Fesselnd bis zur letzten Seite
Das Dunkel aller TageEin sprichwörtlich explosiver zweiter Fall wartet auf KHK Adam Schmidt und seine Frau OK Linh Schmidt.
Während KHK Adam Schmidt nach wie vor seine schwere Depression mit starken Psychopharmaka bekämpft ...
Ein sprichwörtlich explosiver zweiter Fall wartet auf KHK Adam Schmidt und seine Frau OK Linh Schmidt.
Während KHK Adam Schmidt nach wie vor seine schwere Depression mit starken Psychopharmaka bekämpft und nicht arbeitsfähig ist, kommt es im Berliner Ho-Chi-Center, zu einer folgenschwerer Explosion bei der zwei Menschen sterben. Recht bald ist klar, dass in diesem Teil des vietnamesischen Marktes eine Drogenküche in die Luft geflogen ist. Absicht oder blöder Unfall? Pikant ist, dass dieses Ho-Chi-Center Duc, dem Bruder von Oberkommissarin Linh Schmidt gehört. Während Linh an die Unschuld ihres Bruders glaubt, ist für den leitenden Ermittler klar, dass Duc der Drahtzieher und Drogenboss ist, der Berlin mit Drogen überschwemmen will.
Dass dieser Kriminalbeamte ausgerechnet Adam Schmidts Todfeind ist, der alles, aber auch wirklich alles, daran setzt das Ehepaar Schmidt in Misskredit zu bringen, macht die Ermittlungen nicht einfacher. In Adams Untergebenen POM Thilo Kupferschmidt findet Rabenstein einen willfährigen Handlanger.
Um die wahren Hintergründe der Explosion im Ho-Chi-Center herauszufinden, müssen Adam und Linh zu nicht ganz legalen Mitteln greifen.
Meine Meinung:
„Das Dunkel aller Tage“ ist der 2. Band der Reihe Schmidt & Schmidt von Alexander Oetker und Thi Linh Nguyen. Die Autorin Thi Linh Nguyen ist mir bislang unbekannt. Alexander Oetker kenne ich als Krimiautor der Reihen „Zara & Zoë“ sowie „Luc Verlain“ bzw. sein griechisches Pseudonym.
Obwohl die beiden Krimis unabhängig voneinander gelesen werden können, halte ich es für ratsam, den 1. Band („Die Schuld, die uns verfolgt“) zuerst zu lesen. Dadurch lassen sich die Charaktere und ihre Handlungsweisen besser verstehen.
Der Grund von Rabensteins Rachefeldzug wird hier im 2. Fall nur angedeutet und was ist während der Geiselnahme im ersten Fall wirklich passiert? Mich interessiert das brennend, daher ist das Buch in der Onleihe schon bestellt.
Alexander Oetker und Thi Linh Nguyen beschreiben den schwierigen Polizeialltag in Berlin recht gut. Was für einige „cool“, offen und multikulturell ist, ist für die Polizisten ein kräfteraubender Knochenjob, der weder gut bezahlt noch besonders angesehen ist. Dass hier Frust, Burnout oder Korruption um sich greifen, ist für mich gut verständlich.
Nicht ganz einverstanden bin ich damit, dass Adam seine PTBS alleine nur mit den chemischen Helferleins durchzustehen versucht. Okay, er müsste die angebotene Hilfe auch annehmen. Mein Eindruck ist allerdings, dass man sich seitens Dienstbehörde gar nicht so sehr darum bemüht, Adam zu unterstützen.
Der Schreibstil dieses komplexen Krimis, der ja aus mehreren Handlungssträngen besteht, ist flüssig.
Interessant ist, der Einblick in die vietnamesische Community Berlins. Die genaue Zahl derjenigen, die in den 1970er-Jahren als die sogenannten „Boat-People“, also als Flüchtlinge, in die BRD gekommen sind, ist ebenso unklar, wie jene Vietnamesen, die in den 1990er-Jahren als billige Gastarbeiter in die DDR geholt worden. Man schätzt, dass heute über 200.000 Personen vietnamesischer Abstammung in Deutschland leben, der Großteil vermutlich in Berlin.
Ich bin schon gespannt, wie es mit Schmidt & Schmidt weitergeht und freue mich auf einen dritten Band.
Fazit:
Gerne gebe ich diesem 2. Fall für Schmidt & Schmidt 4 Sterne.