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Venatrix

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.05.2024

Harte Kost, aber eine unbedingte Leseempfehlung

Nach der Befreiung
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Dieses Buch ist die Lebensgeschichte von Barbara Skarga (1919-2009). Sie ist die bedeutendste polnische Philosophin des 20. Jahrhunderts. Skarga wird in Warschau geboren, wächst aber auf einem Anwesen ...

Dieses Buch ist die Lebensgeschichte von Barbara Skarga (1919-2009). Sie ist die bedeutendste polnische Philosophin des 20. Jahrhunderts. Skarga wird in Warschau geboren, wächst aber auf einem Anwesen in der Nähe von Vilnius auf.

Während des Zweiten Weltkriegs schließt sie sich dem nicht-kommunistischen Widerstand, Armia Krajowa (AK), gegen Nazi-Deutschland an. Im September 1944 wird sie von der Roten Armee verhaftet und zu zehn Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Auch nach ihrer Entlassung muss sie weiterhin in einer Kolchose arbeiten. Erst 1956 kann sie nach Polen ausreisen, um ihr Leben wieder aufzunehmen zu können. Sie macht ihren Abschluss, promovierte und arbeitet ihr Leben lang als Professorin. Sie mischt sich aktiv in die öffentliche Debatte ein und engagiert sich in der polnischen Solidaritätsbewegung Solidarność. Barbara Skarga hinterlässt ein umfangreiches philosophisches Werk.

Unter ihren Büchern ist jedoch eines – womöglich das wichtigste – das in Vergessenheit gerät: 1985 veröffentlichte sie unter einem Pseudonym ihr persönliches Zeugnis über ihr Leben im Gulag. Nach der Befreiung ist ein historisch unverzichtbares und hochaktuelles Buch; und zugleich ein zeitloser, ergreifender Bericht über die Schwierigkeit und zugleich Unabdingbarkeit, unter unmenschlichen Bedingungen Mensch zu bleiben.

Obwohl sie selbst drangsaliert und gequält wird, nimmt sie sich zurück und hilft sie all jenen, denen es noch schlechter geht.

So berichtet sie von jener jüdische Frau aus Prag, die mit ihrer Familie die deutsche Besatzung in einem Versteck überlebt hat, damit sie nun alle – „nach der Befreiung“ – nach Palästina auswandern könnten. Stattdessen findet sie sich als vermeintliche „zionistische Agentin“ in einem sowjetischen Lager wieder, brutal von ihrem Mann und den Kindern getrennt.

Oder das Schicksal jener russischen Frau, die sich selbst als Mann sieht und sich Sergei nennt. Sie trifft der Lageralltag wohl am Härtesten, denn die sadistischen WärterInnen drohen ihr immer wieder, sie in dem Männertrakt zu verlegen. Sergei und Barbara führen lange Gespräche miteinander, von denen wir einige in diesem Buch zu lesen bekommen:

„Wenn wir nur an uns selbst denken würden wie jede normale Nation, dann könnten wir friedlich leben, nicht weniger reich als etwa die Kanadier. Wir haben alles: Rohstoffe, Menschen, und sogar sehr begabte Menschen. Aber wir vergeuden die Kraft, die in diesem Land steckt, an Propaganda, Rüstung und destabilisierende Einmischung in andere Regionen, wo immer wir können. Warum eigentlich? Zar Peter träumte davon, das Fenster zum Westen zu öffnen. Unsere Machthaber träumen davon, über den Westen zu herrschen.“

Vor allem zu den letzten beiden Sätzen ist wohl wenig hinzuzufügen.

Meine Meinung:

Die langjährigen Gulag-Erfahrungen der 1944 verschleppten polnischen Intellektuellen Barbara Skarga sind noch heute von verstörender Aktualität. Heute werden Menschen aus der Ukraine nach Russland verschleppt, Das betrifft vor allem Kinder, die ihren bisherigen Familien entrissen und regimetreuen überantwortet werden.

Barbara Skarga hat ihre Erinnerungen rund 40 Jahre später und unter einem Pseudoym herausgebracht. Der Titel ist bewusst gewählt. Er klingt sarkastisch und klingt bitter, was auf Grund der Erlebnisse kein Wunder ist. Die eine Diktatur gegen eine andere eingetauscht zu bekommen, das haben Hunderttausende Polen und Balten am eigenen Leib erleben müssen. Doch Barbara Skarga hat im Unterschied zu zahllosen anderen überlebt. Gulag statt KZ - keine wirkliche Verbesserung.

Dieses Buch ist in Anbetracht der aktuellen Ereignisse in der Ukraine mit Ehrfurcht zu lesen. Sie hat ihre persönliches Schicksal aufgeschrieben. Vielleicht hatte sie eine düstere Ahnung, dass sich ihre grausame Geschichte wenige Generationen später wiederholen könnte.

Fazit:

Ein erschütterndes Zeitdokument, das unbedingt gelesen und vor dem Vergessen bewahrt werden muss. Gerne gebe ich hier 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 12.05.2024

Eine gelungene Fortsetzung

Die Richterin und der Todesbote
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In ihrem 7. Fall bekommen es Madame le Juge, Mathilde de Boncourt, und ihr Team, darunter ihr Lebensgefährte Rachid Bouraada, zunächst mit einem nächtlichen Einbruch in das neu gestaltete Musée de la Romanité ...

In ihrem 7. Fall bekommen es Madame le Juge, Mathilde de Boncourt, und ihr Team, darunter ihr Lebensgefährte Rachid Bouraada, zunächst mit einem nächtlichen Einbruch in das neu gestaltete Musée de la Romanité zu tun, bei dem der Wachmann zu Tode kommt, als er den Einbrecher verfolgt. Wenig später finden Kinder bei einem Schulausflug eine kopflose Leiche und sie wird nicht die einzige bleiben. Auffällig ist, dass die Toten nach einem, an die Kelten erinnernden Ritus, abgelegt werden und Schmuckstücke bei sich haben, die aus verschiedenen Museen gestohlen worden sind.

Gleichzeitig macht sich in Mathildes Familie die Faszination der Archäologie breit. Ihre Neffen sind mit einem Metalldetektor im Weinberg des Großvaters unterwegs und hoffen auf einen keltischen Goldhort.

Als sich dann herausstellt, dass die Opfer selbst straffällig waren und von Mathilde de Boncourt teilweise höchstpersönlich ihrer Taten überführt worden sind, ist Eile geboten. Denn es gibt noch mehr Beteiligte an dem damaligen Verbrechen, die ebenfalls in Gefahr sein könnten. Mathilde ist emotional betroffen, denn von Selbstjustiz hält sie nichts.

Meine Meinung:

Auch dieser Fall ist wieder spannungsreich, denn er beginnt mit einer Szene, in der eine Frau in einem Keller gefangen gehalten wird. Ihre Identität wird erst zum Ende des Krimis enthüllt.

Ich mag Madame le Juge, Mathilde de Boncourt. Sie ist eine Frau, die mit beiden Beinen im Leben steht, die ihre Familie und Freunde sowie das savoir vivre liebt. Dass sie mit dem Laster des Rauchens kämpft, macht sie liebenswert und authentisch. Niemand ist fehlerlos. Sie kann kaum ohne ihre „Gauloise Blonde“ auskommen. In vielen Büchern wird vor allem das Rauchen konsequent verdammt. Dass es hier quasi erlaubt ist, macht den Krimi authentisch.

Der Krimi besticht nicht nur durch das Lokalkolorit, sondern durch gute Zusammenarbeit der Ermittler. Ich hatte recht bald eine Idee, wer der Täter sein könnte, was aber die Spannung nicht geschmälert hat. Diesmal kommt das Familienleben derer von Boncourt ein wenig zu kurz, doch das erst kürzlich geweckte Interesse der jungen Neffen an archäologischen Funden und der dringende Wunsch einen Goldschatz zu finden, bieten eine Idee für einen weiteren Fall.

Fazit:

Gerne gebe ich diesem 7. Fall für Madame le Juge, Mathilde de Boncourt, und ihrem Team, 5 Sterne.

Veröffentlicht am 12.05.2024

Hat mich zwiegespalten zurückgelassen

Allzumenschliches
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„Ob Nietzsche, Kant oder Aristoteles – kein Philosoph kann sich dem modernen, feministischen Blick von Catherine Meurisse entziehen. Mit viel Humor widmet sie sich den populärsten philosophischen Theorien ...

„Ob Nietzsche, Kant oder Aristoteles – kein Philosoph kann sich dem modernen, feministischen Blick von Catherine Meurisse entziehen. Mit viel Humor widmet sie sich den populärsten philosophischen Theorien der Geschichte. Eine Graphic Novel voller unterhaltsamer Dialoge und burlesker Inszenierungen, die die Regeln und Codes des universellen philosophischen Denkens ausloten und hinterfragen.

Freud, Sokrates, Schopenhauer, Voltaire, Rousseau, Simone de Beauvoir ... Sie alle sind hier versammelt. Um diese Philosoph*innen zu verstehen, inszeniert Catherine einen Austausch zwischen ihnen und einer modernen jungen Frau, die fest entschlossen ist, ihr Weltbild auf die Probe zu stellen. Die Leichtigkeit und der Humor sind hier der Schlüssel zum Erfolg.“ (Verlagsinfo)


„Graphic Novels“ scheinen seit einiger Zeit der „dernier cri“ also der letzte Schrei in der Literatur zu sein. Mir persönlich ist nicht ganz klar, wer die Zielgruppe sein soll. Jugendliche, die mehr lesen wollen als Comics, aber denen Bücher ohne Bilder als zu schwierig oder zu langweilig erscheinen? Oder doch Erwachsene mit Kenntnis der Philosophen?

Die französische Karikaturistin Catherine Meurisse, die auch für Charlie Hebdo tätig war, hat sich in dieser Graphic Novel mit viel Humor und Leichtigkeit sowie mit einem feministischen Blick auf die populärsten philosophischen Theorien der Geschichte angenommen. Die Idee dahinter finde ich großartig, allein die Umsetzung erscheint mir nicht sehr gut gelungen. So gibt es meiner Ansicht schon unterschiedliche Auffassungen, was denn die populärste Theorie eines Philosophen ist.

Jeweils eine Doppelseite ist einem Philosophen gewidmet. Die Zeichnungen der Bildgeschichte unterscheiden sich kaum von üblichen Comics, da viele kleine Bildchen nebeneinander stehen. Leider ist die verschnörkelte, an die Handschrift angelehnte, Schrift kaum zu entziffern. Zudem wird erst am Ende der Doppelseite enthüllt, um wen es sich handelt, denn die Karikatur lässt dies nicht immer erkennen.

Um den Wortwitz zu verstehen, ist es notwendig, den Namen und die Ansichten jeweiligen Philosophen zu erfahren. Nicht jede Leserin, jeder Leser wird die Bonmots gleich verstehen.

Nicht jeder Philosoph gleich gut getroffen. Die erste Geschichte über René Descartes (1596-1650) habe ich mehrmals lesen müssen, da ich seine Abhandlungen über das Wachs nicht kenne. Schmunzeln musste ich aber über das Geschäftsportal des Schönheitssalons „Sei schön & schweige“. Eine Philosophie, ein Wunschdenken der Männer über Frauen, die leider auch heute noch anzutreffen ist. Viele Frauen nehmen zahlreiche Torturen (siehe Waxing) in Kauf, um den Männern zu gefallen.

Über „Twittern mit Pascal“ habe ich herzlich lachen müssen. Denn der Mathematiker, Physiker und Philosoph Blaise Pascal (1623-1662) ist für seine kurzen, oft abgehackten Sätze durchaus bekannt. Vielleicht auch deshalb, weil ich bereits einiges über ihn gelesen habe. So nach dem Motto: Man sieht nur, was man schon weiß.

Der deutsche Titel „Allzumenschliches“ scheint von Friedrich Nietzsche entlehnt worden zu sein, der ein Buch mit ähnlicher Überschrift verfasst hat. Das Cover erinnert ein wenig an ein Kinderbuch.

Fazit:

Diese Graphic Novel, die durchaus als Geschenk für Frau oder Mann, die/der solche Bücher schätzen weiß, geeignet ist, lässt mich zwiegespalten zurück, daher gibt es nur 3 Sterne.

Veröffentlicht am 11.05.2024

Goethe und die FRauen - ein unerschöpfliches Thema

Goethe und die Frauen
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Zum 275. Geburtstag des wohl bekanntesten Dichters und Universalgenies Deutschlands am 28. August 2024 erscheint dieses Buch von Sophia Mott.

„Die Überlegenheit des männlichen Genies ist dagegen eine ...

Zum 275. Geburtstag des wohl bekanntesten Dichters und Universalgenies Deutschlands am 28. August 2024 erscheint dieses Buch von Sophia Mott.

„Die Überlegenheit des männlichen Genies ist dagegen eine Selbstverständlichkeit.“

Sophia Mott geht in dem Phänomen Johann Wolfgang von Goethe mit ein wenig Augenzwinkern nach, wie schon der Untertitel „Inszenierungen der Liebe“ andeutet, nach.

Ist die Liebe an sich, nicht nur eine Inszenierung?

Sophia Mott stellt uns nun die wichtigsten (?) Frauen, die in Goethes Leben eine Rolle spielen vor - diese Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Angeblich sollen es 44 Frauen gewesen sein, mit denen er eine Beziehung, welcher Art auch immer, gepflegt haben soll.

Katharina Elisabeth Goethe (Mutter, 1731-1801)
Cornelia Schlosser geb. Goethe (Schwester, 1750-1777)
Käthchen Schönkopf (1746-1810)
Friederike Brion (1752-1813)
Charlotte Buff (1753-1828)
Lili Schönemann (1758-1817)
Charlotte von Stein (1742-1827)
Christiane Vulpius (1765-1816)
Marianne von Willemer (1784-1860)
Ulrike Levetzow (1804-1899)

Wer ist seine größte Liebe gewesen? Vermutlich er selbst.

Meine Meinung:

Der alte Geheimrat Goethe gilt als Womanizer seiner Zeit. Doch ist er das wirklich? Braucht er nicht vielmehr die Bewunderung der anderen, um sich bestätigt zu fühlen? Sind die echten oder angedichteten Amouren nicht nur Spiegelungen seiner Selbst?

Ich will ja auch nicht in die Kerbe „die Mütter sind an allem schuld“ stoßen, doch welchen Anteil an seiner Persönlichkeit die intensive Beziehung zu seiner Mutter - als erste Frau in seinem Leben - hat, kann man nach 275 Jahren nur mutmaßen.

Goethe ist ein mächtiger und vermögender Mann und kann es sich richten. Das macht ihn ein wenig unsympathisch. Doch wie sagt schon sein Faust? “Zwei Seelen wohnen, ach in meiner Brust“ - auch Goethe ist zwiegespalten. Er setzt sich über alle Konventionen hinweg, als er mit Christiane Vulpius lange Zeit ohne Segen der Kirche zusammenlebt.

Macht macht erotisch und deshalb wirkt Goethe auch noch im Alter auf zahlreiche Frauen anziehend. Er, der arme, schwache Mann muss sich den Frauen natürlich hingeben.

Sophia Motts Schreibstil ist kurzweilig und durchaus humorvoll, wenn sie uns jene Frauen präsentiert, die in Goethes Leben eine Rolle gespielt haben.

Ergänzt werden die ansprechenden Texte von Abbildungen der jeweiligen Frau. Dazu gibt es zahlreiche Zitate aus Briefen. Vervollständigt wird das Buch durch das Register der Frauen in Goethes Leben in alphabetischer Reihenfolge von Anna Amalia bis hin zu Luise von Ziegler.

Fazit:

Ein gelungenes Geburtstagsgeschenk zum 275. Wiegenfest. Gerne gebe ich hier 5 Sterne.

Veröffentlicht am 11.05.2024

War nicht so mein Geschmack

Mord im Antiquitätenladen
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Statt den Morgen angenehm mit Freund Kurt beim Angeln zu verbringen, findet Antiquitäten- und Trödelhändler Siggi Malich eine Leiche in seinem Laden. Doch diese ist, als die Polizei eintrifft, bereits ...

Statt den Morgen angenehm mit Freund Kurt beim Angeln zu verbringen, findet Antiquitäten- und Trödelhändler Siggi Malich eine Leiche in seinem Laden. Doch diese ist, als die Polizei eintrifft, bereits wieder verschwunden. Daher sieht die Polizei keinen Handlungsbedarf. Allerdings hängt nun ein Teil einer alten Tapisserie an der Wand, die Siggi unbekannt ist.

Siggi ist überzeugt, eine Leiche gesehen zu haben und lässt nicht locker. Gemeinsam mit seiner neuen Putzfrau Doro und seinem Freund Anton begibt er sich auf die Suche nach Leiche und Mörder.

Meine Meinung:

Ich probiere gerne Neues aus, weshalb ich zu diesem Cozy-Krimi des Neo-Autors Waldi Lehnertz alias 80 Euro Waldi, bekannt aus der Sendung „Bares für Rares“, gegriffen habe. Ich habe hier eine turbulente Krimödie à la Tatjana Kruse erwartet, doch leider ist das Potenzial der Zutaten nicht genützt worden.

Die Ingredienzen sind: ein schrulliger Trödelhändler, der hofft, unter dem Trödel eine echte Sensation zu finden, eine verschwundene Leiche, ein Putzfrau, die quasi vom Himmel fällt und eigene Ambitionen hat sowie ein geheimnisvoller Wandteppich .

Diese Protagonisten stolpern irgendwie durch den Krimi. Die Spannungskurve ist recht flach gehalten. Es gibt kaum Höhepunkte. Aus der Geschichte rund Walpurga Bülow hätte sich eine durchaus spannende Geschichte konstruieren lassen, wenn diese von Anfang an in den Mittelpunkt gestellt worden wäre. So scheint dieser Krimi eher an der Feindschaft zwischen Siggi und dem Polizisten Gunnar aufgehängt zu sein. Nicht okay finde ich, dass sich Siggi mehrmals über Gunnars Schielfehler lustig macht. Im echten Leben würde Gunnar zwar kaum in den Polizeidienst eintreten dürfen, aber ihn deswegen zu verspotten, zeugt nicht gerade von Empathie und guter Kinderstube.

Die Charaktere sind alle miteinander skurril. Kaum einer steht mit beiden Beinen im Leben. Da ist Siggi selbst, der leicht chaotisch ist, Doro, die ständig auf einem rosa Handy herumdrückt oder Kurt, der unselige Anlageberater, der das Vermögen seiner Kunden eher verkleinert als vergrößert.

Die Auflösung selbst erscheint auch ein wenig an den Haaren herbeigezogen. Daran kann auch die Hilfe von Krimiautorin Miriam Rademacher nicht viel ändern.

Fazit:

Dieser Krimi hat mir nicht wirklich gefallen, daher nur 2 Sterne.