EIn Fall für Pierre Durand
Provenzalischer RosenkriegPierre Durand lebt, nach aufregenden Jahren als Sonderermittler, nun beschaulich mit Freundin Charlotte in dem malerischen Sainte-Valerie. Er ist Dorfpolizist und ärgert sich über den überbordenden Papierkram ...
Pierre Durand lebt, nach aufregenden Jahren als Sonderermittler, nun beschaulich mit Freundin Charlotte in dem malerischen Sainte-Valerie. Er ist Dorfpolizist und ärgert sich über den überbordenden Papierkram und seinen Chef Maurice Marechal, den neuen Bürgermeister, der es mit der Bürokratie sehr genau nimmt.
Da kommt ihm Anouk, die verzweifelte Freundin von Charlotte, gerade recht, die ihn dringend um Hilfe bittet. Sie steht unter Verdacht, ihren betagten Nachbarn Hervé Bousquet durch vergiftete Pralinen ermordet zu haben.
Obwohl er keine Befugnisse hat im nahegelegenen Grasse zu ermitteln, beginnt Pierre gemeinsam mit dem Rechtsanwalt Monnier, Beweise für Anouks Unschuld zu suchen. Ganz einfach scheint die Sache nicht zu sein, denn Anouk ist Erbin von Bousquets Vermögens. Ein recht handfestes Motiv, wie man weiß. Dazu kommt, dass der Unfalltod von Lucien Aubert, eines anderen Parfumeurs, nun in einem anderen Licht erscheint. Ist Anouk eine Doppelmörderin?
Meine Meinung:
Der Titel hat mir einen Schlammschlacht zweier in Scheidung lebender Eheleute suggeriert und mich in die Irre geführt. Daher war ich ein wenig überrascht, dass mich diese Geschichte in die Welt des Parfums geführt hat. Dieses Missverständnis hat der Spannung wenig Abbruch getan, denn ich habe mich schnell auf die neue Situation einstellen können. Mir hat es gut gefallen, wieder über die Herstellung von Parfums zu lesen. Ich durfte als Jugendliche, anlässlich von Sprachferien in Nizza, eine Führung in einer der Parfumfabriken in Grasse erleben. Außerdem habe ich einiges über Giovanni Maria Farina, dem Erfinder des „Aqua Mirabilis“ gelesen, daher ist mir die Welt der Düfte nicht ganz unbekannt.
Der sechste Fall für Pierre Durand ist nach einem ähnlichen Muster wie seine Vorgänger „gestrickt“. Der etwas unterforderte Dorfpolizist, der gerne als „Retter der Witwen und Waisen“ seine Kompetenzen überschreitet, und durch seine Alleingänge immer wieder das Missfallen seines Chefs, des Bürgermeisters, hervorruft. Beim alten Bürgermeister Rozier war das alles kein Problem, doch der neue ist ein, nun ja, gewöhnungsbedürftiger Bürokrat.
Ich gehe davon aus, dass die ausgesprochene Kündigung noch nicht das Ende von Pierre Durands Polizeikarriere bedeutet. Es scheint diese Cliffhanger eher auf das Ende von Maurice Marechal als Bürgermeister hindeuten. In Sainte Valerie ist man ja im Demontieren des Bürgermeisters ja geübt.
Fazit:
Wer gerne einen Krimi aus der Provence liest und mehr über die komplexe Zusammensetzung der Düfte erfahren will, ist hier genau richtig. Gerne gebe ich für diesen Krimi 4 Sterne.