Ein komplexer Krimi
Provenzalischer StolzIn diesem nunmehr 7. Band verschlägt es Pierre Durand in die Camargue.
Doch von Beginn an: Pierre Durand wird durch eine Intrige des neuen Bürgermeisters entlassen und fällt in ein tiefes Loch. Leicht ...
In diesem nunmehr 7. Band verschlägt es Pierre Durand in die Camargue.
Doch von Beginn an: Pierre Durand wird durch eine Intrige des neuen Bürgermeisters entlassen und fällt in ein tiefes Loch. Leicht depressiv zieht er sich zurück, was ihm die Dorfbewohner übel nehmen. Als er dann noch zufällig ein abschätziges Gespräch seiner vermeintlichen Freunde belauscht, nimmt er das Angebot seines Nachbarn, ein Hausboot in die Camargue zu überführen dankend an. Auf der Fahrt will er mit sich ins Reine kommen.
Gleichzeitig macht ein Kettenbrief mit einer düsteren Prophezeiung rund um drei Sünder, die sterben werden, in ganz Frankreich die Runde. Wer sollen diese drei Sünder sein? Wer ist ohne Schuld?
Schon kurz nach Pierres Abreise wird die erste Leiche in seiner Nähe gefunden. Als er auf dem Hausboot einen schwer geschockten, mutmaßlichen Augenzeugen entdeckt, steckt er postwendend wieder in Ermittlungen, denn der Polizeipräfekt teilt ihn dem Ermittlerteam zu. Mit einem Schlag ist Pierre wieder ganz der Alte.
In einem zweiten Handlungsstrang macht sich die gute Seele des Rathauses auf, die Malversationen des amtierenden Bürgermeisters aufzudecken, um Pierre und den vormaligen Bürgermeister zu rehabilitieren. Es scheint, als gäbe es da einiges aufzudecken.
Meine Meinung:
Dieser 7. Fall unterscheidet sich ein wenig von den Vorgängern. Nicht nur, dass der Schauplatz die Camargue ist, sondern auch dadurch, dass Pierre nicht nur der strahlende Held ist. Er darf zweifeln (an sich und seinen Freunden), er darf depressiv sein und sich eine Auszeit gönnen (was ihm nicht gelingen wird). Er darf auch Hilfe in Anspruch nehmen, und zwar nicht nur bei seinen Recherchen, sondern auch im Leben. Das gefällt mir sehr gut. Freundin Charlotte spielt im Moment eine kleinere Rolle, da sie mit ihrem Wunsch nach mehr Nähe, Pierre ein wenig Angst einzujagen scheint.
Interessant finde ich Pierres Recherchen im Umfeld der Gitanes, die wie seit Jahrhunderten für alles was schief geht, verantwortlich gemacht werden. Die Vorurteile ihnen gegenüber haben sich nach wie vor nicht verändert. Wir Leser bekommen Informationen über das Leben der Gitanes völlig unaufgeregt und niederschwellig vermittelt.
Fazit:
Ein komplexer Fall für Pierre Durand, der nun kurzfristig auch außerhalb der Provence ermitteln darf. Gerne gebe ich hier 5 Sterne.