Ein vielschichtiger Krimi
Die Tränen der VögelGeschwisterpaare spielen hier eine große Rolle, denn zum einen hat ein Brüderpaar diesen Krimi gemeinsam geschrieben und zum anderen stehen die Geschwister Karsten und Karola Bartsch hier im Mittelpunkt. ...
Geschwisterpaare spielen hier eine große Rolle, denn zum einen hat ein Brüderpaar diesen Krimi gemeinsam geschrieben und zum anderen stehen die Geschwister Karsten und Karola Bartsch hier im Mittelpunkt. Er, ein ehemaliger Drogenfahnder, sie die ermittelnde Kommissarin in einem seltsamen Mordfall.
Sven Seidelmann, Forscher in einer Pharmafirma wird ermordet aufgefunden. Einziger Zeuge ist eine Nachtschwalbe mit blutigem Schnabel. Schnell ist klar, dass das Blut am Vogel nicht vom Toten stammt. Doch von wem dann?
Meine Meinung:
Der Krimi ist in die faszinierende und gleichzeitig unspektakuläre Welt der Vogelkundler eingebettet. Die Ornithologen - so der Fachbegriff - sind auch im wirklichen Leben eine verschworene Truppe, die sich untereinander gut kennt. So auch hier in diesem Krimi. Wie gut, stellt sich im Laufe der Zeit heraus.
Sowohl Karsten als auch Karola haben traumatische Erlebnisse der Vergangenheit noch nicht wirklich verarbeitet. Karola führt deswegen ein Doppelleben. Gut ist das Spannungsfeld in der Polizeidienststelle beschrieben. Da ist Laurenz, der Sohn eines Börsengurus, der ein wenig gegen Karola intrigiert, dort Jannik und Lotte, die das Verwandtschaftsverhältnis von Karsten und Karola entdecken, aber vorerst nichts sagen.
Die Krimi-Handlung ist spannend, doch für mich persönlich treiben sich ein wenig zu viele sinistre Gestalten herum. Dass der Ex-Polizist von seiner Vergangenheit als Drogenfahnder eingeholt wird, wäre Stoff (sic!) für einen eigenen Krimi. Mir hätte der Handlungsstrang Karsten als D’Artagnan der Vogelkundler genügt, den dafür ein wenig plastischer ausgestaltet. Das Verhältnis zwischen der Witwe Seidelmann und Karsten hätte durchaus mehr in den Mittelpunkt gerückt werden können, die Drogenmafia dafür ein wenig vernachlässigt werden können. Das ist aber nur mein persönliches Empfinden.
Interessant finde ich den Ausflug in die Welt der Ornithologen, auch wenn mein Schwerpunkt eher auf Grillhuhn und Knuspriger Ente liegt. Die Autoren haben zahlreiche (97) verschiedene Vögel durch das Buch flattern lassen.
Fazit:
Ein gelungener Krimi, dem ich gerne 4 Sterne gebe.