Cover-Bild Der lange Weg nach Weimar
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8,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Fehnland Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Biografischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Ersterscheinung: 09.10.2020
  • ISBN: 9783947220571
Weinbörner Udo

Der lange Weg nach Weimar

Der Schiller-Roman. Zweiter Teil
Den großen Freiheitsdichter Schiller kennt man, den Menschen Schiller und seine unglaubliche Lebensgeschichte gilt es zu entdecken.

Von 'Kabale und Liebe', 'Don Carlos', über die großen Balladen bis zum 'Wallenstein' und 'Wilhelm Tell', vom fahnenflüchtigen Regimentsarzt, mittellos und hungernd, über den leidenschaftlichen Liebhaber und Freigeist, bis hin zu dem größten Freiheitsdichter seiner Zeit, der selbst Goethe zeitweise in den Schatten stellte, reicht der Spannungsbogen dieses groß angelegten Romans.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.02.2021

Der Schöpfer von "Ode an die Freude" ganz privat

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In „Der lange Weg nach Weimar“ erinnert Andreas Streicher sich an Friedrich Schiller. Er war es auch, der mit ihm vor den Fängen des Herzogs floh. Der Autor Udo Weinbörner schreibt, wie schwer es für den ...

In „Der lange Weg nach Weimar“ erinnert Andreas Streicher sich an Friedrich Schiller. Er war es auch, der mit ihm vor den Fängen des Herzogs floh. Der Autor Udo Weinbörner schreibt, wie schwer es für den Künstler war, sich zu etablieren. Stets war Schmalhans Küchenmeister und Schiller wurde anfangs verkannt.

Wie aufschlussreich dieses Buch ist, erkannte ich immer wieder durch das Nachschlagen in historischen Elaboraten des Internets. Dass Herr Cotta bereits im Jahr 1794 Bücher Schillers verlegte und nicht nur das. Auch die Zeitschrift „Die Horen“, (ebenfalls Schillers Werk) verlegte er. Oder dass er zunächst von Goethe unbeachtet, ja sogar herablassend, gemustert wurde und wie er sich trotz aller Widerstände dann doch noch etablieren konnte, das kann nur ein Autor belegen, der umfassend recherchierte.

Neben der lebendigen Erzählung über Schillers hartes Leben, sind auch einige Briefe des Dichters nachzulesen. Alle vom Original abgeschrieben und mit der Angabe ihrer Quellen versehen. Ach, und dann die vielen Zitate, von denen mir nicht klar war, dass sie von Schiller stammen. Oder hätten Sie gewusst, aus welchem Werk diese Redewendung resultiert? „Es kann der Frömmste nicht in Frieden bleiben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt.“ Es ist traurig, dass er seinen Ruhm nicht mehr erleben durfte und gar zu früh starb.

Friedrich Schiller war nicht nur ein großer Dichter. Als Mensch hatte er Eigenschaften, die mir sympathisch sind. Er achtete Freundschaft sehr und hielt mit seiner Meinung nicht hinter den Berg. Selbst wenn er dadurch Nachteile hinnehmen musste. Selbst wenn er einige Herrscher verachtete, die Revolution der Franzosen missfiel ihm sehr. Das Abschlachten von Königen und deren Angehörigen konnte seiner Meinung nach keinen Segen bringen.

Es empfiehlt sich auf jeden Fall, den ersten Band der Schiller Biographie zu lesen. Es erleichtert das Verständnis für #DerlangeWegnachWeimar. Ich danke Herrn Weinbörner ausdrücklich für diese beiden Bücher. Brachte er mir doch den Dichter Schiller noch einmal näher.

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Veröffentlicht am 08.01.2021

Ein unsteter Mensch

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Als erstes möchte ich mich bei dem Autoren Udo Weinbörner für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplares bedanken, welches jedoch meine unabhängige und ehrliche Meinung nicht beeinflusst hat.
Auf den ...

Als erstes möchte ich mich bei dem Autoren Udo Weinbörner für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplares bedanken, welches jedoch meine unabhängige und ehrliche Meinung nicht beeinflusst hat.
Auf den Inhalt möchte ich hier nicht näher eingehen, denn dieser ist aus dem Klappentext ersichtlich. Meine Meinung:
Udo Weinbörner zeichnet die letzten 20 Jahre im Leben von Friedrich Schiller nach. Einem zerrissenen und unsteten Menschen, der in seinem Egoismus ihm wohlmeinende Mitmenschen rücksichtslos vor den Kopf stößt. Der Schreibstil ist flüssig, die Geschichte genauestens recherchiert. Schillers Charakter hat der Autor äußerst eindrucksvoll dargestellt.
Mein Fazit:
Udo Weinbörner zeigt den zerrissenen Menschen, der hinter dem Dichter steckt. Ein Buch, das sich lohnt zu lesen. Ich gebe 4**** und eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 24.12.2020

Als Dichter grandios, als Mensch schwierig

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Udo Weinbörner lässt uns in seinem zweiten Schiller-Buch am weiteren Leben des Schriftstellers teilhaben.

Nachdem Friedrich Schiller nun als Regiments-Medicus die Herzogliche Pflanzschule, wie man die ...

Udo Weinbörner lässt uns in seinem zweiten Schiller-Buch am weiteren Leben des Schriftstellers teilhaben.

Nachdem Friedrich Schiller nun als Regiments-Medicus die Herzogliche Pflanzschule, wie man die Militärakademie gemeinhin nannte, absolviert hat, und seinen Dienst in der Herzoglich Württembergischen Armee tut, flieht er 1782 gemeinsam mit Andreas Streicher aus Württemberg, weil ihm der Herzog, wegen mehrmaligen unerlaubten Entfernens von der Truppe, mit Schreibverbot und Festungshaft droht.

Andreas Streicher wird im Leben Schillers noch mehrmals eine große Rolle spielen, den er unterstützt den Dichter wo und wie immer es möglich ist. Nach weiteren Stationen der Flucht - Schiller gilt als ja fahnenflüchtig - findet er nun in Bauerbach ein wenig Ruhe, um seine „Luise Millerin“ zu beenden und „Don Karlos“ zu beginnen.
Schiller ist de facto mittellos und immer abhängig von spendablen Freunden.

Erst in den Jahren 1789-1799 gelingt ihm eine wirtschaftliche Konsolidierung. Die Heirat mit Charlotte von Lengenfeld ermöglicht den sozialen Aufstieg. Dennoch gibt er mehr Geld aus als er verdient, wird Vater von mehreren Kindern und schreibt unentwegt an seinen Stücken. Sein ohnehin angegriffener Gesundheitszustand - er leidet an Malaria und Tuberkulose - wirft ihn mehrfach nieder. 1805 stirbt er in Weimar.

Meine Meinung:

Udo Weinbörner hat hier den Menschen Friedrich Schiller in den Mittelpunkt gestellt. Einen Menschen, der auf mich nicht sehr sympathisch wirkt. Er ist rücksichtslos, schroff und stößt einige wohlwollende Zeitgenossen vor den Kopf. Wie er mit Andreas Streicher oder den Wolzogens umgeht, ist eigentlich unmöglich. Er häuft Schulden über Schulden an, immer in der Hoffnung bzw. Gewissheit, dass sie von irgendjemanden beglichen werden. Mehrmals kann er sich nur mit Mühe dem Schuldturm entziehen. Immer wieder findet er einen Gönner, der ihm mit Geld aushilft.

Auch seinem Verhalten Frauen gegenüber kann ich wenig abgewinnen. Er geht mehrere Verhältnisse mit verheirateten Frauen ein. Es mag der Zeit geschuldet sein, in der Frauen wie ein Stück Ware an ihre (meist) vermögenden Ehemänner verschachert werden, egal ob eine Zuneigung besteht oder nicht. Schiller nützt die Gunst der einsamen Herzen weidlich aus.

Interessant ist sein zwiespältiges Verhältnis zu Goethe dargestellt. Es hat den Anschein, dass Schiller auf seinem Kollegen die Herkunft aus wohlhabendem Haus und seine Anstellung als Geheimrat (mit entsprechendem Salär) neidisch ist. Einerseits will er ihn kennenlernen und heischt nach dessen Aufmerksamkeit, andererseits spricht er verächtlich über ihn, weil es lange zu keinem Zusammentreffen kommt. Das erinnert mich ein wenig an die Fabel „Der Fuchs und die Weintrauben“.

Das Buch zeigt von penibler Recherche. Viele Zitate und Auszüge aus überlieferten Briefen bringen uns Zeit und Zeitgeist näher. Zahlreiche Abbildungen ergänzen diesen historischen Roman rund um Friedrich Schiller und seinem langen Weg nach Weimar.

Fazit:

Udo Weinbörner entwirft ein Bild eines zerrissenen, eines unsteten Menschen, der hinter dem großartigen Dichter steckt. Ehrlich, als Mensch ist mir Friedrich Schiller nach der Lektüre dieses Buchs nicht sehr sympathisch, als Dichter finde ich ihn nach wie vor großartig. Gerne gebe ich diesem Buch 4 Sterne.