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Venatrix

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Veröffentlicht am 02.11.2020

Was Neugierde alles anrichten kann ...

Lügenpfad
5

Dieser Krimi ist der nunmehr fünfte der Reihe rund um den sympathischen Dorfpolizisten Frank Liebknecht. Anstatt in einer großen Polizeidienststelle Karriere zu machen, hat er es vorgezogen, in Vielbrunn, ...

Dieser Krimi ist der nunmehr fünfte der Reihe rund um den sympathischen Dorfpolizisten Frank Liebknecht. Anstatt in einer großen Polizeidienststelle Karriere zu machen, hat er es vorgezogen, in Vielbrunn, einem beschaulichen Ort in hessischen Odenwald, seinen Dienst zu versehen. Nach Anfangsschwierigkeiten ist er nun von der Bevölkerung akzeptiert und gerne gesehen.

Eigentlich wollte er nur eine spannende Geburtstagsüberraschung für seinen Freund Marcel vorbereiten, da entdeckt er eine alte Akte zu einer vermissten Frau. Neugierig und blauäugig - und vor allem ohne Auftrag - beginnt er sich für den Cold Case zu interessieren und stößt auf dunkle Geheimnisse, die sich um das seit zwanzig Jahren aufgelassene Militärlager der US Army im nahen Wald und die damalige Szene der Friedensbewegung ranken. Gerüchten zur Folge soll die vermisste Frau mit der RAF in Verbindung gestanden sein.

Franks Fragen öffnen die Büchse der Pandora. Als dann Marcel spurlos verschwindet, wird aus dem Cold Case und den Gerüchten ein aktueller Fall, der Frank Liebknecht alles abverlangt.

Meine Meinung:

Dieser fünfte Fall ist ein wenig anders als die vier Vorgänger. Diesmal dauert es eine geraume Zeit, bis der Funke bei mir übergesprungen ist. Stellenweise schleppt sich die Handlung dahin. Manches wird episch breit ausgewalzt, was die Handlung nicht wirklich weiterbringt.

Gut gelungen ist die Darstellung der Atmosphäre der eingeschworenen Dorfgemeinschaft. Die Freunde von damals, die gegen die Amerikaner protestiert haben, die u. a. auch den einen oder anderen Sabotageakt verübt haben, schwelgen nun wieder in Erinnerungen, nachdem sie nun rund zwanzig Jahre ihr Leben gelebt und die Vergangenheit abgestreift haben. Manches stellt sich in der Erinnerung verklärt dar und an manches will man so gar nicht erinnert werden.

Die Geschichten, denn es sind hier mehrere Handlungsstränge, werden aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Nicht immer ist klar, welche Kapitel nun zusammengehören. Manches wird durch die detaillierte Schilderung ein wenig verschleppt. Da wäre Brigitte Pons sicherlich gut beraten gewesen, die eine oder andere Szene zu straffen.

Wie es sich für einen Regionalkrimi gehört, erfahren wir viel über den Odenwald und dürfen den Menschen im Dorfwirtshaus zuhören, wenn sie in ihrem ureigensten Dialekt unterhalten.

Die historischen Bezüge zur RAF bzw. zum Widerstand gegen das Munitionsdepot der US Army bieten einen interessanten Hintergrund. Leider hat mir die Umsetzung des Themas diesmal nicht ganz so gut gefallen. Für mich wird die eine oder andere Frage nicht ganz rund beantwortet. Aber, vielleicht gibt es ja noch einen 6. Band.

Fazit:

Für mich persönlich nicht der beste Krimi aus der Reihe, daher kann ich nur 3 Sterne vergeben.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Charaktere
  • Erzählstil
  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 02.11.2020

4.000 Jahre Fantasy - ein Kompendium

Wonderlands
0

Dieses Buch ist ein Querschnitt von Büchern, die ihre Leser durch fantastische Länder reisen lassen.

In fünf großen Kapiteln werden stellvertretend für Dutzende solcher Werke vorgestellt.

Alte Mythen ...

Dieses Buch ist ein Querschnitt von Büchern, die ihre Leser durch fantastische Länder reisen lassen.

In fünf großen Kapiteln werden stellvertretend für Dutzende solcher Werke vorgestellt.

Alte Mythen und Legende
Wissenschaft und Romantik
Das goldene Zeitalter der Fantasy
Neue Weltordnung
Das Computerzeitalter

Der Bogen spannt sich von „Edda“, den alten germanischen Heldensagen über Jules Verne zu „Harry Potter und „Tribute zu Panem“.

Nachdem es sich um einen Querschnitt durch das Genre „Fantasy“ handelt, sind die einzelnen Bücher nur auf wenigen Seiten dargestellt. Passend dazu findet der Leser Illustrationen und/oder Landkarten, die in der jeweiligen Geschichte eine Rolle spielen.

Die Autoren der Bücher werden wie deren Motivation eben genau dieses zu schreiben kurz vorgestellt.

„Wonderlands“ ist ein gut gelungenes Nachschlagewerk für Neueinsteiger in die Welt der Fantasy-Literatur. Die Idee ein Kompendium zu erstellen scheint aufgegangen zu sein, auch wenn langjährige Leser dieses Genres vielleicht enttäuscht sein mögen, weil doch nicht alle Bücher hier aufgezählt werden (können). Jedenfalls eignet sich dieses Buch hervorragend als Geschenk, denn es macht Appetit, vielleicht die eine oder andere Erzählung näher zu betrachten.

Fazit:

Ein übersichtliches Nachschlagewerk zum Thema „Fantasy-Literatur“, das sich sehr gut als Geschenk eignet. Von mir gibt es dafür 4 Sterne.

Veröffentlicht am 01.11.2020

Eine sehr persönliche Biografie

Josephine Baker
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Mona Horncastle ist für ihre penibel recherchierten Frauen-Biografien bekannt. Nach Hedy Lamarr und Margarethe Schütte-Lihotzky beschäftigt sich die Autorin nun mit Josephine Baker, die mehr zu bieten ...

Mona Horncastle ist für ihre penibel recherchierten Frauen-Biografien bekannt. Nach Hedy Lamarr und Margarethe Schütte-Lihotzky beschäftigt sich die Autorin nun mit Josephine Baker, die mehr zu bieten hat, als den Tanz im Bananenröckchen, für den sie bekannt geworden ist. Die Autorin geht auf Spurensuche und findet eine vielschichtige Persönlichkeit.

Die Biografie gliedert sich in sechs große (Lebens)Abschnitte, die von einem „Intro“ sowie “Echo“ und Nachwort umrahmt wird. Zahlreiche Fotos, Zitate und Ausschnitte aus ihren Briefen ergänzen Josephines Lebensgeschichte:

Aufwachsen in St.Louis, Missouri
Paris
Erste Welttournee
Jubel und Protest
Im Widerstand
Alte Kämpfe, neue Träume

Nur wenige Menschen wissen, dass sich Josephine Baker im Widerstand gegen Nazi-Deutschland engagiert hat. Anders als Marlene Dietrich, die hauptsächlich als Truppenbetreuerin unterwegs war, hat sie Informationen und Nachrichten durch das besetzte Frankreich geschmuggelt. Dafür ist sie dann von Charles de Gaulle mit dem Croix de Guerre ausgezeichnet worden.

Eine traurige Tatsche ist, dass sie in ihrer ursprünglichen Heimat Amerika lang nicht so erfolgreich war, wie in Frankreich. Für die Afroamerikaner war sie zu wenig schwarz, für das weiße Amerika zu wenig weiß.

Wenn sie, die von 1906-1975 gelebt hat, sagt „Farbige sind nicht genötigt, zu provozieren: Die Zwischenfälle ereignen sich von ganz allein.“, so hat sich bis heute, wenn man die Ereignisse in den USA täglich im Fernsehen sieht, nicht allzu viel geändert.

Fazit:

Das Buch ist in einer gediegenen Aufmachung im Verlag Molden erschienen und passt wunderbar in die Reihe der anderen beiden Frauenbiografien der Autorin. Dieses Buch verdient 5 Sterne.

Veröffentlicht am 01.11.2020

Versprüht weihnachtliches Flair

Englein, Mord und Christbaumkugel
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Alle Jahre wieder erfreut uns Manfred Baumann, Schöpfer des Kriminalbeamten Martin Merana mit einem weihnachtlichen Band rund um das Team aus Salzburg.

Diesmal sind drei Weihnachtskrimis verpackt und ...

Alle Jahre wieder erfreut uns Manfred Baumann, Schöpfer des Kriminalbeamten Martin Merana mit einem weihnachtlichen Band rund um das Team aus Salzburg.

Diesmal sind drei Weihnachtskrimis verpackt und warten darauf im Advent als Einstimmung auf Weihnachten gelesen zu werden.

Wie in allen Krimis der Reihe erfahren wir wieder Kleinigkeiten aus dem Privatleben der Ermittler. So dürfen wir mit Merana und seiner Großmutter Kristina über den Christkindlmarkt streifen oder für Hedwig, der behinderten Tochter von Carola ein Weihnachtsgeschenk kaufen. Dazwischen wird zwar gemordet, doch bleibt immer ein wenig Platz für die vorweihnachtliche Stimmung. Die prächtige Kulisse der Stadt Salzburg mit ihren Sehenswürdigkeiten darf natürlich auch nicht fehlen.

Gerne bewerte ich diese weihnachtlichen Krimis mit 5 Sternen.

Veröffentlicht am 01.11.2020

Eine gelungene Fortsetzung

Isola Mortale
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Dieser zweite Krimi rund um den ehemaligen Polizeireporter Simon „Simone“ Strasser aus Deutschland, der hier im Piemont sesshaft geworden ist, hat mir wesentlich besser gefallen als der erste Band „Lago ...

Dieser zweite Krimi rund um den ehemaligen Polizeireporter Simon „Simone“ Strasser aus Deutschland, der hier im Piemont sesshaft geworden ist, hat mir wesentlich besser gefallen als der erste Band „Lago Mortale“.

Worum geht’s diesmal?

Weihnachten naht und nach einer stürmischen Nacht wird am Ufer des Lago d’Orta die Leiche von Leoni, einer auffallend hübschen Nonne gefunden. Wie es der Zufall (oder die Autorin) haben will, ist die Tote eine Deutsche und Max Huber, ein möglicher Tatverdächtiger ebenfalls. Daher soll Simon Strasser, nun mehr in Besitz eines Übersetzerzertifikats für Mareschiallo Carla Moretti, bei der Befragung dabei sein. Schnell wird klar, dass Huber etwas zu verbergen hat. Die Frage ist nur, was!

Während Moretti sich auf Huber als Täter einschießt, recherchiert Strasser und entdeckt einen möglichen Zusammenhang mit dem tödlichen Autounfall von Leonies Mutter vor acht Jahren.

Meine Meinung:

Diesmal tritt das Privatleben von Simon Strasser zugunsten der Krimihandlung ein wenig in den Hintergrund. Nach wie dürfen wir ihm und seiner Freundin Louisa beim Verspeisen regionaler Köstlichkeiten zusehen, doch diesmal ist das Lokalkolorit besser in die Handlung integriert. Einiges wird in Dialoge verpackt - das gefällt mir gleich viel besser. Schön, dass sich die Autorin hier selbst und ihre Charaktere weiterentwickelt hat.

Der Tod von Leonie und ihrer Mutter, die gemeinsam mit ihrem Liebhaber, getötete worden ist, wird schlüssig aufgeklärt. Die Handlung verzettelt sich diesmal nicht in überflüssigen Kleinigkeiten. Im Gegenteil, als Leser erfährt man interessante historische Details über den Reisanbau im Piemont. Leise sozialkritische Töne sind ebenfalls zu hören, wenn es sich die Reichen wieder einmal richten können.

Fazit:

Ich bin von diesem Krimi angenehm überrascht und kann mir vorstellen, die Reihe weiter zu verfolgen. Gerne gebe ich diesmal 4 Sterne.