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Venatrix

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.01.2020

Hat mich gut unterhalten

Herbstleich
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Die Prügelei während der Halloween-Party endet mit einem Toten. Dorfpolizist Friedrich Fesch, der diesem neumodischen Fest so gar nichts abgewinnen kann, darf wieder mit Michaela Mörderisch, der toughen ...

Die Prügelei während der Halloween-Party endet mit einem Toten. Dorfpolizist Friedrich Fesch, der diesem neumodischen Fest so gar nichts abgewinnen kann, darf wieder mit Michaela Mörderisch, der toughen Kriminalbeamtin ermitteln.

Ist der Streit um eine Dorfgrazie wirklich der Auslöser für den Mord? Bei näherem Hinsehen, scheint nichts wie es ist, zu sein. Akribisch sortieren Mörderisch & Fesch die einzelnen Mosaiksteinchen und stellen fest, dass die dörfliche Idylle trügt.

Meine Meinung:

Lisa Gallauner ist eine gute Fortsetzung ihres ersten Krimis („Mörderisch & Fesch“) gelungen. Das höchst ungleiche Ermittlerpaar ergänzt sich prächtig.

Die Geschichte spielt in dem kleinen, fiktiven Ort St. Lindenbaum, der überall sein könnte. Die Dorfbewohner kennen sich von klein auf, man weiß um das eine oder andere Familiengeheimnis. Wenig bleibt verborgen, doch alles, was nicht eindeutig belegt wird, wird durch die eigene (oft bösartige) Fantasie ausgeschmückt. Mit dabei sind einige Charaktere, die wir schon kennen. So darf Jenny dem einen oder anderen Dorfcasanova wieder der Kopf verdrehen oder die Tupfinger-Martha, deren Tratsch-Sucht die „Bild-Zeitung“ gehörig in den Schatten stellt.

Lisa Gallauner hat einen leicht lesbaren und lockern Schreibstil, der die Seiten nur so dahin fliegen lässt.

Fazit:

Ein, bis auf die Leiche mit Bauchstich, unblutiger Krimi, der durch Wortwitz und eine flüssige Erzählweise besticht. Gerne gebe ich hier 5 Sterne.

Veröffentlicht am 05.01.2020

EIne gelungene Anleitung zur Selbsthilfe

Knie & Meniskus Schmerzen selbst behandeln
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Mit dem Ratgeber „Knieschmerzen selbst behandeln“ hat das Autoren-Duo Liebscher & Bracht eine Anleitung zur Selbsthilfe gegen Knieschmerzen geschaffen.

Das Buch ist bei Gräfe & Unzer erschienen und beinhaltet ...

Mit dem Ratgeber „Knieschmerzen selbst behandeln“ hat das Autoren-Duo Liebscher & Bracht eine Anleitung zur Selbsthilfe gegen Knieschmerzen geschaffen.

Das Buch ist bei Gräfe & Unzer erschienen und beinhaltet neben einer theoretischen Abhandlung, wie Schmerz entsteht, insbesondere im Knie, und warum herkömmliche Versuche diesem Herr zu werden, nichts fruchten, Anleitungen und zahlreiche Fotos, wo z.B. die Druckpunkte zu finden und wie sie zu benützen sind.

Das Duo Liebscher & Bracht schwört auf Faszientraining, was ich nach zwei Knieoperatioen an einem Knie, Knorpelglatzen in beiden und zahlreichen orthopädischen Konsulatationen mit mäßigen Erfolg, durchaus nachvollziehen kann, da selbst ausprobiert. Ich habe allerdings eine deutliche Verbesserung in meinen Knien durch eine Hyaluron-Spritzen-Kur erlebt, die die Autoren als „Placebo“ bzw. als nicht wirksam bezeichnen.

Dass mehr (sanfte) Bewegung Muskeln und Gelenken hilft, ihre Beweglichkeit bis ins hohe Alter zu behalten, ist jetzt nicht ganz neu.

Das (vielleicht) Neue an diesem Buch ist die kompakte Aufbereitung und das anschauliche Bildmaterial. Zusätzlich kann man sich per Newsletter weitere Informationen schicken lassen oder auf youtube Übungen ansehen. Ergänzt wird das Buch durch eine Liste von Therapeuten, die nach der L&B-Methode arbeiten. Die Arbeitsmittel, die verwendet werden kann man im Online-Shop erwerben. Allerdings können ebenso im Haushalt vorhanden Küchenutensilien verwendet werden.

Das einzige Manko: Üben muss jeder selbst, das kann einem nicht abgenommen werden.

Fazit:

Einen Versuch ist es jedenfalls wert. Die Übungen sind durch die Fotos anschaulich dargestellt und scheinen machbar. Gerne gebe ich für diese Anleitung 5 Sterne.

Veröffentlicht am 05.01.2020

EIne gelungene Anleitung zur Selbsthilfe

Ischias & ISG-Schmerzen selbst behandeln
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Mit dem Ratgeber „Ischias & ISG Schmerzen selbst behandeln“ hat das Autorenteam Liebscher/Bracht eine weitere hilfreiche Anleitung zur Selbstbehandlung von diesbezüglichen Schmerzen publiziert.

Wie schon ...

Mit dem Ratgeber „Ischias & ISG Schmerzen selbst behandeln“ hat das Autorenteam Liebscher/Bracht eine weitere hilfreiche Anleitung zur Selbstbehandlung von diesbezüglichen Schmerzen publiziert.

Wie schon im Ratgeber „Knieschmerzen selbst behandeln“ liegt das Geheimnis der Behandlung im Faszientraining und der Stimulation der Triggerpunkte. Dass einiges manchmal, vor allem zu Beginn der Übungen schmerzhaft ist, verschweigen die Autoren nicht.
Dieses Buch befasst sich in einem ausführlichen Theorieteil mit den Ursachen der Schmerzen und den häufigen Fehlinterpretationen der Schulmedizin.

Dass mehr (sanfte) Bewegung Muskeln und Gelenken hilft, ihre Beweglichkeit bis ins hohe Alter zu behalten, ist jetzt nicht ganz neu.

Das (vielleicht) Neue an diesem Buch ist die kompakte Aufbereitung und das anschauliche Bildmaterial. Zusätzlich kann man sich per Newsletter weitere Informationen schicken lassen oder auf youtube Übungen ansehen. Ergänzt wird das Buch durch eine Liste von Therapeuten, die nach der L&B-Methode arbeiten. Die Arbeitsmittel, die verwendet werden kann man im Online-Shop erwerben. Allerdings können ebenso im Haushalt vorhanden Küchenutensilien verwendet werden.

Fazit:

Das Buch richtet sich an jene, die unter Schmerzen im Gesäß- und Hüftbereich leiden und eine Alternative zu Schmerzmitteln suchen.
Gerne gebe ich hier 5 Sterne.

Veröffentlicht am 05.01.2020

Was gezielte Hasspostings anrichten ...

Im Netz des Lemming
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In diesem fünften Krimi für das verschrobene Duo Leopold „Lemming“ Wallisch und Polivka bekommen es die beiden mit Fake News, Shitstorms und den sonstigen „Errungenschaften“ der Social Media-Gesellschaft ...

In diesem fünften Krimi für das verschrobene Duo Leopold „Lemming“ Wallisch und Polivka bekommen es die beiden mit Fake News, Shitstorms und den sonstigen „Errungenschaften“ der Social Media-Gesellschaft zu tun.

Lemming arbeitet nach seinem Hinauswurf bei der Polizei nun als Nachtwächter im Tiergarten Schönbrunn und fährt auf seinem Weg in den Dienst, mit Mario, einem Schulkollegen seines Sohnes Ben, in der Straßenbahn. Wie es heutzutage so üblich ist, wird in den Öffis wenig gesprochen und mehr auf das Smartphone gestarrt. Nach dem Eingang einer Nachricht springt Mario plötzlich aus der Tramway, der Lemming hinterher und bevor der es noch verhindern kann, stürzt sich der Schüler von der Kennedybrücke auf die darunterliegende U-Bahn-Trasse in den Tod. Zurück bleibt ein geschockter Lemming mit Marios Jacke und Mobiltelefon.
Innerhalb weniger Stunden werden Lemming und Ermittler Polivka in den Sozialen Medien, zerrissen. Der eine als Pädophiler, der andere als unfähiger Polizist, der dann auch auf Druck der Medien suspendiert werden soll, dem aber durch seine Kündigung zuvorkommt.
Gemeinsam machen sich die beiden auf die Such nach der Ursache für den Selbstmord und entdecken schier Unglaubliches. Je tiefer die beiden Ermittler in die Sache eindringen, desto dramatischer wird es und das Netz aus Hasstiraden und tätlichen Angriffen immer engmaschiger.

Meine Meinung:

Stefan Slupetzky nimmt sich in seinem fünften Fall für den Lemmig eines aktuellen Themas an: Der Macht der Sozialen Medien, die diesen Namen gar nicht verdienen, denn sozial sieht anders aus.

Neben der Krimi-Handlung, erhält der Leser Einblick in die Geschehnisse in Österreich die im Jahr 2019 das Land in Atem gehalten haben. Der Autor lässt Lemming und Polivka über die aktuelle politische Lage schwadronieren. Die beiden nehmen sich dabei kein Blatt vor den Mund und kommentieren die türkis-blaue Regierung und deren Flüchtlings-, Bildungs- und Sozialpolitik sowie den Populismus mit denen die Politiker aller Couleurs ihre früheren Werte verkaufen. Das klingt stellenweise humorvoll, ist aber vermutlich nur dem Galgenhumor des Autors geschuldet.

Die beiden Hauptfiguren sind desillusioniert und versuchen ihren Frust mit Alkohol zu betäuben. Sie ermitteln nach allen (verbotenen) Regel der Kunst und wirken manchmal tollpatschig. Mehr als einmal geraten sie in Lebensgefahr. Herrlich skurril ist die Szene, als sie sich in der schwankenden Gondel der Reinigungsfirma hoch über dem Trottoir befinden.

Stefan Slupetzkys Schreibstil ist vielleicht nicht jedermanns Sache. Mir gefällt er außerordentlich gut. Die Beschreibung der Straßen und Plätze und deren Bewohner ist gut gelungen. Wortspielereien und auch Schüttelreime säumen den Weg des Lesers.


Fazit:

Wer einen intelligenten, durchaus politischen Krimi sucht, ist hier goldrichtig. Gerne gebe ich hierfür 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 05.01.2020

Vom Werden Deutschland nach 1945

Die geliehene Schuld
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Deutschland um 1949. Die Folgen des verlorenen Krieges sind nach wie vor deutlich zu spüren, doch regt sich schon mancher Orts so etwas wie Aufbruchstimmung. Während auf der einen Seite in den Nürnberg ...

Deutschland um 1949. Die Folgen des verlorenen Krieges sind nach wie vor deutlich zu spüren, doch regt sich schon mancher Orts so etwas wie Aufbruchstimmung. Während auf der einen Seite in den Nürnberg ein Teil der Nazi-Verbrecher vor Gericht steht, können Dutzende Täter über die selben Fluchtrouten entkommen, über die vor einigen Jahren Juden und andere Verfolgte in Sicherheit gebracht wurden.
Gleichzeitig versuchen die Geheimdienste aller Alliierten ihren Einfluss und ihr Wissen zu vergrößern. Jetzt, nachdem der Faschismus besiegt scheint, kommt die Angst vor dem Kommunismus (begründet oder nicht) wieder ans Tageslicht.
Unter dem wachsamen Auge der Amerikaner versucht KOnrad Adenauer der Republik eine neue Verfassung zu geben ...
Das ist das historische Umfeld in dem sich dieser historische Roman bewegt.

Dass ein Menschenleben in dieser Zeit noch immer wenig zählt, wenn es darum geht die eigene Haut oder Gesinnung zu retten, wird klar, als Marie Fragen zu ihrem gefallenen Vater stellt. Für sie war er immer der Held, doch als sie erfährt, dass er als hochrangiger Mitarbeiter des RSHA in abscheuliche Kriegsverbrechen verwickelt ist und zusätzlich unter falschem Namen lebt, bricht sie mit ihrer Familie. Als sie die Jüdin Lina und das Schicksal deren Familie, kennenlernt, zerbricht sie beinahe an der von ihrem Vater "geliehenen Schuld".

Maries Freund, der Journalist Jonathan, ist geflohenen Kriegsverbrechern auf der Spur. Er fühlt sich beobachtet und kann seine Aufzeichnungen gerade noch rechtzeitig an seine Kollegin Vera übermitteln. Marie und Jonathan werde im Abstand von nur wenigen Tagen ermordet.

Für den Mord an Marie wird Lina verantwortlich gemacht, deren jüdische Familie bis auf sie und ihren Bruder in Maly Trostinec ermordet wurde, ausgerechnet zu jener Zeit als Maries Vater dort stationiert war.

Vera hingegen heftet sich auf die Spuren von Jonathan und fördert Haarsträubendes zu Tage. Auch sie wird mehrfach bedroht und gerät zwischen die Mahlsteine der konkurrierenden Parteien. Hier die Nazis, die ihre alten Machenschaften unentdeckt wissen wollen und bereits an neuen Seilschaften basteln und dort jene, die als Betroffene Aufklärung und „Recht, nicht Rache“ fordern.

Meine Meinung:

Das ist mein erstes Buch von Claire Winter. Die Autorin hat, so weit ich das überblicke, penibel recherchiert und geschickt Fakten mit Fiktion verknüpft. Die Verstrickung der katholischen Kirche in die Fluchthilfe für die alten Nazis ist ja unter dem Begriff „Rattenlinien“ bekannt. Allerdings wird die Beteiligung der Kirche gerne heruntergespielt. Leute mit Geld und Einfluss konnten es sich schon immer richten.

Gut gelungen ist der Autorin die perfiden Ränkeschmiede darzustellen. Besonders „Onkel Karl“ benützt sein Wissen und spielt die Mitglieder von Maries Familie zu seinem eigenen Vorteil rücksichtslos gegeneinander aus.

Der Schreibstil ist flüssig und eingängig. Stellenweise liest sich das Buch wie ein Krimi. Ich konnte es kaum aus den Händen legen und habe es in nur zwei Tagen gelesen. Durch die bildhafte Sprache habe ich mich gleich direkt im Geschehen gefunden.

Fazit:

Ein fesselnder Roman aus dem Deutschland der Nachkriegszeit, dem ich gerne 5 Sterne gebe.