Eine klare Leseempfehlung!
Pride began on Christopher StreetDem Autoren-Duo Christian Handel und Andreas Suchanek ist mit diesem 4. Band der Reihe „Schicksalsmomente der Geschichte“ ein bewegender queerer Liebesroman rund um das historische Ereignis, das hinter ...
Dem Autoren-Duo Christian Handel und Andreas Suchanek ist mit diesem 4. Band der Reihe „Schicksalsmomente der Geschichte“ ein bewegender queerer Liebesroman rund um das historische Ereignis, das hinter dem Christopher-Street-Day steht, gelungen.
Im Jahr 1969 sind gleichgeschlechtliche Beziehungen per Gesetz noch immer strengstens verboten und die Einhaltung wird durch die Polizei und Justiz penibel überwacht.
Das Autoren-Duo erzählt die Geschichte des schwulen Finn, der bei einer Razzia in der New Yorker Bar Stonewall vom Undercover-Polizisten Jake vor der Verhaftung gerettet wird. Jake ist, obwohl verheiratet, selbst homosexuell ohne sich dessen bewusst zu sein. Zwischen Finn und Jake entwickelt sich eine zarte Liebesbeziehung, die Jake in einen Gewissenskonflikt stürzt.
Dann begeben sich Jake und Finn auf die Suche nach Jakes Onkel Pat und dessen Sohn Chris, die von der restlichen Familie gemieden werden. Das Gespräch zwischen Christ und Jake liest sich u.a. dann so:
„Niemand sucht es sich aus.“
„Es darf nicht sein“ erwiderte Jake mit Nachdruck, „Ich bin POlizist, UNd verheiratet. Cybill wäre zutiefst verletzt.“
„In zwanzig Jahren ohne Liebe wäre sie viel verletzter“ entgegnte Chris, „einen Job kann man wechseln.“
„So leicht ist es nicht.“
„Warum nicht?“
„Mein Vater ...“ Jake biss sich auf die Lippen.
„Irgendwann wirst du dich ihm stellen müssen. Das ist unausweichlich.“
Als dann eine abermalige Razzia in der Bar eskaliert, stellt sich Jake auf die Seite seiner neuen Freunde.
Meine Meinung:
Die oft schrillen Pride-Paraden, die am Christopher Street Day die Straßen zahlreicher Städte bevölkern kennt wohl jede bzw. jeder. Der Anlass dazu ist nicht immer bekannt.
Dieser historische Roman enthüllt auf Grund bestens recherchierter Fakten die Gründe, die zur diesen Paraden geführt haben, um die queere Community sichtbar zu machen. Nach wie vor, sehen Menschen, die konventionelle heterosexuelle Beziehungen ablehnen, zahlreichen Vorurteilen und Verfolgung ausgesetzt. Während in vielen Staaten für gleichgeschlechtlich Liebende möglich ist, eine Ehe einzugehen, verabschieden Länder wie Russland oder Georgien verschärfte Gesetze gegen die queere Gesellschaft. In einigen Staaten wird queere Liebe mit der Todesstrafe geahndet.
Das Autoren-Duo erzählt die Geschichte sensibel und emotional. Die Charaktere sind detailliert und lebensecht beschrieben.
Gut gefällt mir, dass auch die Sicht von Jakes Frau Cibyll eingehend betrachtet und beschrieben wird. Sie ist belesen, schreibt unter Pseudonym für eine Zeitung und engagiert sich ehrenamtlich. Sie ahnt, was mit Jake los ist.
Der Schreibstil ist flott und flüssig. Die historischen Fakten sind sehr gut in die fiktive Liebesgeschichte eingeflochten.
Fazit:
Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und 5 Sterne.