gespannt auf dieses ...

"Ashington: Verliebt in einen Earl" sollte mein erster Regency Romance Roman werden. Bisher kenne ich aus diesem Genre nur die Serie zu "Bridgerton", dementsprechend war ich schon sehr gespannt auf dieses Buch. Ich muss sagen, dass ich ein bisschen unsicher bin, was ich nun davon halten soll.

Als ich "Ashington: Verliebt in einen Earl" endlich begonnen habe, wollte ich nur kurz reinlesen. Schnell war dann schon das erste Viertel des Buches verschlungen, Abbi Glines Schreibstil las sich einfach rasend schnell!

Sie erzählt die Geschichte abwechselnd aus drei verschiedenen Perspektiven im Ich-Erzähler. Zum einen aus der Sicht von Miss Miriam Bathurst, die in dieser Ballsaison einen wohlhabenden Ehemann finden will, um nach dem Tod ihres Vaters für ihre Mutter und ihre jüngere Schwester sorgen zu können. Die zweite Perspektive ist die vom Earl of Ashington, der aus verschiedenen Gründen seiner Verpflichtung nachgehen muss, eine passende Frau für sich zu finden, mit der er einen Erben zeugen kann und die seine Countess wird. Perspektive Nummer 3 ist die von Nicholas Compton, Ashingtons Bruder, der sich geschworen hat, Rache an ihm zu nehmen. Mir gefiel es richtig gut, aus der Sicht von allen dreien zu lesen und das passte wunderbar zur Geschichte.

Lange Zeit wusste ich nicht so genau, was ich von den verschiedenen Charakteren halten soll und auch jetzt nach Beenden des Buches bin ich mir da nicht so sicher. Ich muss ehrlich gestehen, dass ich gar nicht so viel von ihnen im Kopf behalten habe, da sie mir einfach so flach und austauschbar vorkamen! Alles ist so oberflächlich und anstatt um die Charakterzüge oder was jemand gerne in der Freizeit macht usw. ging es fast nur darum, wie gut jemand aussieht. Selbstverständlich sind sie alle überragend schön.
Miriam wirkte nicht wie die typische feine Lady aus der Londoner Gesellschaft, was ich mochte. Das ist aber auch schon das Einzige. Der Ansatz der Dreiecksbeziehung zwischen Miriam, Ashington und Nicholas gefiel mir richtig gut, obwohl ich da normalerweise absolut kein Fan von bin, wurde hier aber auch nur leicht angekratzt. Wäre schön gewesen, wenn das vertieft worden wäre. Die Lovestory war für mich insgesamt leider auch nicht immer nachvollziehbar, was sicher auch daran lag, dass mich die Figuren nicht so überzeugen konnten, wie ich es mir gewünscht hätte.
Die Nebenfiguren wie beispielsweise Miriams Schwester, ihre Tante, ihr Onkel und Weitere gefielen mir tatsächlich um einiges besser als die Hauptfiguren, sie wirkten so viel besser ausgearbeitet!

Mit der Geschichte ging es mir ähnlich, weswegen mir eine Bewertung auch total schwerfällt. Die meiste Zeit fand ich die Story insgesamt okay, weder besonders gut noch besonders schlecht, weder langweilig noch sonderlich spannend. Sie war ganz unterhaltsam und ich war neugierig, wie es weitergehen wird. Emotionen kamen bei mir meistens nicht an, ich habe mich nicht gepackt oder mitgerissen gefühlt, mich aber auch nicht gelangweilt.
Im letzten Drittel gabs dann aber eine 180° Drehung - plötzlich konnte mich das Buch so sehr packen, mich mitreißen, mich berühren und ich wollte den Reader nicht mehr weglegen. Ich weiß nicht, woher diese Wendung kam oder warum es mich erst so spät so packen konnte, ich hätte mir gewünscht, dass es die ganze Zeit so gewesen wäre.

Der Verlauf war vorhersehbar, richtig gestört hat mich das aber nicht. Was mich da schon eher gestört hat, war eine Szene relativ weit am Ende. Es wurde spicy und das fand ich persönlich einfach total unpassend in diesem Moment.. Ich habe nichts gegen spicy Szenen und diese hier war auch unheimlich gut geschrieben, aber passte für mich persönlich einfach nicht an diese spezielle Stelle.
Außerdem ging es zum Schluss alles total schnell, innerhalb von wenigen Seiten wurde alles abgehandelt und da hätte ich mir einfach ein paar Seiten mehr gewünscht.

"Ashington: Verliebt in einen Earl" lässt mich hin und hergerissen zurück. Erst zum Ende konnte mich das Buch richtig packen, davor hat es mich zwar nicht gelangweilt, aber auch nicht mitgerissen. Außerdem gibt es einige Punkte, die mir nicht so gut gefielen, dann aber wiederum andere Dinge, die ich eigentlich ganz gerne mochte..

Veröffentlicht am 02.05.2022

Interessanter und spannender Auftakt

A Song of Wraiths and Ruin. Die Spiele von Solstasia
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"A Song of Wraiths and Ruin" stand schon länger auf Englisch auf meiner Merkliste und als dann die deutsche Übersetzung angekündigt wurde, habe ich mich sehr darüber gefreut. Die Geschichte klang so spannend ...

"A Song of Wraiths and Ruin" stand schon länger auf Englisch auf meiner Merkliste und als dann die deutsche Übersetzung angekündigt wurde, habe ich mich sehr darüber gefreut. Die Geschichte klang so spannend und interessant!
Die deutsche Ausgabe hat außerdem ein wunderschönes Cover und mit dem Farbschnitt ist das Buch wirklich eine Augenweide im Regal. Ich war so neugierig, ob der Inhalt mit dem Äußeren mithalten kann.

Ich habe das Buch zusammen mit Jassy (@lowin1000 auf Instagram, schaut unbedingt bei ihr vorbei) gelesen und der Austausch mit ihr war mir wieder eine Freude! Ihre Rezension zum Buch könnt ihr auf ihrem Instagram-Profil finden.

Alle 50 Jahre findet das berühmte Solstasia-Turnier statt, bei dem sieben Champions gegeneinander kämpfen, um zu bestimmen, welche Gottheit über das nächste Zeitalter herrscht. Der Champion, der gewinnt, erhält zudem einen großen Preis, den nur die Sultanin vergeben kann. Für die junge Königin Karina bedeutet dieses Turnier alles, ihre Mutter wurde ermordet und um sie wieder zum Leben zu erwecken, braucht sie das Herz eines Königs, weswegen sie dem Sieger des Turniers ihre Hand anbietet. Auch für Malik und seine Schwestern ist Solstasia eine große Chance, eine Chance auf ein besseres Leben. Doch Nadia, die jüngste Schwester, wurde von einem rachsüchtigen Geist gefangen genommen. Um sie zu retten, muss Malik an dem Turnier teilnehmen, um in Karinas Nähe zu kommen, um sie zu töten..

Der Einstieg in die Geschichte fiel mir wirklich sehr leicht und das Buch las sich sehr flüssig. Es gibt zwar gleich zu Beginn einige Informationen, ich habe mich aber nie davon erschlagen gefühlt. Der Weltenaufbau ist sehr komplex, unheimlich interessant und faszinierte mich, sei es die Welt selbst, die Götter, die Magie oder die Geschichte. Es ist von westafrikanischer Folklore inspiriert, was ich sehr spannend fand.

Roseanne A. Brown erzählt die Geschichte abwechselnd aus Sicht der beiden Hauptfiguren Malik und Karina, was mir sehr gut gefiel. Beide Figuren haben schon einiges hinter sich, das Leben meint es nicht besonders gut mit ihnen. Als beide dann auch noch eine geliebte Person verlieren, versuchen sie alles, sie wieder zu bekommen - selbst wenn das bedeutet, jemanden töten zu müssen. Ich fand beide Figuren sehr nachvollziehbar und konnte mich gut in sie hineinversetzen. Generell fand ich die Charaktere sehr gut dargestellt.

Die Story selbst konnte mich leider nicht so begeistern, wie ich es erwartet hatte. Ich weiß nicht, ob ich einfach den falschen Zeitpunkt für das Buch erwischt habe, aber es packte mich lange Zeit nicht richtig. Es war durchweg sehr interessant und es gab auch immer wieder sehr spannende Szenen, doch irgendwie fehlte mir etwas, was ich nicht genau benennen kann. Erst die letzten rund 150 Seiten ließen mich nicht mehr los und erst da fiel es mir schwer, das Buch zur Seite zu legen. Die Entwicklungen der Handlung waren einfach so spannend und für mich komplett unvorhersehbar, manches hat mich sehr überrascht.
Relativ spät entwickelte sich auch noch eine dezente Liebesgeschichte im Hintergrund. Zwar war sie für mich nachvollziehbar und gefiel mir auch prinzipiell gut, gebraucht hätte ich diese aber tatsächlich nicht unbedingt.

Das Ende des Buches lässt auf einen spannenden zweiten und abschließenden Band hoffen, den ich ehrlich gesagt kaum erwarten kann - was für ein Cliffhanger! Ich bin so gespannt, wie die Geschichte ausgeht und bin froh, dass es nicht allzu lange dauert, bis das Buch erscheint.

Am Anfang des Buches gibt es eine Triggerwarnung, es werden sensible Themen wie Tod, Gewalt, selbstverletzendes Verhalten, Missbrauch und auch in gewisser Weise Rassismus behandelt, dessen Darstellung ich gelungen finde.

Zum Schluss habe ich noch Anmerkungen, die nichts mit meiner Meinung zur Story zu tun haben.
Im Klappentext scheint sich ein Fehler eingeschlichen zu haben, dort ist davon die Rede, dass das Turnier alle 10 Jahre stattfindet, es findet aber alle 50 Jahre statt, ich habe extra noch einmal den gesamten Anfang durchgeblättert.
Außerdem habe ich gelesen, dass das Buch ab 14 Jahren empfohlen wird - das finde ich doch etwas zu früh, ich würde eher ab 16 oder sogar später sagen.
Ein Glossar wäre ebenfalls toll gewesen, da es einige Begriffe gibt, mit denen ich nicht vertraut bin und die mich dadurch immer mal wieder aus dem Lesefluss gerissen haben. Zwar konnte man einiges aus dem Zusammenhang erkennen, anderes aber nicht und auch die Aussprache von manchen Wörtern ist mir ein Rätsel.

"A Song of Wraiths and Ruin: Die Spiele von Solstasia" ist ein westafrikanisch inspirierter Fantasy-Roman, der mir insgesamt ziemlich gut gefiel. Zwar konnte mich das Buch erst spät so richtig packen, aber es war durchweg sehr interessant und spannend.