Hat mich nicht überzeugt
WinzerschuldKurt-Otto Hattemer, Winzer und Hobbydetektiv, darf nun schon zum vierten Mal ermittelt.
Es ist wieder einmal der Freitag vor den Fassenacht und wie jedes Jahr herrscht der Ausnahmezustand im beschaulichen ...
Kurt-Otto Hattemer, Winzer und Hobbydetektiv, darf nun schon zum vierten Mal ermittelt.
Es ist wieder einmal der Freitag vor den Fassenacht und wie jedes Jahr herrscht der Ausnahmezustand im beschaulichen Winzerort. Es sind jene Tage, die Kurt-Otto so überhaupt nicht ausstehen kann, denn auch die sonst so gesundheitsbewusste Frau Gemahlin schlägt über die Stränge. Nicht nur das, sie verkleidet sich und auch Kurt-Otto regelmäßig, um an den diversen Fassenachtssitzung und Umzügen teilzunehmen.
Am Tag nach der großen, für ihn mehr feuchten als fröhlichen, Sitzung sucht Kurt-Otto nach seinem verloren gegangenen giftgrünen Kopfschmuck und findet im Müllcontainer eine weibliche Leiche. Hat die mit dem Verschwinden des Georg Winternheimer, seines Zeichens Großwinzer und Till der Fassenachtsitzung zu tun? Georg ist als Womanizer und Schreck aller Sitzungen bekannt, denn er übertreibt es mit dem Sarkasmus.
Meine Meinung:
Für mich ist dieser Fall der erste der bislang vierteiligen Reihe rund um Kurt-Otto Hattemer. Leider komme ich mit dieser Figur nicht so ganz klar. Möglicherweise fehlen mir die Vorgänger. Die Abneigung gegen diese Fassenachtbräuche kann ich sehr gut nachvollziehen, warum er den Detektiv zu spielt, erschließt sich mir nicht. Neugierde? Langeweile? Oder will er schlichtweg seiner dominanten Ehefrau entkommen, die ihn neben dem Faschingstreiben noch auf Diät setzt bzw. Zum „Winzer-Yoga“ mitschleppt?
Sehr einfühlsam ist die Lebensgeschichte der Eleonore eingeflochten, die 1944 in Hadamar ermordet worden ist und deren gewaltsamer Tod, in der Gegenwart eine Rolle spielt.
Interessant sind auch die Beschreibungen der Winzerarbeit. Hier merkt der Leser, dass der Autor vom Fach ist, während die eigentliche Krimi-Handlung sowie die polizeilichen Ermittlungen eher ein Schattendasein führen.
Fazit:
Mir sind die vielen Details rund um die Fassenacht, die am Mord unbeteiligten Dorfbewohner und Kurt-Ottos Eheleben ein wenig zu ausführlich geraten. Ich hätte mir mehr Krimi gewünscht. Leider kann ich hier nur 3 Sterne vergeben.