Der Schöpfer von "Ode an die Freude" ganz privat
In „Der lange Weg nach Weimar“ erinnert Andreas Streicher sich an Friedrich Schiller. Er war es auch, der mit ihm vor den Fängen des Herzogs floh. Der Autor Udo Weinbörner schreibt, wie schwer es für den ...
In „Der lange Weg nach Weimar“ erinnert Andreas Streicher sich an Friedrich Schiller. Er war es auch, der mit ihm vor den Fängen des Herzogs floh. Der Autor Udo Weinbörner schreibt, wie schwer es für den Künstler war, sich zu etablieren. Stets war Schmalhans Küchenmeister und Schiller wurde anfangs verkannt.
Wie aufschlussreich dieses Buch ist, erkannte ich immer wieder durch das Nachschlagen in historischen Elaboraten des Internets. Dass Herr Cotta bereits im Jahr 1794 Bücher Schillers verlegte und nicht nur das. Auch die Zeitschrift „Die Horen“, (ebenfalls Schillers Werk) verlegte er. Oder dass er zunächst von Goethe unbeachtet, ja sogar herablassend, gemustert wurde und wie er sich trotz aller Widerstände dann doch noch etablieren konnte, das kann nur ein Autor belegen, der umfassend recherchierte.
Neben der lebendigen Erzählung über Schillers hartes Leben, sind auch einige Briefe des Dichters nachzulesen. Alle vom Original abgeschrieben und mit der Angabe ihrer Quellen versehen. Ach, und dann die vielen Zitate, von denen mir nicht klar war, dass sie von Schiller stammen. Oder hätten Sie gewusst, aus welchem Werk diese Redewendung resultiert? „Es kann der Frömmste nicht in Frieden bleiben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt.“ Es ist traurig, dass er seinen Ruhm nicht mehr erleben durfte und gar zu früh starb.
Friedrich Schiller war nicht nur ein großer Dichter. Als Mensch hatte er Eigenschaften, die mir sympathisch sind. Er achtete Freundschaft sehr und hielt mit seiner Meinung nicht hinter den Berg. Selbst wenn er dadurch Nachteile hinnehmen musste. Selbst wenn er einige Herrscher verachtete, die Revolution der Franzosen missfiel ihm sehr. Das Abschlachten von Königen und deren Angehörigen konnte seiner Meinung nach keinen Segen bringen.
Es empfiehlt sich auf jeden Fall, den ersten Band der Schiller Biographie zu lesen. Es erleichtert das Verständnis für #DerlangeWegnachWeimar. Ich danke Herrn Weinbörner ausdrücklich für diese beiden Bücher. Brachte er mir doch den Dichter Schiller noch einmal näher.